Ökonomischer Wert von Tätigkeiten, Spass mit Zahlen

Ich hatte ja vor einer Weile über das Bedingungslose Grundeinkommen gebloggt, und dabei Folgendes aufgeschrieben:

Im Bereich der „dre­cki­gen“ Jobs siehts genau anders aus: Diese Berufe sind gesell­schaft­lich not­wen­dig, sind nicht son­der­lich beliebt (und daher nicht die erste Berufs­wahl). Den­noch kommt hier Spott zum Scha­den: Sie sind hart UND schlecht bezahlt. Wie­derum nach rei­ner Markt­wirt­schafts­lehre eigent­lich seltsam.

Tja, und was sag ich Euch, britische Ökonomen geben mir (irgendwie) Recht:

Selbst Reinigungskräfte in einem Krankenhaus tragen laut der Studie mehr zum Wohl der Gesellschaft bei als die geschmähten Banker. „Für jedes Pfund, das wir ihnen zahlen, generieren sie mehr als zehn Pfund an gesellschaftlichem Wert“, schreiben die Autoren.

Jaja, die Studie hat nichts mit dem BGE zu tun gehabt. Dennoch bekräftigt sie meine intuitiv erstellte These, daß es tatsächlich die „Geringverdiener“ sind, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, und nicht die Topverdiener. Wirklich schlimm interessant finde ich allerdings folgende Feststellung dieser Studie:

47 Pfund kostet es die Gesellschaft, wenn einer der Steuerspargehilfen ein Pfund verdient.

Damit kann man tolle Polemik machen! Lasst uns da mal was ausrechnen: Angeblich kann der durchschnittliche Steuerberater in England 76.200 Pfund im Jahr verdienen. Als Untergrenze wird 48.600 Pfund angegeben. Das Institute of Chartered Accountants of England & Wales zählt so um die 132.000 Mitglieder. Taschenrechner gezückt: 48.600×132.000×47 = 301.514.400.000

Also, mal locker etwas über 301 Milliarden Pfund! Das ist mal eben ein Drittel vom nationalen Haushalt. Und bislang haben wir uns nur die Steuerberater angeschaut. Banker und Werber haben wir noch gar nicht in die Rechnung mit aufgenommen… :)

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