Flattr, jetzt auch hier

Der Ausverkauf beginnt!

Wie Isotopp teste ich gerade Flattr. Und um das ganze mal auszuprobieren, gibts die Flattr-Knöppe jetzt auch hier unter jedem Artikel.

Was soll das ganze?

Im Endeffekt ist Flattr endlich ein einfaches und (hoffentlich) funktionierendes Micropayment-Whuffie-System. Man legt fest, wieviel Geld man pro Monat als Anerkennung ausgeben mag und gibt Flattr das im Voraus. Dann verteilt man beim Surfen fröhlich eben genau diese Anerkennung per einfachen „mag ich“-Klick. Am Ende wird das Geld durch die Anzahl Anerkennungsklicks erst ge- und dann entsprechend verteilt.

Genau wie Kris glaube ich nicht, dass irgendwas bei mir landen wird, aber schon um den Dienst bekannt zu machen ist es mir wert. Solche Dinge können nämlich der lang gesuchte Weg sein, Inhalte zu monetarisieren ohne dabei wilde DRM-Schreckgespenste aufzubauen. Der Endanwender hat nämlich seine Kosten unter Kontrolle sowie eine sehr simple und schnell durchschaute UI. Damit ist die Schwelle „mal eben“ Anerkennung weiterzureichen erstaunlich niedrig.

Club-Mate Update

Gerade auf Hackerbrause gelesen, anscheinend haben mal wieder Anwälte zu vorschnell und ohne Segen des Klienten gehandelt. Ich zitiere einmal von der Loscher KG Homepage:

leider kam es letzte Woche zwischen uns und unserer Anwaltskanzlei zu einem großen Missverständnis. Wir hatten unsere Kanzlei lediglich beauftragt, heraus zu finden von wem dieses Plakat stammt. Eine Abmahnung an den Betreiber wurde von uns nicht autorisiert.

Wir wollten den Hersteller des Plakates dazu auffordern, dies zukünftig zu unterlassen, da wir absolut gegen jedwede Gewalt sind. Nichtsdestotrotz ist dieser Fehler passiert und wir entschuldigen und dafür. Auch möchten wir uns selbstverständlich bei dem Blogger entschuldigen, den natürlich absolut keine Schuld trifft.

Selbstverständlich haben wir unsere Kanzlei informiert, dass die Abmahnung aufgehoben wird.

So stellt sich das natürlich ganz anders dar. Der von mir verkündete Boykott darf als Gegenstandslos betrachtet werden. Ich bin mal gespannt, ob das betreffende Plakat nun auch wieder online erscheinen wird.

Es bleibt aber dabei, dass das Markenrecht inzwischen schlicht ein viel zu grobes Instrument ist, und so bitteschön nicht benutzt werden darf.

Piratenpartei umbenennen?

Wolfgang Michal beantragt dies zumindest auf Carta, und hofft, dass ein entsprechender Antrag in Bingen gestellt wird.

Seine Argumentation ist ziemlich schlüssig, den Namen Deutsche Digitale Partei muss man aber nicht mögen. Dennoch, es stimmt: „Piratenpartei“ wird als Name noch für lange Zeit mit „Spasspartei“ assoziiert werden. Dass die Piraten mit Aktionen wie Killerschach, dem gläsernen Mobil oder den Nacktscannerdemos dann auch noch aus der Rolle der immer ernsten Politiker fallen ist da auch nicht wirklich hilfreich.

Seien wir mal ehrlich: Es gibt nur drei Dinge, die den Parteinamen zementieren:

  1. Wir verstehen uns als Teil der weltweiten Piratenbewegung. Da will man (aus guten Gründen) nicht ausscheren
  2. Es fehlt eine griffige und allgemein akzeptierte Namensalternative
  3. Wir sind schlicht zu stur um das jetzt noch zu ändern.

Im Ergebnis wird die Piratenpartei damit auf absehbare Zeit Teile der Wähler kaum oder gar nicht erreichen — der Makel der Spaßpartei wird haften bleiben. Andere Teile werden sporadische Protestwähler sein, die sich bei der nächsten Wahl wieder abwenden. Das zwingt die Partei aber auch dazu, am eigenem Profil zu arbeiten. Irgendwann wird es ausgefeilt genug sein, um wirklich große Teile der Wählerschaft zu überzeugen.