Bollywood am Münchner Flughafen

Auf dem Weg vom Airport-Bus zum Koffer-Check-In stoße ich auf einen Menschenauflauf. Sie schleppen schweres Filmequipment und bauen sich rund um die Rolltreppe herum auf:

Menschenauflauf vor der S-Bahn

Neugierig wie ich nun einmal bin, gehe ich näher ran. Jepp, die sprechen alle Indisch, genauso wie man es erwartet. So rein akustisch erwarte ich Kaya Yana irgendwo in der Mitte..

Schaulustige sammeln sich..

Man kann nicht viel erkennen, aber anscheinend reicht ein Take nicht. Alle paar Sekunden hört man zwei Leute die Rolltreppe wieder herunterlaufen, unter großem Gelächter des ganzen Filmteams.

Elvis?

Von der Seite erkennt man dann endlich mehr. Wobei, hinter der großen Sonnenbrille könnte Elvis, Jackie Chan oder auch irgendwer anders stecken…

Spannend!?

Killerspiele — Gegendarstellung

Ich hoffe jetzt mal sehr, dass die Macher dieses sehr sachlichen und informativen YouTube-Videos kein Ärger mit einem deutschen Spielzeughersteller bekommen. Auf jeden Fall steckt sehr viel Herzblut und Arbeit in dem Erzeugnis, und jeder sollte es so weit verbreiten wie möglich — insbesondere an Eltern, Lehrer und alle anderen offline-Bekannten die man hat!

Öffentlicher Raum und das Internet

Das Internet hat ja mittlerweile handfeste Auswirkungen auf das „reale Leben“. Und teilweise eben auch recht erschreckende, wenn zum Beispiel statt ein paar dutzend Freunden plötzlich mehrere tausend Fremde zu einer Strandparty auftauchen, und hinterher ein Berg Müll und Kosten übrigbleiben, für den sich niemand verantwortlich fühlt.

Und wenn nun über das gleiche Medium zu einem Picknick eingeladen wird, schrillen bei den verantwortlichen Behörden die Alarmglocken. Der hilflose Versuch den Geist wieder in die Flasche zu stopfen löst dann natürlich eine Welle der Empörung aus, mit mir ganz vorn dabei.

Aber schlafen wir mal drüber (wie ich es getan habe) und schauen uns die Sache einmal nüchtern von der anderen Seite aus an: Was, wenn solche Flashmob-Parties die Regel werden, und Strände, Parks und Plätze stetig von tausenden Menschen „heimgesucht“ werden die ihren Müll hinterlassen, in die Botanik urinieren, (unabsichtlich, vielleicht aber auch aus Übermut) Dinge kaputtmachen und niemand dafür verantwortlich sein will?

Hinter solchen „Events“ aufzuräumen kostet Geld, Anwohner fühlen sich unter Umständen gestört, und niemand weiß, ob so etwas nicht doch einmal außer Kontrolle gerät. Das Ganze ist tatsächlich ein Problem, das wir vor dem Internet nicht hatten: Niemand konnte „aus Versehen“ mal eben mehrere tausend Leute irgendwohin einladen, Großveranstaltungen waren Arbeit und wurden dementsprechend professionell angegangen.

Aber heute kann theoretisch jeder Zehnjährige einen solchen Aufruf erfolgreich plazieren und die Massen irgendwohin dirigieren. Und die Behörden, die mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung beauftragt sind, sehen sich vor unüberwindbaren Schwierigkeiten.

Niemand will ein spontanes Picknick von ein bis zwei Dutzend Leuten verbieten. Aber ein Massenauflauf von Tausenden? Leute die vielleicht in Streit oder aufgrund irgend eines dummen Zufalls gar in Panik geraten? Jedem Ordnungsamtleiter graust vor sowas, und das sogar mit Recht.

Mir ist also mittlerweile klar, daß die Behörden da ein Auge draufhaben müssen, aber pauschale Verbote helfen auch nicht. Und einfach den „Aufrufenden“ als Veranstalter zu deklarieren wird auch nichts nützen — solche Aufrufe würden dann ruck-zuck anonym veröffentlicht.

Ebenso nutzlos wäre es, einfach die „illegale Versammlung“ aufzulösen. Solch ein Einsatz wäre bei dem beschriebenen paar Dutzend Teilnehmern unverhältnismäßig und bei mehreren Tausend schlicht unmöglich, bzw. mit sehr unerwünschten Folgen verbunden.

Die knifflige Frage ist also: Wie gehen wir in Zukunft mit Flashmobs und Spontanparties um? Wie halten wir den Öffentlichen Raum öffentlich, verhindern aber eine einen Kollaps desselben?

Der einzig denkbare Ansatz der mir einfällt ist folgender: Wir bräuchten sozial kompetente Menschen in den Ordnungsämtern die solche Aktionen im Internet aufspüren, nachverfolgen und schon im Netz deeskalieren. Die vielleicht sogar Freiwillige finden, die dann als Veranstalter agieren und das Ereignis lenken.

Vielleicht müssen wir auch einfach mehr auf die Einsicht der Menschen vertrauen, mit dem öffentlichen Raum pfleglich umzugehen, so utopisch das auch klingen mag.

Love“ von Quelsolaar

Ich hatte die Seite schon vor längerer Zeit mal gesehen, und per Zufall heute mal wieder draufgeschaut. Love ist ein „not so massively multiplayer game“, gedacht so für bis zu 200 gleichzeitige Spieler. Die in einer komplett prozedual-zufällig erstellen Welt gegen eine selbständig agierende AI ankämpfen, das Terrain selbst anpassen dürfen und dabei mit allen möglichen Objekten in der Welt interagieren dürfen.

Love City 2

Das ganze in einer eigenwilligen aber doch recht schicken Grafik, die sehr nach Expressionismus ausschaut, dabei aber alles von Wind bis Sonnenuntergängen bietet.

Klingt ambitioniert?

Naja, Eskil, der Schöpfer von Love arbeitet anscheinend ganz alleine an dem Projekt. Mit (Open Source) Tools die er selbst geschrieben hat. Die übrigens inklusive Editor, Server, Client, Quelltext etc. gerade mal 2,6MB groß sind. Und die Tools sind so voll von innovativen UI-Ideen, dass Apple da wahrscheinlich genug Patente für die nächsten 30 Jahre rausholen könnte.

Schaut Euch einfach mal das Gameplay und das Tools Video auf seiner Seite an, meine Kinnlade ist immer noch unten…