und sowas kommt in den Sportnachrichten…

Der Sportausschuss des Bundestages wird nicht mehr öffentlich tagen. Weil, und jetzt haltet Euch fest, „es keine qualitativ gute Berichterstattung“ darüber gab. Also, solche wie die hier:

Mal wird am PC gedaddelt, mal ein Nickerchen gehalten — diesmal wurden Desinteresse und Disziplinlosigkeit der Abgeordneten an den lichten Reihen erkennbar.

Klar, sowas ist natürlich unterirdisch, und muss sofort mit der Rücknahme sämtlicher Transparenz geahndet werden.

Und wo hab ich das gehört? Im Sportteil der Nachrichten des Deutschlandfunks. Im Sportteil! Da haben sie dann auch im Nebensatz erwähnt, dass das mit der Nichtöffentlichkeit der Ausschüsse im Bundestag laut Geschäftsordnung die Regel ist, und nur im Ausnahmefall hin und wieder mal Ausschüsse auch öffentlich tagen.

Ich möchte an dieser Stelle mal auf die Initiative „Transparenz schafft Vertrauen“ hier in Hamburg hinweisen, der sich die Piratenpartei Hamburg natürlich angeschlossen hat.

Der Gründungsirrtum der Piratenpartei

Ich muss hier mal einen Irrtum aufklären. Einem Irrtum, dem sogar viele Piraten aufgesessen sind, auf jeden Fall aber auch fast alle hauptberuflichen Autoren die sich kritisch zur Piratenpartei äußern.

Liebe Piraten, das wird jetzt einigen von Euch weh tun, muss aber dringend gesagt werden: Die Sache mit dem Urheberrecht ist überhaupt nicht das Kernthema und erst recht nicht die Kernkompetenz der Piratenpartei.

Liebe Autoren, Musiker, Filmemacher und sonstige Leute, deren Beruf es ist, Inhalte zu schaffen: Es gibt da auch gar nicht die ernsthafte Forderung, dass alles ständig und überall kostenlos legal kopiert werden muss.

Die Piratenpartei ist keine Filesharer-Partei, sie hat nur in der Filesharing-Szene ihre diffusen Anfänge.

Kernkompetenz und Thema der Piratenpartei sind eher so Sachen wie Bürgerrechte, Bildung, politische Transparenz, Basisdemokratie und Netzpolitik. Vieles davon sind Sachen, die bei der Frage, wie man Urheber- und Verwertungsrechte in Hinsicht auf die Realitäten des Internets bewertet nicht ganz unwichtig sind.

Aber ja, vom eigentlichen Themenkomplex Urheberrecht haben wir im Grunde kaum Ahnung.

Nicht, weil wir zu dumm oder uneinsichtig dafür sind, sondern weil das Thema verflixt kompliziert ist, nicht zuletzt wegen der mannigfalten internationalen Verflechtungen.

Dazu kommt, daß jeder Diskussionspartner mit einer anderen Agenda oder Vorstellungen an den Tisch kommt. Natürlich haben viele Inhaltsschaffende eine konkrete Angst, dass man ihnen bei einer Rechtsreform die Lebensgrundlage entziehen könnte. Weist man dann auf die Realitäten und Konsequenzen des Internets hin, wittern sie einen persönlichen Angriff und erklären die Partei pauschal erst einmal für „unwählbar“. Verständlich, aber leider nicht hilfreich.

Also: Angenommen, die Piratenpartei säße plötzlich in der Regierung und könnte echte Gesetze beschließen. Dann wäre eine Änderung des Themenkomplexes Urheberrecht so ziemlich der letzte Brocken der angefasst würde. Und wenn er dann angefasst wird, dann wird das transparent und mit echten und zahlreichen Mitsprachemöglichkeiten der Betroffenen geschehen.

Die Piratenpartei ist hinsichtlich des Themenkomplexes „Urheber- und Verwertungsrechte“ nur einer Überzeugung: Der, dass der derzeitige Stand nicht die Realität abbildet und zukünftiges kreatives und wissenschaftliches Schaffen eher behindert als fördert.

Und deswegen ist die Sache mit dem Urheberrecht weder Kernthema noch Kernkompetenz der Partei.

Nivea, kalte Waschlappen und Eiskrem

Wenn ich als Kind bei meiner Omi übernachtete, roch es abends immer nach Nivea. Denn es gehörte zu ihrem allabendlichen Pflegeritual sich das Gesicht dick damit einzucremen. Davon ließ sie sich nie von abbringen, und ich war irgendwie stets davon überzeugt, dass meine Omi alleine wohl mindestens die Hälfte der Beiersdorfer Jahresproduktion verbraucht hat.

Bei meiner Omi zu übernachten war immer toll: Wir bekamen Geschichten vorgelesen, durften den gemusterten Teppich als Straßennetz für die Matchbox-Autos zweckentfremden und es gab auch immer eine Tafel Schokolade.

Nur das Aufwachen am nächsten Morgen war gemein: Omi bestand nämlich darauf, uns gleich, also noch im Bett, mit einem eiskalten Waschlappen abzureiben. Hält sicherlich gesund, aber eine heiße Dusche ist mir immer noch zig mal lieber.

Am Donnerstag hat sie dann im Bett des Veteranenheimes mit Genuss noch einen ganzen Becher Eiskrem verdrückt. Seitdem gar nichts mehr, sie hat jegliche Nahrung abgelehnt.

Und heute, um 14:50 hat sie dann auch aufgehört zu atmen. Augenscheinlich ohne Mühe, und ohne Leid.

Schau mal, wie glatt ihre Haut immer noch ist“, meinte meine Mutter anschließend zu mir. „Ja, das verdankt sie sicherlich all der Hautcreme.“ antwortete ich.

Ich werde Dich vermissen Omi.

aha-Effekte

seit Monaten frage ich mich, warum (nicht nur, aber besonders) meine eigene Webseite auf dem Arbeitsplatz hier beim Kunden so richtig Scheiße aussieht. Heute Morgen ist es mir dann endlich eingefallen. Kurz ClearType auf dem alten Windows XP System installiert, und schon ist der Augenkrebs weg. Puh…