lebe ich korrekt und lebenswert?

Am Wochenende aßen die Freundin und ich Steak. Gekauft haben wir es an der Fleischtheke des örtlichen Supermarkts Feinkost-Supermarkts. Und da wir an ordentlicher Qualität interessiert waren, kostete das (im Endeffekt vom Azubi leider etwas zu dünn geschnittene) Fleisch knapp 40 Euro das Kilo.

Wir hätten auch welches zu über 60 Euro pro Kilo ausgeben können, aber das gab der Geldbeutel dann doch nicht her.

Tatsächlich ist es so, dass man bei Fleisch noch recht gut eine Korrelation zwischen Qualität, Ethik (so man Fleischkonsum überhaupt ethisch rechtfertigen mag, aber das ist eine andere Diskussion) und Preis hinbekommt. Im Versandhandelsgeschäft schaut das schon etwas anders aus und in Sachen Kommunikationsdienstleistung (Telefon+Internet) wird es dann endgültig unmöglich gezielt nach Qualität+Ethik einzukaufen.

Geht einmal durch folgende Artikel und Kommentare und sucht nach dem gemeinsamen Nenner und den Unterschieden:

Dazu kommt, dass teilweise verflixt viel Aufwand und Recherche nötig ist um überhaupt eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können: Ist zum Beispiel ein Biohühnerei aus Bodenhaltung mit optionalen Freilauf per se „besser“ als eines aus der Legebatterie? Die Richtlinien für die Bio-Bodenhaltung sind so schwammig, dass die Hühner dort womöglich stressiger leben als in der Batterie, wenn der Landwirt jeden Cent sparen will.

An vielen Stellen hilft es sicherlich, den eigenen Konsum grundsätzlich zu hinterfragen und zurückzuschrauben. Brauche ich dieses oder jenes wirklich? Warum will ich das Ding da haben? Aber andere Sachen sind so elementar, dass man um sie nicht einfach weglassen kann, gleichzeitig aber in der Hand genau derer, die man „bekämpfen“ will.

Mir fällt leider keine wirkliche Patentlösung ein.

Das Krankenfilmprogramm…

Die Grippe liegt in ihren letzten Zügen, und auch wenn die Konzentrationsfähigkeit für Lesevergnügen noch nicht reichte, den Filmstapel konnte ich mal wieder weiter „abarbeiten“ und Euch gänzlich unprofessionelle Kurzkritiken präsentieren:

  • Better off Dead John Cusack als liebeskrank suizidaler Teenager. Im Grunde eine „klassische“ 80er Jahre High School Drama Komödie. Dabei aber gleichzeitig so dermaßen schräg neben der Spur, dass man sich immer wieder fragt, wem so bekloppte Dinge einfallen und es gleichzeitig schafft, diese einfach so nebenbei passieren zu lassen.
  • Cherry 2000 Endzeit Science Fiction in der ein Mann verzweifelt nach einem Ersatzkörper für seine Robot-Braut sucht, und dafür Melanie Griffith als Wegweiserin anheuert. Was mich an diesem Film so begeistert ist (außer Melanie Griffith und ihr auf Allrad und geländetauglich getuneter Ford Mustang) die Tatsache, dass die Bösewichter diesmal nicht in endzeitlich-klassischen Leder-Ketten-und-Maschinengewehr-Look daherkommen. Sondern als spießige 60er Touristen mit Sonnenhut, Hawaiihemden und Maschinengewehr! Inkl. dem „Weibchen“ das während der Verfolgungsjagd Sandwiches auspackt.
  • Butch Cassidy & the Sundance Kid Ein Klassiker des Westerns. Paul Newman und Robert Redford zusammen, was will man mehr? Und ich bin mir sicher, dass Lord Bowler (bekannt aus den Abenteuern von Brisco County Jr.) von Lord Baltimore inspiriert ist. „For a moment there, I thought we were in trouble.“
  • Arrested Development Eine Sitcom wie sie sein muss. Mit großartigem Ensemble und ebenso großartigen Humor. Gut, vielleicht ein paar zu blöde Schwulenwitze.
  • Waking Ned Devine (Nicht wirklich Grippeprogramm, hab ich schon vor einer Weile gesehen. Aber es passte grad so schön…) Was macht man, wenn es im klitzekleinen Dorf einen Riesen-Lottogewinn gibt? Schwarzer irischer Humor vom Feinsten.
  • Barbarella Angeblich, also laut der IMDb-FAQ-Seite, soll es da mal ein Remake geben. Entweder mit Angelina Jolie oder Megan Fox. brrrr.… Wir reden hier über einen Filmklassiker der 60er der nicht nur eine ganze Lampengattung sondern auch eine der wichtigsten britischen Rockbands benannt hat. Da macht man nicht einfach ein Remake von — zumal der (trotz all des Sex) unschuldige Charme des Films dabei garantiert verloren geht.
  • Saber Rider and the Star Sheriffs Brrr, was ist das fiese schlecht gealtert. Früher hab ich das ja fast religiös regelmäßig im Fernsehen gesehen, heute hab ich mich ganz schnell mit Grausen abgewandt. Der Vorspann ist immer noch recht gut, über den Rest breiten wir mal lieber den Mantel des Schweigens…
  • Eat the Rich Keine Ahnung, was die Macher dieses Films geritten hat. Aber hey: „Hello, we are starting a people’s revolution, are you interested to join?“ Ich meine, wenn bei mir plötzlich zwei Bekloppte vor der Tür stehen und mich das fragen, dann würde ich wohl auch ja sagen, schon alleine weil ich hinterher mit Lemmy abfeiern dürfte. Obwohl der Drehbuchautor ganz offensichtlich was geraucht und getrunken hat funktioniert die Story dennoch irgendwie und bietet weit mehr als nur Staffage für die eingestreuten Motörhead-Auftritte. Und Nash ist ein Bösewicht den man lieben lernen kann…