Die Saat des Unheils

1.     Akt I: Der Anfang.. 3

Szene I: Flucht aus dem Rabenturm... 5

Szene II: Freiersfüsse. 5

Szene III: Eine heisse Spur?. 6

Zwischenspiel: Drekons Tränen.. 6

Szene IV: Unter Tage. 7

Ermittlungen in Bronzetor. 7

Szene V: Hinter Feindeslinien.. 8

Schleichen in Eichenweiher. 8

Szene VI: Verstrickungen.. 9

2.     Akt II: Sturm ueber Catara.. 10

Szene I: Im Dienste seiner Majestät. 10

Zwischenspiel: Die Mysterien der Raben.. 10

Zwischenspiel: Yakraths Ruf. 12

Szene II: Mord in Torkum... 13

Die Martensburg.. 14

Amateurdetektive. 15

Das Gold des Verräters. 16

Tunnel und Torheiten.. 17

Nach dem Attentat. 19

Szene III: … es lebe der König.. 20

Zwischenspiel in Catar. 21

Szene IV: Eine harmlose Mission.. 22

Eine Insel. 23

Vorm Spiegel. 24

Ankommen - und abreisen!. 27

Szene V: Die Verlorenen Hallen von Kiraz. 28

Unheimliche Untote. 30

In der Küche. 32

Halbling im Halbdunkel. 33

Zwischenspiel: Wigands Drachentraum... 36

Aufatmen!?. 38

Nachts - Hurog.. 39

Nachts - Wigand.. 41

Ruhe und Heimreise. 42

Zwischenspiel: Tod in Catar. 44

Söldner und Schleicher. 46

Ork im Untergrund.. 47

Die Prophezeiung des Drachen.. 49

Wigands Traum: Das Erbe der Drachen.. 49

Szene VI: Die Rückkehr der Druiden.. 50

Ein Drago in Dalheim... 54

Pläne schmieden.. 55

Der Weg zurück. 57

Wigands Rede. 59

Dalheim - Ossum - Catar. 60

3.     Akt III: Catara am Abgrund.. 64

Szene I: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen.. 64

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch - Oktober im Jahr 191. 65

Interview mit einem Goblin.. 67

Ork im Dunkel. 68

um den Berg und in den Berg.. 69

Dunkle Geheimnisse. 70

Pläne, Schmäne. 71

Fallen und Fluchten.. 73

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch - ??. 75

Szene II: Diplomatenpost. 76

Am Hofe König Gerrits. 80

Szene III - Ein Kompass im Jagdhaus. 81

Tore und Trolle. 83

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch  - Winter. 85

Vorsicht vor dem Hexenjäger!. 87

Zwischenspiel: Einatmen, ausatmen.. 89

Fünf gegen Myrandia.. 90

Auszug aus Drakkhars Reisetagebüchern – Jahre Später. 91

Drakkhars Rede. 94

Hurogs Reisetagebuch.. 97

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch – Unter dem Berg.. 98

Wigand: Wieder unter Tage. 100

Der Hammer des Hasses. 101

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch – Wieder in Kiraz. 103

Drakkhars Reisetagebuch: Eregors Gefängnis. 106

4.     Epilog.. 109

5.     It’s over!. 113

 

1.    Akt I: Der Anfang

Keiner von ihnen hätte jemals gedacht dass es so enden würde. Gerade Hurog dem Ork machte es große Schwierigkeiten. Aber auch den Einbeinigen schien die Sache noch härter getroffen zu haben als die anderen, sofern man solche Abstufungen überhaupt machen konnte.

Keiner von ihnen wusste genau, wie lange sie schon hier waren, und wo genau "hier" überhaupt war. Irgendwo in Talore, soviel hatten sie herausbekommen, aber das war auch alles. Die Götter schienen ihnen einen üblen Streich spielen zu wollen, denn sie waren in die Hände von Sklavenhändlern gefallen…

Bereits seit mehreren Monaten befanden sie sich nun in dem Lager, irgendwo in der Nähe der Stadt Rabenbaum. Dieses Wissen, genau wie das Wissen, dass es viele Wachen und Hunde gab, war von einigen teuer erkauft worden. Der Halbling, von dem sie nicht mal den Namen wussten, hatte sich aus der Zelle herausgewunden, nur um vor ihren Augen von einem Bluthund zerrissen zu werden. Alle weiteren Fluchpläne wurden danach erst einmal auf Eis gelegt. Bald sollten sie, wie so viele Andere auch, verkauft werden. Wenn das nicht gelänge würden sie in eine Miene gebracht werden, nur um sich darin zu Tode zu arbeiten. Oder, was noch schlimmer wäre, an die Front geschickt werden um im Krieg gegen Dalora kämpfen zu müssen.

Diesmal hatten die Götter offensichtlich etwas Gnade walten lassen. Nach einigen bangen Tagen an denen sie wie Vieh von Sklavenhändlern untersucht worden waren, war ihr weiteres Schicksal besiegelt. Sie waren nicht bei einem Drago gelandet, der sie auf Nimmerwiedersehen übers Meer genommen hätte, sondern bei einem Talorer. Ammanas Schwarzforst, ein Hexer, war mit zwei seiner Schergen, Eric und Ulf, aufgetaucht und hatte 10 Mann mitgenommen. An Händen und Füßen aneinander gebunden waren sie auf zwei verhängte Wagen geladen worden und mehrere Tage durch die Wälder gerumpelt. An ihrem Ziel angekommen waren sie jetzt zwar aus dem Lager hinaus, aber dafür irgendwo tief in der talorischen Wildnis. Ammanas hatte nur 6 grobe Kerle seines Klans als Wachen, aber diese und 2 große Bluthunde sowie der unwirtliche Wald um sie herum reichten mehr als aus um jeglichen Gedanken an eine erfolgreiche Flucht sofort im Keime zu ersticken.

Recht bald zeigte sich, dass es bei dem Hexer keinen Deut besser war als im Lager. Bis auf Lisbeth, die in erster Linie für das Kochen für alle zuständig war, musste der Rest arbeiten. Schnell stellte sich heraus, dass ihre Hauptaufgabe darin bestand den eingestürzten Keller des alten Turms wieder auszugraben. Der Rabenturm war wohl schon einige hundert Jahre alt und im Laufe der Jahre mehrmals beschädigt und wieder repariert worden. Über einem alten Kern auf groben Steinen war irgendwann ein Turm aus Ziegeln aufgestockt worden. Über dem Eingang war noch schwach ein verwitterter Rabe zu erkennen. Die Keller sollten sich nach Ammanas einige Stockwerke unter der Erde hinziehen. Immer wieder musste das Schaufeln und Zerren von Steinen und Schutt unterbrochen werden, wenn Tonscherben oder Reste von Gebrauchsgegenständen gefunden wurden. Da die Werkzeuge auf einige Spitzhacken und Schaufeln beschränkt waren, wurden große Mengen Schutt und Bruchstücke mit Muskelkraft nach oben geschafft. Auch mussten immer wieder Bäume gefällt werden um die instabilen Keller abzustützen.

Ammanas ließ den etwas weinerlichen Menschen, Richard von Birkenau, schon bald statt als Ausgräber lieber als seinen Assistenten in der Turmkammer schuften. Dies war nicht grade angenehmer, da Ammanas ein übel riechender pockennarbiger Geselle war. An einigen Tagen kam noch eiternder Ausschlag hinzu, was Ammanas aber seltsamerweise meist in gute Laune versetzte. Er suchte wohl irgendein wichtiges Ding in den Gewölben, und wenn er auch nicht versuchte die Sklaven schlecht zu behandeln, so scherte er sich doch wenig um ihr Wohlergehen. Theobald, ein älterer Mensch aus Catara, fing nach ein paar Wochen an merklich langsamer zu werden und über Schmerzen zu klagen. Trotz seiner Bitten und denen seiner Kollegen wurde ihm weiter der schwere Stein aufgebürdet. Nachdem er sich am nächsten Tag standhaft weigerte sein Los zu tragen, wurde er von der Wache Loric übel zusammengeschlagen. Da jeder, der nicht arbeitete nichts zu Essen bekam, war er am nächsten Abend tot. Jedem wurde klar, das auch hier das Ende lauerte und Ammanas ließ sich den Leichnam lachend in seine Kammer tragen. Niemand wollte nach seinem Tod auf dem Experimentiertisch des verabscheuungswürdigen Hexers landen, und die Stimmung im Schlafraum war noch gedrückter als sonst…

Am nächsten Morgen zeigte sich, wie sehr die Sklaven von der Hölle ins Fegefeuer gekommen waren. Im Keller beim Morgenappell tauchte auch der alte Theobald auf. Leichenblass und wortlos begann er zu arbeiten, ohne eine Miene zu verziehen und ohne Pause. Ammanas, dessen Haut von Geschwülsten übersäht schien, stieß ein krächzendes Lachen aus. "Hier ist jeder beim Arbeiten nützlich!" rief er, und ging kichernd in den Turm zurück. Theobald arbeitete ohne Unterlass. Während der nächsten Tage mussten die 9 übrig gebliebenen zusehen, wie der alte Mann, der jetzt Tag und Nacht arbeitete, langsam begann zu verwesen. Nur auf dem Seziertisch zu landen schien auf einmal noch vergleichsweise harmlos als Schicksal. Und der Berg aus altem Gestein vor dem Turm wuchs unaufhörlich. Am Tag nachdem dem Leichnam Theobalds während der Arbeit ein Arm abgefallen war, versuchte Arlas der Elb beim Morgenappell sein Heil in der Flucht. Björn und Thore wurden sofort mit den Hunden hinterhergeschickt. "Wusste wohl nicht wo er hin sollte…", lachte Thore, als sie mit den Hunden wiederkamen. Blut troff noch immer von den Lefzen der Hunde. Der Elb konnte nicht so lange wie der alte Mann durchhalten, die Bisswunden beschleunigten seinen Verfall. Die restlichen Sklaven waren mehr als erschüttert.

Inzwischen waren sie schon ein halbes Jahr im Rabenturm. Sie hatten mehr Steine geschleppt, als sie jemals für möglich gehalten hatten. Um den Turm war inzwischen eine kleine Lichtung entstanden. Auch hatte Ammanas befohlen aus den Trümmern noch verwertbare Steine und Bauteile auszusortieren. Einmal hatten ein paar Talorer Ammanas besucht und die Sklaven hatten 2 köstliche Tage Ruhe in ihrem Quartier gehabt. Es schien zufrieden stellend zu laufen für den Hexenmeister. Seine Klanmitglieder hatten einige Fundstücke mitgenommen, die offensichtlich sehr Kostbar waren. Danach ging die Arbeit allerdings unverändert weiter, nur manchmal fanden sie jetzt Skelette unter den Trümmern, die von Ammanas mit viel Respekt im Wald vergraben wurden.

Im zweiten Untergeschoss hatten sie am Vormittag 2 Steintafeln gefunden und darauf den Nachmittag nicht arbeiten müssen. So etwas war wegen eines Fundstücks noch nie vorgekommen, es musste ein besonderer Fund sein. Richard konnte den ganzen Tag beobachten, wie Ammanas Teile der Inschriften übersetzte und sich Notizen machte. Was auch immer er suchte, es schien von großer Bedeutung und ein gutes Stück näher gekommen zu sein. Richard musste alle Möglichen Botengänge unternehmen und konnte keine Tinte finden, da sie seiner Meinung nach aufgebraucht war. Fluchend schlug Ammanas den Sklaven zu Boden und stapfte selber die Treppe hinauf in den Lagerraum. Nachdem sich Richard wieder aufgerappelt hatte, konnte er seinen Augen kaum trauen. Auf dem Tisch lag eine Karte, in der sowohl der Rabenturm wie auch mehrere Dörfer eingezeichnet waren. Und neben einer gestrichelten Linie, wohl eine Grenze, konnte er das Wappen seiner Heimat ausmachen, die Forelle von König Edward auf Blau-rotem Grund. Schnell blickte er sich um, nahm einen Papierfetzen und zeichnete mit Kohle die wichtigsten Landmarken, und die Pfeile die Ammanas gemalt hatte, ab. Sein neues Ziel schien eine weitere Ruine eines Turms im Süden zu sein. Jetzt hatten sie eine Karte und wussten, dass sie nur 2 Tage von Catara entfernt waren. Nachdem der schwarze Lars seinen Abendrundgang gemacht hatte, konnte er den Anderen davon erzählen. Noch nie erschien die Chance auf Flucht so nah und so viel versprechend…

Szene I: Flucht aus dem Rabenturm

Die Helden müssen den Fängern des Hexers Ammanas entkommen. Sie erkunden das Grenzland, töten tatsächlich ihren Peiniger und finden schliesslich beim Hüter des Nordens, Graf Ottokar von Karsath Unterschlupf

Szene II: Freiersfüsse

Auf Geheiß des Markgrafens Ottokar schauen die Helden bei einem seiner Gutshöfe nach dem Rechten. Eine verführerische Schönheit hat anscheinend dem dortigen Ritter den Kopf verdreht, so dass dieser nicht mehr seinen Pflichten nachkommt.

Leider gelingt es den Helden kaum, dem Banditen Reißzahn der evtl. hinter all dem steckt den Garaus zu machen. Es fanden sich einige Briefe als Hinweise, die aber wohl nicht komplett richtig gedeutet werden konnten:

Ehrenwerte Schwester,
Ihr befindet euch nun schon seit einigen Monaten im einsamen Norden. Wärmste Grüße aus Catar. Ich hoffe ihr müsst in der ländlichen Gegend nicht zu viel entbehren? Die Ballsaison in Catar ist nur halb so schön ohne euch, und viele eurer Verehrer vermissen euch. Ansonsten geht hier alles seinen gewohnten Gang. Der Nordwind konnte mir nicht helfen, aber vielleicht könnt ihr ja einem alten Mann zur Hand gehen. Bei meinen Forschungen bin ich auf Berichte eines Tempels, heute sicher eine Ruine, in eurer Region gestoßen. Da ich mich nicht nutzlos auf den Weg machen will bitte ich euch, euch bei der Bevölkerung nach einer Ruine aus Cibolanischen Zeiten umzuhören. Das Gebäude müsste die traditionelle Ausrichtung und Lage haben. Eine Abschrift des alten Dokuments lege ich euch bei, vielleicht helfen die Hinweise dort weiter? Ich habe einen Händler, Fredegar Bolger, gebeten, nächsten Monat bei euch vorzusprechen. Bitte gebt ihm etwaige Erkenntnisse für mich mit. Mögen die Neun euch Kraft geben!
Bruder Unwin

Schwester,
wir sind fast am Ziel und hoffen jeden Tag auf den Durchbruch. Ihr habt Recht, die Beute wird gut eingesetzt werden können. Ich werde sicher zur Befiederung aufsteigen durch diesen Erfolg.
Ansonsten muss ich euch widersprechen, das Treffen im Obsthain war weiterhin meiner Meinung nach eine zu große Gefahr. Die Störenfriede sind zwar verschwunden, aber der Alte ist gewarnt, selbst wenn er kein Wort geglaubt hat. Ihr hättet mich sie beseitigen lassen sollen.
Nun denn, vielleicht hat euch mein Rezept weitergeholfen. Meister Nerak, eine vertrauenswürdige Schlange, hat mir das Rezept aus den Ordensarchiven gegeben.
Ich hoffe das nächste Mal treffen wir uns allein und ihr könnt mir noch ein wenig eurer Gunst gewähren…
Ludger

Szene III: Eine heisse Spur?

Man ist Reißzahn auf den Fersen; Anscheinend hat der sich mit einem lokalen Koboldstamm verbündet, den er mit Waffen ausstatten will.

Bei der ersten Begegnug mit den Kobolden sterben Kaslan und Morrak den Heldentod. Später stossen dann zwei neue Freunde zu den Helden: Die ungleichen Halblingbrüder Wigand und Thassilo. Wigand ist eigentlich ein Mensch, aber da er als Findelkind unter Halblingen aufgewachsen ist, sieht er das nicht so streng...

Zwischenspiel: Drekons Tränen

Tief in den Wäldern, irgendwo in Catara. Das zarte Frühlingsgrün der Bäume wird langsam hier und da schon kräftiger. Die Wipfel des Waldes bewegen sich sachte im Wind während sich alle Pflanzen nach dem erfrischenden Nieselregen auszustrecken scheinen.

Friedlich liegt der endlose Wald da, nur hier und da von den Geräuschen der Natur unterbrochen. Doch plötzlich schrecken ein paar Vögel auf, denn Lärm durchbricht die Stille.

Kreischen und Geschrei vertreiben die wilden Tiere - nur ein Rabe lässt sich wieder auf einem Ast in sicherer Entfernung nieder…

Halalalalalalalalal…

"Niemand wird zurückgelassen! Nehmt das! Aaargh! Kaslan, NEIN!" … Bei Yurgrim, diese Mistviecher!

"Ihr verdammten Dreckskobolde! …grünhäutige Fellflickenschuster" *keuch* "Constain hat Euch doch ins Gehirn geschissen! Elendige Mistviech-" *stöhn* "Euch mach ich alle! Feige Biester, traut Euch nur, oder scheint mir etwa Jaletars Sonne aus dem Ar-" *etwas knirscht*

Das Geschrei der Kobolde schwillt noch einmal an, und dann kehrt die Ruhe in den Wald zurück. Während die Sinne schwinden, sehen verlöschende Augen einen Raben, der genug gesehen hat, aufsteigen in den Nieselregen.

Regen…

Regen wie Tränen fällt auf Kaslans Gesicht, und er öffnet seine Augen. Ein gütiger alter Mann wischt sich die geröteten Augen trocken, und schaut Kaslan todtraurig an.

"Verd…" selbst das Fluchen bleibt Kaslan im Halse stecken. Er schaut sich um. Neben ihm rappelt sich Morrak auf. "Yurgrim?" fragt er zaghaft.

Der alte Mann schenkt beiden ein betrübtes Lächeln. "Bedauernswert, meine Söhne, dass es enden musste. Lasst mich eure Sorgen und Pein für euch tragen. Meine Brüder sagen, ihr habt gut getan. Also kommt, ich führe euch nach Hause…

Szene IV: Unter Tage

Graf Ottokar von Karsath bittet die Helden für ihn eine Lieferung Waffen aus der Zwergenfeste Bronzetor abzuholen. Die Grenztruppen an den Hexerlanden müssen dringend verstärkt werden.

Erst einmal dort angekommen nimmt sich die Gruppe dem Verschwinden eines zwergischen Verwalters an...

Ermittlungen in Bronzetor

Wir haben vor den Wachen unsere Aussagen gemacht.

Wir berichteten von dem Elben, den wir sahen und Wigand erzählte auch von dem "schwarzen Phantom", was vorerst für ungläubige Blicke sorgte. (Thassilo ging im Geiste kurz die alk. Getränke durch, die Wigand am Abend verkonsumiert hatte und die Sache schien eindeutig...)

Wigand hat dann noch ein wenig die Kellnerin befummelt und getröstet und dann war es das auch.

Schon auf den ersten Blick erkannten wir, dass der Tote unmöglich mit einer Waffe, sondern vielmehr durch ein wildes Tier o.ä. quasi "aufgerissen" wurde. Bei dem Toten handelt es sich um einen Magistrat namens Dulgan Eichenkiel(?), einem Schreiber und Archivar.

Die Priester und Magiekundigen Bronzetors untersuchten daraufhin ebenfalls den Ort.

Wie die Zwerge so sind durften wir bis zum Ende der Ermittlungen Bronzetor natürlich nicht verlassen...ging ja eh nicht, wir mussten ja arbeiten!

Am Tage drauf versuchten wir -neben einiger merkantiler Aktivitäten der Gruppe- den Elben zu finden (Er war uns schon bekannt, er saß mit uns am Spieltisch in der Nähe eines Menschenpaares. Er schien ein Händler zu sein) Wahrscheinlich ist er auch mit besagtem Paar bekannt, immerhin sprachen die Wachen die beiden unmittelbar nach dem Vorfall und unseren Aussagen direkt an. (Was sie sagten konnten wir nicht hören)

Der Elb scheint auch kein "Irgendwer" zu sein, sondern arbeitet in dem -sich über mehrere Ebenen erstreckenden- Händlerquartier in der Dépendance der Elben Gildans.

Wahrscheinlich (aber keiner weiss es) hat Drakkhar das kostbare silberne Zwergenbuch mit historischer Bedeutung für die Zwerge, weit unter Wert verhökert. Wink Eine Abschrift inkl. Übersetzung wird er erhalten.

Ruhm und Ehre gebühren Hurok, der die letzte Waffe Morraks mit der traurigen Nachricht seines heldenhaften Todes an die Brüder Bronzetors übergab und einen Trauergottesdienst initierte, an dem u.a. Drakkhar, Richard und er selbst teilnahmen. Sie sind dadurch im Ansehen der Zwerge erheblich gestiegen und dürfen sich jetzt "Freunde der Zwerge" nennen. Hurok erhielt einen Miniatur-Magmos-Hammer an einer Kette als Zeichen dieser Freundschaft.

Wahrscheinlich war dies auch ein Auslöser dafür, dass wir nun offiziell vom Magistrat beauftragt sind, uns um die Aufklärung des Verschwindens eines weiteren Archivars Bronzetors zu kümmern. Er war der Nachfolger Von Dulgan Eichenkiel und scheint auf dem Weg zum "Jedermann" verschwunden zu sein. Sein Name ist Wolfmar Steinschläger(?) und er wird seit 2 Tagen vermisst.

Etwas planlos scheinen die Zwerge schon zu sein, da ihnen der naheliegen den Zusammenhang zwischen dem Mord des Vorgängers und dem Verschwinden des Nachfolgers nicht aufgefallen war....

Szene V: Hinter Feindeslinien

Nachdem die Waffen sicher in der Feste des Markgrafen angekommen sind, weiss Ottokar von Karsath was er an den Helden hat.

Solch erprobte Recken kann er nun auch auf eine kriegswichtige Mission schicken: Sie sollen hinter die feindlichen Linien in die Hexerstadt Eichenweiher vordringen, und dort die Aufmarschpläne des dortigen Befehlshabers gegen gefälschte Pläne austauschen. Dadurch soll der königliche Armee ein gezielter Überraschungsangriff ermöglicht werden.

Schleichen in Eichenweiher

Ihr also im Turm oben, als Wache Luke öffnet und Alarm brü...Nein, keine Panik...

Ihr also oben auf dem Turm wartend, bis der Fredel im Morgengrauen zu seinem "Gebet" abdampft. Danach läuft alles wie am Schnürchen, ihr also leise runter, Türen auf, Befehle gefunden.

Erstes Problem: Siegel war schon auf, was natürlich heißt, Cheffe kennt bereits Befehle. Naja, was soll man machen, ihr tauscht Befehl aus, gebrochenes Siegel wird nachgemacht, die Losungen werden auch gefunden und abgeschrieben und ab geht es wieder auf den Turm.

Plan war ja, abseilen und raus. Das geht daneben, da überraschenderweise nach der Dämmerung der Tag kommt und es hell ist. Kleine Lücke im Plan... Also bleibt euch nix anderes übrig, als zu warten.

Tja, unterdessen während des Vormittages auf einmal Hektik nach Hörnerblasen, alle werden zusammen getrommelt. In diesem Wirrwarr schafft ihr es euch abzuseilen und das gesamte Lager wird unter Aufsicht gestellt, weil der Cheffe "einem feigen Anschlag" zum Opfer gefallen sei und bis zum Erscheinen seines Bruders, der den Brückenbau (sic !) beaufsichtigt hatte, der nun beendet sei, was die Reise zum Einsatzort um 1 Woche verkürzen würde (!!), passiere nix.

Wir also mehr oder minder eingesperrt, aber der Schmied ist listig und kontaktiert uns. So wird er versuchen, uns als Wachablösung zur Brücke zu bringen als Fluchtweg.

Unser Schwerenöter pimpert mal wieder mit einer Hure, die auch noch aussieht wie Lady Gisell.

Immerhin erfährt er auch, dass der Cheffe keinem Anschlag erlegen ist sondern nicht reiten konnte. Angereister Bruder hebt daraufhin eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf.

Schmied und Sir Richard begreifen, dass Brücke zerstört werden muss, weil sonst Armee 1 Woche vor geplanter Zeit an (falschem) Einsatzort ankäme.

Wir also mit Falschbefehl zur Brücke, den Trupp da ablösend und 2-3 Tage am Grübeln, wie man das stablile Bauwerk einreißen kann. Unser Halbling hat schließlich zusammen mit Ork und Schwerenöter gute Idee und morgen soll es losgehen...Leider kommen am Abend Reiter mit grünen Binden an, anscheinend so ne Art Roadwache, was uns zum Grübeln bringt, ob wir diese nun n8s abmurksen sollen, um per Pferd fixer abdampfen zu können.

Szene VI: Verstrickungen

Die Dokumente sind ausgetauscht, doch jetzt offenbahrt sich, dass vorher noch eine neugebaute Brücke zerstört werden muss!

2.    Akt II: Sturm ueber Catara

Dunkle Vorzeichen mehren sich, allmählich zeigen die Agenten der Feine Cataras ihr wahres Gesicht.

Mord und Verrat überall...

Szene I: Im Dienste seiner Majestät

König Edward II. selbst lässt die Helden in den Stand von Hofknappen erheben. Die Situation für alle bessert sich zusehends, man hat ein Einkommen, einen höheren Stand, und Richard wird sogar verlobt!

Sohn,
eure Mutter und Ich sind höchst erfreut über die gute Kunde aus Catar. Ich wollte es ja kaum glauben, aber vielleicht seit Ihr trotz eurer Vernarrtheit in Bücher in der Lage ein Mann zu werden. Eine Bachfels kennen zu lernen ist eine wahre Ehre.
Eure Mutter sendet des Weiteren diese Kekse.
Ich hoffe sehr, Sohn, ihr verpasst diese Gelegenheit nicht. Wir hoffen euch bei der Herbstfeier in Catar zu sehen, auch euer Bruder Ulf lässt seine Vorfreude ausrichten.
Wir sehen uns hoffentlich bald unter günstigen Umständen, möge Shailin auf uns herabsehen,
Euer Vater,
Bernadotte von Birkenau

Wigand allerdings macht eine Entdeckung die ihn zutiefst erschüttert: Die Tatsache, dass Giselle und Tanja sich zum Verwechseln ähnlich sehen ist kein Zufall: Es sind Schwestern! Das alleine würde ihn nicht weiter stören, aber auf dem Herbstball des Königs verrät Giselle ihm, dass sie seine Schwestern seien! Ohne ihm weitere Hinweise auf seine Familie oder Herkunft zu verraten verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen in der Menge...

Zwischenspiel: Die Mysterien der Raben

Raben - überall sind Raben.

Der Winterhimmel schwarz von Schwingen, die umeinander Kreisen. Es ist als würdest Du von einem Schwarm Raben umschwirrt, die sich gegen deinen kräftigen Körper werfen. Weit unter dir, in der schneebedeckten Landschaft, siehst Du eins ihrer Nester. Ein Turm aus Raben…

Ein Rabenturm…

Das Laub raschelt unter Stiefeln. Vorsichtig bahnt sich die rothaarige Frau einen Weg durch den bunten Herbstwald. Durch das gelbe und rote Laub ist sie zuerst kaum zu sehen, für einen Moment perfekt getarnt. Schritt um Schritt erklimmt sie den Felsen zur Ruine. Schritt um Schritt nähert sie sich einem Turm-Rest auf einem Felsen. Sie verharrt einen Moment vor dem Turm. Hier sind alte Kampfspuren…

In dem Turm, eine große rötliche Steinsäule, und auf ihr Zeichen, Runen die fast einen Sinn zu ergeben schienen. Eine Warnung. Die Frau nähert sich vorsichtig durch den übrig gebliebenen Torbogen. Die Treppe in unselige Tiefen beachtet sie nicht einmal. Auf ihr ausgemergeltes Gesicht schleicth sich ein Lächeln. Ihre Kleider, die niemals besonders gut waren, hängen wie Lumpen an ihr herab, aber sie scheint es nicht einmal zu bemerken. Wie in Trance, oder einer fernen Stimme lauschend, nähert sie sich der Säule und berührt einige Zeichen. Danach zieht sie aus der Oberfläche einen Stab, rötlich und mir Runen verziert, vielleicht 30 cm lang, und die Runen der Säule erlöschen. Du weißt, dass sie große Macht in Händen hält. Sie lächelt nochmals in den Himmel, und scheint dir direkt in die Augen zu sehen, bevor sie den Stab unter ihrem zerfledderten Gewand versteckt und sich zurück nach Norden aufmacht.

Dies ist der erste einer Reihe von Albträumen von denen Wigand heimgesucht wird. Immer wieder träumt er von der rothaarigen Frau, die er als Tanja erkennt.

Mit einer List überredet er seine Freunde ihm nach Eichenweiher zu folgen, um dort Tanja, seine Schwester, zu retten. Doch leider sind sie zu spät: Tanja hat mit dem Runenstab die ganze Burg des Hexers, und damit sich selbst mit einem Schlag vernichtet!

Erst später erfährt Wigand, dass der Stab tatsächlich die Burg und alle darin in ein Dimensionsgefängnis versetzt hat. Doch Tanja zahlt einen fürchterlichen Preis für die Verbannung des wiedergeborenen Ammanas:

Raben - überall sind Raben.

Der Winterhimmel schwarz von Schwingen, die umeinander Kreisen. Es ist als würdest Du von einem Schwarm Raben umschwirrt, die sich gegen deinen kräftigen Körper werfen. Jeder einzelne ein Nadelstich. Weit unter dir, in der schneebedeckten Landschaft, siehst Du eins ihrer Nester. Eine Grube voller Raben, in einer Burg…

Ein Rabe erhebt sich, unter Protest krächzend, von einer Leiche. Eine Palisade, gespickt mit Leichen, ist ein wahres Festmahl für den Vogel. Die langsam aufkommende Kälte bewahrt die Körper vor der Verwesung. Bald wird sie mit Frost das Festmahl beenden. Doch der Rabe erspähe im Schnee einen besonderen Leckerbissen. Träge gleitet ein Feuersalamander die Holzbalken hinauf, auf der Suche nach einem sonnigen Plätzchen. Mit einem "kaa" lässt sich der Rabe in Richtung seiner neuen Beute gleiten.

Ein kurzes Aufleuchten

Ein Statuenpaar, von Mann und Frau? König und Königin? Uralt und verwittert, und dennoch voller majestätischer Würde. Beide in Gewändern, die Frau mit Zweigen im Haar, der Mann mit Rabenfedern..

Ein zweiter, stärkerer Blitz, schmerzvoll!

Dunkelheit…

Absolute Dunkelheit - der Geruch von modrigem Holz und Erde - so schlägt sie gegen die Wände ihres Gefängnisses. Sie steckt in der Grube - sie kommt nicht hinaus. Sie weiß nicht, wie lange sie schon in der Grube steckt, aber sie leidet. Sie Hungert - nach Essen,

nach Licht, nach Leben. Ein Rabenschnabel durchstößt wieder und wieder ihre Brust - immer wieder verheilt die tödliche Wunde - Dunkelheit, Sehnsucht, Schmerz…

Zwischenspiel: Yakraths Ruf

Mit Körper, Stimme und Verstand allein wird der alte Geist wiederbelebt
Der Körper wird mit dem Werkzeug gegeben am Tor der Schlange
Die Stimme hoch im Wind, muss die alten Formeln sprechen,
Die der Wanderer uns gelehrt.

Und der Verstand, der Wille der Seele, muss sein erneuertes Leben finden
Zu den Füßen willige Männer, die bereit sind zu folgen
Den Weg der Raben, aus den Tiefen bis zum Sternenpfad.

Hebt eure Arme und gebt den Sphären alles,
Bittet um der dämonischen Diener Gefallen,
für das Leben eines müden Wanderers,
für eine ziellose Seele, seit hundert Dekaden,

Tanzend mit der Schlange an ihrem Schicksalstor.
Es ist das Geschenk der Lebenden an einen solchen Schlafenden allein
Die Welt wieder durch sterbliche Augen zu sehen.

Die Sicht hinter den schuppigen Mauern ist fahl und freudlos, die
Einfältigkeit nur übertroffen von der geistlosesten Seele.

Es sind ein Hundert Männer die in ihrer Weisheit den
Wanderer zu ihnen rufen,
und es wird einer unter ihnen sein der des Wanderers
Schritte teilt bis zum Ende, und Geheimnisse der Macht teilt die kein
Sterblicher bisher erfuhr.

Solcher aus zehn Zehnern kann
Anrufen des Wanderers Kräfte und Angst.
Alle drei Schlüssel müssen gleichzeitig schließen,
aber der Weg öffnet nur
Durch das schuppige Tor zu ewigem Bewußtsein.

Diese grausige Anleitung ist fast das einzige, was die Helden nach dem Vernichten eines kleinen Hexerkultes noch auffinden konnten. Einige gekritzelte Anmerkungen geben noch weitere Hinweise:

Unter den Ruinen von Dalheim schläft Yakrath. Wenn Es wiedererwacht, wird Es seine tapferen Diener belohnen.

Der ewige Schläfer wird erwachen, und seine tiefen Geheimnisse mit seinen Hexern teilen, und die Ausbildung beenden. Alle Tore werden weit geöffnet sein. Weder Dimensionen noch der Tod werden noch eine Rolle spielen.

Der Dolch der Vrykyl ist das Werkzeug! Tor der Schlange? ..des Drachen?

Die alten Meister haben die Türme mit den Frauen geschaffen. Aber unter Yakraths Führung oder davor?

Die Energie kann fokussiert werden, durch einsetzen des Schlüssels.

Offenbaren die Türme das Tor?

Oder Sind sie von der alten Macht beseelt?

Zu welchem Zweck sind sie über die ganze Küste verteilt?

Der Dolch wurde offenbar in den Norden geschafft.

Wenn der Dolch schon ohne das Ritual solche immensen Kräfte hat, nur als Nebeneffekt…

Szene II: Mord in Torkum

Nach einigen Erledigunge in Catar wurden die Helden von Melchior gebeten, Baron V'itrizia, einen Drago, zum Baronialen Rat in der Hauptstadt von der Provinz Torkum zu begleiten, dort die Ergebnisse des Rats abzuwarten und selbige in Schriftform mit zurück zu bringen.

Nach 2 Wochen Kutschreise sind alle dort angekommen. In den Bergen ist es schon sehr winterlich, und der Ort ist rappelvoll mit Soldaten der verschiedenen Barone sowie jeder Menge anderem Volk wie Söldner und Kultisten, weil es in den Bergen Goblin/Troll-Aktivitäten geben soll.

Der Baroniale Rat schien recht wichtig zu sein, da wohl ein Nachfolger für den Stadtherrn, den Grafen VanDroos, vorgeschlagen werden soll. Es gibt mehrere Favoriten von insgesamt ca einem dutzend teilnehmender Barone.

Der Graf hat die Gruppe gebeten, einen der Barone. Münklitz, zu bewachen, da er erstens einer der Favoriten und zweitens der momentane Schatzmeister ist. Grund für die Bewachung ist, dass es schon 3 "Unfälle" gegeben hat, und der Graf einen weiteren verhindert wissen will.

Der Baron ist bisher wenig angetan, aber es ist auch kaum Zeit vergangen, als beim Mittag Baron Verheyen, ärgster Rivale von Münklitz, schmerzverzerrt überm Essen hing und beinahe vergiftet worden wäre. Seine Leute sehen natürlich bei Münklitz die Schuld und die Stimmung wird sicher nicht besser...

In der Zwischenzeit hat Wigand hat eine Episode mit einer Frau mitbekommen, die Münklitz beschuldigt, seinen Bastard-sohn mit ihr nicht anzuerkennen.

Am nächsten Morgen informierte der Graf die Helden, das es abends zu Zusammenstößen zwischen Soldaten von Verheyen und Münklitz gekommen ist. Er hat deswegen beschlossen sie mit Münklitz und Baronin Martensen zu Pferde zu deren Gütern zu schicken, um dort jeweils ihre 10 Soldaten auszuwechseln und damit erst wieder in der Stadt zu sein, wenn der Rat beginnt.

Wigand hat ein paar sehr freundliche Gespräche mit der Baronin auf dem Ritt geführt, und einen Tag vor Ankunft bei Martensens wurde der Trupp von Banditen von Reißzahn angegriffen. Ohne größere Verluste, aber unter Schmerzen, sind also alle bei Martensens eingetroffen...

Die Martensburg

Nachdem die Gruppe bei Baron Martens kleiner Feste angekommen ist, wird die Gelegenheit genutzt sich dort ein wenig auszuruhen.

Während der Bewachung von Münklitz stellt sich heraus, daß dieser gerne Damenbesuch empfängt. Zuerst wird zwar die Baronin Martens verdächtigt, aber am nächsten Morgen fällt der Verdacht doch eher auf eine einfache Dienstmagd.

Tassilo erkundet unterdessen die Geheimgänge der Burg, die allerdings nur noch sehr spärlich vorhanden, und teilweise sogar zugemauert sind.

Im Laufe des nächsten Tages ruft Baron Martens den nächst verfügbaren der Abenteurer, in diesem Falle Wigand zu sich. Der alte und offenbar schwerkranke Baron erklärt noch einmal seine Dankbarkeit, und bekräftigt diese mit einem kleinen Geldbeutel. Während des Gespräches erwähnt er, dass die Baronin schwanger sei, und ihn bei dem Baronenrat vertreten soll. Zusätzlich wird er der Gruppe ein Empfehlungsschreiben mitgeben. Wigand bemerkt, dass Martens und Münklitz sich vom Typ her sehr ähnlich sind. Könnte die Baronin aufgrund dieser Ähnlichkeit sich zu Münklitz hingezogen fühlen?

Am nächsten Morgen reist die Gesellschaft weiter zu Baron Münklitz Heim, um dort den Austausch der Wachleute vorzunehmen.

Die Reise zurück in die Provinzhauptstadt verläuft ohne nennenswerte Probleme. Heil angekommen spricht Schwertmeister Hackmann auch noch einmal seinen Dank aus, und stellt aufgrund der Briefe von Baron Martens den untadeligen Ruf der Gruppe fest. Um die Gruppe ein wenig zu entlasten werden für die Nachtschicht eigene Wachen von Hackmann eingeteilt.

Am nächsten Morgen stellt sich heraus, dass Baron Münklitz schon alleine in die Stadt aufgebrochen ist: Anscheinend ist das Gesindehaus seines Anwesens in der Stadt aufgrund des schweren Schneesturmes eingebrochen.

Die Gruppe fässt ohne zu zögern tatkräftig mit an, damit die schlimmsten Schäden so schnell wie möglich behoben werden können. Baron Münklitz lässt sich kaum etwas anmerken, scheint die Helden allerdings nun in einem etwas besseren Licht zu sehen.

Zurück in der Burg wird versucht grundlegende Fragen zu klären: War der Überfall durch Reisszahns Bande Zufall, oder hat hier ein Insider seine Hand im Spiel? Wurden die Helden bewusst hier hineingezogen, darauf hoffend, dass sie scheitern?

Nur Schwertmeister Hackmann erscheint hier verdächtig zu sein, da er die Gruppe schon von früher kannte, und als einziger das Vertrauen des Grafen geniesst. Die Gruppe nimmt an, dass er vorgeschlagen hat, dass die Helden Münklitz bewachen.

Während des folgenden Tages versucht jeder irgendwie Informationen über die Vertrauten des Grafen, und Hackmann im Besonderen einzuholen.

Nach vielen Versuchen beschliesst Wigand, sich an den Hofmarschall Erich (?) zu hängen, um von ihm mehr Informationen zu erhalten. Erich mag Hackmann offensichtlich nicht, und will sich später noch einmal mit Wigand treffen.

In der Zwischenzeit bestreitet Drakkar erfolgreich ein Duell mit einem Wachmann, wobei er die überlegene Schnelligkeit eines Degens gegenüber einem Breitschwert demonstrieren kann.

Amateurdetektive

Tassilo, Wigand, Richard und Hurog versuchen die Ereignisse noch einmal zu ordnen.

Die "Unfälle" auf der Burg waren nach Einschätzung von Richard alle nicht geeignet, um eine Menschen zu töten. Außerdem hat er in der Küche herausgefunden, dass es eigentlich ganz einfach ist die Teller den einzelnen Baronen zuzuordnen. Also war es kein Zufall, dass der letzte Anschlag nicht von Münklitz getroffen hat.

Nach einigen Überlegen, kommen Tassilo, Wigand und Richard zu dem Schluss, dass es möglicherweise Ziel der Anschläge ist, die Region zu destabiliesieren, inden Unfrieden zwischen die Barone gestreut wird und diese sich gegeseitig bekriegen. Einen ersten Vorgeschmack auf dieses Ereignis haben wir bereits durch die Kämpfe der Soldaten in der Stadt gesehen, die ja Ursache für unsere Reise zu den Burgen von Martens und Münklitz war. Auch Reiszahns Anwesenheit hier schein irgentwie in dieses Schema zu passen.

Hurog wird losgeschickt in der Stadt herauszufinden, wo überall Anschläge von Reiszahn und seiner Bande stattgefunden haben, Vielleicht lässt sich ja ein Muster erkennen, oder auch diese Angriffe sind gezielt nur gegen einzelne Barone gerichtet, um das Mistrauen unter den Baronen noch zu verstärken, doch diese Vermutung bestätigt sich nicht. Die Angriffe von Reiszahns Bande scheinen sich gegen alle Barone zufällig zu richten.

Hurog erfährt noch, dass es einen Orkstamm gibt, der mehrere Tagesreisen südlich von hier lebt. Der Stamm heißt Fellheim.

Tassilo und Wigand verkleiden sich derweilen, um in der Stadt mit der örtlichen Diebesgilde in Kontakt zu treten. Sie versuchen herauszufinden wer sich z.B. das Gift verschafft haben könnte. Auf Ihrem Wegen durch die Stadt sehen sie einen alten Bekannten von uns wieder. Einen gewissen Fredegar Bolger, ein Händler, der immer dort zu seien scheint, wo Reiszahn etwas plant...

Am Wagen von Bolger sehen sie die Tochter des Kämmerers, wie sie zwei Flaschen Wein kauft. Guten Wein wie es scheint, wenn Tassilo die Münze richtig erkannt hat.

In den Kneipen der Stadt schnappen sie einige Gerüchte auf und finden Kontakt zur Diebesgilde. Der Ring der Diebesgilde aus der Hauptstadt und der eine oder andere Name von dortigen Größen der Diebesgilde waren ihnen eine große Hilfe.

Die Gerüchte soweit noch erinnert:

·         Die Bürger würden einen neuen Grafen Verheyen bevorzugen. (Richard analysiert messerscharf, dess es an seinen Kampffähigheiten bei den Turnieren liegt.)

·         Reißzahn war in der Stadt und hat viele Leute bestochen. Auch in der Burg -hat er seine Leute.

·         Es ist viel Geld in der Stadt.

·         Die Söldner planen einen Angriff auf die Burg.

·         Baron Martens ist bereits gestorben.

·         Von Münklitz wäre bei der Bevölkerung nicht gerade gern gesehen als Graf.

Richard überzeugt von Münklitz von unseren Vermutungen bezüglich der Versuche Zwietracht zu sähen. Von Münklitz überlegt, ob er es dem Rat der Braone vortragen solle, doch er will es erst tun, nachdem er uns seine Entscheidung mitgeteilt hat.

Wingand und Tassilo haben sich mit einem Mitglied der Diebesgilde betrunken und dabei vorgegeben, möglicherweise in das Haus von Münklitz einsteigen zu müssen. Dabei haben sie weitere Informationen über die Aktivitäten von Reiszahn in Erfahrung gebracht. Wigand verdächtig jetzt den Kämmerer Erich von Reiszahn bestochen worden zu sein und der oder einer der Leute von Reiszahn in der Burg zu sein.

Am Abend zurück in der Burg hat sich Wigand zum Kämmerer begeben. Sie haben gemeinsam Wein getrunken, wobei Wigand die Gelegenheit nutzte dem Kämmerer Honig um den Bart zu schmieren, und sich unauffällig in der Kammer umzusehen. Eine schwere Kommode fiel ihm ins Auge, und er beschloss sich das später noch einmal anzusehen...

Hurog überlegt sich ab morgen für die nächsten Tage unter die Söldner zu mischen. Wenn die eigentlich das Land schützen sollen vor Kreaturen aus den Bergen, warum sitzen die dann immer noch in der Stadt rum?

Das Gold des Verräters

Ungewöhnliche Situationen verlangen ungewöhnliche Methoden...

Mit der Gewissheit, dass etwas mit dem Kammerdiener Erich nicht stimmen könne, berieten sich die Helden. Was sollte man tun? Der Baronale Rat hatte begonnen und niemand wusste was geschehen würde. Würde der Rat gestört werden? Hatte Reißzahn die Finger im Spiel oder stand eine noch viel größere Verschwörung hinter allem?

Eines war jedoch sicher: Erich hatte etwas zu verbergen.

So ließen sich die Helden hinreißen den Zweck die Mittel heiligen zu lassen und Wigand und Tassilo in die Zimmer des Erich einbrechen zu lassen. War dort ein Geheimgang zu finden? Jedenfalls hatte Erich etwas hinter seiner Kommode versteckt und diesem Geheimnis galt es auf die Spur zu kommen.

Erstaunlicherweise gelang es unseren beiden Schurken in die Zimmer des Erich zu gelangen ohne entdeckt zu werden. Kaum hatten sich die beiden Halunken allerdings umgeschaut, wurden sie auch schon fast auf frischer Tat ertappt.

Ein beherzter Sprung Tassilos unter des Bett und ein Spurt Wigands in den Schrank des Zimmers in dem sie sich gerade befanden, ließ die beiden Einbrecher dem Strick entkommen.

Die Tochter Erichs war nach Hause gekommen und es war wohl eine Fügung der Götter, dass sie weder unter ihr Bett noch in ihren Schrank schaute.

Drakkhar und Richard machten sich zu Recht Sorgen um die beider Gauner, so dass Richard einfach mal zu Erichs Zimmern ging, um dort an die Haustür zu klopfen.

So ein Glück! Den Trubel an der Haustür nutzend, konnten Tassilo und Wigand aus ihren Verstecken flüchten und in Erichs Zimmer schleichen.

Und dort war er, der Beweis. Wieso hatte Erich eine Kiste voller Kronen, und teurer Gewürze unter seinem Bett? Und wieso handelte es sich bei den Kronen um Münzen cibolanischer Prägung?

Sie waren auf eine Verschwörung gestoßen! Soviel war klar. Aus Angst, den falschen Leuten zu erzählen, dass sie Beweise für eine Konspiration hatten in die quasi jeder verstrickt sein konnte, beschlossen die Helden, die Beweise erst einmal zu verstecken.

Wigand versteckte die Beweise, die aus den cibolanischen Kronen, teuren Gewürzen und einer Flüssigkeit bestand, die Drakkhar eindeutig für Gift hielt.

Nach einer schlaflosen Nacht wurden die Helden zu Hackmann, dem Befehlshaber der Burgwache, bestellt. Der Baronale Rat würde bald ein Ende finden, denn es hätten sich famose Neuigkeiten ergeben. Baron Martensen sei tot. Der gute Baron Münklitz wurde Lady Martensen heiraten und die Vormundschaft für Martensens ungeborenen Erben übernehmen. Dafür würde es dann darauf verzichten gegen Verhejen zu stimmen und würde ihn sogar unterstützen.

Nun der Spuk schien vorbei. Die Provinz war sicher. Die Befürchtungen um eine Verschwörung schienen keinen Bestand mehr zu haben. Dann war es ja gut, dass die Gruppe nicht mehr erwähnen musste, dass jemand die Beweismittel aus Wigands Versteck gestohlen hatte....

Tunnel und Torheiten

Die anfängliche Ruhe, die durch Münklitz´ Verzicht eingekehrt ist, hat sich als trügerisch erweisen und hat sich zur buchstäblichen Ruhe vor dem Sturm gewandelt.

Aber erlaubt einen Versuch zu berichten, wie es sich zugetragen hatte:

Noch bevor Hurog in der Unübersichtlichkeit der Stadt verschwand, um sich unter die truppen der Söldner zu mischen, bat er Thassilo um Hilfe. Er sollte schnellstmöglich Die Geheimen Gänge im Haupthaus erkunden und heruasfinden, ob es einen Zugang zur Burg gibt, der ausserhalb der Mauern liegt. Ausgangspunkt dafür sollte Erichs Zimmer sein.

Thassilos geschäftige Umtriebe des Tages liessen ihn allerdings zur Nacht in einen erschöpften Schlaf fallen, so dass er dazu nicht mehr in der Lage war.

Hurogs Ziel war es, so teilte er noch kurz vor seinem Aufbruch mit, die Stimmung innerhalb der Söldner einzuschätzen. Er ging davon aus, dass der nächste Schachzug Reisszahns so aussehen würde, dass er gezielt versuchen wird, Unruhe unter den Söldnern zu stiften, um einen möglichen Sturm auf die Burg vorzubereiten. Sollte die Burg dabei fallen oder wesentliche Handlungsträger umkommen, wäre die Region alles andere als sicher und käme zum Erliegen.

Wäre dieses Vorhaben, so Hurogs These Bestätigung fände, eine, deren Tragweite auf lange Sicht zu denken ist (z.B. Schwächung der Region, als erster Schritt einer Vorbereitung Cibolanischer Invasoren?) oder ging es ihm um kurzfristige Ziele, nämlich einfach in der Burg etwas oder jemanden zu finden?

Wieder zu Kräften gekommen, konnte Thassilo noch stolz das Schlüsselbund Erichs zeigen, das er wohl zufällig in einer seiner Schreibtischschubladen gefunden hatte...Damit sollte es doch ein leichtes sein, sich im Haupthaus umzugucken. Trotzdem musste dieser Plan noch etwas warten, auch wenn sich dies später als verhängnisvoll erweisen sollte...

Es ging nunmehr darum herauszufinden, wer die Münzen aus dem Versteck geholt hatte. Es sollte sich schon bald herausstellen, dass einer der Stalljungen, namentlich Ralf, sich mit einem Bündel davon gemacht hat und als verschwunden gilt. Thassilo ahnte böses. Ein Junge, der mit viel Gold in der Stadt umtriebig würde...Das sollte sowohl der Reisszahn-Bande als auch der hiesigen Gilde nicht entgehen.

So machten sich Drakhar und Thassilo auf in die Stadt, um den Jungen zu finden. Merkwürdigerweise schien eine Wache davon irritiert zu sein, Wigand vermeintlich bereits eine halbe Stunde zuvor die Burg verlassen haben zu sehen, während offensichtlich ein Doppelgänger kurz vor Thassilo und Drakhar die Burg verlies! Ein Doppelgänger in der Burg!! Das konnte nichts Gutes bedeuten und zeigte nur, dass Reisszahn bereits die Burg infiltriert hatte.

Der "echte" Wigand brachte parallel dazu bei Erichs Tochter in Erfahrung, dass er Ihr aufgrund der Schwangerschaft den Wein verböte, und generell derzeit sehr sparsam leben würde. Darüber hinaus schätze er Safran als edles Gewürz und hütete dieses als Schatz wie sein Augapfel.

Thassilo, alias Terzio die Tatze, fand schnell heraus, was die Stunde geschlagen hatte: Man machte ihn in einschlägigen Kreisen darauf aufmerksam, dass die hiesige Gilde nicht gut auf Viggo (alias Wigand) und Terzio zu sprechen sind. So habe Wigand (vielmehr sein Doppelgänger) offen in der Stadt Söldner angeworben und Waren "umgesetzt", was der Gilde misfalle, hatte man doch nun den Eindruck wir würden unsere "Kompetenzen" überschreiten...

Hier ist also der bisher fehlende "Absatzmarkt" der Hehlerware zu finden!

Der Junge, so teilte man Thassilo noch schnell mit, "befände sich schon längst bei den Fischen"...

Die Situation hatte sich dramatisch verändert!

Die Dinge schienen unüberischtlicher denn je...Hurogs These schien sich zumindest zu bewahrheiten. Reisszahn ist ein so gerissener Typ, dass man schon fast neidisch zu ihm aufblicken müßte...

War Erich nun rehabilitiert oder hatte er doch "Dreck am Stecken"? Was wären dann seine Motive?

In dieser Nacht machten sich Wigand und Thassilo auf, um die Gemächer und Gänge des Haupthauses zu erkunden. Folgenschwer, wie sich zeigen sollte, dass dieser wichtige Schritt erst jetzt unternommen wurde. Auch wurde im Trubel der Dinge und der vermeintlich entspannten Lage, keine Wache mehr für Münklitz abgestellt und Erichs Beschattung war rudimentär.

So sollte es, im Nachhinein betrachtet, auch nicht verwundern, dass Thassilo und Wigand es nicht verhindern konnten, dass Münklitz, im Gemach der Lady Martensen mit aufgeschlitzter Kehle vorgefunden wurde. Die einzige abgestellte Flurwache war wahrscheinlich mit Schlafmitteln ruhig gestellt worden.

So war der letzte Mann (ausser dem Grafen) dahingeschieden, der Zugang zu den Reichtümern und Schätzen der Burg hatte...War das etwa Reisszahns Plan?

Verhängnisvollerweise stolperten Thassilo und Wigand quasi direkt in den Tatort. Es gelang nicht dem Täter durch die Geheimen Gänge, zu folgen und ihn zu stellen, auch wenn er nur wenige Aubenblicke Vorsprung vor uns hatte. Die Gänge mündeten in einem Ausgang in der Burgkapelle und die Spur schien vorerst dort zu enden. Es sah so aus, als wären Wigand udn Thassilo die einzigen Hauptverdächtigen! Unbemerkt gelangten sie allerdings zurück in den Flur und schlugen Alarm. Die Wache sei nicht aufzuwecken und es käme ihnen merkwürdig vor!

Das Gemach Martensens würde geöffnet und die leblosen Körper "offiziell" gefunden. Einzige Spur schienen Blutstropfen und ein Schuhabdruck zu sein, die in dem Geheimgang mündeten. Ein Spürhund wurde organisiert und in einer gegenüberstellung aller Bediensteten (es konnte nur einer von ihnen sein, die Spur verlor sich vor dem Bedienstetenhaus) fiel auf, dass Erich verschwunden war...Also doch!!!

In einer rasanten Spurenjagd konnte der Hund die Spur bis zum Fluss aufnehmen, wo der leblose Körper Erichs im eiskalten Wasser unter dem Steg des Anlegers gefunden wurde, wo er sich offenbar verstecken wollte und auf tragische Weise ertrunken sein musste. Er umklammerte den Beutel, mit dem Cibolanischen Gold, bis zum letzten Moment... Seine Gier wurde ihm zu m Verhängnis, auch wenn sich seine Rache an Münklitz vollzogen haben mochte, dafür, dass er Emma schwängerte. Oder hatte er andere Motive und es war womöglich die Mitgift, die er plante anzusparen?

Nach dem Attentat

Über Burg Grottingen lag am Morgen nach den Attentaten ein bleierner Schleier. Nur mühsam findet sich wieder so etwas wie eine Routine ein. Die Gruppe um Sir Richard fürchtet aber immer noch schlimmes: Weiterhin werden die Geheimgänge der Burg patroulliert, Hurog bleibt weiter bei den Söldnern in der Stadt, und Sir Richard hört sich bei den Priestermagiern um.

Wigand und Thassilo wollen in der Zwischenzeit nicht hinnehmen, dass sie von der Diebesgilde als Feinde angesehen werden, und sich nicht in die Stadt wagen können. Sie beschließen mit den Köpfen der Diebesgilde gemeinsame Sache zu machen, um ihren Namen dort reinzuwaschen, und vielleicht auch den rothaarigen Doppelgänger Wigands Dingfest zu machen.

Da Wigand ja vorerst nicht offen in der Stadt spazieren gehen kann bietet Sir Richard an, ein Treffen anzubahnen. Leider sind die Verführungs- und Unterweltskünste des Priestermagiers nicht mit Wigands oder Thassilos vergleichbar: Nur knapp entgeht Sir Richard dem ausgeraubt werden.

Nachdem auf diesem Wege nichts zustande kommt, beschließt Wigand etwas waghalsiger zu werden: Verkleidet als alter Mann geht er selbst in die Höhle des Löwens, der Schenke zum Klingenden Penny, um mit der Wirtin Regina ein Treffen zu vereinbaren.

Später am Abend besiegeln die beiden den Handel, der Wigands Doppelgänger von nun am zum Gejagten der Gilde werden lässt, und den Ruf der Halblingsbrüder reinwäscht. Leider soll dieser Handel während der nächsten verbleibenden Tage in Grottingen nicht zu der Ergreifung dieses Doppelgängers führen..

Hurog bleibt mehrere Tage bei den Söldnern, in der Hoffnung einen Blick auf den geheimnisvollen Auftraggeber zu werfen, der anscheinend plant diese zu schlimmen Dingen anzustiften. Leider bleibt ihm dieses versagt, da dieser sich nicht mehr sehen lässt, sehr zum Leidwesen der anderen Söldner.

Nicht viel später treffen der Graf sowie Ottokar von Karsat ein. Der baroniale Rat beschließt Baron Verheyen als zukünftigen Grafen zu empfehlen.

Als Ersatz für die verstorbenen Barone Münklitz und Martens werden der Drago-Baron Vrititia sowie ein in den Baron-Stand erhobener bisher eher unbekannter Ritter eingesetzt.

Der Graf dankt Sir Richard und seinen Leuten für die Hilfe den Attentäter zu Fall zu bringen, und sendet sie mit einem Satz Dokumenten zurück an den Hof des Königs.

Auf der Reise nach Catar wird die Gruppe unsanft aus der Ruhe in einem Gasthaus geweckt: Ein Trupp Soldaten in Trauerkleidung versammelt die Dorfbevölkerung: Der König ist tot, es lebe der König!

Zurück in der Hauptstadt erfahren die Helden genaueres: Der König wurde durch ein Hexer-Ritual ermordet, die Beweise zeigen auf die Familie Durvigius. Die Schuldigen wurden schon hingerichtet, und ein wütender Mob hat das Familienhaus gestürmt und auf die Grundmauern niedergebrannt.

Endlich wieder in Catar kann sich Richard endlich seinen Heiratsvorbereitungen widmen: Die nächsten Tage verbringt er mit seiner Verlobten und seinem zukünftigen Schwiegervater. Dort plant er den Erwerb eines Standesgemäßen Hauses (wobei er seine Leibrente verpfändet), die Hochzeit (findet im Februar statt), den Empfang seiner eigenen Familie (die zur Krönung am Neujahrstag kommt), und alles andere was Menschen von adligen Geblüt für diese Dinge aufwenden müssen.

In der Zwischenzeit können Richard und Drakkar aber auch bei der Magiergilde neues erfahren: Das Ritual bei dem der König ermordet wurde, verwendete einen Hexerstab, der den von Wigands Schwester zum Verwechseln ähnlich sieht

Die Priestermagier haben herausgefunden, dass Wigands Schwester mit dem Stab wohl die ganze Burg in eine Parallelwelt versetzt hat. Die zwei Statuen aus Wigands Traum stehen an der Küste und sind wohl ein Portal in eben diese Welt.

Oh, und Gerüchte und Neuigkeiten machen die Runde:

·         Eine Seuche ist unter den Söldner die in Grottingen waren ausgebrochen

·         Drachenprinz Darin ist angeblich nach Aussage eines alten Priestermagiers der bei dessen Geburt dabeigewesen sein will gar nicht Edwards I. Sohn.

·         Bei dem Ritual wurde der König buchstäblich von innen nach außen gekehrt

·         Kurz vor seinem Tod hat der König Gerrit, das Mündel des Hüters des Nordens als Sohn legitimiert

Szene III: … es lebe der König

Von Müdigkeit übermannt senkten sich die Lieder des alten Mannes, und seine Gedanken begannen abzuschweifen.

In letzter Zeit viel es ihm häufig schwer, konzentriert zu bleiben. viel zu häufig. Aber seine Berater hatten ihm eine weitere Erhöhung der Dosis verboten. Er befürchtete, dass Drekon sich auch nicht ewig hintergehen lassen würde. Aber noch hatte er Kraft. Ein Weilchen würde er es noch schaffen.

Mit jedem Monat hatte er das Gefühl, sein Balanceakt wurde schwerer.

Als Junge, vor unendlich vielen Jahren, hatte er einmal einen Artisten gesehen, der mit 6 Keulen jonglierte. Damals hatte es ihn sehr beeindruckt. Heute schlich sich ein schwaches Lächeln auf seine vom Alter gezeichneten Züge. Er war jetzt schon so lange am jonglieren. Ein Sammelsurium von Keulen, Kugeln, brennenden Fackeln und scharfkantigen Dingen, bei denen ein Fehlgriff katastrophale folgen haben würde. mitten in einer drängenden Menge, die ihn anrempelte, ohne zu ahnen, dass ein Fehlgriff seinerseits ihr Ende bedeuten konnte. Er hatte sich schon seit Dekaden keine Pause gegönnt, aber noch mochte er den Kelch nicht weiterreichen. er hatte einfach zu lange und zu hart gearbeitet, es stand zu viel auf dem Spiel, mehr als alle ahnten. ...

Er hörte wie seine fleißigen Helferlein ihn umschwirrten. Nach Jahren der Selektion war er nur von den besten Dienern umgeben, die fast lautlos für ihn sorgten. Er bemerkte sie kaum noch, was in seinen Augen ihre Perfektion nur unterstrich. Genau wie er fast unbemerkt im Großen lenkte, so lenkten sie im Kleinen seine Belange. Es irritierte ihn ein wenig, er wusste nicht einmal mehr die Namen seiner täglichen Versorger, aber wer konnte so was schon von ihm verlangen? vielleicht ahnten sie nicht einmal, welchen Dienst er für sie versah, so wie die Biene auch keinen Einblick in die Pläne ihrer Königin hatte...

Träge versuchte er, sich wieder auf seine Umgebung zu konzentrieren, es war längst Zeit für seine Mittel und ungewöhnlich ruhig. Sein Körper konnte auf Tag oder Nacht keine Rücksicht mehr nehmen, und so musste auch das Personal zu jeder Zeit im Palast bereit sein. Suchend blickte er auf.

In all seinen Jahren hatte er mehr als jeder andere Mensch gesehen - seinen Vater vielleicht ausgenommen - und doch brauchte er eine Weile um zu verstehen, was er sah. Die Männer gehörten nicht zum Personal, und auch sonst konnte er sie nicht zuordnen. Priester hatte er doch gar nicht vorgesehen? Oder war schon morgendliche Gebetszeit?

Während der alte Mann noch versuchte die Roben zuzuordnen und den Nebel um seine Sinne zu lichten merkte er, wie er aus seinem Bett gehoben wurde. Es war in seinem Zustand völlig vergebens sich gegen die starken Arme zu wehren, aber irgendein Instinkt, der noch nicht völlig vergessen war, ließ ihn erzittern, während die unnachgiebigen Hände ihn zwischen den schwarzen Kerzen auf den Boden pressten...

Der König ist tot! Es lebe König Darin I.

Zwischenspiel in Catar

Die Helden fanden sich - für manche plötzlich - in einem Hinterhalt wieder, als sie sich auf dem Heimweg befanden. Aus den Seitengassen, von vorne und von hinten kamen gutgerüstete Soldaten inklusive einem axtschwingenden Mann als Anführer.

Als besonders hilfreich in diesem Kampf erwies sich, dass Hurok durch magische Hilfe Drakkhars ein wenig fixer angreifen konnte.

Als besonders nervig hingegen erwies sich ein Magier auf der Gegenseite, der mit magischen Pfeilen Richard niederstreckte. Zum Glück aber erst, nachdem dieser seine Robe ordentlich angesengt hatte.

Drakkhar gelang es schließlich mit einer Spuckattacke, den Magier wegzuätzen, bevor auch er im Kampfe niedergestreckt wurde und damit wie Richard ordentlich seine Klamotten besudelte.

Hurok und Wigand gelang es schließlich zwei Gegner so eindrucksvoll niederzumetzeln, daß die Gegenseite lieber das Weite suchte. Statt sich jedoch zuerst einmal um die Schwerstverletzen zu kümmern, verwendeten Wigand und Hurok kostbare Zeit darauf, die toten Gegner zu untersuchen. Neben diversen Haushaltsgerätschaften und Waffen brachte dies auch ein Zauberbuch zu Tage.

Erst als herannahende Stadtwachen zu hören waren, brachte der Fluchtreflex Wigands die Verletzten und Schwerstverletzten in die "heimischen" Hallen, wo sie von Emma,der Haushälterin des Barons, gut versorgt wurden. Das Zauberbuch erwies sich als magisch verschlossen, was Richard fast um den Verstand brachte, bevor er endlich den Schutz lösen konnte. Die erste Seite erwies sich dann als Volltreffer, da der Name des Besitzers sowie eine cibolanische Signatur die Herkunft offenbarten.

Leider brannte das Buch danach fix aus, diesen weiteren Schutzzauber hatte Richard schlicht übersehen.

Am nächsten Tag zog es Drakkhar auf Einladung zum Botschafter der Dragos. Er kehrte mit dem Angebot an die Gruppe zurück, 4 Wochen nach der Krönung für Haus Rassk als Schiffswache zu fungieren.

Die Gruppe besuchte auf Einladung Lady Alsen, wo sie über die Herkunft und Funktionsweise der Glaskugel informiert wurden. Diese sei aus alter Zeit gewesen, um mit Hilfe des 2. Teiles, eines Stabes, ein mächtiges Artefakt zu formen. Mit diesem Artefakt wurde damals die magische Macht der Cibolaner und ihrer Tore zerstört. Vermutlich wurde es mit Zwergenhilfe gefertigt.

Einigermaßen überraschend fand Wigand am Abend in seinen Sachen eine Notiz, die ihn und Tassilo dazu veranlasste, am nächsten Tag eine einschlägige Taverne aufzusuchen, wo sie für den lächerlichen Mitgliedsbeitrag von 100 d ein mieses Gesöff inklusive eines Mitgliedsringes der hiesigen Diebesgilde erhielten und sofort einen Auftrag vergaben, den Anführer des Angriffes auf uns ausfindig zu machen und möglichst einlochen zu lassen.

Die Verwertung der eroberten Waffen, Klamotten etc pp. wurde mal wieder nicht zu Richards Zufriedenheit gelöst. Hurok erzählte etwas von eigenem Opfer und behielt den Erlös des erlegten Soldaten für sich. Daraufhin zogen Wigand und Richard los um den Rest an Gegenständen zu verkloppen und auf Richards Vorschlag wurde der Erlös nur durch die Halblinge und ihn geteilt, da Richard ja wusste, dass der Ork nicht zu teilen bereit war und Drakkhar irgendwie immer Gold hatte, die aus gemeinsamen Abenteuern stammen mussten, aber nie Erlöse teilte.

Szene IV: Eine harmlose Mission

Die Gruppe beschloß, sich der Aufgabe auf See zu stellen, man hatte ja sonst nichts Dringendes vor und die 500 d an Sold standen jedem gut zu Gesicht

Die Schiffsreise:

Raue See, ein Elbenschiff mit elbischen Händlerabenteurer, ein wilder Sturm denn wir den Göttern sei Dank unbeschadet überstehen. Es geht nach Myrandia. An unterseeische Ruinen Riffen und Untiefen vorbei. Thassilo und Wigand beschäftigen sich mit ihren Gaunereien …

Das Schiff nimmt eine eher ungewöhnliche Route und weicht anderen Schiffen aus. Ist das reine Vorsicht oder haben sie etwas zu verbergen? Immerhin hat man die Helden zu stillschweigen verpflichtet. Richard war jedoch so schlau die Zusage den Auftraggeber (ja, dem Drago-Botschafter) abzuringen, dass es nichts gegen Cataras Interessen ist.

Am Ziel der Reise:

Der Kapitän verlässt alleine das Schiff und verhandelt mit dem Empfänger der Baumaterialien. Er erhandelt uns eine/mehrere Nacht/Nächte auf festen Grund.

Ein Plan des Dragobotschafters, damit wir etwas sehen, was er eigentlich niemanden sagen darf? Damit wir unauffällig Informationen sammeln können, die uns vielleicht später noch nützlich seinen können. Informationen die eigentlich keiner haben soll? Wie gezielt hat uns der Botschafter ausgewählt? Oder war er einfach nur so töricht eine Magierpriester in Roben mitzusenden? Und er weiß doch, dass wir alle im Diensten des Königs stehen, oder zumindest hofften wieder zu stehen, wenn die Reise beginnt. Zu spät jetzt darüber nachzudenken, denn die Ereignisse überschlagen sich.

Auf der Insel sind ein Turm und eine Mauer, die wohl gerade erneuert wird. Ein Lager wird befestigt. Und dafür sind wohl auch die Baumaterialien. Wir betreten die Insel und wandern über eine freie Fläche, wo schon eine Zelt für unsere Nachtruhe vorbereitet ist, hinauf zum Turm.

Richard wirft zum Ärger der Insulaner einen Blick über die ganze Insel. Als Adliger von Catara braucht er sich in Catara ja auch von "Gemeinen Volk" keine komischen Vorschriften machen lassen. Drakkhar und Hurog wandern auf ein Wort etwas dichter wieder ans Wasser zurück, während Richard, Thassilo und Wigand die Reaktion der Insulaner abwarten. Wigand übernimmt das Reden und versucht sich für das Verhalten von Richard zu entschuldigen, um uns so die Nacht auf der Insel zu ermöglichen. Doch was soll das bringen? Jetzt sind die Insulaner verärgert und werden uns genau im Auge behalten. Keiner von ihnen wird jetzt etwas Unbedachtes sagen, oder nachlässig sein auf seiner Wache…

Eine Insel

Was war das Geheimnis dieser Insel? Irgendetwas war hier doch faul. Warum waren hier, mitten im Nichts so viele Arbeiter damit beschäftigt, eine marode Verteidigungsanlage auszubessern. Warum gab es so viele Wachen. Und die Arbeiter selbst schienen auch eine Art militärische Ausbildung genossen zu haben.

Was auch immer hier vor sich ging... mit dem Wissen um die drohenden Gefahren aus Cibola und der früheren Erfahrung mit dem magischen Tor, galt es die Zweifel auszuräumen, dass von dieser Insel zukünftig eine Gefahr ausgehen könnte.

Die Helden entschlossen sich, der Sache auf den Grund zu gehen. Da leider die subtilen, diplomatischen Wege durch unbedachte Zaubereien einiger Gruppenmitglieder außer Frage standen, blieb der Gruppe nichts übrig als sich im Schutze der Nacht in das Lager zu schleichen, um nach Hinweisen für eine drohende Gefahr zu suchen.

Thassilo, der sich vorgenommen kein Feigling mehr zu sein, schlich in das Lager uns kundschaftete es aus. Was er dort fand, erstaunte ihn zutiefst... er entdeckte....

...nichts! Lediglich einen alter Brunnenschacht und ein Steinbruch.

Als letzte Möglichkeit vielleicht doch noch Informationen zu erlangen, blieb eigentlich nur das Zelt des Lagerkommandanten, aber dort einzubrechen traute sich Thassilo dann doch nicht.

Unverichteter Dinge kehrte Thassilo also zu den anderen Helden zurück, um ihnen zu berichten, dass es hier eigentlich nichts Verdächtiges gab.

Lediglich der Brunnenschacht hinterließ den Helden ein ungutes Gefühl. War es vielleicht derselbe Schacht, von dem aus sie damals die Cibolaner beobachtet hatten?

Um sich entgültig zu vergewissern, dass es hier nichts Schlimmes gab, entschlossen sich die Helden in der folgenden Nacht ein weiteres Mal in das Lager einzudringen, um diesen Brunnenschacht zu überprüfen.

In der Nacht schlichen sich also Thassilo, Wigand und Drakkhar zum Schacht und scheiterten daran, ihn lautlos zu öffnen. Aber glücklicherweise wusste Drakkhar einen Zauber, mit dem man in den Schacht blicken konnte ohne den Deckel öffnen zu müssen.

Miten im Zauber schrie Wigand auf einmal auf:"Schnell weg!" Ohne groß aufzublicken rannten die Helden los.

Auf einmal waren dort Soldaten und ... viel schlimmer... Magiere.... Plötzlich sahen sich die Helden auf der Flucht. Um sie herum knallte und pfiff es. Die Soldaten schienen alle Erdmagiere zu sein, die mit Zauberstäben auf die Helden schossen.

Wigand wurde mehrfach stark getroffen, so dass es an ein Wunder der Götter grenzte, dass er überhaupt noch laufen konnte.

Hurog und Richard wurden in ihrem Zelt von den Magieren überrascht, doch weil die Götter es wohl so wollten, gelang es den beiden mitsamt ihres Zeltes zum Abhang zu laufen und dort, unter Feuer dieser wohl cibolanischen Hexer zu stürzen und bis zum Strand herunter zu purzeln. Unten angekommen befreite Hurog sich aus dem Zelt und ließ ein Boot zu Wasser... Er rief:"Richard... nun komm endlich!" doch Richard rührte sich nicht.

Nun hatte Hurog die Wahl... sollte er sich gefangennehmen lassen, oder sollte er jetzt ins Boot springen, so dass zumindest die Chance bestand, die zurückgebliebenen irgendwann zu retten? Hurog sprang also ins Boot und ruderte, was seine Arme hergaben. Er musste Richard zurücklassen.

Währenddessen hetzten Drakkhar und der schwer verwundete Wigand wie aufgescheuchtes Vieh durch den Wald. Panisch, angesichts der großen Menge cibolanischer Hexer verloren sie sich zudem auch noch, konnten aber ... der Götter sei dank ... einander wiederfinden.

Das Glück verließ die beiden allerdings sofort wieder, denn kaum auf der anderen Seite des Waldes angekommen, stellten sie fest, dass die Insel dort bereits zu Ende war. Gab es also keinen Ausweg mehr? Und was war mit den anderen geschehen? Wo war Thassilo? Uns welches Schicksal mag Richard und Hurog ereilt haben? Würde man den Captain der "Drachenschwinge" warnen können?

Aber das wichtigste zuerst... wie würden sie von dieser Insel herunter kommen, um den Fängen der Cibolaner zu entkommen?

Dank der magischen Fähigkeiten des Dragos, konnten sie in der Ferne Hurog in einem Ruderboot entdecken... mit einer magischen Botschaft konnten sie ihn rufen, so dass er umdrehen, und sie noch mitnehmen konnte...

Würden die Helden Richard und Thassilo jemals wieder sehen?

Konnte Thassilo sich verstecken?

Ist Richard in Gefangenschaft geraten und würden die Cibolaner ihn auslösen oder einfach aufknüpfen?

Wie dem auch sei... sie mussten ersteinmal weg um später mit einem Plan wieder zurückzukehren...

Vorm Spiegel

Grummelnd rücke ich den Rasierspiegel zurecht. "Mehrere Monate kein Rasiermesser in die Hände bekommen... hoffentlich weiss ich noch wie das geht!".

Vorsichtig setze ich die Klinge an, und beginne den mittlerweile beträchtlichen Bart abzuschaben. Währenddessen lasse ich die Geschehnisse auf Myrandia noch einmal Revue passieren:

Im Nachhinein war es wohl ein Fehler, unbedingt wieder zurück auf diese verfluchte Insel zu wollen. Mir hätte klar sein müssen, dass mein grosser Bruder auf sich selbst aufpassen kann.

Aber ich war verwundet, kalt, und die stinkende Pest steckte mir wohl schon in den Knochen. Drakkhar und Hurog wollten eigentlich einfach nur weg, aber ich setzte meinen Sturkopf durch. Es dauerte eine Weile, aber am Ende setzten die beiden mich ein wenig abseits des Inselstrands ab. Dank eines Zaubers von Drakkhar lief ich geduckt über das Wasser, bis ich endlich sichern Boden unter den Füssen hatte.

Die beiden hatten mich gewarnt: Immer noch waren Patroullien der Cibolaner unterwegs. Also schlich ich so vorsichtig wie möglich durch das Unterholz, dem Stützpunkt entgegen.

Die Wangen sind endlich frei von Gestrüpp. Nur noch mein Kinn und die Mundpartie sind von einem wilden roten Bart umwuchert. "Gestutzt könnte er recht verwegen aussehen" denke ich mir. Bedächtig fange ich an den Bart in Form zu schneiden.

Als ich endlich an dem Stützpunkt ankam, sah ich dutzende Männer dort umherpatroullieren. Ins Unterholz geduckt ging mir endlich die ganz Problematik meines Unterfangens auf: "Wie sollte ich einen Halbling Dieb finden, der gar nicht gefunden werden will?"

Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Nachdem ich mir die Routen der verschiedenen Patroullien eingeprägt hatte, schlich ich näher an das Lager, immer auf der Suche nach Hinweisen auf Thassilo. Leider machten mir die Dunkelheit und mein geschwächter Zustand ein Strich durch die Rechnung. Ich fand nicht die kleinste Spur von meinem Bruder, und als ich dann das Lager umrunden wollte, wurde ich auch noch auf Höhe der Steilküste entdeckt!

Geistesgegenwärtig warf ich mich über die Klippe, und klammerte mich an die Felsen. Meine Position war denkbar unbequem, und ein überhängender Felsen versperrte mir den Weg zurück. Glück im Unglück: Der gleiche Felsen versperrte auch der Wache den Blick auf mich, so dass sie wieder abzogen.

So hing ich also an der Steilküste. Fürs erste sicher, aber ohne einen erkennbaren Weg zurück. Vorsichtig tastete ich mich an der Klippe entlang. Irgendwo musste es doch wieder nach oben gehen. Meine Hand ertastete einen scheinbar sicheren Griff, ich verlagerte mein Gewicht, und stellte mit erschrecken fest, dass der sichere Griff nur ein loser Stein war! Ich stürzte in die dunkle Tiefe...

Ich merke wie meine Hand bei der Erinnerung daran zittert. Hastig lege ich das Rasiermesser zur Seite, bevor ich mich noch schneide. Mein Atem geht schneller, und ich muss mich auf das Becken stützen. Unwillkürlich greife ich zu dem Flachmann mit dem Zwergenschnaps.

..ich weiss nicht wie lange ich bewusstlos und nass auf den Klippen lag. Mir taten alle Knochen weh, mein ganzer Körper zitterte vor Kälte. Hastig brachte ich mich in Sicherheit. Irgendwo im Wald entzündete ich, inzwischen kräftig hustend und überall zitternd, ein wärmendes Feuer. Vollkommen übermüdet muss ich dann eingenickt sein. Das nächste was ich mitbekam war ein kurzer Stoss in den Rücken, mit der Aufforderung mich bloss nicht zu bewegen.

Das Zittern lässt langsam nach. Ich nehme das Messer wieder in die Hand, und fahre mit dem Stutzen der roten Barthaare fort.

Die Cibolaner sperrten mich in den wiederaufgebauten Turm, und lassen mich fürs erste in Ruhe. Wenigstens brannte ein kleines Feuer in der Mitte, so dass ich mich weiter aufwärmen konnte. Mir fiel da schon auf, dass der Turm nur nach aussen hin gemauert war. Der Teil der zum Festungsinneren zeigte bestand nur aus Holzplanken. Aber hustend und schiefend wie ich dasass interessierte mich das zu dem Zeitpunkt herzlich wenig.

Am nächsten Tag öffnete sich endlich die Tür, und ein Magier trat herein. Ohne seinen Namen zu nennen fing er an mich auszufragen. Woher ich komme, was ich mit diesem von Birkenau zu schaffen hätte, Was ich geplant habe. Er eröffnete mir dass Richard tot sei, ohne aber irgendeinen Beweis zu liefern. Aber er stellte auch seltsame Fragen: Ob es richtig sei, dass ich meinen Vater nicht kenne. Ob ich ein Geschick mit den Frauen hätte. Und ob mir das Glück immer hold sei.

Aufgeschreckt, und auch neugierig geworden versuchte ich mehr herauszufinden. Der Magier verriet mir schliesslich dass sein Meister, ein Mann namens Kellenwet, eine Ahnung hätte wer ich sei, und daher auch meinen Vater kennen würde. Meinen Vater, der Mann der Tanja zu den Hexern geschickt hatte!

Wenn ich mich den Cibolanern anschliessen würde, würde ich alles erfahren. Ich könnte endlich das Rätsel meiner Herkunft lösen! Aber ich müsste wohl auch Tanja und Thassilo im Stich lassen...

Der Mann liess mich mit meinen Gedanken allein, und sperrte die Tür wieder hinter sich zu.

Der Bart ist jetzt gestutzt, aber ich bin mit meinem Aussehen überhaupt nicht zufrieden. Zumindest das Kinn muss frei sein. Entschlossen führe ich das Rasiermesser empor.

Drakkhar und Hurog ging es in der Zwischenzeit nicht viel besser: Der junge Ork hatte sich bei seiner überhasteten Flucht durch die Brandung verkühlt, und begann langsam die Zeichen der stinkenden Pest zu entwickeln. Drakkhar konnte deutlich riechen dass Hurog für die nächste Zeit erst einmal wieder gesund werden müsste.

Beide machten sich aber Sorgen über meinen Verbleib. Eigentlich hätte ich schon längst wieder zurück sein müssen, oder wenigstens ein Zeichen gegeben haben. Ich frage mich bis heute, wieso der sonst so egozentrische Drago auf die Insel kam. Sicher ist nur, dass er bis zu dem Lager schlich. Er umrundete es, kam an allen Wachen vorbei, und fand den Turm in dem ich eingesperrt war: Mitten im Lager, umringt von Zelten mit schlafenden Wachen!

Das Feuer das er dann legte war wohl als Ablenkung gedacht. Auf jeden Fall ging plötzlich die TÜr meines Gefängnisses auf, und Drakkhar bedeutete mir zu folgen. Draussen war ein heilloses Chaos: Männer rannten umher, versuchten das brennende Zelt zu löschen, während darinnen noch welche vom Feuer eingeschlossen waren, die versuchten heil herauszukommen.

Eigentlich war dies die perfekte Ablenkung. Doch die Krankheit die mich befallen hatte liess mich langsam werden, und ungeschickt. Es dauerte keine Minute, da waren wir entdeckt! Mir war schnell klar, dass ich in meinem Zustand nicht entkommen konnte, aber ich könnte vielleicht Drakkhar eine Chance geben.

Und beinahe wäre ihm die Flucht gelungen, beinahe wäre er entkommen. Aber der verfluchte Magier warf einen Doppelpfeilzauber auf ihn, mit einer Wucht die einen starken Mann umgebracht hätte. Drakkhar ging zu Boden, schwer verletzt und ohnmächtig, aber am Leben.

Das Becken vor mir ist voll mit roten Haaren, die dort im Wasser kreisen. Jetzt wo das Wasser sie dunkler färbt, haben sie fast die Farbe von getrocknetem Blut.

Drakkhar und ich geniessen für den folgenden Monat die "Gastfreundschaft" der Cibolaner. Irgendwie haben wir es geschafft, sie glauben zu lassen wir seien nur irgendwelche Söldner, die nicht viel mit Catara zu schaffen haben. Nachdem wir einen heiligen Schwur geleistet hatten, keine Fluchtversuche zu unternehmen, durften wir uns frei im Lager bewegen - nicht dass es uns viel genützt hätte.

Erst später erfuhren wir dass Hurog sich, immer noch von der stinkenden Pest geschwächt, bis zu einem kleinen Inselhafen durchgeschlagen hat. Dort traf er dann auf Thassilo. Es war wohl zu dem gleichen Zeitpunkt wo ich endlich die versteckten Diebeszeichen meines grossen Bruders fand, die Zeichen die er mir als Nachricht hinterlassen hatte: Der tapfere kleine Kerl hatte sich tatsächlich auf die Drachenschwinge retten können, und ist mit ihr als Blinder Passagier entkommen!

Von dem kleinem Hafen konnten Thassilo und Hurog nach einem Monat warten endlich eine Passage nach Catar buchen, um ihre Erlebnisse dem König vorzutragen. Endlich war der Stützpunkt der Cibolaner gefunden, wenn auch mit grossen Kosten.

Bedächtig schabe ich die letzten Haare von meinem Kinn. Es ist jetzt nur ein schmaler Oberlippenbart übrig. Ich grinse schief mein Spiegelbild an. "Nein Wigand, das steht Dir wirklich nicht." denke ich mir. Ein letztes Mal hebe ich das Rasiermesser an.

Nach einem Monat in Cibolanischer Gefangenschaft geschah endlich etwas: Eine Fregatte unter dem blauem Neunzack Cibolas ankerte vor der Insel! Mehrere Dutzend junger Rekruten und in den Armeedienst gepresste Sklaven wurden auf die Insel geschafft, während wir und der Magier das Schiff bestiegen. Als wir vom Meer auf die Befestigungen der Insel sahen, fiel mir endlich auf was hier nicht stimmte: Die Mauer, der Turm, das Tor, all dies sah nur von aussen fest und nach einer Festung aus. Tatsächlich war es aber nur Kulisse!

"Jetzt kann ich Euch es ja sagen. Dieser Stützpunkt soll nur von unserem wirklichem Landungspunkt hier in Myrandia ablenken." weihte uns der noch immer namenlose Magier ein. "All das ist Teil von Kellenwets Plan. Ihr könnt auch ein Teil dieses Plans sein. Ihr könnt Euch den rechtmässigen Herren anschliessen, Euch von den Göttern lossagen."

Selbst wenn wir nicht einwilligen würden, wären wir frei: Haus Rask hat schon ein Lösegeld für Drakkhar angeboten, und würde uns früher oder später nach Catar bringen.

Der Mann war freundlich zu uns, und er machte ein verdammt gutes Angebot. Reiche Entlohnung, das Wissen um meine Herkunft. aber was würde aus Tanja, aus Thassilo, aus Hurog und all den anderen? Konnten wir wirklich den Schwur brechen den wir mittlerweile zwei Königen gegeben haben?

Wir waren beide versucht das Angebot anzunehmen, aber am Ende siegte unser Pflichtgefühl.

Mein Gesicht sieht wieder aus wie früher. Ich habe alle meine Sachen wieder. Naja, fast alle, aber das ist ja nicht der erste Geldbeutel den ich verloren habe. Mit geübtem Griff knote ich das gelbe Tuch um meinen Hals und werfe meinen Umhang über die Schultern. "Wir können los Drakkhar. Lass uns dem Herrn von Haus Rask unseren Dank wissen, und dann nichts wie zurück nach Hause."

"Nach Catar."

Ankommen - und abreisen!

Auf einem richtigen Schiff über die Wellen gleiten... welch Freiheit. Warum sie sich gegen das Angebot der Cibolaner entschieden hatten, war klar. Standen die Cibolaner doch gegen alles, woran selbst Drakkhar glaubte. Aber könnte es nicht immer so bleiben wie auf diesem Schiff?

Nunja... Wigand war hier etwas fehl am Platz und auch, wenn es Drakkhar egal sein sollte, hatte er diesen "Menschen" irgendwie fast in sein Herz geschlossen. Und was war aus den anderen geworden?

Aber wie auch immer seine Wünsche seien mögen... sie würden bald Catar erreichen.

Das Begrüßungskomitee wartete schon, als sie noch nicht einmal eingelaufen waren. Haus Raskk musste also eine enorme Summe in ihr Lösegeld investiert haben.

Ziemlich lapidar machte uns der Dragobotschafter klar, dass er erwartet, dass Wigand und Drakkhar ihm die überschaubare Summe von 10.000 D zu zahlen hätten. Lachhaft... der Botschafter müsste doch wissen, dass es viel mehr wert war bei Drakkhar und Wigand einen Gefallen einfordern zu können, hat der alte König sich doch schon ihrer Fähigkeiten bedient und sie zu Hofknappen gemacht, waren sie doch Freunde der Zwerge.

Nachdem Drakkhar dem Botschafter dies klar machte, sah dieser es wohl auch ein und lies sie ziehen.

Kaum war diese gute Nachricht verdaut, kam auch schon die nächste auf unsere Helden zu. Die Flotte des Königs war schon seit zwei Wochen unterwegs zu der Attrappe, die die Cibolaner erbaut hatten.

Zudem war der "Baron" etwas verstört über unser plötzliches Verschwinden, so dass die Bitte von Melchior wie gelegen kann: Die Helden wurden gebeten, nochmals in das Reich der Zwerge zu reisen, um den zweiten Teil der sagenumwobenen Waffe zu besorgen.

Das war die Gelegenheit weiteren schlechten Nachrichten in der Hauptstadt zu entgehen.

Die Reise in die Zwergenlande war ereignislos und die Helden wurden in Bronzetor mit offenen Armen empfangen. Die Zwerge waren sehr hilfreich und boten ihre Unterstützung bei der Suche der Waffe an. Nicht nur, dass sie an eine heilige Stätte reisen durften, nein, sie bekamen sogar einen Führer bereitgestellt.

Das einzige, das diesen sonnigen Tag verdunkelte war die Wut, die ein Zwerg Drakkhar entgegenbrachte... Es ging dabei wohl um jenen Degen, den die Zwerge damals Drakkhar geschenkt haben und welchen er an die Cibolaner verlor...

Nun ein Schwur vor den Göttern diese Waffe wieder zu beschaffen und schon war auch diese Wolke vom Himmel verschwunden....

Szene V: Die Verlorenen Hallen von Kiraz

Ein Luftzug weht durch die alten Hallen, und wirbelt Staub und Erinnerungen auf. Fackelschein, Stimmen, Leben - alles nur ein verblasstes, ja ein vergessenes Bild aus lange vergangenen Tagen.

Kalt und still, wie ein gigantisches Mausoleum, liegen die Hallen von Kiraz da. Das Kronjuwel zwergischer Baukunst ist vergangen. Dunkle Hallen und Gewölbe, deren kunstfertige Ausstattung kein Auge mehr sehen soll. Abgestandene, tote Luft und ein nicht zu vertreibender Geruch von Moder. Die Erzschmelzen liegen Still und haben ihren Zweck schon vergessen. Die Hallen der Händler und die Werkstätten der Meister haben seit Ewigkeiten nicht mehr das Raunen von Stimmen vernommen. Betten zeigen manchmal noch eine letzte Spur davon, wie ihr Besitzer starb. Das Herz der Stadt ist schon lange verstummt, seit Brüder und Cousins ihr eigenes Blut vergossen. Der verderbende Hauch von etwas unbestimmbaren liegt in der Luft, macht aus den Kammern Grüfte und erstickt jeglichen Lebenswillen. Nichts Lebendes soll sich hier aufhalten - selbst Insekten warnen ihre Instinkte davor.

Das Leben hat Kiraz verlassen und nur der Tod herrscht jetzt in den Gängen und Katakomben. Verdammte Seelen ziehen einsam ihre Runden, halten Wache und warten auf das Ende der Ewigkeit.

Ein Luftzug weht durch die alten Hallen - Irgendetwas scheint zu atmen…

Ein leises Kratzen verhallt ungehört…

Sinne, deren fleischliche Teile schon längst verfallen sind, erwachen, beginnen zu lauern - und gieren nach einem Luftzug…

Es galt nun die Expedition in die alte Stadt der Zwerge vorzubereiten. Schliesslich hatte kein Zwerg diese Stätte in den letzten zweihundert Jahren betreten, und niemand hat auch nur eine Ahnung, wie es dort inzwischen aussah.

Vier Wege standen zur Verfügung, jeder mit seinen ganz eigenen Vorzügen und Risiken:

·         Der Haupteingang in den Bergen. Die alte Stadt verfügte über ein Tor ins Freie. Dieses befindet sich wohl immer noch einige Tagesreisen über Land entfernt. Der Vorteil bei diesem Eingang ist, dass man recht schnell direkt im Zentrum der alten Metropole sei. Allerdings weiss niemand, wie das Umland dort aussieht, und es war schon immer gefährlich die Minen zu verlassen...

·         Die verlorene Mine. Vor Jahren verloren die Zwerge eine Mine an einen Stamm Goblins. Die entsprechenden Tunnel wurden versiegelt, und es hat keiner mehr an sie gedacht. Durch diese Mine müsste ein guter Gang direkt in die alte Stadt führen. Natürlich sind da wohl immer noch die Goblins, und wer weiss, was die dort all die Zeit lang angestellt haben...

·         Durch den Berg. Alten Aufzeichnungen zufolge müsste es möglich sein, durch alte Bergwerke, natürliche Höhlen und vergessene Gänge einen Weg zu finden. Niemand weiss allerdings, was dort auf einen wartet...

·         Durch die grosse Halle. Hier wurde die grosse Schlacht gegen den Drachen geschlagen. Niemand der noch bei Verstand ist, würde hier durchgehen wollen!

Wigand überzeugte seine Freunde recht schnell, dass Zwerge einfach nur Angst vor der Oberwelt hätten, und deswegen den Weg durchs Freie viel gefährlicher darstellen würden als er tatsächlich sei. Also wurde dieser Weg gewählt. Entsprechender Proviant, Ausrüstung und ausreichend Licht war schnell zusammengesucht, und schon ging die Reise los.

Zuerst konnte die Gruppe einige Tage mit einem seltsamen mechanischen Gefährt auf Schienen reisen. Das war recht komfortabel: Man musste nicht laufen, konnte ein Schwätzchen halten, und das Gepäck musste auch keiner tragen.

Aber lange sollte das nicht anhalten, ging diese seltsame Bahn doch nicht bis nach draussen. So wurden also schweren Herzens die noch viel schwereren Rucksäcke geschultert.

In der freien Natur kam man aber dann doch überraschend schnell voran, und bis auf eine kurze Begegnung mit einem Flusstroll (mit dem sich dann aber keiner anlegen wollte) war die Reise auch sehr friedlich, und nur wenige Tage später standen die Helden vor einem gähnenden Abgrund, auf dessen anderer Seite das fest verschlossene Haupttor zur vergessenen Stadt lag.

Nun, man hatte ja nicht umsonst Seile, Greifhaken und ähnliches dabei. Heldenhaft hangelte Wigand sich als erster über den Abgrund, um dann seinen Freunden zur Hilfe zu stehen.

Entschlossen drückte man nun die beiden magischen Schlüssel in das Tor, bangend dass die nachträglich angefertigte Kopie auch halten würde. Mit dumpfem Grollen schwang das Tor auf, und entliess 200 Jahre alte Luft ins Freie.

Drakkhar verkündete, dass er in diesen Gestank nicht eintreten würde, und dass es schlauer wäre, erst einmal ein wenig frischere Luft in die Stadt zu lassen.

So wurde also erst einmal ein Nachtlager aufgeschlagen, um am nächsten Morgen die Stadt zu betreten.

Was sich als schwieriger herausstellte als gedacht: Immerhin gab es nach dem Tor noch eine Zugbrücke, die selbstverständlich nach oben gezogen war. Abermals musste Wigand sich als Kletterkünstler beweisen, um an den Steuermechanismus zu kommen.

Endlich in der eigentlichen Feste angekommen stellen die Helden fest, dass es keine offensichtliche Verbindung zwischen dem Eingang, und der Eingangskontrolle gab. Noch während Wigand überlegte, wie er am einfachsten wieder zu seinen Freunden stossen konnte, sah er in der Ferne undeutlich leuchtende Gestalten auf ihn zumarschieren...

Unheimliche Untote

Die Gruppe hatte sich getrennt, Wigand war alleine auf den Wehrgängen der Stadt unterwegs, während die Anderen in der Nähe des Tores warteten.

Wigand versucht einen Weg zurück zu den Anderen zu finden als sich Ihm plötzlich ein schwaches Glimmen nähert. Eine Gruppe Untoter ist ebenfalls auf den Wehrgängen unterwegs. Er flieht zurück zur Brücke und lässt seine Lampe am Seil herunter bevor er selbst an der Kette der Zugbrücke herunterklettert.

Gemeinsam macht sich die Gruppe auf dem Weg eine große Treppe herunterzugehen. Am Ende finden sie eine große Halle mit einigen Wasserbecken in der ein Relief die Entstehungsgeschichte der Stadt darstellt.

Als eine Gruppe Untoter auftaucht schlägt Hurog vor sich zur Stahltür rechter Hand zu bewegen, um sie zwischen sich und die Untoten zu bringen. Als sich herausstellt, dass die Tür nicht zu öffnen ist, überzeugt er die anderen, dass diese Position für eine Begegnung mit den Untoten so gut wie jeder andere ist, wenn nicht sogar besser. Es stellt sich heraus, dass es die wohl dümmste Idee ist...

Nur das beherzte Eingreifen von Turan Schildnase und die Gnade von Magmos haben wir es zu verdanken, dass wir überhaupt noch am Leben sind. Turan hat sein gesamtes Weihwasser verbraucht, um uns vor den Geistern zu schützen.

Wir haben uns dann erst einmal wieder zum Tor zurückgezogen, um dort gemeinsam um die Gnade Götter für unsere Aufgabe zu bitten. Hurog war durch seine fatalen Entscheidungen so sehr eingeschüchtert, dass er die folgenden Ereignisse nur wie durch einen Nebelschleier wahrgenommen hat.

Wieder die Treppe runter und vorsichtig nach den Geistern gespäht und von nun an versucht immer einen großen Bogen um sie zu machen, was auch ganz gut funktioniert hat.

Am Ende der Treppe einen Toten gefunden, der ein Amulett aus einer Drachenschuppe trägt. Kaum das Wigand es sich genauer ansehen wollte, erschien aus der Leiche ein Geist. Also wieder die Treppe hoch…

… und wieder runter …

Vor dem Relief steht ein Golem. Wir lassen ihn in Ruhe.

In einer Ecke der Halle finden wir eine Zwergenstatur. Nach genauem Untersuchen stellt Drakkhar fest, dass es sich um einen versteinerten Zwerg handelt. Die Versteinerung ging offensichtlich von dem Umhang aus den er sich gerade umgelegt hatte. Dieser grausige Fund ermahnt die Gruppe am besten gar nichts mehr hier anzufassen oder gar mitnehmen zu wollen, da niemand genau weiß, was hier alles mit einem Fluch belegt ist…

Hinter dem Versteinerten befindet sich ein Raum in dem unter einem Tuch ein noch unfertiger Golem steht. Dieser hat die Gestallt eines Drachen in Menschenform gepresst. Doch seine Brust ist noch offen und irgendwas scheint zur Fertigstellung dieses Golems noch zu fehlen…

In einem anderen Raum finden wir noch einen Toten Zwerg mit Drachenschuppe. Diese Zwerge scheinen wohl Anhänger des Drachen gewesen zu sein. Was mag sich in den letzten Stunden dieser Festung wohl zugetragen haben. Wurde die Position der Stadt von diesen Zwergen dem Drachen verraten? Haben sie versucht ihrem Drachenherrscher das Tor zu dieser Feste zu öffnen?

In einem Raum neben der Stahltür findet sich ein eigenartiges Gebilde aus Metall doch Drakkhar sagt, dass es nichts magisch ist. Wigand, Tassilo und Turan kommen jedoch nach einigen Studien darauf, dass es sich um einen Dampfmaschine handelt. "Dampfmaschine was ist denn das? Noch nie davon gehört." denkt sich Hurog. Es fehlt jedoch Wasser und ein großes Feuer, dann kann man damit auch die Stahltür bei der wir fast gestorben wären wieder bewegen…

In einem weiteren Raum finden wir einen halben Golem, der an der Hüfte zerbrochen ist und doch noch aktiv ist und nach Drakkhar schlägt und verfehlt. Den Göttern sei Dank. Nicht auszudenken, wenn z.B. die Kugel zerbrochen wäre…

Die Räume sind geräumt worden, die Zwerge scheinen alles mitgenommen zu haben, dass für sie und Ihr Leben außerhalb Ihrer Stadt wichtig sein konnten. Die Golem wären wohl nur sehr aufwendig davon zu überzeugen gewesen mitzugehen, so haben sie sie wohl zurückgelassen und noch ein paar andere Sachen, die sie nicht schnell genug mitnehmen konnten oder für sie keinen Wert mehr besaßen oder verflucht wurden um als Falle zu dienen, für alle die das Vermächtnis der Zwerge schänden wollen.

In der Großen Halle finden wir noch ein Loch im Boden mit einer Vorrichtung um etwas hochzuziehen, einige versiegelte Gänge und drei Türen die nur mit einem der Magischen Zwergenschlüssel geöffnet werden können. Zwei sind Doppeltüren, die Dritte sehr klein. Wir beginnen mit dieser. Dahinter ist ein kleiner leerer Raum. Das macht Wigand so misstrauisch, dass er anfängt nach einer Geheimtür zu suchen und findet einen kleine Wendeltreppe, die nach oben und nach unter führt.

Wir folgen der Treppe nach oben. Nach ca. 50 Fuß finden wir eine Steinplatte mit einem Hebel und folgen der Treppe noch weiter nach oben, ohne den Hebel zu berühren. Nach weiteren 20 Fuß finden wir einen kleinen leeren Raum und wieder sucht Wigand nach einer Geheimtür.

Und noch eine Geheimtür und plötzlich stehen wir im Schlafgemach den des Königs, der als verschwunden galt, nachdem die Zwerge diese Stadt einst verlassen mussten und nun ist sein Leichnam vor uns. Er ruht in all seiner Pracht auf seinem Bette. Drakkhar ergründet den Willen Magmos und teilt uns mit, dass wir diese Stätte nicht entweihen sollen und der Leichnam hier verbleiben, doch er gestattet uns einen Schlüssen aus dem Besitz des Königs zu nehmen, wenn wir Ihn auch wieder zurückbringen.

Ergriffen setzen wir unsere Reise durch die Stadt fort. Im den nächsten Räumen sehen wir einen Elbenharfe, einen Beratungsraum in dem immer noch der Geist eines Beraters oder Magiers umgeht und einen weiteren Schlüssel, den Hurog mit einer Schnur und einem Haken angelt.

Eine große Festhalle mit einer Balustrade um ein Loch im Boden, das sich genau über dem Eingangstor mit der Zugbrücke befindet.

Ein Metallgolem steht an einer Tür wache, sodass nur Wigand die Küche, das Vorratslager und die Gänge dahinter betritt. Er sieht weitere Geister, doch es passiert nichts Schlimmes weiter. Noch nicht…

In der Küche

Nachdem Wigand vorsichtig die Küche untersucht hat, lotst er den Rest der Gruppe zu sich. Dieser scheinbar sichere Hafen wird nun zunächst einmal erkundet.

Schnell findet Thassilo einen zugemauerten Gang: Neugierig fängt er an die ersten Steine zu lösen. Noch bevor er einen wirklichen Durchgang schaffen kann, wird sein Tun jäh unterbrochen: Mit einem lauten Knall zerbirst eines der uralten Weinfässer!

Zum Vorschein kommt das Skelett eines sehr wütenden Zwergenkriegers, der offenbar vor langer Zeit in eben diesem Fass ertränkt wurde. Steifen Schrittes, und mit knirschenden Zähnen wankt die untote Kreatur auf die Helden zu. Nur dem beherzten Eingreifen Hurogs ist schlimmeres zu verhindern: Mit wenigen gezielten Streichen, unterstützt von Drakkhars Magie, macht er der Kreatur dem Garaus.

Der schmale Gang den Thassilo bei seinen Arbeiten schlussendlich freilegt entpuppt sich als Sackgasse. Zwar gibt es von hier einen Schacht der in die Tiefe führt, aber dieser ist viel zu schmal als das er genutzt werden könnte.

Noch ist die Werkstatt mit den Artefakten nach denen die Helden suchen nicht gefunden, und so machen sie sich weiter auf die Suche.

Am anderen Ende der Küche geht ein Gang ab, der regelmässig von einer Gruppe Zwergengeister patroulliert wird. Schon bei seinem ersten Erkundungsgang hat Wigand herausgefunden, dass man fast 20 Minuten Zeit hat, ehe die Patroullie wieder zurückkehrt. Zeit genug um eine Tür am anderen Ende zu untersuchen.

Das Schloss ist selbst für Thassilo eine Herausforderung, doch mit gutem Zureden, einer Portion Schinken und ein wenig Geduld schafft er es schliesslich: Die Tür schwing auf und gibt den Blick auf ein ehemals prächtig eingerichtetes Zimmer frei. Dort stehen drei geschmückte Himmelsbetten, und auf einem von ihnen sitzt eine Zwergenmaid.

Allem Anschein nach sehr lebendig schaut sie die Helden mit großen Augen an. Sie fleht die Gruppe an ihr nichts anzutun, sie hätte nichts getan. Plötzlich wird die Maid von unsichtbaren Kräften in die Höhe gehoben und auf das Bett geschleudert!

Waffen die keiner sehen oder hören kann schlagen auf das bedauernswerte Zwergenmädchen ein. So stirbt das arme Ding ein weiteres Mal den Tod den es vor hunderten von Jahren erdulden musste, und verwandelt sich von einer hübschen jungen Zwergin in einen grausigen Geist mit verzerrter Fratze. Geistesgegenwärtig scheucht Wigand seine Gefährten aus dem Zimmer und verriegelt gerade noch rechtzeitig die Tür, just bevor der Geist eine schwere Kleidertruhe nach ihnen schleudert.

Fast zu Tode erschreckt flüchtet die Gruppe zurück in die scheinbar sichere Küche. Es braucht eine Weile, aber schliesslich brechen sie wieder auf, um die verlassenen Gänge rund um die Königsgemächer weiter zu erkunden.

Sie brauchen dem Gang von der Küche aus nur ein wenig weiter zu folgen, um in einen grossen ovalen Saal zu gelangen: Ohne jeden Zweifel ist dies der Thronsaal. Auf einer Empore steht dann auch der Thron des Zwergenkönigs, gefertigt aus rohen Quarzkristallen, ohne jeglichen Mörtel zusammengefugt. Dieses Zeugnis zwergischer Handwerkskunst verblasst jedoch im Vergleich zu der schaurigen Mumie eines Zwergenkriegers die immer noch auf dem Thron sitzt. Zusammengesunken hält sie noch immer ihre Waffen fest, als ob sie sich nur kurz ausruht. Links und rechts von dem Thron liegen bläuliche Glasscherben. Vielleicht waren es mal Vasen, vielleicht zwei kleinere Thronsessel?

Die Waffen des mumifizierten Zwergenkriegers glänzen verlockend im Fackellicht, und Wigand kann kaum widerstehen. Die Warnrufe seiner Gefährten hört er kaum, als er, sich langsam und vorsichtig, aber dennoch überaus leichtsinnig dem Thron nähert. Irgendein Wappen ist auf das Schild gemalt, aber eine dicke Staubschicht verdeckt es.

Es kommt wie es kommen musste: Noch während Wigand die Backen aufplustert um den Staub davonzupusten schlägt der tote Zwerg seine Augen auf. Die Mumie erwacht zu schaurigem Leben. Noch ehe Wigand richtig reagieren kann, hat der Krieger auf dem Thron seine gefallenen Gefährten mit einem Ruf erweckt! Rings um die Helden erheben sich Skelette und wanken auf sie zu.

Der nun folgende Kampf macht allen noch einmal allzu deutlich wie gefährlich diese Hallen sind: Thassilo und Hurog werden verwundet, Drakkhar und Thuran fliehen Hals über Kopf. Wigand steht zeitweise vor einem halben Dutzend Untoter, nur seinem schon unverschämtem Glück ist es zu verdanken dass er nur mit einem Kratzer aus der Sache hervorgeht.

"Flieht! Wir können sie nicht aufhalten" brüllt Hurog, und keiner widerspricht ihm. Thassilo hat es mit am eiligsten, und rennt Hals über Kopf davon. Zu Spät merkt er, dass sein Fluchtweg direkt am silbernen Wachgolem des Königs vorbeiführt. Erst das Knirschen von Metall auf Metall lässt ihn ahnen, dass etwas schief läuft.

Thuran, Thassilo und der Rest sehen sich nun eingekreist: Vor ihnen ein schrecklicher Golem, hinter ihnen die nicht minder schrecklichen Untoten. Allen ist klar: Diese Gegner sind nicht zu besiegen!

Doch Hurog und Wigand haben fast zeitgleich dieselbe Idee: Der Feind meines Feindes ist mein Freund...

Während Hurog den hinteren Zugang der Küche sichert, und die Untoten immer wieder zurück auf den Gang wirft, rennt Wigand übermütig dem Golem entgegen!

Es gelingt ihm tatsächlich ohne getroffen zu werden an dem Golem und den Untoten vorbeizurennen, und beide Gefahren aufeinander zu hetzen. Hurog grinst befriedigt, als er das Zerbersten von Knochen unter metallenen Fäusten hört.

Allerdings verspürt keiner der Helden das Bedürfnis diesen Kampf aus der Nähe anzusehen, und so flüchten alle zurück in die Kammern des toten Zwergenkönigs. Diese waren wenigstens verschliessbar, und so findet sich eine nervöse, aber dennoch erholsame Nachtruhe. Thuran Schildnase findet nun auch endlich die Musse sich um die Wunden seiner Gefährten zu kümmern.

Halbling im Halbdunkel

Dieser Ort ist unheimlich...So unheimlich, dass ich bei jedem Geräusch vermeine, Drekons Heulen und Wehklagen zu vernehmen...Als ob er sich langsam durch die Minen zu uns vor arbeitet - Als wollte er sagen, "Quält Euch nicht länger, bald werdet Ihr erlöst!"

"Nein, Drekon, ich bin kein Feigling!" - Habe ich das eben laut gesagt?

Ein Schauer durchfährt mich. Ich lasse mir nichts anmerken.

Neben mir steht Drakkhar. Ich habe in letzter Zeit häufig in sein Gesicht geblickt. Auch er kann seine Furcht nicht verbergen. Hurog macht Wigand Vorwürfe. Unser zwergischer Berater ist auch mit senem Wissen am Ende und unsere Vorräte dezimieren sich zusehend während dieses unterirdische Labyrinth immer größer wird. Die Nerven aller liegen blank und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis einer den Mut oder die Sinne verlieren wird...

Thassilos Blicke streiften nocheinmal die gezeichneten Gesichter seiner Freunde, bevor sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die unheimlichen Minenstollen konzentrierte. Da lag also eine Schienentrasse, mehrer hundert Meter - an ihrem Ende eine Lore - bevor sie in der Dunkelheit verschwand. Sie mochten alle bereits über das gewohnte Maß hinaus erschöpft und belastet sein, in den entscheidenen momenten konnten sie sich allerdings gegenseitig auf Ihre Fähigkeiten verlassen. So war es Thassilo nicht entgangen, dass sich in dem niedrigem Gang neben verschiedenen Versiegelungen, die zum Teil aufgebrochen waren auch noch eine der magischen Türen, für die man nur mit dem Schlüssel öffnen konnte, befand.

Drakhars magischer Blick durchdrang erneut die steinerne Versiegelung und offenbarte offenbar eine weitere Grabkammer, in der sich eine Vielzahl Statuen befand.

"Niemand wird sich daran zu schaffen machen!"

Drakkhars Worte waren harrsch und vermittelten - unterstützt durch das energische Nicken des Zwerges - Unmissverständlichkeit.

So überraschte es die Gefährten auch nicht, dass sie in einem aufgebrochenen Raum eine weitere Grabkammer fanden. Für den Moment eines Herzschlages sorgte die versteinerte Gestalt eines Hobgoblins für Besorgnis. Offenbar wurde der Grabräuber Opfer einer Falle am Sarkophag, an dem er sich zu schaffen machte

"Hier ruht Dolgan der Meisterschmied, Erfinder der Dampfmaschine und Meister der Verteidigung" Die Worte Thurans brannten sich mit aller Deutlichkeit in Thassilos Hirn.

"Dann müssen wir wohl doch zurück zur Dampfmaschine...Es spricht wohl einiges dafür, dass wir dort weiter suchen müssen!"

...vor allem die Tatsache, dass sich die Mumie mit ihren knöchernen Schergen bereits in der Nähe formiert hatte...

Thassilo gelang es, diesen Gedanken für den Bruchteil einer Sekunde zu ignorieren, bevor ihn die Erkenntnis heimsuchte, dass er es wohl sein würde, der genaueres ausspähen werden müsse.

"Dann lasst uns zuvor noch einen Blick hinter die magische Tür werfen!"

Hinter dem Portal offenbarte sich ein schmuckloser mattgrauer Gang.

Treppen führten in einen großen, ebenso schmucklosen Raum.

Das Blut pochte in Thassilos Schläfen.

Der graue Stein leuchtete in einem sanften Rot, als Drakkhar die ersten Schritte hinein wagte. Zögernd folgten Thassilo und Wigand, während Thuran und Hurog am Eingang warteten. Im Raum befanden sich die Statuen einer Zwergenfrau und eines Zwergenjungen, offenbar die Königin und der Prinz. Zitternd hob Thassilo den Vorhang mit seinem Dolch am Saum, um einen vorsichtigen Blick in die dahinterliegende riesige Halle zu erhaschen.

Gefertigt aus demselben schmucklosen grauen Stein und getragen von 12 Säulen, offenbarte sich den Gefährten eine riesige Halle. An verschiedenen Stellen verdeckten graue Vorhänge die Sicht auf die dahinter liegende Nischen.

Nachdenklich blieb Drakkhar vor dem gut 10 Fuß hohen, glatten nachtschwarzen magischen Stein stehen, der sich hinter einem der Vorhänge verbirgt. "Diese Magie erinnert mich in ihrer Art und Intensität an die Magie eines Reisephänomens", sagte Drakkhar. Ehrfürchtig erstarrten Wigand und Thassilo vor diesem Koloss, während Drakkhar sich bereits an einer der Geheimtüren zu schaffen machte, die sich nur ihm offenbarten.

In den Räumen dahinter befanden sich -jeweils am linken und rechten Ende der Halle- zwei Räume, in denen Steinquader von gut 3 Fuß Kantenlänge, die in ein gespenstisches rosanes Leuchten gehüllt waren, standen. Das Leuchten wurde stärker, sobald man sich den Quadern näherte. Während Drakkhar noch die Magischen Ströme der Steine studierte, versuchten Wigand und Thassilo bereits erneut Ugaris herauszufordern. Würde sich wohl eine Münze wohl verdoppeln oder verwandeln, wenn man sie auf den Quarder wirft??

Mit einem lauten Schrei sprang Thassilo zurück als Wigand die unveränderte Münze von dem Quader zurückholte und dabei schmerz verzerrt zu Boden ging. "Wigand!! Was ist passiert??!" Thassilo war besorgt durch den nunmehr verwirrten und verängstigten Zustand seines Bruders, der weiter anhalten sollte. Drakkhars Analyse der 4 Steine blieb den Gefährten rätselhaft. Es war nicht ganz klar, welche Magischen Kräfte in ihnen wohnten. So schien Drakkhar allerdings zuversichtlich und willensstärker den je, als er die Kammern verließ... Es schien wohl ausgerechnet der Stein kaputt zu sein, den Wigand berührte. Ugaris treibt schon merkwürdige Spielchen...

"Dies ist der mit Abstand unheimlichste, unwirklichste und beängstigenste Ort, den ich je gesehen hab". "Nicht nur Du, Halbling." Thassilo erschrak, als Drakkhar plötzlich neben ihm erschien. "Laßt uns schnell weiter, die Zeit drängt."

Thassilo sollte recht behalten. Natürlich hatte die Mumie Skelettwachen aufgestellt und den Weg zur Dampfmaschine erschwert. Geschickt gelang es jedoch mit Fernwaffen die Wache auszuschalten, um zur Maschine zu gelangen, um diese anzuheizen. Hurog hatte zuvor mit einer rostigen Zange das fehlende Rad öffnen können, so dass die Maschine nun funktionierte...

Wahrscheinlich ist bereits eine Stunde um. Das dauert eine Ewigkeit, bis der Kessel heiß genug ist. Ich habe schreckliche Angst, dass uns die Mumie auflauern wird ... Ahh! Was war das?? Hab ich da nicht eben etwas gehört??

"Rückzug! Zurück in die Mine!!"

Das geschäftige Unterfangen der Gefährten wurde jäh unterbrochen durch die hinterlistigen Verteidigungspläne der Mumie. Fluchtartig zogen sich die fünf zurück in die Mine, um über die Wendeltreppe die sicheren Räume und Gänge zu erreichen, von denen aus sie einen neunen Plan fassten.

Es galt die Skelette möglichst einzeln zu besiegen, so dass nur noch die Mumie als einziger Gegner verblieb.

"Was meinst Du Horog, schaffen wir die Mumie alleine?" Der Ork nickte Wigand zuversichtlich zu. "Dann lasst uns die Skelette besiegen und ihre Knochen beseitigen!"

Der Kampf war hart aber von Erfolg gekrönt. Bereits 6 Skelette hatte man ausschalten und ihre Knochen vor den unheiligen wiederbelebenden Kräften der Mumie verbergen können, bevor sich die Mumie und die restlichen Skelette scheinbar zurück zogen. Beinahe genüsslich trat Wigand einen der übriggebliebenen Schädel breit.

"Verdammt!" Alle Blicke der erschöpften Kämpfenden richteten sich auf Hurog. "Ich weiss, was die Mumie vor hat! Wir müssen verhindern, dass sie in den Minenbereich gelangt!"

Mit aschfahlem Blick schauten sich die beiden Halblingbrüder an: "...die Grabkammern!" ....

Zwischenspiel: Wigands Drachentraum

Die Landschaft von Catara liegt unter Wigand, fast wie ein Teppich. Alles besitzt eine ungewohnte Klarheit, eine Schärfe als ob er zum ersten mal richtig sehen kann. Er spürt eine Liebe und Verbundenheit die fast unerwartet ist. Ihm wird klar, das die Halblinge ihn zwar aufgezogen haben, aber das hier ist sein Zuhause, seine wahre Heimat.

Doch die Heimat wandelt sich. Hier und da sammeln sich Menschen - kleine Ameisenheere, die sich zusammenrotten. Das Land scheint sich zu wandeln, und nicht zum besten.

In Wigands Ohren tönt ein dumpfes Wummern und er spürt etwas erwachen, einen Teil von ihm, der bisher geschlafen hat, die große Lücke in seinem Leben.

"Sohn?" - eine männliche Stimme scheint von weit her zu kommen - "Sohn, komm an meine Seite!"

Wigand blickt sich um, auf der Suche nach der Stimme. Vor ihm liegt ein verwunschener, wirrer und überwucherter Wald, in dem kein Pfad zu erkennen ist. Sollte ein Weg in den Wald führen, muss er ihn freikämpfen. Er spürt daß niemand den Wald so verlässt, wie er ihn betreten hat. Wer diesen Wald übersteht wird gezeichnet, aber stärker aus ihm hervorkommen. Wigand wirft einen Blick hinter sich, auf den bekannten Pfad. Noch er sich abwenden, und alles bleibt wie es ist.

"Sohn?!" klingt es aus dem Wald.

Vielleicht bleibt manches besser verborgen, andererseits juckt ihn die angeborene Neugier... Und schließlich hat Wigand mit seinem Vater noch ein Hühnchen zu rupfen, der Mistkerl hat seine Schwester in den fast sicheren Tod geschickt! Wigand macht sich auf in den Wald, beginnt sich mit seinem Schwert einen Weg durch das Unterholz zu bahnen, und der Weg ist schwer...

Dennoch hat er das Gefühl mit jedem Schritt stärker zu werden – jede Menge neue Möglichkeiten tun sich ihm auf. er ahnt, das er bisher nur Bruchstücke seines Potentials genutzt hat, ja das die Grenzen seines  Körpers und seiner Fähigkeiten wesentich weiter sind, als er je geahnt hätte.

Schon bald kann Wigand die Stimme deutlicher vernehmen. Aufgeputscht versucht er zu antworten, weiß aber nicht wie.

"Sohn, du wirst inzwischen gemerkt haben, das dein Potential größer ist, das du ungenutzte Fähigkeiten hast. Komm zu mir, schließe dich mir an, gib dich deinem Erbe hin, und du kannst weit hinauswachsen über das, was dich jetzt beengt. Die Mühen der Zukunft werden dir leichter fallen, wenn du akzeptierst was du wirklich bist, was dich von den Ameisen unterscheidet..."

Auf dem langen und schweißtreibenden Weg durch den Wald hat Wigand viel über sich gelernt. Es scheint ihm, als wären die Möglichkeiten ins Unendliche gewachsen. Er ist nicht mehr Wigand von den Halblingen, er ist sich nicht mal sicher ob er überhaupt noch ein einfacher Mensch ist. Der Wald lichtet sich, und plötzlich steht er an einer Ebene. Vor ihm brennt ein großes Feuer, doch die Wärme stört kaum. Aus dem Feuer vernimmt er die Stimme seines Vaters, der ihn zu sich ruft.

Instinktiv spürt er, daß er nunmehr sein Potential entdeckt hat und es ihm nicht mehr genommen werden kann. Und in diesem Moment kann er selbst über sein Schicksal entscheiden. Wenn er ins Feuer tritt wird er sein Erbe vollends akzeptieren. Wahrscheinlich wird er dort vieles lernen, aber er weiß auch, daß nichts ohne Preis ist, und auch wenn ihm das Feuer nicht schlecht erscheint, weiß er doch nicht was es aus ihm machen wird.

Doch seit Wigand weiß, daß er Geschwister hat, seit er eine Ahnung hat, dass seine Familie etwas "besonderes" an sich hat, brennt er darauf mehr zu erfahren. Nur seine Loyalität zu Thassilo und dem Königreich hat verhindert, dass er sich damals den Cibolanern anschloss, um dadurch mehr zu erfahren. Aber hier Wigand hat das Gefühl, daß wer immer sich hinter diesem Feuer verbirgt es gut mit Catara meint. Er wird seinen Freunden nicht schaden wenn er hier Erkenntnis sucht. Und zu zahlende Preise haben ihn eh noch nie interessiert. Hurog hat ja recht, wenn er Wigand leichtfertig nennt.

Auf Ugaris und sein Glück vertrauend tritt Wigand in die Flammen. Gleissendes Feuer sengt ihm das Fleisch von den Knochen, und für einen Moment möchte er aufschreien.

Stille - kühle Stille.

Ein Eindruck: Unter Wigand liegt Catara wie ein Teppich. Mit wenigen Flügelschlägen kann er von den Barbarenlanden im Süden bis zu den verfluchten Landen der Raben-Hexer im Norden eilen. Sein Land. Das Geburtsrecht seiner Familie, seit Zeiten bevor der erste Elb den ersten Bogen spannte. Doch heute treiben sich überall Menschen, Elben, Zwerge und andere herum. Keiner von ihnen erweist noch den wahren Herren Respekt - den DRACHEN!

Ein anderes Bild: Wigand steht in einer Höhle und vor ihm sitzt ein Drache im Dunkel. Seine flammenden Augen mustern ihn neugierig und eindringlich...

Und wieder: Catara liegt unter ihm. Wenn er sich konzentriert kann er sogar einzelne Personen ausmachen, oder magische Phänomene (so viele davon), oder... oder... oder...

Dort - im Norden, irgendwo in der Dunkelheit ein roter Punkt – seine Schwester. Weit im Süden, im Land der Barbaren - seine Schwester. In den Wäldern von Dalmark - sein Bruder, in der Hauptstadt, sein Bruder, in Reesenburg, seine Schwester, in Lückebeek, in Bronzetor, in einem kleinen Dorf an der Küste, irgendwo im Wald, ein Punkt verlöscht, ein Punkt entsteht, ein Punkt hier, mehr, mehr, so viele...

"Sohn" Die Stimme des Drachen dröhnt in Wigands Kopf, und er sieht eine durchscheinende Projektion neben sich mit sanftem Flügelschlag schweben. "Die Zeit der Drachen droht zu enden, deshalb habe ich meine Saat unter den Menschen gesäht. Zu lange sahen wir in den Humanoiden nur Schachfiguren, doch ich habe erkannt, das unser Geschlecht nur so gewinnen kann. Nicht in jedem ist die Saat stark." Wigand fällt auf, das manche Punkte heller und manche von ihnen dunkler leuchten.

"Manche arbeiten für die Familie, damit das Land nicht in die falschen Hände fällt. Manche arbeiten für die Familie ohne es zu wissen. Manche wenden sich anderen Herren zu, und verraten uns. Und manche hören mich einfach nicht. Du warst einer von denen die mich nicht hörten, aber etwas hat dein Potential geweckt."

"Du wirst erkennen, dass das Drachenblut dich stark macht, aber sieh dich vor, nicht jeder wird es gutheißen. Jetzt schlafe, du bist geschwächt, wir werden uns wieder sprechen..."

Aufatmen!?

Gerade noch dem Erstickungstot entkommen beschließen die Helden aus dem kleinen Raum mit schlechter Luft durch den Geheimgang zu kommen, nachdem Drakkhar durch die andere Tür gelinst und dort 4 Skelette gesehen hat.

Die Mumie und weitere 4 Skelette sind wohl gen Schacht entschwunden. Nach erster Panik deswegen denkt man nach und stellt fest "Ok, da unten sind 7 Skelette, aber gen Mine ist eine magische Tür, also erst die 4 plätten, dann zum Schacht und Seil an sich nehmen".

Mit magischer Hilfe werden Hurog und Thuran schneller gemacht, die Tür aufgeschlossen und gegen Skelette gemetzelt. Leider taucht ibinnen 10 Sekunden die Mumie und ein weiteres Skelett vom Schacht kommend auf.

Nach schnellem Metzeln eines Skelettes taktischer Rückzug in den Raum. Die Vermutung: Mumie hat Skelett(e) runterklettern lassen und das/die sammeln Skelette ein und die werden hochgezogen und reanimiert.

Also geht die Gruppe runter, um die dort vermuteten 1-3 Skelette zu killen und sieht durch die Glastür -die Mumie und 3 Skelette. Also wieder Taktikänderung - man ist ja flexibel - wieder hoch, Tür auf.

Leider lernen auch Knochen und blockieren durch eine 3-Skelettmauer den Ausgang. Hurog macht einen platt, tritt zur Seite, Thuran brezelt mit rum, Drakkhar spuckt und nachdem das 2. Skelett nur noch n Knochenhaufen ist wetzt Thassilo los gen Schacht, um dort das Hochziehen und Hochkommen zu verhindern, während Hurog sich des letzten Skelettes an der Tür entledigt.

Während Thassilo nicht unerwartet ein Skelett am Schacht mit einem Seil in den Händen sieht und der Rest der Kämpfer - Wigand ist permanent paralysiert, wenn er Skelette sieht - Thassilo nachsetzt, sieht der beschäftigunslose Wigand die umherziehende Geisterwache, und kann gerade noch eine Warnung ausrufen.

Thassilo denkt sich, da ist Bewegung am Seil, da kommt was hoch, Wigand brüllt ihn an, "Lenk die Wachen ab", er wetzt also zurück in den Gang und winkt freundlich den Geistern zu, während Hurog und Thuran sich Skelett und hochkletternder Mumie widmen.

Während Thassilo feststellen muss, dass Geister auch rennen können und er durch ihre Klauen getroffen ohnmächtig zusammenbricht, gelingt es Thuran, einen Schlag der Mumie zu überstehen, bevor Hurog die Mumie in den Abgrund stürzt - das Skelett zerfällt sofort.

Nachdem Thassilo verarztet ist, wird per Dampfmaschine die Tür geöffnet. Dahinter entdecken die Helden in einer Werkstatt versteckt unter vorgearbeiteten Metallquadern in einem Versteck den gesuchten Silberstab plus Runenbuch.

Glücklich übernachten sie draußen, wo Wigand einen merkwürdigen Albtraum überstehen muss, der ihn merkwürdigerweise mit Brandblasen aufwachen lässt - er hatte auch von einem Feuer im Wald und seiner Familie geträumt. Erst viel später wird er seinen Freunden den ganzen Traum offenbaren.

Die Helden merken im Morgengrauen, dass sich der Troll auf Steinwurfweite nähert und verschwinden in der Gewissheit "Mumie tot" wieder nach Innen. Eigentlich wollten sie nur noch den Schlüssel zum König zurückbringen aber auf dem Weg dorthin erscheinen auf einmal 4 Skelette... ist die Mumie doch nicht tot?

Nachts - Hurog

In der Hauptstadt der Zwerge liegt Hurog in seinem Zimmer auf dem Boden. Der ist härter, denn Luxus ist das Letzte was der Ork jetzt gebrauchen kann. Viel ist passiert. Doch in der alten Hauptstadt der Zwerge haben sich die Ereignisse einfach überschlagen. "Ich brauche jetzt Hilfe. Antworten."

Was ist nicht alles passiert in den letzten Monaten.

Ein wandernder Schamane hatte den Stamm besucht. Er erzählte von der alten Zeit, als die Orks noch Sklaven der Cibolaner waren. Das alles war nichts neues, auch wenn seine Geschichten sehr anschaulich waren. Doch zu vorgerückter Stunde verkündet er den versammelten Orks, dass sie sich vorbereiten müssen, denn die Götter haben Ihm ein Zeichen gesandt, dass die Cibolaner bald zurückkehren werden, um dann den Orks ihrer Freiheit wieder zu berauben. Die Krieger des Stammes lachten und scherzten. Menschen die Orks versklaven. Nein, dass konnte sich kaum einer vorstellen. Doch auf seinem Weg zu seinem Nachtlager griff sich der Schamane Hurog. Er sah ihm fest in die Augen und sagte. "Du, du bist es ! Wegen Dir haben sie mich hier hergeschickt. Du mußt nach Süden, nach Catara. Dort wird der erste Angriff erfolgen. Dort wird sich auch das Schicksal der Orks entscheiden. Je früher du gehst, desto besser wird es sein für unser Volk, denn Früher oder Später wirst du dort sein und für unsere aller Freiheit kämpfen müssen."

In derselben Nacht noch stahl Hurog vom Lager seines Häuptlings die alten Äxte, die damals der Gründer Ihres Volkes aus der Sklaverei mitgebracht hatte und verließ den "Stamm der Silberäxte".

Lange überlegte er welcher Weg der bessere sei. Zwei mal durch die Berge und durch die Halblinglande oder am Fuß der Berge entlang durch das Land der Menschen.

Durch das Land der Menschen. Doch Gold oder Silber hatte kaum dabei. So war Hurog schon bald nach seinem Aufbruch gezwungen eine seiner Äxte zu verpfänden, um sich was zu essen zu kaufen.

Doch die Strafe der Götter für den Frevel eine dieser alten Waffen aufzugeben, folgte nur Tage später, als er überfallen wurde, gefangen genommen und versklavt. Nun konnte er am eigenen Leib erfahren, was seinem Volk bevorstehen würde, wenn ja, wenn...

Doch die Flucht gelang und auf zwei Wegen zurück in die Lande jener Menschen die sie im Süden Dalora nannten, gelang es Hurog die Äxte wiederzufinden und in Besitz zu nehmen.

War das nicht ein Zeichen der Götter? "Du bist auf dem richtigen Weg." Und hatten wir nicht auch die kleine Kugel gefunden? Ein Teil einer Waffe gegen Cibola? Wir werden diese Waffe sicher noch brauchen.

Und wieder ein Prüfung der Götter. Die Insel. So viele Cibolaner. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte sie alle angegriffen, doch wie weit wäre ich gekommen und hätten wir dann nicht auch die Kugel verloren? Nein, es war besser von dort zu fliehen.

Und doch damals ist einiges schief gegangen... Wigand hatte aber schon vorher eine Vision. Sie hat mich zur Handaxt geführt, wenn auch Wigand nichts damit zu tun hatte, dass ich sie wiederbekommen habe. Und es war auch nicht Wigand der zur Zwergenstadt wollte. Es war wohl doch nur ein Zufall. Aber wer kennt schon den Willen der Götter.

Es war besser von der Insel zu fliehen, es war noch zu früh für den Kampf. Ich muss noch weiter trainieren. Noch stärker werden. Wigand und Dharkhar sind zurückgegangen und gefangen genommen worden. Zurück zur Insel. Was hat sich dort ereignet? Was haben die Beiden dort wirklich erlebt...

Hm... und dann die Zwergenstadt, ja. Was ist da nicht alles passiert.

Ich hatte eine Vision. Die Götter haben mir eine Botschaft gesandt. Sie haben wir den Weg gewiesen zu einem Stück von dem Set zudem auch die Äxte gehören. Der Helm der selbst keine Magie besitzt, oder dem zumindest noch kein Zauber inne wohnt. Doch wenn Ich ihn gemeinsam mit dem Äxten trage, dann werden sie Stärker, nein nicht stärker. Genauer ! Präziser. Ja das ist es. Vielleicht sehe ich ja auch den Gegner dadurch besser. Ist das der Zauber des Helms?

Doch noch bevor ich den Helm gefunden hatte kam, das schier Unglaubliche. Dhrakhar hatte eine göttliche Vision, von Gott der Magie. Wie war doch der Name ... ach ja, Nomakon.

Die Götter wetten um unser Überleben? UM UNSER ÜBERLEBEN ! Ist Ihnen das Schicksal meines Volkes so gleichgültig? Nein, ganz sicher nicht. Wir hatten sie verärgert. Wir haben die Mumie geweckt. Wir haben den Schlüssel nicht zurückgebracht und die ganze Stadt zerstört. Aber war die Stadt nicht ein großes Grabmal. Das Grabmal des früheren Königs der Zwerge. Nach dem Willen von Magmos war es gestaltet. Und wir haben es zerstört. Den Schlüssel mitgenommen und die Mumie geweckt. Magmos zürnt uns. Ich habe die Gunst der Götter schon wieder verloren.

Wigand war es. Ihm scheint der Wille der Götter gleichgültig zu sein, ebenso wie der Ruhe der Toten. Es war blasphemisch, ja blasphemisch als er sagte, "wir können den Schlüssel doch einfach vor den Golem werfen." Wo er doch dem toten König zurückgebracht werden musste. Und, "Magmos wird das Grab des toten Königs schon vor der Mumie schützen." Das waren Worte wie ich sie von einem Cibolaner erwartet hätte. "Sollen sich die Götter doch um ihre Sachen selber kümmern und mich in Ruhe lassen." Aber ein Cibolaner sagt sicher auch, wenn er ein Haus neben einer Kirche anzündet und das Feuer auf die Kirche übergreift. "Da hat wohl der Gott nicht richtig aufgepasst. Ich bin dafür nicht verantwortlich." Kein Wunder das die Götter uns zürnen. Woher hat Wigand das?

Ist er ein Spion aus Cibola, der verhindern wollte, dass wir den Stab finden. War er schon immer ein Spion, oder erst seit seiner "Gefangenschaft"? Hat er nicht in der Stadt der Zwerge alles gemacht, um uns zu behindern? Um zu verhindern, dass wir den Stab finden und ein Keil zwischen uns und die Götter zu treiben, mit seinen Taten und seinen Worten und dass obwohl Dhrakhar sagte, dass sie unsere Schritte genau beobachten.

Ich brauche Antworten. Ist Wigand mein Feind. So lange wie wir schon miteinander reisen, würde ich Ihn jedoch lieber verlassen wollen, als gegen Ihn kämpfen. So gerne würde ich jetzt im Tempel der Zwerge beten. Magmos zum Verzeihung bitten für die Schmach und den Frevel den wir Ihm an seinem Orte angetan haben.

Wohin führt nun mein Weg? Was Ist das nächste was die Götter von mir erwarten? Wo werde ich das nächste Teil zu dem Set der Äxte finden? Wie kann ich die Götter wieder gnädig stimmen?

Ich muss auch wissen, wer Wigand diese Feuermale geschickt hat, war es eine Strafe von Cibola, dass wir immer noch nach dem Stab suchen. Die Kugel noch nicht verloren oder zerstört ist und ein weiteres Teil vom Set gefunden wurde?

Ich hoffe die Zwerge können etwas darüber herausfinden. Feuermale. Gut das mir das mit den Drachen noch eingefallen ist, es wir hoffentlich ihr Interesse an Wigand´s Vision verstärken. Die Zwerge hassen die Drachen.

Ich muss in den Tempel des Magmos! Ich muss beten! Ich muss bitten und um Verzeihung flehen und vielleicht erhalte ich dann auch Antworten.

Nachts - Wigand

Nachdem er Thassilo, Drakkhar und Hurog aus seinem Zimmer hinauskomplimentiert hat, schliesst Wigand die Tür hinter ihnen. Hurogs abschliessende Fragen haben ihn doch etwas erschüttert: Kann es sein, dass er falsch handelt? Hat er persönlich die Götter verärgert?

Unwillkürlich schliessen sich Wigands Finger um das Shailin-Amulett das er stets um den Hals trägt. Er denkt an Magmos, und dessen spezielles Verhältnis zu den Zwergen.

Natürlich ist es dem Hüter der Essen wichtig, was mit seinem Volk passiert. Aber der Reimeschmied Magmos wird doch verstehen, dass Catara das Artefakt benötigt. Dennoch nagt die Erinnerung an die Ereignisse in der Zwergenstadt an Wigand. Frustriert wirft sich der junge Mann auf sein Bett. Er greift nach seiner Mandoline und zupft an ihren Saiten. Flüchtig denkt er darüber nach, doch lieber auf der Harfe zu spielen, aber es wäre viel zu gefährlich sie jetzt aus ihrem Versteck holen zu wollen. Ausserdem sollte er sich gar nicht an sie gewöhnen, schliesslich kann er sie eh nicht behalten.

An die Decke starrend geht er das Erlebte noch einmal in Gedanken durch, vergegenwärtigt sich die Reise zu der verlassenen Stadt, ihren ersten Begegnungen mit den untoten Zwergen, wie sie die tragische Geschichte des Zwergenkönigs plötzlich verstanden.

Wie hatte Drakkhar es ausgedrückt? Magmos wollte nicht, dass die Geister der abtrünnigen Zwerge zur Ruhe kommen. Der Gott hatte diesen Männern so sehr gezürnt, dass er sie zu diesem Dasein verdammte.

War Magmos wirklich so rachsüchtig? Wigand dachte an die Geschichten die ihm der Dorfpriester immer über den Schmied erzählt hatte. In diesen Geschichten hatte Magmos immer einen fröhlichen Reim auf den Lippen, und freute sich, wenn ihm ein Schmiedewerk besonders gelungen war. Der Schmied ist stolz auf sein Werk, und auf seine ausgefallenen Erfindungen.

Unwillkürlich schmunzelt Wigand, als ihm die Sage von Rakkar und der Schatztruhe des Magmos einfiel. Der Gott der Diebe hatte versucht Magmos zu bestehlen, und hat sich dabei aus Versehen selbst in Magmos Truhe eingeschlossen. Der Schmiedegott hatte diese so trickreich erschaffen, dass sie Rakkar zum Gefängnis wurde.

"Bei Ugaris, das ist es!" entfährt es Wigand. "Die alte Mine wurde vom Schmied als Truhe erhalten, um die letzte Waffe gegen Cibola zu schützen."

"Und nur diejenigen, die alle Prüfungen bestehen, können sie mitnehmen! Deswegen auch die Dampfmaschine, und die untoten Wächter. Niemals hätte Magmos ihm zugetane Zwerge als solche Wächter benutzt, nie hätte er seinen Kindern das angetan. Aber die Verräter... für diese war es gerechte Buße!"

Wigand runzelt die Stirn. Die letzten Momente in der Mine waren hektisch gewesen, überall diese herabstürzenden Felsen, der Staub.... Hatte Drakkhar nicht etwas gesagt? Hatte er nicht eine Einsicht von Magmos erhalten: Dieser Platz hätte nun seinen Zweck erfüllt, und kann deswegen für immer verschlossen werden. Nicht sie hatten diesen Platz auf dem Gewissen. Magmos war es, der ihn auf seine Art ewig versiegelte.

Erleichtert schliesst Wigand die Augen. Jetzt ergibt alles für ihn einen Sinn. Natürlich war er wieder einmal viel zu leichtsinnig gewesen. Er hätte es besser wissen müssen, als zu versuchen einer Zwergenmumie den Hammer zu stehlen. Doch bei Ugaris, wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Vor Abreise wird er am besten noch einmal den Magmos-Tempel aufsuchen, und sich bedanken, dafür, dass alle heil aus dieser Unterwelt entkommen sind.

Ruhe und Heimreise

Nachdem alle eine erste wunderbare Nacht in einer sicheren Umgebung verbracht hatten beschließt Hurog zunächst dem Magmos-Tempel einen Besuch abzustatten.

Dort will er zu einer Einsicht gelangen, ob er Schuld auf sich geladen hat, oder ob die Götter unzufrieden sind. Aber im Gegenteil, Magmos lässt Hurog spüren, dass die Dinge nun endlich so seien, wie sie sein sollten.

Nicht lange danach, zu Thassilos Erleichterung auch erst nach dem ausgiebigen Frühstück, werden die Helden zu den Honoratioren der Zwerge gebeten. Hochrangige Militärs, Berater und Priester von Magmos gratulieren den Helden noch einmal zu ihrer bestandenen Mission.

Man hätte alle Aussagen aufgenommen, die Götter befragt und alte Texte konsultiert, ohne Zweifel verdienen die Helden eine Belohnung.

Jeder der Gruppe dürfe einen der Edelsteine behalten. Und da der Klan des toten Zwergenkriegers nicht mehr vorhanden sei, der Klan starb vor längerer Zeit aus, dürfe die Gruppe auch dessen Schild und magische Axt behalten. Allerdings sei der Schmied des Helmes bekannt, er gehörte zum Klan der Terun. Der Klan würde am Nachmittag direkt mit Hurog beraten wie mit diesem Teil zu verfahren sei.

Der Stab, das eigentliche Ziel der Mission sei zwar ohne Zweifel Eigentum der Zwerge, allerdings verleihen diese ihn nun offiziell an die Helden, damit sie mit seiner Hilfe den Erbfeind Cibola bekämpfen könnten. Als weitere Unterstützung soll Thuran Schildnase die Gruppe von nun an auch außerhalb des Zwergengebietes unterstützen.

Am Nachmittag dann holt eine Zwergenwache den Ork Hurog bei seinem Quartier ab, um ihn zu dem Treffen des Schmiedeklans der Terun zu bringen. Der gesamte Klan hat sich in einer großen Halle eingefunden, wo der Klanälteste bedeutende Dinge eröffnet.

Hurog sei ein ungewöhnlicher Ork. Nicht nur, daß er sich für zwergische Kultur und Schmiedekunst interessiert. Nein, er hat den Zwergen und auch dem Klan wiederholt unschätzbare Dienste erwiesen: Hurog hat das alte und kostbare Buch mit Schmiedegeheimnissen zurückgebracht. Er hat den Leichnam eines geschätzten Zwergenkriegers heimgeführt. Seine Familie hat den Cibolaner getötet, der im Besitz eines der Meisterwerke des Klans war. Und er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, alle Stücke die zu diesem Meisterwerk gehörten wieder zusammenzutragen!

Dennoch bleibt eines bestehen: Nur ein Mitglied der Terun darf die Ehre erwiesen werden, diese Stücke als Set im Kampf zu führen. Einem Fremdling können sie nicht anvertraut werden.

Da sich Hurog diese Ehre aber mehr als genug verdient hat, kommt der alte Zwerg zu einer ungewöhnlichen Lösung. Wohl als erster Ork, wenn nicht sogar als erster nicht-Zwerg überhaupt, wird er in den Klan der Terun aufgenommen. In einer aufwändigen Zeremonie wird mit Eisen, Wasser, Bier und Blut ein Ring geschmiedet den das Wappen des Klans ziert, und fortan gilt Hurog als Mitglied der Terun.

Als solches trägt er nun die Meisterstücke des Klans in den Kampf, um sie wenn er sich dereinst alt und gebeugt zurückzieht, wieder dem Klan zu übergeben.

Am nächsten Morgen, Hurog ist immer noch arg verkatert, brechen die Helden gen Bronzetor auf. Von dort wollen sie dann ein Boot nach Catar nehmen, um den Stab der Akademie vorzulegen. Kurz vor Beginn der Reise spricht ein Zwerg Drakkhar an:

Er erwähnt den Schwur zu dem er den Drago genötigt hatte, der Schwur der Drakkhar verpflichtet den Cibolanern sein zwergisches Rapier wieder zu entreißen. Er sei zu der Einsicht gekommen, dass dieser Schwur angesichts des Kampfes gegen den Erbfeind hintenan stehen müsse. Also gewährt er Drakkhar einen Aufschub, bis Cibola zurückgeschlagen sei.

Um die Reise nach Bronzetor so angenehm wie möglich zu gestalten, und auch um keine Zeit zu verschwenden, erlauben die Zwerge ihnen die Lorenbahn zu nehmen. Während der einwöchigen Reise in einer ausgebauten Bergwerkslore schlägt Wigand dann vor, Thuran Schildnase als vollwertiges Mitglied der Gruppe aufzunehmen. Thuran willigt ein, und teilt von nun an den gemeinsamen Schwur gefundene Schätze zu teilen.

Von Bronzetor aus geht die Reise gemütlich aber dennoch zügig über den Gorn weiter. Zusammen mit einer Ladung Korn sowie zwei reisenden Händlern fährt die Gruppe auf einem breiten Lastensegler mit.

Auf dem Weg werden sie feststellen, dass in letzter Zeit die Reisephänomene an Zahl und Intensität zugenommen haben. Sie können beobachten, wie eine dieser Erscheinungen regelrecht Jagd auf einen berittenen Kultisten macht!

In einem ruhigen Moment erzählt Wigand endlich allen von seinem Traum, dass wohl eine in ihm ruhende Kraft erwacht sei, und dass er nun wisse, dass er Kräfte der Drachen in sich trage. Damit Wigand mit seinen neuen Fähigkeiten nicht als Hexer verbrannt wird, nimmt Drakkhar ihn zum Schein als seinen Zauberlehrling auf.

Knapp eine Woche vor Catar bemerken die Helden schreckliches: Der Himmel vor ihnen verfärbt sich blutrot, und die Bäume auf dem linken Flußufer sehen erst kränklich, dann abgestorben und zum Schluss sogar verbrannt aus! Überall liegen schwarze scharfkantige Felsen herum, und kein lebendes Tier ist mehr zu sehen.

Drakkhar und Wigand erkennen dass fürchterliche Magie im Spiel ist, und schlussendlich erkennt der Drago, dass hier ein Dämonentor geöffnet , die Landschaft zerstörte, und zum Glück am Ende durch Naturmagie wieder geschlossen wurde. Wer das Tor öffnete, oder wer es wieder verschloss vermag jedoch niemand zu sagen.

Sicher, dennoch zutiefst beunruhigt passiert der Lastkahn diese Stelle, und nach einer Woche kommen alle heil in Catar an.

Die Stadt ist voll von Leuten, die alle Schutz hinter ihren dicken Mauern suchen, die Straßen wimmeln von Reisenden, Flüchtlingen und Bettlern. Soldaten sind kaum welche zu sehen, dafür aber viele Wachen des Rilos-Tempels. Später werden die Helden erfahren, dass der König mit der Flotte und den meisten der Soldaten unterwegs ist, und dass die Hohepriester des Rilos Tempels ihre Hilfe angeboten haben.

Melchior, der königliche Bibliothekar ist hocherfreut alle wieder gesund und wohlbehalten, noch dazu mit dem gesuchten Stab im Gepäck wiederzusehen. Er erzählt von der großen ersten Seeschlacht zwischen Catarern und den Cibolanern, von der schrecklichen Magie über die der cibolanische Magier Kellenwet gebietet. Selbst Lady Alsen meint angeblich, nicht mit ihm konkurrieren zu können.

Nachdem die Helden von den Geschehnissen auf der Flussreise erzählen, erwähnt Melchior dass sich ähnliche Phänomene überall ereignen, anscheinend sind di e Barrieren zwischen Himmel, Hölle und der Erde sehr dünn geworden.

Wie versprochen erhält Wigand den Runenstab, von dem er sich erhofft dass dieser das Tor zu Tanjas Gefängnis öffnet.

Danach eilen Melchior und Drakkhar zur Akademie, um den Stab von Prälat Frespe untersuchen zu lassen, auf das die Waffe gegen die Cibolaner so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden kann.

Während Drakkhar dort noch einmal all ihre Erlebnisse schildert, besuchen Wigand und Thassilo ihre Freunde im Ephemis-Tempel. Wigand möchte sich eine praktischere Magierrobe schneidern lassen, und zudem einen Käufer für die Harfe finden. Die magische Elbenharfe die er heimlich ohne Wissen seiner Kameraden aus der alten Zwergenstadt geschmuggelt hat, in der Hoffnung von deren Erlös Drakkhars und seine Schulden bei Haus Rassk zu bezahlen...

Zwischenspiel: Tod in Catar

Ich habe es ja so gewollt! Niemand kann mir Vorwürfe machen, immerhin haben Wigand und ich uns ja dazu entschlossen, in die Welt zu ziehen...Naja fast...Aber hätte ich geahnt, was alles auf uns zukommen würde, ich wäre wohl lieber in der heimatlichen Idylle geblieben! Hexer, Magie, Eroberer aus Cibola, mächtige Artefakte und Weltretter! Das ist schon ganz schön viel für einen einzelnen Halbling! Mir knurrt der Magen. Und jetzt ist Wigand auch noch dauernd in der Stadt unterwegs!

Naja, immerhin konnte ich Hurog helfen, ein gutes Geschäft zu machen...Wigand hatte recht! Die Masche mit dem kleinen netten Jungen und der unschuldige Blick von unten wirken wahre Wunder! Auch bei dem Zwergenschmied. Mal sehen, ob es klappt, daß er Repliken der Beinschienen anfertigen kann, so dass sie in das Set der Rüstung passen. Dann könnten Wigand und ich auf jeden Fall die Nachgebauten mit den Originalen austauschen! Das wird ein Heidenspass!

"Halt!! Holt die Stadtwachen!!! Hilfe!! Überfall!!!"

Beinahe hätte Thassilo sich erschrocken, als er seine Worte durch die Gassen der Stadt hallen hörte und das Echo von den gegenüberliegenden Häusern schien sich ebenso einen Spass mit ihm zu erlauben. Aber die Situation war ernst...Ernster hätte sie kaum sein können, denn immerhin waren er und seine Kameraden auf dem Weg zu Edwins Haus von unliebsamen Zeitgenossen verfolgt. Es war offensichtlicht kein Zufall, dass sich auch noch weitere Bundesgenossen hier vor dem Eckhaus Edwins versammelt hatten und auffällig unauffällig taten, denn eines hatten sie gemeinsam: Ein gelbes Wappen, in dreieckiger Form.

"Anscheinend Söldner, oder so", dachte Thassilo, während er geschickt und beinahe unsichtbar einen Haken durch die umliegenden Gassen schlug, um die restliche Situation auszuspionieren. Aber der Feind hatte sich geschickt um das Haus Edwins, dem Freund des vermissten Nomakonpriesters Ludwig, verteilt Wahrscheinlich waren sie auf dem Weg hierher, weil Meinolf sie informiert hatte.

Noch während Thassilo um die Ecke des gegenüber liegenden Hauses blickte, wurde im die Tragweite dessen klar, was sie zuvor beim Assistent Alsens, dem besagten Meinolf, ausgelöst haben mussten. "Er schien doch so ein netter kleiner Mann zu sein, mit seiner Nickelbrille ...und er arbeitet doch für Lady Alsen." Er könnte ein Maulwurf sein! "Die Worte des Orks schossen durch Thassilos Gedanken und in Bruchteilen einer Sekunde war im klar, was Hurog meinte:

Einige der Informationen, die sie in der Akademie über Edwin und seinen Freund Ludwig herausbekommen wollten schienen inkonsistent.

Immerhin hatten sie die Spur bis hierhin verfolgen können, auch wenn es anfänglich nicht so aussah, als ob ihre Nachforschungen überhaupt von Erfolg gekrönt sein würden. Edwin beauftrage die Gefährten mit einem Suchauftrag. Sein Freund, ein Bibliothekar der Akademie, war verschwunden, nachdem er vorgestern nicht mehr zur Arbeit erschien. Er lebte bis zuletzt im Ostrand-Viertel der Stadt in einem kleine, einfachen Hinterhofwohnung. Vor 6 Jahren war er bereits das erste Mal verschwunden. Er hatte sich verändert, war merkwürdig geworden, sagte Edwin. Nachdem er sich im Allerheiligsten der Akademie an den heiligen Schriften vergriffen hatte. Er soll sich mit der Geschichte der Zwerge und einem "Artefakt" befasst haben. Damals war er, wie Edwin im Nachhinein erfuhr, mit einer Schiffspassage gen Norden gereist.

Letztes Jahr kehrte er zurück und durfte auch seine Arbeit fortsetzen. Seit nunmehr einem Monat benimmt er sich schon wider komisch, schläft schlecht träumt bizarre Dinge und schien besessen davon herauszufinden, was mit ihm in den Jahren geschehen sein könnte...

"Schon merkwürdig, wenn man 5 Jahre einfach so vergisst, oder aus dem Gedächtnis gelöscht bekommt...!" Thassilo dachte nach, während er sich unauffällig in den Schatten an der Häuserwand entlang schob. "Das muss Cibolas böser Fluch sein! Nicht auszudenken, wenn sie uns erwischt hätten. Hoffentlich haben sie Wigand nicht wirklich bezaubert und er verwandelt sich jetzt in einen Cibolanischen Drachen und...ein wenig merkwürdig ist er schon in letzter Zeit..."

Die Erinnerungen waren frisch. Als wäre es gerade gestern gewesen.

Na klar wird man verrückt und verschroben, wenn man zuviel in den heiligen Schriften und auf der Suche nach seiner mystischen Vergangenheit forscht, dachte Thassilo und im fielen die "unverkäuflichen" Dragoprohezeiungen ein, von denen Meinolf gesprochen hatte, mit denen Ludwig sich auseinander gesetzt haben soll. "Dragos, kein Wunder!! Auch sie tragen eine Kraft in sich, die wenn sie von den falschen geweckt wird, nichts gutes bedeuten kann! Wir müssen auf Drakkhar aufpassen..."

"Nein, jetzt nur nicht verrückt werden! Behalte einen klaren Kopf! Was hatten Drakkar und Hurog von Narbenbauch, dem alten gefährlichen und skrupelosen Orkpiraten erfahren?"

Die Spur zu Kapitän Narbenbauch veriet ihnen der Zufall in Gestalt des Rattenfängers Rolf, der ihn in "Schwarzauges Rache" gesehen hatte, einer dunklen und versifften Kneipe des Hafenviertels. Hurogs Geschick und seine verwegene Art imponierte dem Kapitän und er berichtete über den verwirrten Ludwig, der vor 4 Jahren auf seinem Schiff von Myrandia bis in die Orklande gereist war. Viele Fragen soll er gestellt haben, und einen durchdringenden Blick, der Narbenbauch an einen Taloraner erinnerte, dem er einst begegnete, der einen Raben auf seiner Schulter trug...

Er berichtete auch von einem Magier "Knut Krähenfurt" (???)

Wenn ich nur halb so mutig bin, wie Hurog bei dem Piratenkapitän, dann muss ich jetzt bald etwas unternehmen...Da braut sich nichts Gutes vor dem Haus zusammen...Wahrscheinlich wollen sie Edwin ausquetschen, womöglich sogar entführen?" Schweiss ran von Thassilos Stirn. War Edwin überhaupt vertrauenswürdig? UND wieso waren Meinolfs informationen so widersprüchlich? War Ludwig nun 2x am Samstag hier oder warum will Meinolf ihn am Nachmittag nicht gesehen haben? Und wenn Ludwig nun unter einem Hexerischen Bann stand, hätte Lady Alsen es doch bemerkt, oder?"

Deshalb waren Thassilo und seine Gefährten nun hier, um erneut mit Edwin zu sprechen und diese Dinge aufzuklären. Sie wurden das Gefühl nicht los, dass diese Zusammenhänge auch in irgendeiner Weise mit ihrem bisherigen Erkenntnissen verknüpft zu seien scheinen. Ein Gedanke, der Thassilo auch oder gerade weil Wigand nicht bei ihm war, miesfiel...

"Ich muss etwas tun, um die Freunde und Edwin vor Schlimmerem zu bewahren! Dort drüben ist das Wachhaus...nur ein paar hundert Meter entfernt. Ugaris müßte es schon besonders übel mit ihnen meinen, wenn es niemand hören würde...."

Thassilo nahm allen Mut zusammen und hielt sich die Hände vor den Mund und schrie...

Söldner und Schleicher

Der Kampf mit den Söldnern war kurz aber heftig. Die Gruppe blutete aus mehreren Wunden der, aber am Boden lag tot nur einer der Söldner: Thassilo hatte ihn mit einen gezieltem Schleuderschuß getötet. Die Wirkung war blutrünstig wie spektakulär, und Drakkhar's Robe wurde vom spritzenden Blut besudelt. Die anderen waren in helle Panik geflüchtet. Das Eintreffen der Stadtwache sorgte dann dafür, dass der Kampf endgültig vorbei war.

Einer der Spießgesellen konnte noch gefangen genommen werden. Aus Furcht um sein Leben (kaum verwunderlich, bedenkt man Hurogs finstere Miene), packte er aus: Die Söldnerkompanie wurde von einem Mann in einer der finstereren Hafenkneipen angeheuert, um die Gruppe auszuschalten. Angeblich machen sie "jemanden Schwierigkeiten".

Der Zettel mit dem Namen der Kneipe "Zur schwarzen Möwe", gefunden in der Tasche des Anführers bestätigte die Geschichte. Auch ein kostbarer Dolch mit dem Buchstaben "L" am Griff findet sich.

Wigand, der mittlerweile auch am Ort des Geschehens eintraf, kannte die Kaschemme. "Am besten sehen wir uns dort mal um, der Auftraggeber taucht da bestimmt wieder auf." beschloss er, nachdem das Durchsuchen von Edgars kleiner Wohnung auch keine Hinweise ergab.

Schon nach kurzer Beobachtung der Kneipe am Hafenrand betritt ein Mann auffällig unauffällig das Haus. Kurzerhand folgt Wigand ihm, und setzt sich an den gleichen Tisch. Und tatsächlich, sein Bluff geht auf: Der Mann hält Wigand für einen der Söldner, und lobt ihn für die gute Arbeit. Zusammen mit dem Lob erhält Wigand sogar noch einen Beutel mit 200 Pennigen. Weitere Aufträge von einem unbekannten "Meister" werden auch noch in Aussicht gestellt.

Da ihm das noch nicht genug ist, lockt Wigand den vermeintlichen Auftraggeber mit einem Vorwand nach draußen, wo er dem Rest der Gruppe in die Arme läuft, und sich ohne jeden Widerstand gefangen nehmen lässt.

Es stellt sich heraus, dass er Ulfgar, ein Schneider aus Dalora ist, der von einem verbotenen Hexerbund, der "Bruderschaft" gezwungen wurde die Söldner anzuheuern. Als Belohnung gab es Geld, und den kostbaren Dolch, der sich später als Ludwigs herausstellt. Damit gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Ludwigs Verschwinden und dieser Bruderschaft!

Besagte Bruderschaft hat einen ihrer Treffpunkte in einem verlassenen Haus am Rande des Lagerhausviertels. Schnell kommt die Gruppe überein, dass der Schneider ansonsten harmlos sei. Allerdings will es keiner riskieren ihn wieder ohne weiteres freizulassen, also wird er erst einmal mit im Haus des Barons einquartiert. Schließlich sei ein persönlicher Schneider ja fast schon Standespflicht, meint Wigand.

Um mehr über diese Bruderschaft zu erfahren machen sich Wigand und Thassilo auf um ihren Kontakt bei der Gilde zu befragen. Die Existenz dieses Hexerkultes wird bestätigt, allerdings hält sich dieser wohl derzeit zurück, und ist daher noch nicht zu einem Ärgernis für die Gilde geworden. Es gäbe jedoch Berichte über verschwundene Bettler in der Gegend.

Um diesen nachzugehen suchen Wigand und Thassilo den Feuchten Hof in der Kanalisation unter Catar auf. Diese Hallen sind die Zuflucht der Bettler, regiert von der Hand, dem ungekrönten König der Bettler. Die Hand bestätigt die Berichte, in der Tat verschwinden mehr oder weniger regelmäßig Bettler die sich in den Untergrund rund um das verlassene Haus wagen. Aber die Bettler trauen sich nicht dagegen etwas zu unternehmen. Wigand verspricht seine Hilfe, und gegen eine großzügige Spende erklärt die Hand die Unterstützung der Bettler. Sie werden bei der Observation von Leuten und Gebäuden helfen.

Da der Anschlag auf die Gruppe kurz nach ihrem Besuch bei Meinolf beauftragt wurde, rückt dieser, trotz Drakkhars heftiger Verteidigung in den Verdacht. Kann es sein, dass Lady Alsens persönlicher Assistent in Hexerei verwickelt ist? Um der Sache ein für alle Mal auf den Grund zu gehen, wird sowohl das verlassene Haus, wie auch Meinolf unter Beobachtung gestellt: Wigand und Thassilo bleiben im Lagerhausviertel, während Hurog und Thuran dem Assistenten folgen. Und tatsächlich: Die beiden können sehen, wie er einem einbeinigen Bettler einen Beutel Geld gibt, und wenig später betritt ein Bettler das verlassene Haus durch den Hintereingang. Wigand beschließt diesem zu folgen…

Ork im Untergrund

So wie es Turan und ich besprochen hatten, war ich zu Thassilo und Wigand gegangen und berichtete von den Aktivitäten des Sekretärs von dieser Zauberin Alsen, Meinolf der Name glaube ich...

Nachdem ich Thassilo von dem Bettler erzählt hatte, ist ein Bettler beim Haus aufgetaucht, dass habe zumindest Wigand gesagt, aber der war doch gar nicht da. Aber die Beschreibung von Thassilo passte so, naja. Dafür fuchtelte Thassilo ständig mit seinen Händen rum. Wigand wollte entgegen der Absprachen plötzlich alleine ins Haus gehen und den Bettler folgen, sagte Thassilo plötzlich. Aber woher wusste Wigand das es eben dieser Bettler war, wo er doch garnicht da war und auch nirgendwo zu sehen.

Dann ging plötzlich ein Ächzen durch das Haus und es stürzte in sich zusammen. Thassilo wollte schon hereinstürmten und nach Wigand in den Trümmern suchen. Ich konnte ihn gerade noch festhalten. Schließlich hatten wir ja abgesprochen, dass das Haus nur beobachtet wird und wenn Wigand doch dorthin ist und ... Naja, dann ist das auch sein Problem.

Wigand kam jedoch nicht aus Richtung der Trümmer sondern von der anderen Seite. Er berichtete, dass der Bettler einen tragenden Balken im Keller des Hauses zersägt hat und so den Einsturz verursacht hat. War Wigand doch im Haus? Egal.

Wir sind zurück zur Akademie und haben uns dort mit den anderen Beiden getroffen. Lange Zeit wurden die verschiedenen Möglichkeiten diskutiert. Meinolf den Kopf des Schneiders schicken. Mit dem Hexern verhandeln. Mit den Hexern verhandeln, nur ein Idiot würde auf solch eine Idee kommen. Mit Hexern kann man nicht verhandeln man muss sie TÖTEN.

Und so setzten sich Wigand und ich am Ende durch. Einen zweiten Zugang, von dem Wigand und Thassilo ja schon berichtet hatten, zu den Löchern nehmen in dem sich die Hexer verstecken und dort alles TÖTEN. Wir zogen uns also zu entsprechenden Vorbereitungen zurück und machten uns dann auf dem Weg in die Kanalisation. Dort unten führte uns Thassilo zu so genannten feuchten Hof und zum Anführer der Bettler. Auf dem Weg dorthin kamen wir auch an einigen Gruben vorbei, die vielleicht einmal Becken der Kanalisation waren, aber nun als Wohnstätten und Zufluchtsort der Bettler dienten. Diese Gruben und ihr Geruch haben mich doch sehr an die Aufzugsgruben meines Stammes erinnert. In denen die Jungen täglich und ihr essen kämpfen müssen.

Die "Hand" der Anführer der Bettler gebietet einem kleinem Jungen uns zu einem Gitter in der Kanalisation zu führen, dass den Bezirk der Hexer von dem der Bettler abtrennt. Das Gitter enthält nicht nur eine Tür sondern auch ein Schloss, dass dort eigentlich nicht sein sollte. Während Thassilo sich mit zwei kleinen Drähten das Schloss ansieht, schätze ich ab, ob es einfacher ist die Stifte aus den Scharnieren zu ziehen, oder ob es nicht doch schneller geht das Gitter im Ganzen aus der Wand herauszureißen, da schwingt die Tür von ganz alleine auf. Sie hatte wohl Angst bekommen.

Weiter den Kanal runter finden wir einen scheinbar neu angelegten Gang der von der Kanalisation abführt. Den Kanal selbst endet nach einem kurzen Stück scheinbar am eingestürzten Haus. Also stehen wir vor dem Gang, da behauptet Dhrakhar das sich dort eine magische Alarm befindet. Allgemeines Gemurmel. Keiner weiß weiter und leise sollen wir auch noch sein, damit ja kein Hexer was von unserer Anwesenheit hier mitbekommt.

Dann sagt Dhrakhar er hätte den Alarm weggezaubert. Tolle Nummer, dass muss ich mir merken. Stehen bleiben. Sagen, da ist eine magische Falle. Unverständliches vor sich hin murmeln und sagen, jetzt ist sie weg. Sich feiern lassen nicht vergessen. Naja, wenigstens kann er kämpfen.

Den Gang runter um einen kleine Ecke und super ein Raum mit zwei Türen. Und wieder meldet sich Dhrakhar. "Hinter der Tür rechts ist böse Magie am Werke, da gehen wir lieber nicht hin." Mal abwarten...

Wigand entdeckt jedoch fast zur selben Zeit eine Geheimtür. Auf einen Holztür wurden Steine gemalt und so versucht sie wir die Wand aussehen zu lassen. Lächerlich. Thassilo öffnet die Tür, zwei Dämonen. Er und Turan erschrecken sich. Wigand schließt die Tür und zieht Thassilo von der Tür weg. Der vordere Dämon öffnet sie wieder und greift an. Dann stirbt er. Drei weitere Dämonen kommen hinzu alle Vier streben und zerfallen zu Staub. Der Gang hinter ihnen führt zu ihrer Lagerstätte und einen mit Jauche gefüllten Becken. Also zurück zum kleinen Raum und durch die Tür ohne Magie. Ein Gang, 12 Meter lang, nach drei Metern links eine Tür. Eiche mit Stahlbeschlägen, nach vier Metern rechts noch eine Tür. Eiche, keine Stahlbeschläge. Der Gang knickt am Ende nach rechts ab. Irgendwas stimmt nicht mit dem Schloss der ersten Tür, sagt Thassilo.

Wigand hört etwas und schleicht den Gang weiter runter. Um die Ecke geht es noch mal 10 Meter weiter dann kommt eine schwere Doppeltür. Licht und Magie dringt durch einen Spalt. Singsang ist zu hören, sagt zumindest Wigand. Nah, vielleicht ist dort ja ein Hexer mit einem Schlüssel zu den Türen hier vorne.

Wir sind also hin. Möglichst leise. Turan nicht ganz so leise wie die anderen. Das Gesinge hört auf. Die Türen werden aufgestoßen. Und siehe da Meinolf. Er wirft seine Umhang ab, zeigt seinen Skorpionschwanz und sagt: "Ich weiß ja nicht was an diesem Bibliothekar so wichtig ist, dass man dafür auch noch sterben will." Doch wer, wenn nicht er hätte es wissen können und diese Frage beantworten, wovon ihn dann Turan mit seiner Axt überzeugt.

Aber der Reihe nach. Dhrakhar blendet Meinolf zwei Wachen tauchen auf. Komische Gestalten. Es sieht so aus als seien ihre Rüstungen mit ihren Körpern verschmolzen. Mit vereinten Kräften ringen wir einen der Wachen nieder, während einzig Dhrakhar sich mit Meinolf beschätigt und uns gelingt es noch nicht mal Dhrakhar vor den Wachen zu schützen. Die zweite Wache schiebe ich zur Seite, sodass die anderen endlich zu Meinolf vordringen können. Wigand wird von Meinolf Stachel getroffen. Es scheint aber nicht so schlimm zu sein. Dann trifft Meinolf die Axt von Turan.

Ach ja und ich bin verletzt worden. Schon wieder. Verdammte Hexer. Den Biliothekar haben wir übrigens auch gefunden. Der lag auf den Steintisch hinter den Meinolf stand.

Ob Wigand oder Thassilo wohl jemanden kennen der aus Meinolfs Skorpionschwanz noch ein bisschen Gift machen kann. Es wird Zeit sich für die Cibloaner richtig zu bewaffnen.

Die restlichen Räume sollten wir uns auch noch mal genau ansehen.

Die Prophezeiung des Drachen

Wenn der Drache je wiedergeboren
Und in den Schatten der 9 verloren
Auf Erden warten Blut und Tod
Wie Raben in den Abendsonnen rot.

Geboren zum Sterben ist der Drache dann
Aber seinen Ruf hört manch ein Mann
Und die vor seinen Augen stehen
Werden Lug und Trug nicht sehen

Mit blutenden Augen werdet ihr wandeln, blind
Bis eure modernden Leiber vergangen sind
Zwischen der geschändet Frauen Geschrei
Wird er reißen euer Kinder Herzen entzweit
Eure Städte werden brennen, eure Diener tot
Und euer Blut wird färben eure Länder rot

Macht und göttliche Herrschaft nimmt er sich
Wiedergeborener Drache, wir verehren Dich!
Verwandter aller, die aus toten Höhlen sehen
Dazu bestimmt nach dem Tode wiederzugehen

Es bringt Rettung, Strafe und Schmerz
Das steinerne Herz, des Schicksals Scherz

Wigands Traum: Das Erbe der Drachen

Wenn die Zeit der Drachen zu Ende geht
Und der Wind der Zeit ihnen entgegen weht
Wird die Rettung der Drachen sein
Die Wiedergeburt in einem Menschen klein

Imprägniert mit dem Erbe des Drachen
Wird er sich in der Ferne daran machen
Der Drachen Erbe an fremdem Ort
Wird mit dem Wiedergeborenen bestehen fort

Und größte Macht wird er vereinen
Zum Siege geleiten bald die Seinen
Alle alten Reiche werden vergehen
Und Nichts vor seiner Stärke bestehen

Doch bleibt Wachsam und habt Acht
Es bedrohen die 9 die gewonnene Macht
Und ein steinernes Herz ist der Untergang

Szene VI: Die Rückkehr der Druiden

Mit einem unterdrücktem Schrei fuhr er auf, warf die zerwühlten Laken beiseite. Immer noch unter dem Eindruck des Geträumten stand er auf, unwillkürlich darauf achtend das Mädchen neben ihm nicht zu wecken.

Hastig ein Tuch um die Hüfte gewickelt tappte er in den Nebenraum. Das Kaminfeuer war erloschen, aber die Glut reichte noch, um ein wenig Licht zu machen. Irgendwie trieb er schliesslich auch noch Tinte und Papier auf, und schrieb hastig auf, was er in seinem Traum gehört hat. Danach griff er zu der noch halbvollen Weinflasche, die er mit dem Mädchen nicht ganz zu Ende getrunken hatte.

Er versuchte sich an ihren Namen zu erinnern, aber es gelang ihm nicht.

Inzwischen hatte er sich wieder etwas beruhigt. Das was er in dem Yakrath-Tempel unter der Stadt gesehen hatte nagte mehr an ihm als er zugeben mochte. Diese Dämonenkulte würde er nie verstehen, all das ist viel zu abstoßend. Dennoch, es hatte sich auf mehr als nur einer Ebene für sie gelohnt dem Treiben Meinolfs Einhalt zu gebieten:

Nicht nur Ludwig hatten sie befreit, sondern auch noch eine beträchtliche Schatzkammer gefunden. Diese war gut geschützt, sowohl mit einer Türfalle, wie auch mit vier Untoten, deren Gebeine mit einer Hexerei zusammengehalten wurden, die sogar den Tod Meinolfs überstanden hatte.

Aber die Kammerwar voll, wenn auch nicht alles einfach zu verwerten war: Der magischen Kultspeer zum Beispiel war natürlich nicht zu Geld zu machen. Dank seiner unheiligen Eigenschaft gerade Göttergläubige zu verletzen konnten sie nicht zulassen, diesen in die falschen Hände gelangen zu lassen. Die Akademie würde sicherlich herausfinden, wie man dieses Ding am besten vernichtet.

Aber da war ja auch noch der magische Schild, und all das Geld. Eigentlich wäre es ja viel zu viel gewesen, als dass sie es schnell genug hätten wegschaffen können, bevor die Hexenjäger den Ort säuberten. Aber dank Wigands Kontakten zu den Bettlern waren schnell helfende Hände gefunden. Und die Bettler waren überglücklich mit den fast wertlosen Kupfermünzen...

Wigand schmunzelte als er wieder daran dachte. "fast wertlos"... Er hatte da leichtfertig knapp Kupfer im Wert von 300 Pfennigen verschenkt. Aber es störte ihn gar nicht. Das Wissen neue Freunde und Verbündete gefunden zu haben war ihm mehr wert als nur das Geld. Drakkhar sieht das bestimmt anders, aber bisher hat ihm wohl noch keiner gesagt, wieviel Geld da wirklich war. Und nachdem die Gilde alles andere gezählt (und ihren Anteil einbehalten) hatte, blieben ja noch jedem Edelsteine im Wert von über 1000 Pfennige, nicht zu vergessen die beiden Amulette für bessere Magieresistenz die sie bei dem Zwergenschmied gegen den Schild eingetauscht hatten.

"Was ist nur aus dem Schurken von einst geworden?" fragte sich Wigand halblaut, als er wieder auf das Papier mit den Worten aus seinem Traum blickte. "Du hast Dich ganz schön verändert, Junge aus den Halblinglanden."

Wenigstens waren er und Drakkhar auch endlich ihre Schulden bei Haus Rassk los, der Herr des Hauses hatte sich schlußendlich bereiterklärt die Elbenharfe anstatt der 20.000d zu akzeptieren. Wigand war nicht sonderlich traurig nicht noch einen Gewinn herauszuschlagen. Eher war er einfach nur froh die Sache hinter sich zu haben.

Überhaupt stellte er fest, dass seine Prioritäten sich stark geändert hatten. Er ertappte sich immer wieder dabei, seinen Freunden Anweisungen zu erteilen, das Kommando zu übernehmen...

Wigand faltete das Papier ein paar Mal zusammen und steckte es in eine seiner Taschen. Es war Zeit das Mädchen aus dem Bett zu werfen, bevor noch einer der Diener sie sieht....

Die nächsten Tage verbrachte Wigand mit seinen Freunden auf dem kleinen Handelsschiff dass sie nach Dalora bringen sollte. Genauer gesagt, zu den beiden Statuen nur wenige Tagesmärsche südlich von Ossum, die angeblich das Tor zu dem Gefängnis von Tanja und Ammanas bildeten.

Die Reise dorthin war ruhig und ereignislos, die meiste Zeit langweilten sich alle an Bord. Thassilo behauptete er hätte eine kleine Flotte am Horizont gesehen, die von Myrandia aus in Richtung Catar segelte, aber sie war viel zu weit weg um genaueres erkennen zu können.

Als der Kapitän sie endlich an Land setzte küsste Thuran glücklich den festen Boden. Die Landschaft hier war weitgehend unberührt und wild, doch Hurog konnte einen Wildwechsel, vielleicht sogar eine alte Straße ausmachen die in das Landesinnere führte. Wigand beschloß dass dies der richtige Weg sei.

Sie mussten nicht weit wandern, da sahen sie sie: Auf einem kleinerem Hügel standen zwei Statuen, mehrere Meter hoch. Wie Wigand sie als lebende Gestalten in seinem Traum gesehen hatte, waren sie ein Mann und eine Frau. Er mit Federn im Haar, majestätisch und würdevoll. Sie mit einem Kranz aus Blättern und Blumen, gleichfalls würdevoll und voller Anmut. Die beiden standen rechts und links der Straße und sahen auf das Meer hinaus. Sowohl Drakkhar als auch Wigand erkannten sofort dass sie magisch waren.

Unsicher darüber wie er jetzt, wo er endlich hier war, vorzugehen hatte rief Wigand erst einmal eine Rast aus. Während die anderen ihre Glieder streckten und Thassilo sich mal wieder über die Vorräte hermachte ließ Wigand die beiden Statuen auf sich wirken. Ihm war klar, dass die Menschen die sie darstellten in ihrer Zeit große Anführer gewesen sein mussten.

Noch bevor Thassilo ernsthaft mit dem Essen anfangen konnte packte Wigand wieder die Unruhe. Er reichte Drakkhar den Runenstab, und fing an die Statuen ernsthaft zu untersuchen. Sie waren alt, sehr alt. Die Statuen teilten sich einen Sockel, der quer über die alte Straße lief.

Und er stellte fest, dass der Bereich zwischen ihnen irgendwie... anders war. Ohne Zweifel, hier war die Grenze zwischen den Welten weniger konkret als anderswo, hier konnte man übertreten, wenn man genügend Macht hatte.

Und was war der Runenstab anderes als Macht? Wigand liess sich den Stab von seinem Mentor in allen magischen Dingen geben, und kehrte zu dem Bereich zwischen den Statuen zurück. Ehe er sich versah fing der Stab an auf die Statuen zu reagieren, das Material fing an zu glühen, die Luft schimmerte vor Magie, und Wigand erkannte das das Tor geöffnet war.

"Schnell, schnell! Bevor es sich wieder schließt!"

Wigands Gefährten packten hastig alle Sachen zusammen und sprangen in den schimmernden Bereich zwischen den Toren, dicht gefolgt von Wigand.

Kaum hatte er den Durchgang hinter sich gebracht ließ er fluchend den Runenstab fallen, so heiss heiss war es geworden. Und er begann sich gerade über den seltsamen grauen leuchtenden Himmel zu wundern, da riss ihn Thassilos Schrei aus seinen Gedanken.

"AARGH, wer ist das?"

Wigand konnte gerade noch einen maskierten Mann in enganliegender blauer Diebeskleidung sehen, noch erahnen wie dieser etwas auf den Boden warf. Und plötzlich standen sie alle in einer dichten Rauchwolke. Im Schutze der entstandenen Verwirrung und des dichten Rauches rannte der Mann weg, in Richtung Landesinnere.

"Der hatte das Wappen der Cibolaner auf dem Rücken" wusste Thassilo zu berichten "der stand urplötzlich direkt neben mir, und sah ganz verdutzt aus. Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hat, dass wir ihn sehen konnten."

"Ein cibolanischer Spion! Wie konnte er so nah an die uns herankommen? War er schon in dieser anderen Dimension, und hat auf uns gewartet, oder ist er mit uns hierhergekommen?" Wigands Gedanken rasten. Nur langsam nahm er wahr, dass die andere Seite des Tores fast genauso aussah wie die, von der sie gekommen waren. Nur war hier der Himmel ohne Sonne, leuchtete grau. Das Tal hinter ihnen war von Nebel verhüllt, und landeinwärts wurde das anfangs satt grüne Grass immer kränker und weniger.

Dafür wuchsen vereinzelt bösartig und nach Geschwulsten aussehende Büsche. Nur wenig später würde Thuran sehen, wie ein Imp von einem dieser Büsche aufgefressen wurde.

"Die Spuren von dem Cibolaner beginnen hier mit unseren" stellte Hurog schliesslich fest. "Der muss mit uns durch das Tor gekommen sein. Und er ist ziemlich gut ausgerüstet" Hurog zeigte mit einem Grinsen die 30 Stahlkrähenfüsse die er vom Boden aufgelesen hatte. "Offenbar mag er keine Verfolger..."

"Das ist mir egal, lass uns sehen ob wir ihn nicht noch einholen können" entgegnete Wigand. Gemeinsam erklommen sie die kleine Anhöhe über die der Cibolaner geflohen war. Der Anblick liess allen das Herz stocken:

Dort unten erstreckte sich ein Tal. Quer durch dieses Tal wand sich ein Fluss. Früher mag hier einmal Wasser durchgeflossen sein, doch jetzt war der Inhalt blutrot, und die Luft darüber flimmerte vor Hitze.

Auf der ihnen abgewandten Flußseite war die Landschaft von geborstenen Felsbrocken übersäht, und alle waren sich sicher, dass alles dort tot war.

Doch auf der ihnen zugewandten Flußseite war eine Stadt. Sie schien uralt zu sein. mit einfachen Häusern aus Holz und Fachwerk, umringt von einer mächtigen Mauer. Doch auch diese Stadt wirkte ausgestorben, die meisten Häuser lange verfallen. Und durch diese tote Stadt schritten ziellos mächtige Gestalten: Riesige Weidenmänner!

Und etwas abseits der Stadt, einige wenige Kilometer von ihnen entfernt, stand etwas dass Wigands Herz schneller klopfen liess: Auf einem kreisrunden Hügel, der Turm von einem Schwarm Raben umkreist stand die Burg Eichenweiher! Sie waren also tatsächlich am richtigen Ort.

Aufgeregt zupfte Thassilo an Wigands Ärmel. "Da unten, kurz vor der Stadt!" Und tatsächlich konnte Wigand gerade noch erkennen wie eine blaugekleidete durch eine Lücke in der Stadtmauer verschwand.

Weidenmänner. Raben. Die Hexerfeste. Ein Cibolanischer Spion... All das war zu verwirrend für Wigand, er wusste nicht, wie er vorgehen sollte, wo anzufangen war. Und bevor er Zeit bekam, darüber in Ruhe nachzudenken wurde ihnen allen deutlich gemacht, wie fremd diese Gegend wirklich war:

Die Gefährten hatten sich wieder hinter die Hügelkuppe zurückgezogen um zu beraten. Und jetzt erklang von der anderen Seite, schnell näherkommend, eine Kuhglocke. Die tiefen, leicht scheppernden, den beiden Halblingen so bekannten Klänge wurden lauter, und tatsächlich tauchte eine Kuh auf der Kuppe, getrieben von einer kleinen Gruppe Imps! Die Kuh muhte laut, blutete aus kleineren Wunden, und stakste mit einem merkwürdig anmutenden Gang über den Hügel.

Einem Impuls folgend, in der Hoffnung von dem Besitzer der Kuh Hilfe zu erlangen, stürmte Wigand mit gezogenem Schwert auf die Imps zu. Hurog und die anderen folgtem ihm sofort. Doch lange bevor sie die Dämonischen erreichen konnten hatten diese ihre hässlichen ledrigen Flügel ausgebreitet und waren davongeflogen, auf die andere Flußseite zu. Thuran der ihnen nachsah konnte ausmachen wie sie zwischen einigen Felsen verschwanden.

Zufrieden die Kuh gerettet zu haben, besah Wigand sich sie genauer. Vielleicht liess sich der Besitzer ausfindig machen. Und sofort bereute er diesen genaueren Blick. Die Kuh ging so seltsam, weil sie nicht auf normalen Hufen stand, sondern stattdessen auf vier Menschenfüßen!

Das arme Tier war eindeutig ein Opfer von übler Hexerei, die Augen waren geprägt von einem Ausdruck des Wahnsinns. Drakkhar erlöste diese bedauernswerte Kreatur mit einigen gezielten magischen Geschossen.

Immer noch geschockt von diesen Eindrücken wollte Wigand nun endlich über die nächsten Schritte nachdenken. Doch wieder wurde er jäh davon unterbrochen: Hurog meldete, dass die Imps zurückkehren würden, und sie hätten einen wesentlich größeren Dämon mitgebracht!

Sofort war allen klar, dass dieses Ungeheuer zwei Nummern zu groß für sie war. Hastig suchte jeder Deckung zwischen den Felsbrocken, in der verzweifelten Hoffnung, von dem Dämon nicht gesehen zu werden.

Der riesenhafte Dämon entdeckte schnell die nun tote Kuh, zum Glück jedoch keinen der gut versteckten Gefährten. Mit einem wütenden Schrei schrie der Dämon seinen Zorn heraus, und flog wieder von dannen.

Der Schrei des Dämons fuhr allen durch Mark und Bein, doch bei Thassilo und Turan löste er zusätzliche eine blinde Raserei aus. Wie von Sinnen stürzten sie sich auf ihre Gefährten, blindwütig um sich schlagend!

Hurog und Wigand hatten glücklicherweise nicht viel Mühe ihre Freunde während dieser Raserei davon abzuhalten jemanden zu verletzen, und genauso plötzlich wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder.

Dieses Erlebnis reichte Wigand. Sie waren hier eindeutig an einem sehr fremden Ort, wo Regeln galten die keiner von ihnen verstand, wo Gefahren lauerten die sie nicht einschätzen konnten. Unter diesen Umständen die Burg des Hexers zu stürmen mutete Wigand nicht nur leichtsinnig an.

"Das ist Wahnsinn!"

Der Cibolaner hingegen schien sich auszukennen, und in Wigands Augen war er zwar ein Feind, aber zumindest etwas Vertrautes. "Wir suchen zuerst nach dem, lernen über diesen Ort so viel wir können. Dann nehmen wir uns Ammanas vor."

Seine Freunde waren zuerst nicht ganz einverstanden, vor allem wegen der Weidenmänner, folgten schlußendlich aber Wigand in die alte Stadt.

Inzwischen hatten Wigand und Drakkhar festgestellt, dass der Runenstab seine Magie verloren hatte. Wigand wurde schlagartig klar, dass er damit hätte rechnen müsen: Schließlich hatte Tanja ja einen gleichartigen Stab verwendet, und wenn der jetzt noch funktionieren würde, hätte Ammanas ja das Verließ hier verlassen können. Wigand bedeutete Drakkhar in der Dragosprache, die anderen lieber nicht damit zu beunruhigen, es würde sich schon noch ein Weg zurück finden lassen...

Geschützt zwischen den Felsbrocken kriechend erreichten sie alle die Stadt. Vorsichtig gingen sie von Hausecke zu Hausecke, immer den großen und kleinen Weidenmännern ausweichend. Ihr Ziel war ein weitgehend unbeschädigter Turm in der Mitte der Stadt. Als sie ihn endlich erreichten, und hastig durch die Tür sprinteten um einem Weidenmann auszuweichen, konnte Thassilo gerade noch hören, wie eine kalte Stimme im oberen Stockwerk sprach: "Jetzt rück endlich damit heraus Alter, sonst mach' ich Dich kalt!"

Nach oben führte nur eine klapprige Leiter. Diese war jedoch schnell erklommen, und oben schafften die Gefährten es nur gerade so, den Cibolaner daran zu hindern einen alten Mann in braunen Roben umzubringen. Wigand hätte den Spion gerne noch verhört, jedoch wehrte dieser sich so vehement und brutal, dass Drakkhar ihn schlußendlich mit einem gezielten Degenstoß tötete.

Was der Alte wohl zu erzählen hat? Ist dies wirklich die alte Stadt der Druiden, die diese vor Jahrhunderten vor dem Sturm durch die Cibolaner in diese Dimension versetzt hatten?

Ein Drago in Dalheim

Es ist wirlich faszinierend.

Wir sitzen hier in dieser Tasche fest. Nicht, dass wir nicht die Mittel hätten wieder in unsere Welt zurück zu kehren... nein, wir könnten sehr wohl jederzeit nach Hause.... nur würden wir gleichzeitig Amanas aus diesem Gefängnis befreien.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gerate ich in ein Dilemma.

Ob wir diese Tanja nun retten, oder nicht sollte nicht über unser eigenes Schicksal entscheiden, allerdings ist zu befürchten, dass Tanja in einer ähnlichen Verfassung zu sein scheint wie Wigand.

Es ist mir unbegreiflich, wie sich die Blutlinie eines Drachen in den Stammbaum von "Menschen" einschleichen konnte...

Wir Dragos sind schließlich die direkten Abkömmlinge der Drachen. Der Drachen aus den Zeiten vor Cibola und aus der Zeit von den Göttern.

Kann ich denn sicher sein, dass Wigands "Vater" nicht einer der gezähmten Drachen aus Cibola ist?

Aber warum sollte sich einer der alten Drachen mit Menschen einlassen, wenn doch das ganze Volk der Dragos zur Verfügung stünde...

Naja... nun ist es zu spät... Ich traue Wigand nicht zu die Motive seines "Vaters" zu durchschauen... Offenkundig hat er uns aber hier her gelockt weil er wusste, dass wir in der Lage sein würden ganz Dalheim aus seinem Versteck wieder in unsere Welt zu bringen.

Wahrscheinlich begibt sich jetzt gerade eine cibolanische Streitmacht an den Ort, an dem Dalheim erscheinen wird.

Ich hasse es instrumentalisiert zu werden... besonders, wenn es auf die Kappe eines Menschen geht...

Naja... Wigand will eben seine Schwester retten... nichts desto weniger könnte er diesen einfachen, wenn auch genialen Plan durchschauen...

Sein "Vater" schickt seiner "Schwester" eine Vision, woraufhin diese einen unserer Erzfeinde in eine Dimensionstasche schickt.

Zufälligerweise kommt das Mädchen aber nicht zurück.

Daraufhin schickt der "Vater" Wigand eine Vision, woraufhin dieser in eben diese Dimensionstasche reist, um seine "Schwester" zu retten.

Na was für ein Zufall, dass dieser Ort ausgerechnet der Ort ist, an dem sich auch Dalheim befindet... der sagenhafte Ort von dem die einzige echte Bedrohung einer neuen cibolanischen Invasion hervorgehen könnte.

Die einzige Möglichkeit unserer Rückkehr darin besteht die Dimensionstasche zum Einsturz zu bringen und damit Dalheim wieder zurück auf unsere Welt zu befördern.

Und wir sind letztendlich die dummen Werkzeuge die dafür sorgen werden, dass Dalheim und seine druidischen Wunder in die Hände der Cibolaner fallen werden.

Tja... mein lieber Wigand... da hat sich also ein cibolanischer Drache deiner Sippe bemächtigt und du rennst treudoof wie deine gesamte Brut in die Falle....

Wie dem auch sei... ich habe nicht vor den Rest meines Lebens hier in dieser Dimension zu versauern...

Also wollen wir mal nicht so sein... retten wir eben diese Tanja und sehen, dass wir diese Dimensionstasche zum Einsturz bringen.

Naja... der weise Druide hat seine Bedenken angemeldet, dass wir das überhaupt schaffen können. Er hat sich sogar bereit erklärt mich die Wege der Druiden zu lehren...

Kein gutes Zeichen...

Nunja... für unmögliche Aufgaben bedarf es eben Dragos...

Und wenn uns in unserer Welt die cibolanische Armee erwartet, dann soll es eben so sein....

Pläne schmieden

Unruhig warf Wigand sich auf seinem Lager hin und her. "Kein Wunder, dass niemand mehr in dieser Stadt lebt. Wer kann schon mit diesem ewigen grauem Licht leben?"

Um sich etwas abzulenken und seine Gedanken zu sortieren schnappte Wigand sich einen Wetzstein (wieso lag der zwischen seinen Sachen? Ist das nicht eigentlich Hurog seiner?) und begann sein Schwert zu schleifen.

Verflixt, warum hatte er dem alten Druiden bloss die Wahrheit über seine Herkunft erzählt? Natürlich, der alte Mann war ja nicht dumm, und hat sich sicher selbst schon einiges zusammengereimt. Und besser er erfährt es von Wigand, als dass er hinterher Verrat wittert.

Dennoch, jetzt wo der Druide die Sache mit dem Drachenvater weiss, erlaubt er Wigand nicht mehr die Sichtweite des Turmes zu verlassen. Zu groß sei die Gefahr, dass Ammanas sich seiner versteckten Kräfte bemächtigt. Zum Glück glaubt er Wigand, dass er keinen Verrat plant.

"Nun, dann muss ich halt meinen Kopf anstrengen und die anderen von hier aus dirigieren. Ich sollte mal Drakkhar fragen, ob er nicht irgendeinen Zauber kennt, dass ich mit ihnen reden kann solange sie woanders sind."

Wenigstens kann sich Drakkhar mit seinen neuen Zaubern recht ungefährdet hier umsehen. Als Rabe hat er die Burg des Hexers Ammanas noch einmal erkundet. Dabei wurde er Zeute einer finsteren Zeremonie, während der ein anscheinend verhungerter Soldat des Hexers in einen Untoten verwandelt wurde. Dabei benutzte Ammanas einen roten herzförmigen Edelstein, der offensichtlich seine Energie as dem Altarstein bezog auf dem Tanja lag.

Und der mysteriöse Ritter in Ammanas Diensten, der immer von einer bösartig aussehenden schwarzen Rüstung mit Helm bedeckt ist war wieder zu sehen. Diesmal sprach er sogar kurz mit Ammanas! Seine Stimme sei melodisch, menschlich, sogar angenehm erzählte Drakkhar später. Könnte er vielleicht ein Vampir sein?

Kopf anstrengen, Pläne schmieden... Für Wigands Geschmack haben sie schon viel zu viel Zeit darauf verschwendet. Was wurde nicht schon alles angedacht! Den Dämon zu ärgern damit er Ammanas angreift, Den Dämon durch den Druiden zum Verschwinden zu bringen, des Hexers Truppen von der Hexerburg wegzulocken...

Alle diese Pläne haben einen Haken oder funktionieren schlicht nicht.

So wie der Versuch den Dämon gegen Ammanas aufzubringen. Der ging wohl auch grandios daneben. Es fing gut an, Drakkhar verwandelte sich mit einem dieser neuen Zauber in ein Ebenbild Ammanas und nahm Hurog und Thassilo als Verstärkung zu einer kleinen Exkursion mit.

Ausserhalb der Stadt trafen sie auch tatsächlich einige Imps. Noch bevor sie wegfliegen konnten, schoss Hurog aus dem Hinterhalt zwei Pfeile auf sie ab.

Und tatsächlich, die drei konnten sich gerade noch zwischen den Felsbrocken verstecken, da tauchte der große Dämon auf. Der Unhold war offensichtlich stinkwütend, konnte aber niemanden entdecken.

Leider war dem Dämon wohl aber die demoralisierende Wirkung seines infernalischen Gebrülls durchaus bewusst, und so hallte wieder einmal ein wütender dämonischer Aufschrei über die Ebene.

Drakkhar, ohnehin schon geschwächt durch den seltsamen magischen Einfluss dieser Dimension, konnte dem Druck auf seinen Willen nicht mehr standhalten: Er verfiel in wilde Raserei und begann mit bloßen Fäusten auf Hurog einzuschlagen.

Dem Ork machte das nicht viel aus, aber durch den Tumult flog ihre Tarnung auf. Mit einem lauten Krachen setzte der riesige geflügelte Dämon vor ihnen auf.

Der nun folgende Kampf war so kurz wie aussichtslos. Am Ende flog Drakkhar als Rabe schwerverletzt zurück zum Turm des Druiden, und Hurog und Thassilo entkamen nur knapp durch eine beherzte Flucht während der Dämon gerade durch Drakkhar abgelenkt war.

Leider war das alles was passierte. Später vermutete Drakkhar, dass der Dämon vielleicht durch die Illusion hindurchgesehen hatte... aber er hat Ammanas offenbar nichts erzählt, zumindest ist er nicht zu dieser Burg geflogen.

Langsam zog Wigand den Schleifstein über die Klinge. Ihm kam seine andere Idee wieder in den Sinn. Vielleicht könnte man irgendetwas inszenieren was Ammanas aus der Burg lockt. Die Statuen am Rande der Dimensionsblase waren voller Magie, und bildeten die Grenze zwischen hier und dort. Was wenn man diese Magie freisetzen könnte?

Drakkhar war zuerst gegen diese Idee, weiss man doch zuwenig über diese Statuen. Allerdings wandte der alte Druide ein, dass es vielleicht noch einige Bücher darüber in der Stadt geben könnte. Kurzerhand sandte Wigand seine Gefährten aus, nach solchen Büchern zu fahnden!

Tatsächlich fanden sich auch einige alte Folianten, die leider alle in alt-dalorisch geschrieben waren. Aber der Druide nahm sie gerne in Empfang und versprach sie schnell durchzusehen.

Zusätzlich fanden Drakkhar und Hurog einen Folianten der Todesmagie ausstrahlte, genau wie das Steinschwert das sie schon früher gefunden hatten.

Es stellte sich schliesslich heraus, dass diese Gegenstände einst Mordred gehörten, einem Druiden der vor Jahren plötzlich verschwunden war. Seine Aufzeichnungen enthüllten, dass Mordred sich mittels Todesmagie in einen Ewigen Wächter verwandeln wollte, um auf ewig die Stadt bewachen zu können.

Leider hatte Mordred einen Fehler in seinen Forschungen: Statt in einen Wächter wurde aus ihm ein ruheloser und nicht halb so mächtiger Geist, der zudem noch an das Krematorium gebunden war.

Hurog wollte schon das sicherlich großzügig gemeinte Angebot Mordreds einen der Helden in solch einen Wächter zu verwandeln annehmen, doch glücklicherweise konnten Wigand und Drakkhar ihm das ausreden.

Wigand legte den Schleifstein beiseite und besah sich die Klinge. Sie war frei von Scharten, aber viel Kampf hat sie eh nicht gesehen. Und wenn der alte Druide seinen Willen bekam, dann würde sie auch in nächster Zeit keinen Kampf sehen.

"Nun gilt es abzuwarten, ob der Alte etwas in den Büchern findet das uns nützt. Ansonsten muss ich mich vielleicht doch für Tanja opfern..."

Der Weg zurück

Diskussionen

Nach der fast verpatzten Begegnung mit dem Dämon sitzen alle wieder im Turm des Druiden zusammen. Es wird darüber gesprochen warum der Dämon sich jetzt nicht auf den Turm von Ammanas stürzt und wie lange wir auf eine Reaktion des Dämons warten wollen. Wenn er nichts macht, was haben wir dann noch für Alternativen? Lange wurde diskutiert, viele Möglichkeiten wurden erörtert. Von dem vielen Gerede tat Hurog der Kopf schon weh. Nach nur einer Nacht sollte der große neue Plan starten, doch plötzlich überschlugen sich die Ereignisse...

Imps überall Imps

Es war dunkel geworden. Wie? Wie konnte es dunkel werden, wo doch hier weder Tag noch Nacht existiert. Vorsichtig schaut Hurog durch die Schießscharte des Turmes. Der Himmel war überseht mit Imps sie flogen einzeln und in kleinen Gruppen Kreuz und quer über den gesamten Himmel. Welche Teufelei war das? Gemeinsam stützten alle aufs Dach des Turmes und durch die vielen Bewegungen konnte man nur schwer erkennen, dass ein größerer Imp oder kleiner Dämon in der Burg von Ammanas zu landen schien. Keine Gegenwehr aus Burg war zu sehen. Wie ausgestorben.

Dhrakhar fliegt

Heldenhaft wie kein Zweiter fasst Dhrakhar den festen Entschluss sich selbst in einen Raben zu verwandeln und tritt den gefährlichen Flug an Hunderten von Imps vorbei zu auf die Burg von Ammanas. Nachdem er zahllosen Angriffen abwehren konnte, erreicht er endlich die dunkle Feste. Lange kauerte Dhrakhar in Gestalt eines Raben über dem Hof in dem sich Ammanas mit dem Dämon unterhielt und versuchte aus Gesten oder Betonungen etwas herauszulesen. Der grauenhaften Sprache die diese beiden Kreaturen der tiefsten Höllen verwandten, war er nicht mächtig. Seine Hoffnung war es, vielleicht ein Buch über diese Sprache im Ammanas Zimmer zu finden, so wand er sich ab und flog in den Turm. Heimtückisch hatte Ammanas jedoch das ganze Zimmer magisch gesichert. Dhrakhar konnte gerade noch eine Kiste greifen und fliehen. Schwer verletzt kehrte er zu uns zurück. Viele eigenartige Dinge waren in der Kiste für die Thassilo zufällig den richtigen Schlüssel in der Tasche hatte.

Der Vampir

Eines der Dinge aus der Kiste, eine schwarzen Totenschädel, brachten Wigand und Hurog zum Krematorium damit der Druide der dort lebte es untersuchen konnte. Sie hatten den Ort gerade verlassen, um dem Druiden in Ruhe das Ding untersuchen zu lassen, da erschien vor Ihnen ein Vampir. Wigand erkannte sofort, dass es keinen besseren Ort für diesen Kampf geben wird, als im Krematorium und damit mit Unterstützung des Druiden.

Leider folgte der Vampir ihnen nicht in das Gebäude sonder schien verschwunden. Wigand späte durch ein Fenster doch er konnte den Vampir nirgendwo entdecken. Doch was war das? Ein kleines schmutziges Mädchen schien sich in den Ruinen eines nahegelegenen Häuser versteckt zu haben. Sollte noch jemand außer den beiden Druiden noch in dieser Stadt leben?

Wigand rief sie. Zuerst war sie etwas verschreckt, doch dann näherte sie sich doch dem Gebäude. Einem inneren Instinkt folgend, ließ sich Wigand zu Boden fallen, als das Mädchen unmittelbar vor ihm stand. Gerade noch rechtzeitig um dem Schwertstreich des Vampirs auszuweichen, in den sich das Mädchen plötzlich verwandelt hatte. Der Druide und Hurog nahmen den Vampir nun ins Ziel. Doch er verschwand sofort wieder. Turan und Thassilo hatten inzwischen den Kampf am Krematorium mitbekommen. Sie verständigten den Druiden des Turmes. Dhrakhar und Turan machten sich sofort auf den Weg zum Krematorium.

Dhrakhar eilte schon voraus und traf somit zuerst auf den Vampir, der die Gelegenheit nutzte und Dhrakhar nieder streckte. Wigand, Turan und Hurog wollten jetzt gemeinsam auf den Vampir losgehen. Da erschien jedoch der Druide aus seinem Turm und teleportierte mit Wigand wieder in seinen Turm zurück. So stürzten sich nur Turan und Hurog auf das Ungetüm. Eingeschüchtert und schwer verletzt durch die gewaltigen Schläge die auf ihn nieder prasselten verwandelte sich der Vampir jedoch erneut in - Nebel - und verschwand.

Der Wagen

Wir versammelten uns erneut auf dem Dach des Turmes. Dhrakhar wurde von Turan versorgt, sodass seine Wunden sofort geheilt zu seien schienen. Irgendwas kleines verließ die dunkle Burg von Ammanas. Wir beobachteten genau, um herauszufinden welche Teufelei sich die beiden Monstren ausgedacht hatten. Dann erkannten wir es. Ein Wagen beladen mit Menschen. Der große Dämon erscheint am Rande seiner Lagerstätte. Die Teufel vereinen sich. Sie wollen gemeinsam angreifen. Das können wir nicht zulassen, denn dem können wir sicher nicht standhalten.

Das Ritual

Das Ritual, dass uns in die alte Welt zurückführt ist die einzig Möglichkeit eine Vereinigung dieser beiden Kräfte zu verhindern. Wigand ist am Boden zerstört. So wendet sich Hurog ein letztes Mal zu Wigand um und fragt, ihn ob er noch eine anderen Ausweg sieht, doch als Wigand schweigt, wird das Ritual vollendet.

Blitze schlagen von den beiden Statuen aus über den ganzen Himmel, als die vier Elemente in der Mitte des Ritualkreises zusammengeführt sind. Immer wieder tauchen dunkle sternenüberseht Stellen am tristen Grau des Himmels ab. Dann ist es vollbracht. Alle ´Regionen sind wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Die Imps verbrennen wie Fackeln im Himmel und auch vom großen Dämon ist keine Spur mehr zu finden.

Die Nacht

Von neuen Lebensgeistern und großer Hoffnung erfasst springt Wigand auf. Hurog und Turan können ihm kaum folgen. Er hastet zu dem Wagen. Er hofft dort seine Schwester zu finden. Der Druide einsam auf seinem Turm hebt die Arme gewaltig hallen seine Worte durch das Tal. Eine gewaltige grüne Welle geht von Ihm aus und was sie berührt verändert sich. Der Fluch der Hölle scheint von dem Land ab zufallen und es erholt sich. Hurog springt, er versucht der veränderung auszuweichen.

Der Wagen wird von seinen Zugtieren und zwei Untoten befreit. Sechs Menschen und ein Toter liegen auf ihm doch es sind alles Männer. Wigands Schwester ist nicht zu sehen. Während Wigand frustriert zum Turm zurück trottet, ziehen Hurog und Turan den Wagen hinter sich her. Vielleicht kann der Druide ja den Leuten hier wenigstens ihre Gesundheit wiedergeben.

Das Krematorium

Das Loch in der Stadt ist gewaltig, dass das Krematorium gerissen hat, denn aus unerfindlichen Gründen ist es nicht mit der Stadt zurückgekehrt aus der fremden Dimension. Wo ist es hin was ist damit geschehen?

Wigands Rede

Der Verstand von Drachen funktioniert grundsätzlich anders als der unsrige. Der Geist meines Vaters ist mir immer noch fast vollkommen fremd. Doch den Drachen geht es nicht anders. Sie verstehen uns Menschen nicht, begreifen nicht, was uns leitet. Meine Geschwister und ich, wir sind gezeugt worden um als Mittler zu dienen, um unserem Vater die Menschen zu erklären.

Mein Vater steht auf der Seite dieses Landes, wie immer wir Menschen es gerade nennen, sei es Dal, Catara, Dalora oder Talore. Er ist mit diesem Land verbunden, ähnlich wie die Druiden von einst es waren.

Und nun ahnte mein Vater, dass schlimme Zeiten auf uns zukommen würden. Seine Spione in Cibola berichteten schon vor Jahren vom ständigen Aufrüsten. Er sah die dunkle Macht der Hexer steigen, spürte die dämonischen Einflüsse die sie beschworen.

Und er erinnerte sich an die Druiden von einst. Erinnerte sich an ihre Liebe zu diesem Land, an den Mut ihrer Kämpfer. Und er erinnerte sich an das verschollene Dalheim, die letzte Bastion.

Mein Vater wusste, dass die Menschen von Catara gegen einen Hexer wie Ammanas nicht mehr viel ausrichten konnten, zuviel von dem alten Wissen ging verloren. Und er sah, dass sie sich auch noch einer anderen Gefahr widmen mussten, die Invasion aus Cibola. Also schickte er meine Schwester, Tanja aus, um Ammanas nach Dalheim zu verbannen.

Es war eine verzweifelte Tat, und er war sich nicht sicher, ob es funktionieren würde. Seine Hoffnung lag einzig und allein darin, dass die Druiden noch immer Dalheim bewohnen würden. Er wusste, dass sie Ammanas instinktiv als einen Feind einstufen müssten. Sie würden Ammanas vernichten und Tanja retten.

Dann könnte sie den Druiden von der Welt erzählen, von der Gefahr die erneut droht. Aber eben auch von der Hoffnung. Sie könnte erzählen von einem möglichen Pakt zwischen zwei früheren Feinden, um gemeinsam gegen ein großes Übel vorzugehen.

Im besten Fall würden die Druiden Ammanas vernichten und mit Dalheim wieder in die Welt zurückkehren. Damit hätte Catara einen mächtigen Verbündeten gegen Cibola, und ein Zeitalter der Freundschaft zwischen Drachen und Druiden könnte beginnen.

Wovon mein Vater nicht wissen konnte, war die verzweifelte Situation in Dalheim. Wie konnte er ahnen, daß es nur noch einen einzigen Druiden gibt? Und so wartete er über ein Jahr lang vergebens auf das Wiedererscheinen von Dalheim, auf Nachricht von seiner Tochter…

Schließlich gelang es uns dann, einen Schlüssel zu dem Tor zwischen den Welten zu erlangen. Und im Großen und Ganzen ging meines Vaters Plan auf: Dalheim ist zurück, und zumindest ein Druide weiss nun, dass ein Drachenkind aus ehrenwerten Motiven handeln kann.

Dieses Drachenkind bietet Euch nun einen Pakt an, alter Mann: Lasst uns gemeinsam gegen die Hexer und gegen die Cibolaner vorgehen. Lasst uns diesem Land den Frieden zurückgeben. Landeinwärts gibt es noch viele, die verzweifelt Teile des alten Wissens der Druiden bewahren. Doch sie sind in Gefahr, die Hexer korrumpieren sie langsam aber stetig.

Nehmt Eure Weidenmänner und zieht westwärts. Nehmt Eure Nachkommen unter die Fittiche, lehrt sie was Ihr wisst.

Ich bitte Euch gen Eichenweiher zu ziehen und meine Schwester zu befreien. Wir müssen wieder zurück nach Catara, um den Sturm der Cibolaner aufzuhalten. Mein Vater ruft mich zurück in diesen Krieg. Ihr seid Tanjas letzte Hoffnung. Ihr seid der einzige, der Ammanas aufhalten kann.

Dalheim - Ossum - Catar

Obwohl alle Helden des Nachts ängstlich Wache halten, liess sich während ihrer letzten Nacht in Dalheim nicht ein einziger Krieger des Spinnenclans sehen.

Am nächsten Morgen erhält Wigand dann endlich ein kleines Bündel mit einem Zweigmännchen darin. "Es wird ein bis zwei Monate belebt bleiben, vorausgesetzt Ihr beschädigt es nicht." erklärt der alte Mann.

Noch während die Freunde ihre Sachen zusammenpacken klettert der alte Druide auf einen der Weidenmänner und verlässt mit seinen Kreaturen Dalheim. "Nun hat auch der letzte Bewohner diese alte Heimstatt druidischen Wissens verlassen. Jetzt ist es wahrlich eine Geisterstadt" denkt sich Wigand, und macht sich mit den anderen auf nach Ossum.

Wigands Einschätzung zufolge war Ossum nicht weit weg, und tatsächlich erreichten die Helden schon nach 2 Tagen anstrengenden Marsches die Stadt.

Zu Drakkhars Entsetzen war dies aber keine prächtige Metropole, und dank der cibolanischen Übermacht zur See lag der Lebensstandard noch niedriger als sonst.

"Wir gehen in das beste Wirtshaus der Stadt" sagte Drakkhar zu Hurog, der sich noch ein wenig bei den Orks umhören wollte.

Hurog war auf der Suche nach dem alten Ork-Schamanen, der ihn vor zwei Jahren in den Süden geschickt hatte. Sein Plan war es, dass der Schamane mit dem Wissen der Druiden die Armeen der Orks magisch stärken könnte. Damit wären sie eine unvergleichliche Waffe gegen Cibola.

Doch wie nicht anders zu erwarten fand er den Schamanen nicht. Wohl aber Berichte über ihn, wie er junge Orks vor der Gefahr Cibolas warnte. Im Endeffekt beauftragte Hurog einen jungen Ork um für ihn den Schamanen aufzusuchen und seine Nachricht zu überbringen.

"DAS soll das beste Haus sein?" fragte Drakkhar Wigand währenddessen, als dieser auf eine Kaschemme zeigte, die in Catar wohl nur als abbruchreif bezeichnet würde.

Aber die Diebeszeichen die Wigand am Eingang gesehen hatte besagten wenigstens, dass die Betten hier wanzenfrei und die Wirte ehrlich seien.

Die nächsten Stunden verbrachten Wigand und Thassilo damit, die Stadt genauer zu erkunden, und vielleicht sogar ein Schiff aufzutreiben, dass sie nach Catar bringen würde.

Leider sahen die meisten Schiffe nicht sonderlich seetüchtig aus, bis auf... ja, bis auf die eine Dragojacht.

Nur wenig später stand Wigand im Haus des Händlers (und Hehlers) Martensen, und erklärte dem verwegenem Kapitän Charn, daß sein Herr, der Drago Drakkhar von Ravenstein gerade eine ausgedehnte Exploration der Hexerlande hinter sich hätte, und nun einen vertrauenswürdigen Drago suche, der ihm bei dem Transport von Dingen nationalem Interesses gen Catar helfen würde...

Wie nicht anders zu erwarten verstanden sich die beiden Geschuppten hervorragend, und bei einem Glas Feuerwein aus Dragolad wurde das Geschäft besiegelt: Drakkhar würde dem Kapitän in Catar in die Gesellschaft einführen, und dafür bringt Charn die Helden sicher dorthin.

(In der Zwischenzeit hätte Wigand es beinahe fertiggebracht mit der Tochter Martensens ein Hexerritual durchzuführen, aber er konnte gerade noch rechtzeitig Drakkhar auf magischem Wege zu Hilfe rufen. "Mehr Glück als Verstand" schalt ihn sein Lehrmeister in arkanen Dingen, "aber wenigstens hast Du erkannt womit Du es zu tun hattest...")

Die "Wellenklinge" war ein seltsames kleines Schiff: Ihr fehlte fast jeglicher Laderaum, ihre Kajüte war klein aber dennoch prächtig. Aber sie durchschnitt die Fluten des Meeres so zügig wie kaum ein anderes Schiff.

Deswegen verwunderte es auch die Freunde, dass Kapitän Charn gar nicht erst Anstalten machte, der cibolanischen Fregatte Glaspracht auszuweichen. Nein, stattdessen ging Charn längsseits, und schwang sich an Deck des Cibolaners.

Die Helden, insbesondere Hurog waren bestürzt! Würde der Drago sie gar den Feinden ausliefern?

Aber nein, all diese Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Charn hatte Handel getrieben, und gar eine ganze Kiste Feuerwaffen erworben. Er verkaufte Drakkhar sogar eine! Und endlich erfuhren Drakkhar und Wigand wie der Cibolaner hiess, der sie damals gefangengenommen hatte: Offizier Kalaamn.

Die Ankunft in Catar fiel leider nicht ganz so glorreich aus, wie sich einige der Helden es ausgemalt hatten:

Überall standen Soldaten der Kirche Rilos Wache, es schien fast, als wenn sie die Aufgabe der Stadtwachen übernommen hätten.

Und tatsächlich: Nachdem die Freunde sich überall in der Stadt umgehört hatten, sei es bei den Bettlern, der Diebesgilde, dem (von Rilos-Soldaten bewachtem) Bibliothekar, langsam erfuhren sie von all den Ereignissen:

Vor sechs Wochen (und das wo sie doch nur 4 Wochen weg waren... die Zeit in der Dimensionsblase muss anders abgelaufen sein) wurde der König von Attentätern vergiftet. Sie benutzten ein höchst seltenes magisches Gift, dass von der fernen Insel Bataar stammt. Lady Alsen hatte kurzerhand mit 10 Paladinen zusammen ein Ritual gewirkt, das den König in magische Stasis versetzte. So ist er zwar eingefroren, handlungsunfähig, aber das Gift kann ihn auch nicht töten. Mit dieser Verzweiflungstat wurde die Zeit gewonnen, Helden nach Myrandia zu schicken.

Diese tapferen Seelen sollen dort, inmitten feindlichen Gebiets, nach der verschollenen Königskrone suchen. Der Hauptedelstein in der Krone hat unglaubliche magische Macht. Eine Macht, die das Gift neutralisieren könnte.

In der Zwischenzeit hatte der Bischof von Rilos die Regierungsgeschäfte übernommen. Seine Ordenskrieger sorgten nun für die Sicherheit in der Stadt - mit eiserner Hand. Die meisten Einwohner Catars schienen mittlerweile in ständiger Furcht vor der Kirchenobrigkeit zu leben.

Lady Alsen stand unter dem Verdacht des Hochverrats und damit unter Hausarrest. Bibliothekar Melchior konnte zwar die Helden empfangen, aber auch er fand sich unter permanenter Bewachung durch die Ordenskrieger Rilos.

In der Zeit in der sie ihre Erkundigungen einholten gelang es Wigand und Drakkhar wenigstens, ihre Versprechen Kapitän Charns gegenüber einzuhalten: Sowohl Platimes Leute von der Diebesgilde und Botschafter Rassk von den Dragos waren sehr erfreut einen neuen ergiebigen Kontakt zu haben.

Am zweiten Tag ihres Aufenthalts in Catar spricht ein unbekannter Mann Wigand an: Sein Herr hätte einen Auftrag für ihn. Zusammen mit Hurog, Thassilo und Thuran trifft sich Wigand mit dem Herren.

Er stellte sich als Adliger vor, verriet vorerst allerdings nicht seinen Namen. Die Geschichte die er erzählte war geeignet Wigands Herz zu rühren, die Umstände machten ihn aber misstrauisch: Die junge uneheliche Tochter des Mannes wurde auf dem Weg von Felland nach Catar von Goblins entführt. Nach allem was er herausgefunden hätte, sei sie in der Zwischenzeit wohl an eines von fünf Barbarendörfer südlich der Grenze als Sklavin verkauft worden.

Aus Sorge um seinen Ruf wollte der Mann vorerst nicht seinen Namen verraten, gleichzeitig bot er aber jedem der Helden 1 cibolanische Mark als Belohnung an, sollten sie seine Tochter unbeschadet nach Catar zu bringen.

Nach langem Zögern willige Wigand im Namen der Gruppe ein diesen Auftrag zu übernehmen...

In der Zwischenzeit traf sich Drakkhar heimlich mit Uhar Derragol, dem obersten Magier des Kultes. Von diesem erfuhr er bedeutende Dinge: Der Kult bewahrt in seinen Archiven eine Anleitung auf, wie Stab und Kugel benutzt werden können um die 9 Altäre auf Myrandie zu schliessen. Wenn dies geschieht, ist Kellenwett seiner Macht beraubt.

Allerdings müssten vorher die pro-cibolanischen Kräfte innerhalb des Kultes davon überzeugt werden, gegen die alte Heimat zu streiten.

Uhar gab sich optimistisch, dass sich die königstreuen Kräfte innerhalb des Kultes durchsetzen würden, allerdings würde dies noch eine Weile dauern.

Als Zeichen des guten Willens übergab Hurog die fehlenden Beinschienen von Hurogs Rüstung.

Bei der nächsten Flut brachen die Freunde dann an Bord von Kapitän Charns Wellenklinge nach Felland auf.

3.    Akt III: Catara am Abgrund

Catara ist gespalten. Es gibt zwei Könige, die Elben haben ihre Unterstützung verringert, der eine König ist in magischer Stasis. Die Cibolaner haben Myrandia defakto besetzt, niemand scheint ihrer magischen Macht etwas entgegenbringen zu können.

Catara ist ganz nah am Abgrund....

Szene I: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen

Wie mit Kapitän Charn besprochen sticht die Wellenklinge zeitig in See. Die Reise nach Hellingen, der Hauptstadt Fellands verläuft dann auch ohne Zwischenfälle.

Erst bei der Ankunft vor Hellingen wird den Helden wieder gewahr, dass das Land im Krieg steht: Die Hellinger haben ihre Hafeneinfahrt mit zwei gezielt versenkten Schiffen komplett blockiert. Bewaffnete Lotsenboote kontrollieren jedes ankommende Schiff.

Es gelingt allerdings ohne größere Probleme die Wachleute und Soldaten davon zu überzeugen, dass die Helden keine Cibolaner sind, und so gelangt man endlich wieder an Land.

Die Hauptstadt Fellands erscheint ungefähr genauso beeindruckend wie Ossum. Schnell ist ein halbwegs gemütlicher Gasthof gefunden, und während die anderen sich erst einmal stärken, holt Wigand ein paar aktuelle Erkundigungen ein:

Er findet heraus, daß Baron Atanis als Hüter des Südens über das letzte stehende Heer des Reiches verfügt. Zum Glück sind die Barbaren im Süden seit einigen Monaten relativ ruhig. Seit zwei Monaten ist keine Karawane unterwegs gewesen, und demzufolge auch niemand überfallen worden.

Am nächsten Morgen macht die Gruppe ihre Aufwartung bei Baron Atanis. Es stellt sich heraus, dass Baron Ottokar von Karsath zu Besuch ist! Baron Atanis bietet die Gruppe an, den Süden zu erkunden. Als Gegenleistung erhalten sie pro Nase 2 Pennige pro Tag, und freie Ausrüstung.

Im Anschluss ergibt sich noch ein Gespräch mit Ottokar von Karsath. Dieser freut sich die Helden zu treffen. Grund seines Aufenthalts hier ist der (vergebliche) Versuch Baron Atanis für König Gerd zu gewinnen.

Baron von Karsath erfährt im Groben von den Plänen der Helden und händigt diesen daraufhin den Schlüsselstein für das Portal nach Myrandia aus.

Quasi als Gegenleistung, und um die Integration der Druiden voranzutreiben erhält sein Magier dafür das Zweigmännlein. Er verspricht es auf Hexerei zu untersuchen, und die Ergebnisse der Akademie bekannt zu geben. Baron von Karsatz wird eindringlich darauf hingewiesen, dass die Druiden unschätzbare Verbündete sein könnten.

Durch einen Traum erfährt Wigand, dass eines seiner Geschwister vor kurzem in der Stadt war. Nachforschungen ergeben, dass eine junge rothaarige Frau vor 6 Tagen in Richtung Südwesten aufgebrochen ist.

Gestärkt und ausgerüstet reitet die Gruppe zu Pferde los. Kurz vor dem Gasthof Katzenkrieger entdecken sie einen einzelnen Reiter hinter sich, ignorieren ihn aber.

Die Nacht verbringen alle im Katzenkrieger, auch der einzelne Reiter und ein alter Waldläufer.

Vom Wirt erfährt Wigand, daß die rothaarige Frau alleine hier war, und gleich weiter nach Süden gereist ist.

Wigand gibt dem Waldläufer Jonathan einen aus, woraufhin dieser einige Informationen über die Gegend preisgibt: Die Dörfer auf der Karte heissen Tiefenbach, Kaltenbrunn (ein ehemaliges Bergwerk), Drassburg (beherrscht vom Barbarenhäuptlink Drass) und Schwarzbrunn.

Am nächsten Morgen geht es dann weiter. Auf Nachfrage erfährt Thuran Schildnase, dass der fremde Reiter schon sehr früh aufgebrochen ist, evtl. auch gen Süden....

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch - Oktober im Jahr 191

Die Barbarenlande! Wenn es nicht um eine cibolanische Mark gehen würde, ich hätte mich ja nie auf diesen Irsinn eingelassen. Die Überfahrt mit Kapitän Charn war ja angenehm genug, aber das hier?

Das Land ist öde, nirgendwo wirkliche Zivilisation, und dann soll es hier auch noch von Goblins, Ogern und Barbaren nur so wimmeln! Was finden die Warmblüter bloss an dieser Gegend?

Nun, Wigands Idee zu Pferde zu reisen war sicherlich nicht seine schlechteste. Nicht das ich vorgeben würde zu wissen was ihn diesmal hier antreibt, er faselte wieder etwas von einer rothaarigen Frau. Kann es angehen, dass seine komische Familie wirklich überall ist?

Ich kann ihn jetzt leider gerade nicht fragen, er ist mit dem Halbling vorausgeritten um "die Gegend zu erkunden." pfff.. wenn er meint das tun zu müssen, will ich ihn nicht aufhalten.

oh, das ist lustig! Wigand hat irgendetwas im Fluss gesehen, und wollte es herausfischen. Anstatt sich endlich seiner Begabung zu besinnen und diesen doch nun wirklich einfachen Wasserwandeln-Zauber zu erlernen balancierte er über einige Steine, und hantierte mit einem langem Stock.Mir war ja vollkommen klar wie das enden musste, und das laute Platschen als er ins Wasser fiel überraschte bestimmt nicht einmal den Ork.

Das Aufheben das Hurog dann aber um die so gefundene Goblinleiche, und vor allem um die Pfeile in ihrem Rücken macht ist mir allerdings schleierhaft. Sie sind selbstgemacht, aus Eibe oder so, na und?

Hurog wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass der Schütze alleine sein muss, dass es keinen Pfeilmacher in seiner Umgebung gibt. Was immer das jetzt wieder soll...

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Dieses Nachtlager ist schrecklich. Hurog, Wigand und selbst Thuran sind sich einig, dass dies eine perfekte Position ist, gut zu verteidigen, sicher, mit schönem Beobachtungsposten...

bah, der Boden war hart, der Fels kalt. Meine Rückenschuppen sind ganz zerkratzt.

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Das ist also das Dorf Tiefenbach. Macht ja nicht viel her, obwohl die Idee mit den Häusern auf Stelzen angesichts der Lage (mittem im Morast des Flusses) ja schon ganz nett ist. Vielleicht wurde das Dorf mal von einem Drago inspiriert? Hier hat wohl jeder am Wasser wohnen wollen.

Auf jeden Fall ist es verlassen. Gründlich verlassen, alles was nicht unverrückbar fest war, ist mitgenommen worden. Geschirr, kleinere Möbel, Kleider, Essen, Netze, Seile, Hängebrücken - ja sogar eine mittelgroße Holzbrücke wurde säuberlich abgebaut.

Das einzige was die gründliche Suche von Hurog und Wigand zu Tage gebracht hat, ist noch so ein selbstgeschnitzter Pfeil, und das Wissen, dass zwei Häuser mal als Nachtlager benutzt wurden. Welch Wunder! Das hätte sich doch jeder denken können. Immerhin wissen wir aber nun, dass der Reiter hier letzte Nacht halt gemacht hat, und weiter in Richtung Kaltenbrunn oder gar Drassburg geritten ist - die Feuerstelle war noch warm!

Schön zu wissen, aber können wir jetzt endlich weiter?

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Berge! Der Weg den uns Wigand folgen lässt gabelte sich kurz hinter Tiefenbach. Er meinte, dass der Teil der in die Berge führt wohl zu Kaltenbrunn führen müsse. Natürlich nicht. Wir fanden nur eine alte zwergische Probemine, ohne jeglichen Inhalt.

Wigand wollte dann zuerst gleich dort Rast machen. Erst als ich doch recht deutlich darauf hinwies, dass Kaltenbrunn wohl doch weiter westlich liegen müsste, und wir es sicher nicht mehr heute erreichen würden gab er sein Einverständnis zur Weiterreise. Wieso hören eigentlich alle auf ihn. Wenn er jetzt ein Drago wäre...

Nun, wie es auch sei, im Endeffekt haben wir auf einer kleinen Lichtung unser Lager aufgeschlagen. Ich soll jetzt Wache halten, lächerlich!

Ein Wachzauber am einzigen Zugangsweg, und gut ist es!

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Kaltenbrunn. Das klingt schon so fürchterlich. Aus der Nähe betrachtet sieht es auch nicht viel besser aus. Nachdem Thassilo und Wigand sich diesen Ort schon von weitem angesehen wollten sie dann, dass ich es mir als Rabe mal genauer ansehe.

Ein kleines wehrhaftes Dorf um eine Mine herum. Mit einer Holzpalisade schützen sie sich gegen Feinde, allerdings frage ich mich, welche das sein sollen: In Kaltenbrunn leben Menschen mit Orks, Ogern und Goblins zusammen! Die Goblins schicken Wolfsreiter als Kundschafter los, Orks halten von einem Turm aus Ausschau, ein Oger hütet die Schafe... Das ist reinster Irrsin hier!

Wie es auch sei, hinein kommt man ungesehen nicht. Und der Reiter war hier auch, ist inzwischen sogar wieder aufgebrochen, zurück nach Hellingen glaubt Wigand.

Hurog und er haben sich auf jeden Fall geeinigt morgen noch etwas von aussen zu beobachten, und übermorgen sollen wir dann alle über einen hoffentlich unbewachten Luftschacht in die Mine eindringen. Schon wieder unter die Erde! Hört das denn nie auf?!

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Goblins! Hier in unserem Lager! Zwei von den kleinen Kerlen haben unser Lager ausspioniert, und als Thassilo und Wigand sie dingfest machen wollten haben die glatt mit Armbrüsten auf uns geschossen!

Hurog meint, die hätten verflixt schnell nachgeladen, ganz schön gewandt die Kerle. Auf jeden Fall hat Hurog (mal wieder) den einen recht fix weggehauen. Den anderen konnte Wigand lebend gefangen nehmen. Wenigstens das konnten die ohne mich erledigen.

Mal sehen, was das Verhör ergibt...

Interview mit einem Goblin

Immer noch nicht ganz bewusst, was eben passiert war und im Halbschlaf, sieht Thuran, wie Wigand den lebend gefangenen Goblin fesselt. Hmm, Hurog scheint es auch erwischt zu haben, der greift auch zu Heiltränken denkt sich Thuran. Wigand ist scheinbar schon wacher, mal schauen, was er mit dem Goblin.

Wigand stellt sich dicht neben den äußerst verschüchtert wirkenden Goblin, der immerhin die Frage nach seinem Namen beantworten kann "Gritznak".

"Wow", denkt sich Thuran, "es spricht sogar".

Thuran beobachtet das Verhör genüsslich:Wigand macht das echt gut, der tumbe Goblin ist natürlich nicht besonders helle, aber kann tatsächlich einige wichtige Fragen beantworten. Diese rothaarige Frau ist in den Bergen und heißt Giselle, soso.Im Winter war sie das erste Mal hier, was treibt die bloß an? Aber das sie sich mit Orks und dessem Häuptling Pradek Zungenesser einlässt...Was können Orks dieser Adligen geben? Sehr merkwürdig...Aha, die Goblingruppe ist schon vor dem Winter hier heimisch geworden. Vermutlich, weil der Goblin-Chief Nazug mit nem Kettenhemd von den Orks geschmiert wurde, was? Fieses, tumbes Pack *ausspuck*.

Der Bote,den wir im Gasthaus getroffen haben, war also tatsächlich hier, um vor uns Fünf zu warnen, so ein Mist !

Die "Orkse" scheinen hier also das Heft in der Hand zu haben, komische "Völkerversammlung" sinniert Thuran weiter, während Hurog laut spricht "Wir haben alles erfahren, lasst uns zurück reiten". Äh, was ist denn mit dem Ork... Ach so, eine Finte, manchmal überrascht mich dieser Kraftbolzen immer noch ist Thuran überrascht. Wigand lässt den Goblin daher echt am Leben, naja, kann man nichts machen, sinnloser Mord ist nicht gut, und eine gescheite Finte sicher besser als ein toter Goblin mehr ist Thuran trotzdem etwas betrübt.

Gen Felland reitend geht es mit einigen Pilzen mehr im Gepäck sowie den 2 Armbrüsten der Goblins bei Hurog bis zum Fluss, soweit so schlecht. Aber Hurogs Idee, nun Drakkhar alle Pferde zur alten Suchschachtmine bringen und ihn fliegend nachkommen zu lassen ist schon gut.Nur die Folge, durch den Fluss bis zu dem von Drakkhar vermuteten Zugang zur Mine im Hügel zu latschen, der muss doch nicht ganz bei Trost sein...Völlig durchnässt latschen die vier Verbliebenen zum Spurenverwischen stundenlang im Sonnenaufgang gen Hügel.Dank Wigands kundschaften können Sie den Oger und seine Schafherde umgehen, auch wenn dies etwas länger dauert. An der Hügelkette finden sie recht schnell den Steinklotz, den Drakkhars auf seinem Aufklärungsflug erkundet hatte. Hurog scheint sehr erpicht zu sein, schnell ins Innere zu kommen und will den Steinklober fix wegschieben, so ein Blödsinn. Ich bestehe darauf, erst den Klotz zu bewegen, wenn Drakkhar mal geschaut hat, was drunter ist, wozu haben wir die arkanen Künste dieses sensiblen Drachentiers...

Daher grübeln die vier, wie man den Steinklotz am Besten wegbekommt. Ich sammle ein paar Stöcker ein, die man eventuell als Hebel benutzen kann, allerdings macht der steile Hügel dies schwierig. Während die Gruppe noch grübelt kommt Drakkhar angeflogen. Er schaut unter den Stein und entdeckt eine Seilkonstruktion, die tatsächlich für einiges Unheil aus unserer Sicht hätte sorgen können, wenn wir den Stein zur Seite geschoben hätten. Also hilft nur vorsichtiges Anheben und alle außer Thassilo versuchen den Steinklotz anzuheben, während dieser kleine Steine drunter packt.Boah, ist das Teil schwer. Aber es klappt nach einiger Anstrengung, das Seil wird von Hurog vorsichtig eingesetzt, so dass wir alle rein können. Warum Drakkhar bei solchen Kraftakten bloß nie ins Schwitzen kommt?

Runter geht es und bald tauchen dicke Probleme auf. Nach einer Weggabelung entdeckt Thassilo eine Kreuzung, die von zwei Orks bewacht wird. Kein Vorbeikommen. Und ein Hämmern ist auch zu hören, hach, welch schönes Geräusch in meinen Ohren!

Naja, abwarten und beobachten ist die Devise. Leider wird es nicht besser. Ab und zu schieben Orks ne Lore voller Eisengeröll vorbei, die Wachen werden abgelöst... Wigand schafft es, sich näher an die Arbeiter heranzuschleichen...Hm...Da scheint einiges abgebaut zu werden, Respekt. Später kann sogar noch beobachtet werden, wie Gisell und drei Leibwachen, einer davon anscheinend der Häuptling in Vollplatte die Arbeiter besuchen und ihnen wohl gut zureden.Gisell hat anscheinend das Sagen, erstaunlich ! Hurog kann nur mit sehr großer Mühe abgehalten werden, denen hinterherzurennen und in den sicheren Tod zu laufen. Sich mit allen in der Mine anzulegen zu wollen ist töricht, aber da gehen wohl die animalischen Teile des Orks mit ihm durch.

Die Gruppe beschließt, das Manöver im Berg abzubrechen und zieht sich nach draußen zurück. Es herrscht Einigkeit, dass einer dem Hüter des Südens bescheid sagen muss. Hier schnell einzugreifen, bevor eine größere Armee ausgerüstet werden kann, scheint geboten. Thuran schlägt vor, dies Drakkhar als Rabe machen zu lassen, da nur er in der Lage wäre, binnen eines Tages die Strecke zu überwinden. Wigand schlägt vor, dass die anderen sich in der Zwischenzeit das andere Dorf ansehen können, ob die Bewohner nun hier hausen, gleichzeitig ist der Gedanke präsent, eventuell Gisell auf der Rückreise oder einem Ausflug festnehmen zu können.

Nun muss nur noch Drakkhar den Mut aufbringen, durch das halbe Land zu fliegen...

Ork im Dunkel

Turan scheint sichtlich beeindruckt zu sein von den Wunden, die die Pfeile der meines Volkes gerissen haben. Lange werkelt er an Wigand herum. Häufig schüttelt er dabei den Kopf, unsicher das richtige zu tun, doch am Ende verabreicht er Wigand einige Tränke und er schein wieder zu Kräften zu kommen. Bei Thassilo hat er jedoch weniger Erfolg. Seine plumpen Hände scheinen die grobe Wunde in Thassilos zarten Körper irgendwie nicht in den Griff zu bekommen. Dann entscheiden wir, Thassilo zur Beobachtung des Dorfes nach draußen zu schicken und stattdessen Dhrakhar mit in dieser wohnlichen Stollen weiter zu erforschen.

Wir wandern die unterirdischen Wege einige Stunden entlang. Hier sind viele Stollen, in denen nun kein Bergbau mehr betrieben wird. Auch diese Mine ist wohl in weiten Teilen ursprünglich von Zwergen geschaffen worden. Auf unseren Wegen finden wir noch einige Ausgänge die alle mit einer Seilkonstruktion versehen sind.

Eines ist jedoch ungewöhnlich am Ende eines Stollens befindet sich eine einfache Tür. Dhrakhar nutzt seine Magie nachdem sie Wigand irgentwie eigenartig vorkam. Dann gehen wir den Weg wieder zurück. Hinter der Tür soll nicht weitergehen und wenn man sie öffnet wird irgentwas ausgelöst. Was wissen wir nicht. Vielleicht hätte ich die Tür doch in Stücke hacken sollen...

Wir finden die Rückseite von dem Tor, dass immer verschlossen ist und stellen fest, dass dort um eine Feuerschale fünf oder sechs Wachen sitzen. Wigand belauscht die Wachen, als sie Besuch von einem menschlichen Barbaren und eineem Oger erhalten und hört er, dass nun endlich wieder Ruhe in die Goblinlager eingekehrt ist.

Da wir jedoch nicht direkt durch den Wachraum durch müssen, sondern nur an eine einem Zugang zu ihm, auf einem Weg an den Quatieren der Orks vorbei, verwandelt sich Dhrakhar in ein Mitglied einer wahrlich überlegenen Rasse. Einen Ork. Dann geht er einfach am Wachraum vorbei. In seinem Schatten passiert auch Turan den Wachraum. Danach gehen ich und Wigand an dem Raum vorbei.

Wir sehen einige Lagerräume während auf unserem Weg die Geräusche der Schmiede immer lauter werden. Wir umgehen einen Wachposten und erreichten durch weiter ungenutze Teile der Miene einen Weg wo wir mehrer Holzkarren den Stollen entlang rumpeln sehen. Offensichtlich wir nur in dem Teil den wir bereits gesehen haben Erz abgebaut. In der Nähe der Schmiede sind noch einige Räume, die scheinbar nicht als Lager dienen. Leider werden wir dort von Wachen erblickt, bevor wir den Raum der rothaarigen Hexe finden können.

Die zwei Wachen sind kein wirkliches Hindernis für Turan und mich auch wenn sie sich besser schlagen, als die Vier denen wir zuerst begegnet sind. Leider gelingt es ihnen jedoch Alarm zu schlagen.

Ein großer Schwarzork in Plattenpanzer erscheint. Auf seine Zeichen hin, beendet die noch stehende Wache den Kämpf und er fordert mich auf mit ihm zu kämpfen. Mit dem Wissen das Dhrakhars machtvollen Zauber auf mir liegt, komme ich seiner Aufforderung mit Freuden nach. Ich kann mir zwar besser Zeiten für ein Zweikampf vorstellen. Ich bin bereits leicht verletzt und mein Glück für diesen Tag ist auch schon aufgebraucht, doch werde ich auch keine andere Chance erhalten.

Einige Orks erscheine auch noch in den anderen Gängen, doch keiner greift in den Kampf ein oder attckiert einen meiner Begleiter. Sie alle scheinen begierig zu sehen wie dieser Kämpf verlaufen wird.

Meinen ersten Angriff parriert der Schwarze. Meine Zweiten weicht er aus. Meine Dritten parriert er auch. Wiefiel Gück mag dieser Krieger haben? Mein Vierter trifft, doch dringt nicht durch seinen Rüstung durch.

Er selbst benutzt eine Speer. Der ist nur schwer zu parrieren. Seinen ersten Angriff parriere ich trotzdem. Seinen zweiten Agriff weiche ich aus. Sein Dritter trifft. und reißt eine Wunde in meine Arm. Er hat sofort erkannt, dass meine Rüstung an den Armen noch Lücken aufweißt und versucht diesen Vorteil zu nutzen.

Meinen fünften Angriff parriert er. Meinen Sechsten weicht er aus. Meine Siebter trifft, richtet jedoch keinen Schaden an. Seine schwarze Haut scheint sehr zäh zu sein. Auch mein achter Angriff bleibt wirkungslos.

Schnell trinke ich einen Heiltranke und die Wunde an meinem Arm schließt sich wieder. Nun habe ich noch zwei Tränke an meinem Gürtel.

Wieder spannt sich der Körper des Schwarzorks für seine nächste Serie an Schlägen...

um den Berg und in den Berg

Was ist passiert.

Egal was die Helden sonst so wollen: Hier in der Mine lässt sich anscheinend nichts mehr machen, und so ziehen sich alle wieder ins Freie zurück. Draußen fällt sofort auf, daß der Oger mit seiner Schafherde gar nicht mehr da ist.

Noch während die Gruppe versucht zu Drakkhar zu stoßen, hören sie hinter sich ein Rumpeln: Ein großer Holzwagen, gezogen von zwei Ochsen fährt vorbei, beladen mit einem riesigen Haufen Abfalls, sehr viel davon sind Reste von zerlegten Tieren.

Einer Eingebung nachgehend folgt die Gruppe diesem Wagen verdekt, und sieht, daß sein Ziel ein großer Schweinestall ist, bewacht von einigen Trollen und einem zweitem Goblinstamm.

Drakkhar und Wigand schwant, daß hier mehr los ist, als es den ersten Anschein hat, und beschließen zuerst weiter zu kundschaften. Und tatsächlich: Auf der anderen Seite der Anhöhe findet sich ein weiterer Eingang in das Bergwerk, bewacht von drei verschiedenen Goblinstämmen!

Noch interessanter ist jedoch der alte Kulttempel der auf der Hügelkuppe steht. Tatsächlich sieht dieser genauso aus, wie die Ruine in Seehaim-Gorn, nur daß hier anscheinend die Orks aktiv an seinem Einsturz arbeiten - angeleitet von Giselle persönlich!

Das ganze verwirrt die Gruppe ziemlich: Stand Giselle nicht mit den Cibolanern im Bunde? Und nutzten diese nicht die Kulttempel noch? Was wird hier vernichtet, und warum?

Vollends verwirrt zieht sich die Gruppe abermals zur Beratung zurück. Am Ende ist nur eines sicher: Mehr Informationen müssen her, ohne diese geht gar nichts!

In der folgenden Nacht werden zwei Dinge in Angriff genommen: Zum einen stiftet Thassilo in den drei Goblinlagern Unruhe; durch cleveres Vertauschen der Stammestotems wiegelt er die drei Stämme gegeneinander auf! Die Hoffnung ist es, durch die dadurch entstehende Unruhe woanders ungestörter agieren zu können...

In der Zwischenzeit schauen sich die anderen den zerstörten Tempel noch einmal an. Tatsächlich unter den Trümmern begraben liegt ein magisches Portal, genau wie in Seehaim-Gorn. Doch durch die Felsblocken ist es komplett blockiert.

Am Ende bleibt den Helden nichts anderes übrig, als noch einmal in die Mine zu gehen: Sie finden einen weiteren Zugang, einen der tatsächlich auf den ersten Blick unbewacht erscheint.

Leider nur auf den ersten Blick, denn kaum sind sie in die Tunnel eingedrungen, da werden sie schon von einer kleineren Ork-Patroullie angegriffen! Ein heftiger Kampf entbrennt, und am Ende sind die Helden siegreich, doch mit welchen Verlust? Die Halblingbrüder liegen schwer blutend und wie tot am Boden.

Dunkle Geheimnisse

Wigand beobachtet den Zweikampf aufs Äusserste gespannt. Wenn er Glück hat, treibt Hurog den Kampf raus auf den anderen Gang, wo der Champion wegen der Enge den Speer nicht so gut einsetzen kann. Und wenn Wigand ganz viel Glück hat, ist dann der Weg zu Giselles Tür unbeobachtet....

Aber nein, es läuft ganz anders: Der Schwarzork treibt Hurog, und damit die ganze Aufmerksamkeit genau auf Wigand zu!

Ihm bleibt nichts anderes übrig als weiter zurückzuweichen, bis... ja bis er schließlich von Orks umringt wird, die ihn unmissverständlich dazu auffordern seine Waffen abzugeben und sich zu ergeben.

Resigniert verfolgt Wigand den Kampf, darauf hoffend, daß Hurog gewinnt. Vielleicht kann er dadurch die Gruppe retten, wenn er an die Ehrenregeln des Zweikampfes erinnert. Aber der Schwarze ist zu stark, und Hurog schon zu sehr angeschlagen: Unter einer Vielzahl von Hieben geht Wigands Gefährte zu Boden, blutend und geschlagen, aber wenigstens noch am Leben!

Innerlich schließt Wigand jetzt schon mit seinem Leben ab, doch da geschieht das Unglaubliche: Giselle hat angesichts Hurogs Tapferkeit keine andere Wahl als die Helden nur gefangen zu nehmen, anstatt sie gleich umzubringen. Und selbst diese Gefangennahme fällt wesentlich glimpflicher ab, als Wigand es sich vorgestellt hatte: Die Gruppe wird in ein komfortables Zimmer eingeschlossen, und Thuran wird erlaubt Hurogs Wunden zu behandeln.

Wenig später klärt Giselle die Situation auf: Wie Wigand gehofft hatte, benötigt sie die Gruppe lebend, und ihre Hilfe. Sie verspricht Thuran freies Geleit nach draußen, um dort Drakkhar (der heimlich entkommen konnte) und Thassilo zu suchen und sie in die Mine einzuladen. Sie würden keine Gefangenen sein, sondern Gäste mit der Erlaubnis jederzeit wieder zu gehen. Sie schwört heilige Eide und überzeugt die Gruppe so, daß sie es ernst meint.

Wieder vereint ruhen sich die Helden erst einmal aus und lecken ihre Wunden. Wenigstens droht nun keine unmittelbare Gefahr mehr, und Drakkhar und Wigand nutzen die Pause um ein Experiment zu wagen: Mit Hilfe von Drachenwein nimmt Wigand Drakkhar mit auf eine Traumreise zu seinem Drachenvater Eregor.

Dieser ist höchst erstaunt über diese Entwicklung, und erfreut, daß seit langer Zeit erstmals wieder ein Drago den Weg zu den Drachen findet. Drakkhar wird so zum ersten Hohepriester des neugegründeten Kultes der Drachen!

Am nächsten Morgen trifft sich die Gruppe mit Giselle, und erfährt endlich viele Hintergründe:

Giselle war eine treue Tochter des Drachen, bis der cibolanische Magiermeister Kellenwet sie mit einem Beherrschungszauber in seine Dienste zwang. Lange Zeit arbeitete sie so gegen Catara, bis sie durch einen Zufall ein altes magisches Artefakt fand: Den Ring der Herrschaft. Einem ausgebildeten Träger erlaubt dieser Ring absolute Herrschaft über hunderte von Leuten. Nicht ausgebildete, so wie Giselle schaffen es immerhin auf eine knappe Handvoll. Dazu immunisiert der Ring den Träger gegen jede Art von Zwang, Regeln und Kontrollen. Kellenwets Macht über Giselle war dadurch zwar nicht total gebrochen, aber wenigstens geblockt - Zum ersten Mal seit Jahren war Giselle wieder Herrin über die eigenen Gedanken.

Leider blockiert der Ring auch die Kommunikation mit ihrem und Wigands Vater, so daß Wigand nun als Mittler bei der Versöhnung zwischen den beiden auftreten muss. Zusätzlich stellt sich heraus, daß in diesem Bergwerk buchstäblich tausende Orks, Goblins, Trolle, Oger und Barbaren lagern, die nach Ende des Winters plündernd und brandschatzend gen Hellingen ziehen wollen. Einer Streitmacht dieser Größe kann Hellingen wohl kaum standhalten.

Es obliegt nun den Helden Giselle sicher aus diesem Berg zu geleiten, und quasi nebenbei diese Invasionsarmee zu stoppen...

Pläne, Schmäne

Am nächsten Tag setzen sich alle zusammen um Pläne zu schmieden. Drakkhar und Wigand hatten zusammen in der vorherigen Nacht lange zusammengesessen, und verkündeten nun ihre kühne Idee:

Warum nicht diese Horde aus Orks und Barbaren in die Schlacht führen, und kurz vor Hellingen so viel Zwist und Unruhe stiften daß sie sich selbst zerfleischt? In all dem Trubel kann man dann leicht verschwinden, und hat auch noch Hellingen gerettet.

Zu Wigands Leidwesen trifft dieser Vorschlag überhaupt nicht auf Zustimmung. Nicht etwa weil es zu gefährlich sei, oder gar nicht funktionieren würde, sondern weil es zu lange dauern würde. Die Invasion würde ja erst in einigen Monaten stattfinden, und wer weiß, was Kellernwets Spione in der Zeit in Catar anstellen werden - im schlimmsten Fall wird es gar kein Königreich mehr zu retten geben. So ist selbst Thuran abgeneigt die nächsten Monate in diesem Bergwerk zu verbringen, und auch Giselle drängt auf baldigen Aufbruch.

Sogar Thassilo warnt seinen Bruder: Schließlich weiß keiner, ob Kellernwet hier nicht bald auftaucht, um selbst nach dem Rechten zu sehen. Man dürfe ja nicht vergessen, daß der cibolanische Zaubermeister sicher bis jetzt bemerkt hat, daß er Giselle nicht mehr kontrolliert.

So tröstet sich Wigand damit, daß der Verlust der Führungsspitze diese Horde völlig destabilisieren wird. Mit etwas Glück, ist sie damit gar nicht mehr in der Lage solch einen Angriff auf Hellingen durchzuführen.

Schweren Herzens verwirft Wigand also den Plan und entwirft stattdessen eine Möglichkeit zur gemeinsamen Flucht. Giselle und ihr Ring der Macht werden elementare Bestandteile darin; schließlich kontrolliet sie den Ork-Häuptling und den jeweils mächtigsten Schamanen der Orks, Goblins und Oger. Aber auch Drakkhers magische Fähigkeiten werden unerlässlich sein...

Während der nächsten zwei Tage wird Giselle einige Befehle geben, offene wie verdeckte. Als erstes wird für alle umstehenden Orks ein Verhör der Gruppe durch den Orkhäuptling inszeniert. Dieses soll, in den Augen der Orks, "neue Informationen" zu Tage bringen. Eine dieser gefälschten Verhörergebnisse ist, daß es einige Tagesreisen westlich von hier einen Orkstamm gibt, der große Vorratsmengen hortet und sie nicht an die Horde abgegeben hat.

Also schickt der Häuptling seine berittene Elitetruppe los, die gefährlichen Ork-Wolfsreiter, sowie einige Wagen die dann die angeblichen Vorräte mitnehmen sollen. Diese Wolfsreiter sind vermutlich die einzigen hier stationierten Einheiten die flüchtende Helden einholen können.

Danach sorgt Giselle dafür, daß alle Waffen der Gruppe die noch aufzufinden waren in der Kammer des Orkhäuptling gebracht werden - zur Untersuchung. Leider findet sich nicht mehr alles, aber die wichtigsten Stücke gelangen so wieder in den Besitz der Helden. Nur Wigand vermisst seine wertvollen Zwergenwaffen, aber er ist zuversichtlich auch später wieder an solche Schätze zu gelangen.

Der Rest des Planes wartet nun noch auf seine Ausführung:

Später am Tag soll Drakkhar heimlich die Mine verlassen und die im Wald versteckte Ausrüstung und die Pferde zusammensuchen. Klappt dies, kann er dann am dritten Tag morgens als Rabe Giselle vor der Mine treffen und mittels geheimer Zeichen den Erfolg oder Misserfolg melden.

Bis dahin wird Giselle ihrem Umfeld von einer beginnenden Krankheit oder Schwäche berichten, so daß sie sich später am Tag, kurz vor Mittag in eine Kammer "zur Ruhe" begeben kann. Ab da wird der Ork-Häuptling verkünden dass ihr "unwohl sei", und "niemand ausser ihm" mit ihr sprechen darf. Solange wie irgend möglich soll nun der Häuptling vortäuschen, daß Giselle und die Gefangenen in ihren Zimmern sind, sie aber niemand sehen können oder dürfen. Wigand ist fest davon überzeugt, dass diese List mindestens ein bis zwei Tage halten wird, bevor jemand tatsächlich nachschaut.

Punkt Mittag am dritten Tag wird der Orkhäuptling in die Schmiede gehen und die drei Orks vom Wachturm zu einer Standpauke herunterrufen. Damit werden diese für gut fünf bis zehn Minuten von ihrem Posten abgezogen, und der Notausgang direkt neben dem Turm ist unbeobachtet. Genau dieser Notausgang endet nämlich in der Kammer des Orkhäuptlings, in welcher sich die Helden und Giselle gerade "zum Verhör" aufhalten.

Wenn nun Drakkhar, gerade in Rabenform und außen an diesem Notausgang, sieht wie die Orks vom Wachturm abziehen trinkt der einen Schluck Drachenwein, wohl wissend daß Wigand beim Aufbruch des Orkhäuptlings zur Standpauke genau das gleiche getan hat. Durch die drachische Verbindung kann nun Drakkhar Wigand signalisieren, daß "die Luft rein ist". Geschwind werden nun alle durch den Notausgang entkommen, den Deckel wieder schließen (wobei zur Not einer der bezauberten Schamanen von innen helfen kann), um dann im Schutze des Waldes zu entkommen.

Drakkhar fliegt als Rabe voraus, um von Hellingen aus mit bewaffneten Reitern den Gefährten wieder entgegen zu kommen, während der Rest im höchsten Tempo von der Mine wegreitet.

Nur eine Gefahr gibt es noch: Der Jäger. Diese geheimnisvolle Gestalt reitet auf einem Hippogryphen und wird vom Orkhäuptling häufig gerufen um feindliche Kundschafter auszuschalten. Aber auch hier hat Wigand Vorsorge getroffen: Sollte irgendeiner der Orks nach dem Durchschauen des Planes auf die Idee kommen diesen Jäger zu rufen, haben die bezauberten drei Schamanen den Befehl diesen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu töten!

Die ganze Gruppe gibt sich zuversichtlich, dieser sei Plan sehr erfolgversprechend. Aber bevor er endgültig umgesetzt wird, will Drakkhar sich erst einmal Kellernwets Lagerraum hinter Giselles Kammer ansehen. Schließlich warten in diesem Lager 8 schwere magisch gesicherte Truhen und jede Menge Unterlagen auf ein genaueres Studium...

Fallen und Fluchten

Die sieben Truhen in Kellernwets geheimer Kammer sind schon auf den ersten Blick imposant. Einige von ihnen sind komplett mit Metall beschlagen, einige haben imposante Vorhängeschlösser, und eine scheint sogar komplett mit Magie verschlossen zu sein!

Auf jeden Fall stellen Drakkhar und Wigand schnell fest, dass alle Truhen durch Magie geschützt sind, und so macht sich der Drago ans Werk: Es müsste doch zu schaffen sein, diese Zauber zu brechen.

Doch so einfach ist es nicht. Schon die erste Truhe die Drakkhar in Angriff nimmt erweist sich als besser geschützt als gedacht: Zwar stellt er schnell fest, dass es sich wohl um einen Rostzauber handelt, aber brechen kann er ihn nicht. Auch einige der anderen Truhen widerstehen seinen mystischen Kräften.

Aber bei der siebten Truhe gelingt es endlich, und Drakkhar verkündet, dass es keine schützende Magie mehr auf ihr gäbe. Nun schlägt Thassilos Stunde: Vorsichtig untersucht er das Schloss der Truhe. Nach einer Weile und mit Drakkhars Unterstützung (der Dragomagier sah für Thassilo durch die Metallbeschläge) steht für den Halbling fest, dass es sicherlich eine Falle gäbe. Evtl. würde ein Verrücken der Truhe helfen.

Hurog macht sich prompt an die Arbeit - was er besser hätte lassen sollen: Ein leises "Klick" ist die einzige Warnung, und plötzlich steht der gesamte Raum in Flammen!

Gerade noch gelingt es den Helden aus der sich immer schneller mit Rauch füllenden Kammer in den Flur zu flüchten. Giselle lenkt die Orkwache ab, die Halblingbrüder dichten die äußere Tür gegen den Qualm ab, und alle retten sich in das Nebenzimmer.

Die nun folgende Nacht ist unruhig. Thuran verbindet die zum Glück glimpflichen Brandwunden, und alle hoffen, daß das Feuer sich weder ausbreitet, noch bemerkt wird. Und tatsächlich: Sie können am nächsten Morgen unbehelligt in die schwarz verrußten und komplett verwüsteten Räume zurückkehren!

Nun bedeutend vorsichtiger versucht Drakkhar noch einmal die magischen Sperren zu lösen, aber nur die bereits geöffnete Truhe lässt sich im Endeffekt plündern: Wigand steckt ein wunderschön gearbeitetes Schwert in seinen Gürtel (zweifelsfrei eine Zwergenarbeit, das Griffstück in Form einer Greifenklaue. Hurog erkennt die Arbeit des Schmiedeklans), und Drakkhar steckt eine auf den ersten Blick unscheinbare Eichel ein, die aber für das geschulte Auge als magisches Artefakt unbekannter Kräfte erkennbar ist.

Nun endlich kann der eigentliche Fluchtplan umgesetzt werden: Drakkhar kleidet sich in die Illusion eines Orkkriegers und gelangt so unbehelligt ins Freie. Und tatsächlich findet er auch die Pferde der Gruppe in gutem Zustand wieder - einer erfolgreichen Flucht scheint nichts im Wege zu stehen.

In der Mine beginnt Giselle damit ihre "Krankheit" vorzutäuschen, und als sie am nächsten Morgen zum "Luft schnappen" im Dorf ist, signalisiert Drakkhar ihr in Rabenform, dass alles vorbereitet ist.

Von hier aus geht alles glatt: Der Orkhäuptling lenkt die Wachen ab, Drakkhar signalisiert das mittels drachischer Gedankenverbindung an Wigand, und die ganze Gruppe entkommt sicher in den Wald. Hier trennt sich Drakkhar wieder von ihnen, um als Rabe voraus zu fliegen.

Ohne Probleme kommt er in Hellingen an, wo er dem Hüter des Südens von der versammelten Armee berichtet. Dieser ist entsetzt, und bereut seinen Entschluss, die Armee des Südens im nördlichen Teil Hellingens versammelt zu haben, wo sie potentiell abtrünnige Adlige in Schach halten sollen. Er verspricht aber, umgehend 10 Männer den Helden entgegen zu senden.

Für die anderen scheint es die ersten zwei Tage so, als ob ihre Flucht ohne Komplikationen vonstatten gehen wird. Doch einige Stunden vor dem Grenzgasthof werden Hurog und Thuran plötzlich von Pfeilen aus dem Hinterhalt getroffen!

Nicht wissend mit wie vielen Gegnern sie es zu tun haben, oder wo genau diese sich versteckt halten verschanzen sich die Helden erst einmal, weiterhin unter Pfeilbeschuss. Nur Hurog stürmt vor, zwar ohne genaues Ziel, aber immerhin in die anscheinend richtige Richtung.

Endlich erspäht Giselle den Schützen auf einer kleinen Anhöhe, verschanzt hinter Felsbrocken. Sie schleudert mit Hilfe ihres magischen Ringes einen Feuerball auf ihn, und endlich hat Hurog ein genaues Ziel vor Augen. Auch Wigand macht sich umgehend auf den Weg dahin, den breiten Rücken des Orks als Deckung nutzend.

Ein halbes Dutzend Pfeile prallen an der Rüstung des Orks ab, aber einige verwunden ihn auch leicht, bis er endlich am Hang ankommt. Der Jäger, denn um keinen anderen handelt es sich hier, sieht endlich ein, dass er so gegen Hurog nichts ausrichten kann. Mit kaltblütiger Effizienz ändert er kurzerhand seine Taktik, und schießt einen einzelnen, wohlgezielten Pfeil auf Giselle!

Wigands Schwester stürzt wie erschlagen zu Boden, und Thassilo erkennt sofort, dass sie von einem vergifteten Pfeil getroffen worden ist! Zum Glück ist Thuran ein Meister der Heilkunst, und hatte sich auf solche Fälle vorbereitet - wer weiß, wie lange Giselle noch gelebt hätte, wäre er nicht sofort mit einem Gegenmittel zur Stelle gewesen…

Wohl davon ausgehend, dass sein feiger Anschlag geglückt sei, springt der Jäger auf seinen Hyppogreifen, und entkommt noch bevor Hurog oder Wigand bei ihm eintreffen. Die Pfeile die Hurog dem Reittier noch frustriert hinterherschickt erreichen es leider nicht mehr...

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch - ??

Nach langem Hin und Her haben es meine Gefährten endlich nach Hellingen geschafft.

Was tut man nicht alles für das Reich, aber es machte mich schon nervös die beiden Kinder Eregors ohne mein Beisein fliehen zu lassen.

Nun... Gieselle ist haarscharf mit dem Leben davon gekommen und auch die anderen sahen ziemlich mitgenommen aus.

Um Giselle täte es mir nicht leid, obwohl sie ein Kind Eregors ist, aber Wigand stellte ja schließlich meine Verbindung zu dem Drachen her und irgendwie fühle ich mich verpflichtet auf ihn Acht zu geben.

Nun... die Aufgabe als Erster Priester Eregors stellt mich eben vor neue Herausforderungen, und sei es auf einen Menschen Acht zu geben.

Wie dem aber auch sei. Es ist Wigand und mir leider nicht gelungen einen Kontakt zwischen Giselle und ihrem Vater herzustellen. Es hätte mich aber auch gewundert, wenn der Drachenwein tatsächlich stärker als das Artefakt wäre, welches Giselle an ihrem Finger trägt.

Ich denke, die einzige Möglichkeit für Giselle in Kontakt mit Eregor zu treten, wird über mich und die Gottesdienste sein. Darum wundert es mich umso mehr, dass sie sich von meinem ersten Gottesdienst an Eregor fernhielt.

Captain Charrn wiederum war geradezu verzückt zu hören, dass die alten Verträge wieder aus der Vergessenheit geholt wurden und auch wenn er wohl kein bekehrter Gläubiger sein wird, so wird er doch die frohe Kunde in die Welt tragen, dass die Dragos ihren angestammten Platz an der Seite der Drachen einnehmen werden.

Wigand und seine Geschwister werden die Hilfe der Dragos mehr als nötig haben, wenn man den Prophezeihungen auch nur zur Hälfte glauben schenken mag.

Nun gut... glücklicherweise brachte uns Charrn ohne Probleme zurück nach Catar und dort vernahmen wir die frohe Kunde, das König Darin wieder gesundet sei. Der Prälat Rilos sei aus der Stadt vertrieben und der König habe wieder für Ordnung gesorgt.

Eine einfache Nachricht, die Freude und Sorge zugleich bedeutet.:

Die Freude, dass die Cibolaner ein weiteres Mal in ihre Schranken gewiesen wurden und die Sorge, dass es in guten Zeiten um so schwieriger sein wird, einen neuen Glauben zu etablieren.

Wie wir vernommen haben, werden sogar die Druiden hier in der Hauptstadt als Hexer angesehen.

Nun ja, wenn ich mir vorstelle, wie mein alter Lehrmeister mit seinen Weidenmännern nach Eichenweiher gelangt ist und die dortige Hexerstadt dem Erdboden gleichgemacht hat, dann fällt es mir nicht schwer die Furcht der Bevölkerung zu verstehen.

Damals gab es den Kult und die Akademie. Alles andere waren Hexer.

Nun gibt es den Kult, die Akademie, die Cibolaner, die Druiden, die neue Kirche der Drachen und zusätzlich zu den Rabenhexern auch noch die Spinnenhexer. Selbst mir schwinden die Sinne, wenn ich diese Veränderungen beobachte.

Würde man dem Volk nun auch noch erzählen, dass sich die vier Elemente der Magie verflüchtigt haben und stattdessen die Winde der Magie die Welt umschließen, würden sie wohl wahnsinnig werden.

Ich muss es also genau planen, wie ich die neue Kirche der Drachen vor dem Reich und der Krone etablieren soll.

Die Götter jedenfalls wissen, dass ich beschlossen habe den älteren Verpflichtungen nachgegehen.

In einem Gebet an Nomakon verabschiedete ich mich von ihm. Ich hoffe er weiß, dass ich im guten gehe und die Kirche der Drachen kein Gegner der Götter sein wird. Ich habe mich auch dazu entschlossen den Magmosschwur trotz meines Konvertierens zu erfüllen und den Degen wieder in meinen Besitz zu bringen. Das wird den Göttern zeigen, dass sie in mir keinen neuen Gegner sehen brauchen und wird das Verhältnis zu den Zwergen und zu Thuran verbessern.

Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass die Zwerge etwas voreingenommen sein könnten, aber das wäre ja nichts Neues.

"Nun mein lieber cibolanischer Freund, der Du den Degen gestohlen hast. Nun ist es nicht mehr nur ein einfacher Drago und Nomakon-Priester, dem Du auf den Schwanz getreten bist. Nein, jetzt hast Du es mit dem Ersten Priester Eregors, dem Begründer und Hohepriester der Neuen Kirche der Drachen zu tun.

Und eines sei Dir gewiss, die Neue Kirche der Drachen und Cibola werden keine guten Freunde sein."

Erstaunlicherweise scheint Eregor seine Brut überall hinterlassen zu haben. Es ist eine weitere Tochter aufgetaucht. Wigand hat sie aus den Fängen der Gilde befreit. Nunja... sie scheint etwas einfacher gestrickt zu sein. Wobei ich dasselbe von Wigand befürchte, trotz unseres Unterrichts kann er immer noch nicht die magischen Winde fokusieren.

Szene II: Diplomatenpost

Der neue Tag war heran, und als endlich gelang es den Freunden zu Hofbibliothekar Melchior vorzudringen. Ihm berichten sie von den cibolanischen Spionen und den Plänen von Kellernwet.

Zutiefst beunruhigt ruft Melchior Baron Düsterheim hinzu, der den Helden recht gibt: Dies seien in der Tat besorgniserregende Dinge.

Der Baron bittet die Freunde doch im Palast zu warten, das müsse sofort im Thronrat besprochen werden.

Einige Zeit später werden alle auch zum Thronrat gerufen, wo sie dem König persönlich Bericht erstatten sollen. Sie erfahren, daß diese Informationen gerade rechtzeitig kommen: Sollte doch eigentlich ein Waffenstillstand mit Cibola ausgehandelt werden, und der Kampf gegen den Emporkömmling, wie Gerrit hier genannt wird, aufgenommen werden.

Doch nun zeigt sich, dass dieses wohl ein Ablenkungsmanöver Cibolas sei. Es müsse wohl neu nachgedacht , und ein neuer Plan geschmiedet werden.

Die Freunde ziehen sich zurück, um mit Lady Alsen zu sprechen, während Giselle Ihre Informationen über die Spione und Sympathisanten weitergibt.

Drakkhar spricht Lady Alsen in wohlverkleideten Worten auf seine Pläne und seine daraus resultierenden Probleme mit der Akademie an. Die Erzmagierin lässt ihn wissen, dass ihr diese Dinge sehr wohl bewusst seien - anscheinend hat sie selbst einen Pakt mit den Drachen.

Allerdings kann sie Drakkhar nicht sehr ermutigen: Eregor sei schließlich nur ein relativ junger Drache, der nur etwas mehr als ein Dutzend Priester mit Kraft versorgen könne. Und ein Drachenkult sei dieser Tage eh äußerst schwer der Öffentlichkeit zu vermitteln - von dem Hass der Zwerge gegen Drache ganz zu schweigen. Schließlich hat Ankalan der Schwarze damals fürchterlich unter ihnen gewütet.

Doch sie kann zumindest eine seiner Befürchtungen zerstreuen: Nomakon duldet durchaus Lippenbekenntnisse wenn es um seine Priestermagier geht. Solange Drakkhar nicht aktiv gegen ihn arbeitet, darf er das Amulett tragen um so den Segen der Akademie zu behalten.

Zusätzlich erzählt Lady Alsen ein wenig über Ankalan: Der Schwarze sei ein Erddrache gewesen, der schon immer eine Affinität zu Zwergen gehabt hätte. Es wird vermutet, dass die Zwerge einen Teil ihrer Schmiedekunst von Ankalan gelernt hätten. Mit diesem Wissen hatten sie dann schlussendlich den Hammer des Hasses schmieden können, die Waffe mit der Yugrimm Ankalan erschlagen hat. Und Eregor hat Wigand im Traum verraten, dass er die Prophezeiung der Drachen anders kennt: Dort ist nicht vom steinernem Herzen die Rede, sondern eben von jenem Hammer des Hasses.

So reimen sich die Freunde die Bedeutung dieser Prophezeihung zusammen: Sollte der Erbe der Drachen jemals in cibolanische Hände gelangen, kann Catara nicht mehr vom Untergang bewahrt werden, es sei denn jemand nutzt den Hammer des Hasses gegen den Drachenerben. Das Artefakt wäre dann ein Heilsbringer für Catara, aber der endgültige Untergang der Linie der Drachen… Rettung und Schmerz, des Schicksals Scherz.

Nachdem Wigand, immer noch neugierig was seine Herkunft belangt, insistiert erklärt sich Lady Alsen bereit die Helden in einige Geheimnisse der Reichsgründung einzuweihen. Nachdem sie auf einen dragischen Schwurstein einen Bluteid abgelegt habe, diese Geheimnisse niemanden zu verraten, erzählt sie von dem naiven Pakt den der Prophet und Edward I. eingegangen sind:

Den beiden gelang es während des Befreiungskrieg den Jungdrachen Eregor zu seiner Hilfe zu zwingen. Drachische Magie gewährte Edward I. die notwendige Kraft und das lange Leben das er brauchte um Catara den Cibolanern endgültig zu entreißen.

Lange Jahre nach der Reichsgründung benötigte Edward I. dann noch einmal Hilfe von Eregor: Durch die Lebensverlängerung war Edward zeugungsunfähig, benötigte aber dennoch einen Erben. Durch Alchemie, drachisches Geheimwissen und Magie wurde Edwards Sohn und Nachfolger Edward II. gezeugt. Dieser war jedoch nur durch die tägliche Einnahme alchemistischer Tränke überlebensfähig. Und natürlich war auch er nicht fähig aus sich selbst ein Kind zu zeugen.

So wurde ein neuer Pakt mit Eregor geschlossen: Durch Eregors Hilfe wurde die Saat von Edward II. verbreitet. Zwei Söhne wurden gezeugt. Erst wurde das Verfahren erprobt, was Gerrit hervorbrachte, danach wurde Darin Drachenprinz geboren.

Als Lohn für diese Tat wurde Eregor ermöglicht eigene Kinder unter die Menschen zu streuen, um so das Erbe der Drachen zu sähen.

Später trifft Drakkhar Nasran von Gornherz, auch bekannt als Nordwind vom Kult der 9 Altäre. Von Gornherz hat schon früher signalisiert, dass er für die königstreuen Elemente des Kultes steht. Nun erklärt er Drakkhar, dass es ihm gelungen ist, die Schriftrolle mit der Anleitung für den Gebrauch der zwergischen Stabwaffe aufzufinden.

In wenigen Wochen wäre sie in Catar. Allerdings sei sie verschlüsselt und Drakkhar müsste einen verschwiegenen Ort bereitstellen, an dem diese Rolle von einem verschwiegenen Kultisten entschlüsselt werden könne. Drakkher willigt selbstverständlich ein, einen solchen Ort so schnell wie möglich aufzutreiben.

In der folgenden Nacht erfährt Wigand von seinem Vater, dass all dieses tatsächlich wahr ist. Und eine Vermutung drängt sich ihm auf: Die so gezeugten Kinder des Drachen haben sich bisher alle als unfruchtbar erwiesen - zumindest ist Eregor nichts Gegenteiliges bekannt.

Am nächsten Tag machen sich die Freunde früh auf, um den alten Turm Rabenschnabel aufzusuchen. Hier hatten sie vor einem Jahr einen Hexerkult zerschlagen. Alle sind sich einig, dass dieser Ort verschwiegen genug für Drakkhars Zwecke sei - vorausgesetzt er ist immer noch sicher.

Eine Begehung fördert zunächst zwei große Feuerkäfer zutage, die aber schnell ausgemerzt sind. Sicherheitshalber verschließen die Helden das Loch in der Tunnelwand durch das die Biester in die Anlage gelangen konnten.

Ansonsten stellt sich heraus, dass der Keller mit den Leichen und dem halbsezierten Dämonenkörper darin immer noch einen grausigen Anblick bietet. Allerdings ist das obere Stockwerk sauber genug für die klandestinen Treffen - Drakkhar kann hier also den Kultisten übersetzen lassen.

Wigand nimmt die in den halbverrotteten Regalen lagernden alchemistischen und eindeutig magischen Tinkturen mit, um sie später von Lady Alsen untersuchen zu lassen.

Am Nachmittag, wieder zurück im Schloss, treffen sich die Freunde ein weiteres Mal mit Baron Düsterheim. Der Einäugige teilt ihnen mit, dass der Thronrat die Warnungen Giselles äusserst ernst nähme. Einen Bürgerkrieg könne das Reich sich jetzt auf keinen Fall leisten. Allerdings muss der Gegenangriff sehr genau geplant werden, und selbst dann ist ein Gelingen nicht sicher.

Der vielversprechendste Plan sei es, eine Truppe tapferen, zu allem entschlossenen Helden durch das Portal in Seehain-Gorn zu schicken. Sie würden solange in dem Altarraum auf Kellernwets Stützpunkt in Myrandia aushalten, bis einer von ihnen mit der zwergischen Waffe die dortigen Altäre geschlossen - und damit Kellernwets Macht gebrochen hätte.

Um zu verhindern, dass Kellernwet persönlich gegen diese Helden vorgeht, müsste gleichzeitig die versammelte Armee Cataras von aussen angreifen und den cibolanischen Heerführer dadurch ablenken.

Wie genau dieser Plan durchzuführen ist, kann aber erst geklärt werden, wenn die Anwendungsart der Waffe genau bekannt ist - also in etwa drei Wochen.

In der Zwischenzeit sollen die Freunde als Botschafter nach Ratsholm reisen. Ihre Aufgabe dort ist es, Gegenkönig Gerrit von einer zeitweisen Allianz gegen Cibola zu überzeugen, damit Catara geeint steht.

Um ihn zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, dürfen sie mehrere Zugeständnisse machen:

·         Die vereinte Armee kann unter Kommando von Fürst Ottokar stehen

·         Niedere Ritter und Lords bekommen eine präventive Generalamnestie für einen eventuell danach folgenden Bürgerkrieg

·         Die Krone zahlt Verpflegung für das ganze Heer

So reisen denn alle zusammen mit Giselle nach Norden. Giselle ist immer noch nur durch den Ring der Herrschaft vor Kellernwets Macht geschützt - diese kann wohl nur durch seinen Tod gebrochen werden. Zur Sicherheit haben Thassilo und Wigand sie als "Lady Yvette" verkleidet, damit kein Spion Cibolas sie erkennt.

Ratsholm, die neugegründete Stadt vor Burg Hohefels weist zwar noch viele Baulücken auf, macht aber schon einen wehrhaften Eindruck. In ihrer Mitte erhebt sich das Heerlager des Gegenkönigs Gerrit, inklusive vieler Rilostruppen. Ein Anblick, der jeden daran erinnert, auf welcher Seite die Kirche steht.

Später werden einige feststellen, dass nicht wenige der Soldaten noch von der Pest gezeichnet sind, diese Armee also nicht ganz so schlagkräftig ist, wie auf den ersten Blick anzunehmen war.

Auf Burg Hohefels bekommen die Sonderbotschafter zwei größere Räume zugewiesen, und noch am selben Tag erhalten sie ihre Audienz bei König Gerrit.

Groß ist die Überraschung, als Wigand Giselles Maskerade lüftet und von der drohenden Gefahr durch die Cibolaner berichtet. Markgraf Tramon wittert eine Kriegslist von Baron Düsterheim, aber Fürst Karsat scheint Wigand zu glauben.

Schließlich verspricht dieser handfeste Beweise und einen Waffenstillstand. Aber dennoch muss König Gerrit sich erst einmal mit seinem Rat (Bischofsmagier Engels, Fürst Karsat und Markgraf Tramon) beraten. Die Freunde sollen in der Zwischenzeit die Gastlichkeit von Burg Hohefels genießen.

Wigand tut genau dies, und hört sich bei der Gelegenheit in der Burgküche um. Er erfährt die Namen der anwesenden Adligen und kann so später mit Giselle eine Liste der am besten beweisbaren Verräter zusammenstellen. Er plant, diese Liste am nächsten Tag vorzulegen.

Am nächsten Tag startet Fürst Ottokar mit den Helden zu einem Ausritt...

Gedanken auf der Reise:

Laut prasselt der Regen gegen das Kutschendach. Die meisten der Passagiere sind durch das anhaltende Geräusch und dem Geschaukel schläfrig geworden und dösen. "und Tuften…." schwärmt Thassilo, in einen kulinarischen Traum versunken.

Wigand starrt aus dem Fenster in das Regengrau, die Finger schmerzhaft fest um das Amulett mit dem Zeichen Shailins geschlossen.

Wie lange schon trägt er dieses Amulett? Wie lange hat er sich vor der Verantwortung Vater zu werden gedrückt. Immer wenn Thassilo und er ein zweites Mal in ein Dorf kamen, fürchtete Wigand insgeheim, dass ihm eine gutaussehende junge Magd ein kleines schreindes Bündel in den Arm drücken würde.

Ihm war stets klar, dass solch ein Ereignis das Ende seiner Abenteuer bedeuten könnte. Seine Familie in den Hobbitlanden hat ihn immer als einen der ihren behandelt, aber tief in seinem Inneren war Wigand stets klar, dass er mit Glück ein Waise war - mit Pech hatten seine echten Eltern damals ausgesetzt, ausgesetzt weil sie ihn nicht wollten.

Einem eigenenm Kind würde er das nie antun, hat er sich damals geschworen. Es würde seine größte Gaunerei sein, dem Schicksal ein lebendes Vermächtnis abzutrotzen.

Und nun diese Erkenntnis: All die Jahre hat er das Amulett umsonst getragen. All die Sorgen waren vergebens.

Aber die geheimen Hoffnungen auch.

Verstohlen schaut Wigand zu seiner Schwester. Was sie wohl davon halten würde. Ist ihr das überhaupt schon aufgegangen? Vielleicht ist sie ja froh über diesen Umstand.

Das Shailin-Schutzamulett fliegt in hohem Bogen aus dem Kutschenfenster.

Wigand ist nicht froh darüber. Erst jetzt, wo er weiß, dass er keine Kinder wird zeugen können, wird ihm schmerzhaft klar, dass er gerne welche gehabt hätte...

Am Hofe König Gerrits

Dick in ihre Wintermäntel gehüllt reiten die Freunde mit Fürst Karsath durch die schneeverhangene Landschaft. Der Fürst ist sichtlich erfreut über die Abwechslung von der mühevollen Planung eines Bürgerkrieges. Er scheint heute auf gar keinen Fall über Staatsdinge sprechen zu wollen, zumindest nicht bis sie nicht an der kleinen Jagdhütte eine halbe Tagsreise entfernt angekommen sind.

Dort ist man endlich unter sich, und Ottokar wagt es offene Worte an die Gruppe zu richten. Da er sie ja nun schon lange kennt, und sie ihre Treue gegenüber dem Reich mehr als einmal bewiesen haben, sähe er gar keinen Grund an ihren Worten zu zweifeln.

Allerdings gilt das nicht für König Gerrit, und ganz bestimmt nicht für Markgraf Tramon, der immer noch sehr mißtrauisch sei. Ein Beweis müsste her, irgendetwas, das jeden Zweifel ausräumt. Und dann bleibe ja auch immer noch das Problem des weiteren Vorgehens: Es wird schwerlich möglich sein, jetzt sofort alle Verräter zu verhaften, und um deren Burgen eine nach der anderen zu belagern reichen weder Zeit noch Ressourcen.

Nach längerer Unterredung entsteht schliesslich gemeinsam ein Plan: Giselle wird einen der beiden Verdächtigten mit einer Mission für Cibola beauftragen. Dieser wird diese Mission nicht selbst ausführen können, sondern muss den anderen Verdächtigten um Hilfe bitten. Giselle wird einen Ort für ein Treffen der beiden vorschlagen, den König Gerrit belauschen kann, und so seinen Beweis erhält.

Ansonsten sehen die meisten es als am besten an, wenn die Verräter tatsächlich erst kurz vor dem Feldzug verhaftet werden, um sie so alle auf einmal zu erwischen - schließlich sammeln sich alle über den Winter bei Hohefels.

Entschlossen wird dieser Plan auf Burg Hohefels auch durchgeführt: Wigand und seine Schwester mieten sich zur Tarnung in einem Gasthof ausserhalb der Burgmauern ein und entfernen Giselles Tarnung. Nun wieder rothaarig trifft sich Giselle mit einem der mutmaßlichen Verräter und gibt ihm einige Anweisungen.

Nicht wenig später trifft er sich tatsächlich mit dem schon verdächtigten hochrangigen Adligen in der eigens dafür ausgesuchten Kapelle. Entsetzt müssen König Gerrit und seine Berater mit anhören wie beide planen für Cibola zu agieren. Jeglicher Zweifel an den Aussagen von Giselle ist damit dahin.

Am nächsten Tag trifft sich Gerrit wieder mit Wigand und seinen Freunden. Die Einzelheiten der vorgeschlagenen gemeinsamen Aktion der beiden streitenden Brüder sollen geklärt werden. Wigand nimmt all sein Verhandlungsgeschick zusammen und so gelingt es ihm tatsächlich das für König Darin Bestmögliche herauszuholen:

·         König Darin hat den Oberbefehl

·         Fürst Karsath bleibt jedoch Herr über die Truppen Gerrits

·         Jeder König bezahlt und rüstet seine eigenen Leute aus.

Verschwiegen aber triumphal kehren die Freunde so wieder nach Catar zurück, wo ein sehr erfreuter Darin die Nachricht von der erfolgreichen Mission zur Kenntnis nimmt. Zwar können sie noch nicht öffentlich belobigt werden, aber der rauschende Neujahrsball entschädigt auch dafür.

Szene III - Ein Kompass im Jagdhaus

Immer noch verkatert von dem Neujahrsball setzen sich die Freunde zusammen um die guten Vorsätze für das kommende Jahr anzugehen. Schließlich treibt Ammanas immer noch sein Unwesen, das Steinerne Herz ist noch in seiner Hand, Drakkhar hat Kellanved noch nicht den Degen entrissen und dann muss ja noch endlich die Dechiffrierung von der Kultschrift angefertigt werden damit man endlich eine Waffe gegen Cibola in der Hand hat.

Während Wigand und seine Freunde darüber nachdenken (was angesichts zumindest Wigands Brummschädel doch recht schwierig scheint), stattet Drakkhar dem Gelehrten Ludwig in der Magierakademie einen Besuch ab. Ludwig versprach dem Drago ja, alles an Literatur zu den "alten Verträgen" zusammenzusuchen.

Zu Drakkhars Enttäuschung fand sich allerdings so gut wie gar nichts und so verlässt er den Bibliothekstrakt er nur mit der Empfehlung, doch sein Anliegen einmal bei Haus Rassk vorzutragen. Der Hausherr hätte ein exzellente Bibliothek.

Später dann arrangiert Drakkhar ein letztes Treffen mit dem Nordwind des Kultes, um die finalen Arrangements für die Dechiffrierung abzusprechen. Gornherz ist ein wenig verunsichert, als Drakkhar von einer "alten Turmruine in die sicher keiner hineintraut" spricht, aber letztenendes vertraut er dem Drago. Drakkhar wird in den nächsten Tagen die Schriftrolle erhalten und soll dann an dem selben Abend den Gelehrten mit dem Tarnnamen "Kompass" am Hinterausgang des Kulttempels abholen.

Als Drakkhar von dem Gespräch erzählt sind sich dann aber doch alle einig: Der alte Hexerturm ist doch nicht geeignet.

"Dann nehmen wir halt einen Gasthof" wirft Drakkhar ein, "das ist eh viel bequemer" - "und gefährlicher." entgegnet Hurog. "so ein Gebäude können wir nicht verteidigen, und auffallen tun wir auch."

Die Diskussion wogt länger hin und her, bis Wigand irgendwann das Wort "Jagdhütte" durch den Kopf geht. Noch während seine Freunde weiter diskutieren steht er auf und spricht mit dem Hausdiener des Barons. Sicher, dieser hat so eine Jagdhütte, allerdings ist sie seit gut einem Jahr nicht mehr benutzt worden, und es war lange keiner dort.

Nachdem Wigand den Diener noch eine Weile mit anderen Themen von dieser Information abgelenkt hat, kann er seine Gefährten schnell davon überzeugen, dass dieser Ort perfekt für ihre Zwecke sei. Thassilo und Thuran werden beauftragt für Proviant zu sorgen, Hurog kümmert sich um etwaige Ausrüstung und Wigand requiriert mit der magischen Schriftrolle von Giselle einige Pferde aus den Hofstallungen.

So ist dann auch alles vorbereitet, als ein Botenjunge das geheime Schriftstück in einer anonym versiegelten Kartusche übebringt. Das war das Signal auf das alle gewartet haben. Im Laufe des Tages fertigen Wigand und Drakkhar jeweils eine Abschrift des Dokumentes an.

Am Abend, während der Ork Thassilo und Thuran aus der Stadt führt, holen Drakkhar und Wigand den Dechiffriergelehrten vom Kulttempel ab. Dieser ist zuerst über die Heimlichkeit der beiden verwundert (schließlich nötigt Wigand ihm noch eine Verkleidung auf), stimmt dann aber zu.

Unerkannt und ohne Verfolger kommen sie so aus der Stadt und quartieren sich ob der späten Stunde in einem kleinen Gasthof kurz vor den Toren Catars ein.

Die Nacht dort ist ohne jegliche Ereignisse trotz Wigands heimlichen Ausprobierens seiner ersten Zaubersprüche.

Auch die Reise während des folgenden Tages ist ohne Vorkommnisse. Etwas beruhigt kommen die Freunde dann am Abend an einem durch eine Holzpalisade gesicherten Gutshof an. Die Einwohner des Hofes sind recht wehrhaft und wohl aufgrund schlechter Erfahrungen ziemlich vorsichtig. Erst als sie die Gruppe sehen und Drakkhar mit einem gefüllten Geldbeutel winkt werden die Freunde eingelassen.

Zur Sicherheit werden zwar alle angewiesen die eigenen Waffen in dem zugewiesenen Zimmertrakt zu lassen, aber da jeder dieser Aufforderung prompt nachkommt werden die Bedenken anscheinend fallengelassen und alle herzlich zum gemeinsamen Abendessen eingeladen.

Als Wigand dann aber sieht, wie ein kompletter gebratener Truthahn innerhalb von 5 Minuten extra für die Gäste auf dem Tisch steht wird er doch misstrauisch - so schnell ist doch kein so opulentes Mahl zubereitet!

Schon fürchten alle, dass sie verraten worden sind, und sie gar gleich alle um ihr Leben kämpfen müssen. Noch während Hurog schaut ob er das Besteck als provisorische Waffe einsetzen kann, klärt sich die Situation:

Noch eine Gruppe Gäste erscheint im Gutshof. Es handelt sich um Anthang den Roten zusammen mit seinen Begleitern, einem Halbling, einem Ork, einem Zwergen sowie einen älteren Magister aus dem Kult. Anthang hatte mit seinen Freunden zusammen den Halbling aus der Gewalt dalorischer Sklavenhändlern befreit, und war nun auf der Rückreise. Da der Halbling noch recht schwach auf den Füssen ist, hatte Anthang einen Boten vorausgeschickt um überall auf der Strecke einen Schlafplatz zu organisieren. Schliesslich ist der Onkel des befreiten Halblings nicht nur der Finanzier der Rettungsaktion sondern auch Catars größter Händler für Rauchkraut!

Folglich hatte der Wirt Wigand und seine Begleiter für Anthang und dessen Gruppe gehalten - kein Wunder, gleichen sich doch Wigand und Anthang wie die Brüder die sie auch sind:

Anthang der Rote ist tatsächlich eines der vielen Kinder Eregors, wenn er auch nicht ahnt, was wirklich sein Erbe ist. Bei ihm haben sich die drachischen Kräfte noch nicht gezeigt, und so denkt er, sein Vater sei ein reisender Händler oder Vagabund gewesen.

Die Gruppe um Anthang arbeitet meistens als Söldner oder Abenteurer erzählt Wigands Bruder während des Abendessens. So haben sie zum Beispiel sogar der Bande um Reißzahn den Garaus gemacht. Leider musste Anthang nach dem Gefecht feststellen, dass einer der Gefolgsleute Reißzahns auch einer seiner Brüder war - leider war es da schon zu spät, Anthang musste den (mit einem Helm maskierten) Mann während des Kampfes töten.

Schweren Herzens, doch aus gegebener Vorsicht entschließt sich Wigand nicht dazu, Anthang in die Familiengeheimnisse einzuweihen. Allerdings lässt er sich die Adresse geben unter der Anthang in der Stadt erreichbar ist. Wigand verspricht seinem Bruder, sich bei ihm zu melden sobald er von dieser Reise zurück sei.

Am nächsten Morgen verabschieden sich die beiden Gruppen voneinander und von den Leuten des Gutshofes und machen sich in gegensätzliche Richtung auf.

Nach einem weiteren Tagesritt kommen die Freunde endlich bei der Jagdhütte des Barons an. Es handelt sich fast schon um ein kleines Anwesen, eingefriedet von einer hohen Steinmauer. Im Inneren der Mauer finden sich vier Eckhäuser für Stall, Latrinen und Domestikenhäusern und in der Mitte steht ein kleineres Jagdhaus. Es dauert nur einen kurzen Moment bis Thassilo das schwere Torschloß geknackt hat, und so quartieren sich alle in dem Jagdhaus ein. Während Thassilo und Thuran die Qualität und Menge der Vorräte sichten sorgen sich Hurog und Wigand um die Verteidigungsmöglichkeiten der Gebäude gegen mögliche Angreifer. Hurog ist nicht vollends zufrieden zu stellen, gibt aber zu, dass dies schon ein vernünftiger Ort sei.

Schlußendlich setzen sich alle zur Ruhe und lassen den Kompass seine Arbeit beginnen....

Tore und Trolle

Platsch!

"Ich wünschte, Du würdest das lassen, Sohn, und die ganze Sache hier mit mehr Respekt ansehen!"

"Vater, ich versuche schlicht die Regeln dieser Traumreisen besser zu verstehen. Und geträumte Steine in geträumtes Wasser zu werfen hilft mir dabei, mich hier zurechtzufinden. Sieh es als wissenschaftliches Experiment."

Wigand setzte sich mit seinem geträumten Körper auf einen geträumten Stein, und sah das Traumbild seines Vaters an. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er nur sah, wie er sich seinen Drachenvater vorstellte, oder ob er sah, wie dieser wirklich aussah, oder vielleicht nur, wie Eregor sich selber sah - verflixt, das war alles viel zu kompliziert, morgen würde er wieder Kopfschmerzen haben!

"Lass mich Dir erklären, was gestern passiert ist. Das ist nicht ganz unwichtig, zumal Du eventuell schon einmal eines meiner Geschwister in Richtung Hauptstadt schicken solltest - nur für den Fall!"

"Wir hatten ja über die letzten paar Tage dieses kleine Anwesen etwas befestigt. Hurog und Thassilo haben sich derweil die Umgebung angesehen - Hurog meinte, so könne man sicherstellen, dass wir alle Schleichwege hierher kennenlernen würden."

"Der Bursche ist echt paranoid, ich hatte Dir ja gestern schon erzählt, dass er fürchtet Anthang wäre umgebracht worden. Zum Glück konntest Du mir ja bestätigen, dass das Unsinn war, und Anthang ja noch lebt.

Dennoch scheint es jemanden zu geben, der unserem Gelehrten ans Leder will, aber lass mich der Reihe nach erzählen:"

"Es war am dritten Tag, da entdeckten wir Bewegung in den Dorfruinen. Als Drakkhar dann in Rabenform nachsehen flog, konnte er insgesamt sechs Söldner erkennen, die am Waldrand ihr Camp aufgeschlagen hatten.

"Am nächsten Tag kamen sie dann zu uns, zu Pferde. Nach der Ausrüstung zu urteilen waren es definitiv Söldner: Der Anführer trug einen Plattenpanzer, zwei seiner Männer schienen erfahrene Nahkämpfer zu sein, zwei waren Bogen- bzw. Armbrustschützen, und im Hintergrund stand noch ein eher schmächtiger Mann mit einer Ledertasche. Wir vermuteten einen Magier (er ist aber nur ein Feldscherer, wie sich später herausstellte).."

"Der Anführer machte uns in kurzen Worten klar, dass sie nur den Gelehrten wollten, und dass uns nichts passieren sollte, würden wir ihn ausliefern. Als ob wir so feige wären!"

"Ich erzählte ihm, wohin er sich sein Angebot stecken könne, und wir alle machten uns auf den nun zweifellos kommenden Angriff bereit."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von denen mit den Feuerbällen und Gewehrschüssen gerechnet hatte. Zwar töteten wir keinen, aber ihre Pferde und der Heiler waren schon angesengt, und so flohen sie zurück zu ihrem Lager."

"Uns allen war klar, dass es dabei nicht bleiben würde. Nach ein wenig Zureden erklärte sich Dein Hohepriester noch einmal bereit, zu dem Söldnerlager zu fliegen. Er konnte sehen, dass sie Holz sammelten, und irgendwas bauten."

"Wir anderen blieben in der Zwischenzeit nicht untätig, und bauten unsere Verteidigung aus. Sicherlich würden die Halunken versuchen uns mit Brandpfeilen zu beschießen, also wurden auch Wassereimer bereitgestellt und die Strohdächer nass gehalten."

"Und tatsächlich: Mitten in der Nacht hörte Thuran, wie sich jemand an die Mauer heranschlich. Hurog konnte zwei der Kerle vor dem Tor erkennen, die (weitgehend wirkungslose) Brandpfeile auf uns schossen. Und plötzlich hörte ich hinter mir ein Scharren über die Ziegel der Mauer! Ich schoß einen Feuerball auf den Schemen und konnte befriedigt hören, wie er aufschrie und von der Mauer fiel!"

"Du kannst Dir vorstellen, dass ein Feind im Anwesen für uns eine schlechte Sache war. Eine hektische Suche nach dem Mistkerl ging sofort los, und schliesslich fand ich ihn auf der Baumplattform! Ich fing gerade an zu überlegen, wie ich ihn am besten da herunterholen würde, da löste Hurog das Problem auf seine Weise:"

"Durch seine Äxte leuchtend wie ein Neujahrsbaum spazierte er an den Fuss des Baumes und machte dem Söldner klar, dass es ihm ü-ber-haupt keine Mühe machen würde diesen Baum zu fällen und alles Fallobst kurzerhand umzubringen. So schnell hat sich uns noch niemand ergeben!"

"Das gute an Gefangenen ist ja, dass man sie verhören kann. Schnell bekamen wir heraus, dass dass ein Aushang in Catar alle Kopfgeldjäger auffordert, nach uns zu suchen, und lobt gleichzeitig eine ganze cibolanische Mark für den Kopf des Kultgelehrten aus. Aber nichts für uns, was ich schon fast beleidigend fand."

"Am nächsten Tag entdeckten wir früh morgens eine Rauchsäule am Horizont. Nach einigem Zureden flog Drakkhar dort vorbei uns entdeckte mehrere Tote um einen verbrannten Planwagen auf dem Weg - was immer dort passiert war."

"Auf jeden Fall waren wir entschlossen unseren Gefangenen irgendwie zu nutzen, also regten wir bei den Söldnern Verhandlungen an - vielleicht würden sie ja im Austausch für ihren Kumpel auf ein weiteres Vorgehen gegen uns verzichten?"

"Aber bevor es tatsächlich zu diesem Austausch kam kehrte Drakkhar aufgeregt von einer Erkundung zurück: Ein Troll war im Anmarsch!"

"Tatsächlich: Begleitet von zwei Orkkriegern kam ein Troll die Strasse auf uns zugeschlurft. Wir feuerten Pfeile, Bolzen, Musketenkugeln und Feuerbälle auf die Kerle, und Drakkhar schaffte es sogar das Monster mit einem Augenstecher zu blenden."

"Aber schlußendlich waren die Kerle zu zäh, und einer nach dem anderen kletterten alle drei über die Mauer (ein Glück, so bleib wenigstens das Tor heil...)."

"Nun, ich muss Dir sagen, dieser Flammenschwertzauber ist ja recht eindrucksvoll, aber es braucht eine Ewigkeit ihn herbeizurufen. Als ich damit endlich fertig war, lag der Troll von Hurog erschlagen am Boden, daneben ein toter Ork, und der letzte der Bande machte sich gerade aus dem Staub."

"Da erst bemerkte ich, dass Thassilo schwer am Kopf blutete! Anscheinend versteckte sich irgendwo im Wald ein Scharfschütze mit einem besonders guten cibolanischen Gewehr!"

"Leider konnten wir den Hund weder richtig sehen, noch erwischen, und als er den einsamen Ork wegrennen sah, muss er wohl Muffensausen bekommen haben. Wenigstens hat er nur noch einen Schuß auf mich abgegeben, und war dann auch weg."

"Tja, das ist also passiert, aber ich denke, wir kommen schon zurecht, danke der Nachfrage. Ich glaube, ich schlaf mich jetzt erstmal aus, zumindest bis meine Wache losgeht."

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch  - Winter

Es war definitiv das letze Mal, dass ich mich habe überreden lassen wider besseres Wissen meine Magie einzusetzen. Ich muss wirklich darauf achten, dass ich Wigand diese wichtige Lektion mitgebe.

Man kann Gold und Silber verprassen, man kann Völlerei betreiben, man kann ein einem Becken voller Drachenwein baden und meinetwegen Perlen in Essig auflösen, um damit den Salat zu garnieren.

Man darf aber nicht verschwenderisch mit Magie umgehen.

"Fliegt doch nochmal los." haben sie gesagt. "Schaue bitte nach, ob noch mehr Gegner uns bedrohen." flehten sie mich an.

Herausgetraut haben sich sich auch nicht mehr, aus Furcht von diesem Schützen getroffen werden zu können.

Nun... auf meine alten Tage werde ich wohl weich. Ihre Angst in den Augen und ihr flehen brachte mich nun also dazu die Rabenform anzunehmen und nach unseren potentiellen Gegnern Ausschau zu halten.

Auf meinem Rundflug entdeckte ich das Lager der Menschen. Einer von ihnen war unser Gefangener. Wie so oft verstehe ich meine Gefährten nicht. Gefangene... pah!

Nun gut, sie haben die Information aus ihm herausgequetscht, dass es ein Kopfgeld auf den Schriftgelehrten gibt. Aber was genau soll uns dieses Wissen nützen? Wir werden dieses kopfgeld schließlich kaum einkassieren können.

Haben sie denn nichts dazugelernt? Menschen kann man nicht trauen.

Bereits damals in der Dimensionstasche war es ein Fehler Gefangene zu nehmen. Solche Situationen scheinen meine Gefährten aber zu vergessen.

Der überlebende Ork hatte sich im Wald versteckt, ich konnte aber sein Feuer ausmachen. Der würde uns so schnell keine Probleme mehr bereiten. Ein einsamer Ork auf der Flucht. Dass ich nicht lache.

Wesentlich mehr Kopfschmerzen machte mir der Scharfschütze, der eindeutig ein Cibolaner sein musste. Niemand sonst verfügt über diese seltsamen und faszinierenden Waffen.

Meine Befürchtungen sollten sich wie immer bewahrheiten und dank meiner herausragenden Fähigkeiten konnte ich noch sehen, wie dieser Cibolaner seine Waffe auf mich richtete. Die einzige Chance die ich sah, war hinter ihm zu landen.

Was ich dort bemerkte, ließ mich verwundern. Der Cibolaner war ein Halbling. Wahrscheinlich hat mich der Kontakt zu Thassilo so weich in bezug auf Halblinge werden lassen, obwohl Thassilo mich offensichtlich nicht ausstehen kann. Nunja. Die einfachen Völker reagieren oft mit Ablehnung, wenn sie ihre natürliche Ehrfurcht vor den Dragos bemerken.

Wie dem auch sei. Anstatt ihm Feuerbälle um die Ohren zu schleudern, um ihm auf seinen angestammten Platz zu meinen Füßen zu verweisen, wählte ich die Methode ihn mit Magie zu verwirren und zur Aufgabe zu bewegen.

Natürlich schoß er auf mich und verletzte mich schwer.

Niemals wieder werde ich meinen Vorteil so leichtfertig aufgeben. Nie wieder Gefangene, nie wieder Überlebende!

Letztendlich kamen Hurog und Wigand zu meiner Hilfe. Wigand und ich warfen Feuerbälle auf diese Ausgeburt Cibolas, bis Hurog ihn letztendlich mit einem Pfeil an den Baum nagelte.

Ich verwandelte mich als in einen Raben, um diese Waffen zu sichern. Hurog hat ein großes Interesse an diesen cibolanischen Dingen entwickelt und effektiv sind diese Dinge ja.

Kaum hatte ich mich in die Lüfte erhoben, schon gab es eine gewaltige Explosion, die mich in Stücke riss. Hätte das Schicksal es nicht anders vorgesehen, würde ich jetzt diese Zeilen nicht schreiben und meine Gefährten würden sich wie Bluthunde auf meine Ausrüstung stürzen.

Jedefalls wachte ich im Bett liegend auf. Die anderen berichteten mir aber Folgendes: Während Hurog, Wigand und ich mit dem Cibolaner beschäftigt waren, nutzen diese törichten Menschen ihre vermeintliche Gelegenheit und griffen das Haus an.

Thuran und Thassilo riefen um Hilfe, so dass Hurog zurück stürmte, um die Menschen zu erlegen.

Was auch immer in diesem Haus geschah... Der Fußboden ist blutig und draußen im Hof liegen abgetrennte Körperteile und Reste menschlicher Leichen. Die Menschen wurden wohl aufgehalten.

Wie sollte es aber auch anders sein, wollte unser Gefangener wohl ausbrechen und dem Kultisten ans Leder. Nunja. Hurog hat unseren Fehler, ihn am Leben zu lassen, wieder wett gemacht, so dass wir bis aufs erste wieder in Sicherheit sind.

Der Anführer der Menschen allerdings ist wohl entkommen.

Ich muss mich jetzt darauf besinnen zu Kräften zu kommen. Hoffentlich erliegt unser exzentrischer Heiler nicht wieder seinem Antidragoismus, denn dieses mal bin ich wohl wirklich auf seine Hilfe angewiesen.

Vorsicht vor dem Hexenjäger!

Verdammt, ich hätte nie gedacht, dass es so gefährlich sein kann, einen einzelnen Schreiber zu bewachen. Was das Gesindel alles für eine lausige cibolanische Mark anstellt...

Nachdem wir den Scharfschützen, den Troll, die zurückgekommene Gruppe der ersten Kopfgeldjäger und noch anderes Gesochs umgebracht oder vertrieben hatten, konnten wir uns erst einmal sammeln.

Drakkhar hat sich wieder einmal viel zu weit vorgewagt, aber es ist nichts lebenswichtiges verlorengegangen, und Thuran hat mittlerweile ganz schön Erfahrung mit dem Zusammenflicken der Dragoschuppen.

Es macht mir richtig Angst, dass ich sogar Thassilos Verletzungen langsam als Routineangelegenheit ansehe - zum Glück hat der Kleine einen dicken Schädel.

Als der Kultgelehrte endlich fertig war, präsentierte sich das Ergebnis fast als Enttäuschung: Es handelte sich um einen Tagebuchauszug aus den Zeiten des Aufstandes. Der Autor berichtete, wie ein Rebell mit einem Stab wie den unsrigen in das Allerheiligste des Kultes eindrang und diesen dort in der Mitte des Raumes in den Boden rammte.

Nach einem grellen Blitz waren alle dort anwesenden Kultisten tot, und, das war das Wichtige für uns, die Altäre geschlossen!

Laut Aufzeichnungen war von dem Stab nur ein geschmolzener Haufen Metall übrig, und niemand weiß, was mit dem Rebellen passiert ist...

..nicht sehr ermutigend, aber dennoch haben wir jetzt wohl eine Waffe!

Nun galt es also einen sicheren Rückweg zu finden, denn ohne Zweifel haben noch längst nicht alle Schurken die Hoffnung auf eine cibolanische Mark aufgegeben!

Drakkhar erklärte sich nach vielem guten Zureden dann doch noch einmal bereit, die Gegend aus der Luft zu erkunden, während wir die Gegend von unseren Ausgucksposten überwachten.

Das Ergebnis gefiel keinen von uns wirklich: Südlich, auf der Straße in unsere Richtung traf Drakkhar auf einen Hexenjäger mit einem knappen Dutzend Männern im Gefolge. Und auf halben Wege zwischen dem und uns: Einen toten Ork mit einem Giftpfeil im Rücken - identisch mit den Pfeilen die der Jäger benutzte um auf uns zu schießen!

Ich weiss nicht was den Mistkerl dazu veranlasst hat uns aus dem Süden bis hierher zu verfolgen, wahrscheinlich irgend so eine Ehrengeschichte. Fakt war, dass es zu gefährlich war, ihn unbeachtet hier herumstreichen zu lassen.

Nach längerer Diskussion machten wir uns am nächsten Tag also selber auf die Jagd! Thassilo hatte ein Waldgebiet ausgemacht in dem sich nicht ein Vogel sehen liess. Wir alle waren uns ziemlich sicher, dass das nur bedeuten konnte, daß genau dort der Hyppogreif hausen müsste. Und wo das Reittier ist, kann der Reiter nicht weit weg sein.

Vorsichtig schlichen wir uns an. Ich blieb zur Sicherheit etwas weiter hinten, da Drakkhar mir immer noch etwas wackelig auf den Beinen schien. (Um ihm die Sache nicht zu peinlich zu machen, sagte ich allen, dass Thassilo mich wegen meines Lärms nach hintern geschickt hatte.)

Als Thassilo uns nach einer Stunde Suchens schreiend entgegenkam war mir klar, dass wir zumindest den Hyppogreif gefunden hatten. Es gelang mir Thassilo aufzuhalten, so dass er nicht kopflos durch den Wald weiterrannte. Während Drakkhar noch beruhigend auf ihn einsprach beeilte ich mich, um so schnell wie möglich Hurog und Thuran zur Hilfe zu eilen.

Doch ich kam zu spät (Es ist ein böses Gerücht, dass ich beim Anblick des lebenden Monsters schreiend weggelaufen bin): Thuran hatte dem Biest mit einem einzigen Schlag den Flügel abgeschlagen - selbst so ein Monster verkraftet das nicht.

Hurog war schon weiter gerannt, und Thuran gestikulierte in eine Richtung: "Der Jäger ist irgendwo da, und schiesst mit Giftpfeilen".

Und wie: Besorgt musste ich mit ansehen, wie Hurog wie tot im hohen Grass lag, niedergestreckt von wer weiss was für einem heimtückischen Gift.

Zum Glück rappelte er sich schon wieder auf, noch bevor ich bei ihm ankam - ich habe noch nie so einen zähen Burschen wie Hurog gesehen...

...anders als Drakkhar. Zwar gelang es ihm den Jäger mit einen Windstoss zu Boden zu werfen, doch kurz danach wurde auch er von Giftpfeilen getroffen. Mit einem schon fast ergebenen Seufzer machte Thuran sich daran, ihn wieder zusammenzuflicken..

Natürlich war unser Ork dann auch vor mir beim Jäger - naja, fast. Zeitgleich kamen zwei meiner Feuerbälle an. Der folgende Kampf war kurz - und endete damit, dass der Jäger wohl schwer verletzt das Weite suchte. Hurog gelang es noch, zwei Pfeile abzuschiessen, aber leider konnten diese den Mistkerl nicht aufhalten.

Aber ein Erfolg blieb uns: Ohne Reittier, verletzt und ohne einen guten Teil seiner Ausrüstung stellte der Jäger keine direkte Gefahr mehr dar. Einholen konnten wir ihn eh nicht, so elbengleich und schnell rannte er durch den Wald.

Also packten wir unsere Sachen und machten uns endlich auf nach Hause, nach Catar.

Leider hatten wir in all der Aufregung die Zeit vergessen, und der starke Wintereinbruch tat sein übriges: Wir konnten es unmöglich vor Anbruch der Nacht zum nächsten Gasthof schaffen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als an der Straße zu campieren.

Es geschah dann während Hurogs Rache: Der Hexenjäger war gar nicht weitergezogen, sonder hatte uns mit seinen Mannen eingekreist. Wir hatten überhaupt keine Chance zur Gegenwehr, und wurden vor die Wahl gestellt: Einen fast chancenlosen Kampf, die Auslieferung des Kultgelehrten oder die Zahlung von eintausendfünfhundert D…

Drakkhar protestierte natürlich pro forma, aber schlußendlich hatten wir keine Wahl: Die Wegelagerer wurden entlohnt und zogen ihres Weges...

Zwischenspiel: Einatmen, ausatmen

Einatmen.

Ausatmen.

Wigand sieht sich um. Er ist umringt von seinen Freunden, und hinter denen standen wachsam die Soldaten des Königs. Gut, es waren nicht die Mannen von König Darin, sondern Männer Gerrits, dem Gegenkönig.

Aber dennoch Verbündete…

Nicht mal zwei Jahre ist es her, daß Wigand und Thassilo als Einzelgänger durch Catara gezogen sind. Sie waren Glücksritter, Vagabunden und Gelegenheitsgauner.

Und heute? Der König selbst hat sie zu Rittern am Hofe ernannt, sie mit einer Mission beauftrage von deren Gelingen der ganze Krieg abhängt, sogar die Zukunft des Reiches!

Einatmen.

Wigand kann es immer noch nicht fassen, dass er so viel Verantwortung übernommen hat, sogar freiwillig, ohne einen direkten Vorteil daraus zu ziehen.

Zugegeben, er hatte es kurzzeitig versucht. Die Gelegenheit mit der Währungsreform war einfach zu verlockend. Mit der Gilde konnte er einen hervorragenden Deal machen, und beinahe hätten er und Thassilo sich 1000 Goldkronen teilen können - wenn der Baron nicht dahinter gekommen wäre.

"Es würde dem Reich schaden" meinte er. "Gib 900 zurück und wir reden nicht mehr drüber" sagte er. Immerhin wurde Wigands Talent gelobt, und seine Freunde waren auch von 100 Goldkronen hinreichend beeindruckt.

Ausatmen.

Drakkhar beginnt seine Zauber zu sprechen. Das ist für Wigand das Signal, in weniger als einer Minute geht es los.

Einatmen.

Zum Glück sind sie alle gut ausgerüstet. Thuran hat die letzten zwei Monate gut genutzt, und genügend Heiltränke für eine halbe Kompanie gebraut. Auch Drakkhar sollte diesmal besser geschützt sein. Als Hohepriester der inzwischen offiziell gegründeten Kirche Eregors wurde ihm ein elbisches Kettenhemd gestiftet.

Ausatmen.

Drakkhars Segenszauber stärkt Wigands Geist. Ruhig und besonnen fängt er an seine eigenen magischen Formeln zu sprechen. Die Feuerkrone. Sein Flammenschwert. Gleich geht es los.

Einatmen.

Die letzte Verschnaufpause hatten sie hier in Immenbeek. Dort wo fast alles anfing. Ein letztes Mal haben Thassilo und Wigand ein Dorf mit ihren Späßen unterhalten. Ein letztes Mal haben sie ihre Sorgen vergessen können, nicht an ihren Auftrag gedacht. Erst als Eregor Wigand im Traum mitteilte, dass die Flotte nun vor Kellanweds Festung angekommen sei, brachen sie zu der alten Kultkirche auf, um durch das Portal zu treten..

Ausatmen.

Es ist soweit. Alle Zauber sind gesprochen, jeder weiß was er zu tun hat. Niemand weiß, was ihn auf der anderen Seite dieses Portals wirklich erwartet. Es geht los.

Einatmen.

Es geht los!

Fünf gegen Myrandia

Es tut nicht weh, durch ein magisches Portal zu treten. Aber es verwirrt total.

Ich konnte gerade noch irgendwie meinen Geist klären, da hörte ich auch schon die Salve!

Irgendwo in diesem Raum stand eine Gruppe Zwerge, alle in cibolanischer Rüstung, mit rauchenden Gewehren im Anschlag. Ein kurzer Blick zurück beruhigte mich. Keiner wurde ernsthaft getroffen, alle meine Freunde waren noch am Leben.

Hurogs Konstitution schien ihn am schnellsten wieder handlungsfähig zu machen: Mit einem Siegesschrei rammte er den Metallstab in die Mitte des Sternenornaments.Eigentlich hätte keiner von uns von dem folgendem Lichtblitz überrascht sein sollen, wurde er doch in dem vermaledeiten Tagebuch erwähnt.

Tatsächlich hatten wir das aber alle in der Aufregung vergessen. Eine Minute lang tanzten bunte Sterne vor meinen Augen, obwohl es sich eher wie Stunden anfühlte.

Irgendwie schafften Hurog und ich es, die Zwergenwachen im Nahkampf zu verwickeln, Ich hörte Thassilo mehrere Schüsse mit den Schrotbüchsen abgeben, und irgendwie schafften wir es sogar, einige der Wachen umzubringen. Da gellte Thassilos Ruf durch den Schrein:

"Da ist Kellanwed!"

Zusammen mit Hauptmann Kalaamn und einer Leibwache betrat der Anführer der cibolanischen Streitmacht den Raum. Ich war immer noch geblendet, aber er muss ganz schön entsetzt dreingeschaut haben: Aus den Altären entwich die Magie, sammelte sich in der Mitte des Raumes. Langsam schloss sich die Quelle seiner Macht…

Wütend griff Kellanwed in den Kampf ein. "Ihr werdet diese Verrücktheit bereuen!"

Auch seine Gefolgsleute griffen uns an, wären die meisten von uns nicht im wahrsten Sinne des Wortes so verblendet gewesen, hätten wir vielleicht aufgegeben.

Aber so kämpften wir mit blinder Wut weiter, bis uns auf einmal ein Wunder zur Hilfe kam:

Mit einem weiteren Lichtblitz wurden wir, wie uns Drakkhar später sagte, in das innere eines Reisephänomens transportiert!

Langsam kehrte auch meine Sicht zurück, und ich konnte endlich unsere Gegner sehen. Ein weiterer cibolanischer Zwerg sank tot zu Boden, fiel durch das weisse Irrlichtern des Reisepänomens hindurch und war verschwunden.

Irgendwie gelang es endlich Drakkhar Hauptmann Kalaamn zu töten. Triumphierend hielt er sein Rapier hoch. Endlich hat der den Blutschwur den er den Zwergen gegeben hat eingelöst!

Währenddessen tobte der Kampf weiter, ungeachtet der seltsamen weissen Lichtblase in der sich alle befanden.

Kellanwed ergriff sein dunkles Gegenstück zu meinem Flammenschwert, Eine schwarz schimmernde Sense und ging zum Angriff über. Während er mit Hurog und Thuran beschäftigt war, sah ich, dass der Champion sich auf Thassilo zubewegte!

"Lass meinen Bruder in Ruhe" schrie ich und warf mich ihm in den Weg. Das war zwar heldenhaft, aber auch etwas dämlich. Wahrscheinlich hätte der Kleine ihm auch irgendwie ausweichen können, und ich fand mich nun einem wirklich wehrhaften und erfahrenem Waffenmeister gegenüber. Mit meiner Deckung machte er kurzen Prozess, und ehe ich auch nur einen einzigen Streich machen konnte, blutete ich aus mehreren Wunden. Meine Glücksbringeramulette waren wohl das einzige, was mich hier vor dem Tod bewahrte.

Zum Glück kam mir Thuran (oder war es Hurog?) schnell zur Hilfe, und der Kerl ließ vorerst von mir ab. Ich hingegen ließ es mir nicht nehmen Kellanwed persönlich anzugreifen.

Das war der Mann, der meine Schwester verhext hatte, der seine Armee in mein Land hat einfallen lassen. Voller Zorn hieb ich auf ihn ein.

Der Kampf dauerte wohl weniger als zwei Minuten, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Die Gegner wechselten immer wieder, meine Glücksbringer waren alle zerstört, ich kämpfte um überhaupt auf den Beinen zu bleiben, Hurog blutete aus mehreren Wunden und schließlich…

…schließlich hieb Thuran, ausgerechnet Thuran, unser Heiler, Kellanwed mit einem einzigen Schlag beide Beine ab!

Cibolas Heerführer und Hexenmeister hatte einen ungläubigen Gesichtsausdruck, als er zu Boden sank,. Und als ob es göttliche Fügung sei, entließ uns in diesem Moment auch das Reisephänomen aus seinen Fängen.

Verletzt, abgekämpft, aber siegreich landeten wir auf einem verwilderten Acker, wer weiß wo...

Auszug aus Drakkhars Reisetagebüchern – Jahre Später

Wir sind die gefeierten Helden.

Kellanved wurde aufgehalten. Die cibolanische Flotte wurde zurückgeschlagen.

Unser Plan hat funktioniert.

Es wurde uns sogar eine Statue gewidmet, welche auf dem Platz vor dem Palast zu finden ist.

Der Bevölkerung geht es besser denn je. Die Felder sind voller Früchte. Die Stadt ist sauber. Keine Halunken die einen bestehlen. Keine Gewalt in den Straßen des Hafenviertels.

Die Leute haben zu essen. Die Wissenschaft wird vorangebracht.

Die Kirchen und der Kult sind gut besucht.

Der König wandert durchs Land um dem Volk näher zu sein.

Sogar die Bedrohung aus dem Norden hat sich erledigt und die Hexerstämme haben dem König Treue geschworen.

Ging es dem Reich je besser?

Nun... Ein kleiner Schatten macht sich doch breit.

Aus irgendeinem Grund steht ein Krieg mit den Elben bevor.

Aber waren es nicht die Elben, die Catara gegen die Cibolaner im Stich gelassen haben? Was ist so ein Nachbar wert?

Wer sind wir, diese Idylle zu zerstören?

Welche Motive haben wir, die Bevölkerung wieder in ein unsichereres Zielalter zurückzustoßen?

Natürlich gibt es Schattenseiten.

Alle rothaarigen müsssen um ihr Leben bangen, da ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt ist. Wobei dies ja nicht ausschließlich ein Nachteil sein muss.

Diese seltsamen Prophezeihungen aus zweifelhafter Quelle scheinen irgendwie doch die Wahrheit wiederzuspiegeln.

Das "missglückte" Attentat auf den König wurde offensichtlich durch Ammanas Virkyl durchgeführt.

Meine Kirche wurde wieder verboten und ausgerechnet die Größen des Reiches sind entweder auf der Flucht oder sitzen in diesem Versteck, welches gleichzeitig die Überreste der Kirche der Drachen darstellt.

Dort sitzen Sie nun und hoffen.

Der Baron, Giselle, der Druide.

Gleichzeitig tun der Dragobotschafter und Lady Alsen ihr bestes , um die Hoffung aufrecht zu erhalten.

Aber worauf hoffen sie?

Darauf, dass es dem Volk wieder schlechter gehe?

Darauf, dass der König wieder einen Krieg gegen Dalora provoziert?

Es ist nicht lange her, da hatte ich Angst vor dem Baron. Da hatte ich Befürchtungen, dass Giselle uns gefährlich sein könnte. Da dachte ich der Druide sei in seiner Weisheit und Macht nicht zu erfassen und grenzenlos.

Ich fürchtete mich meines Lebens, weil der Dragobotschafter ein paar Goldstücke von mir verlangte und jedesmal wenn Lady Alsen mich ansah, hatte ich das Gefühl sie würde direkt durch mich hindurch auf meine Seele schauen.

Vielleicht verändert man sich, wenn man einmal die neun Altäre geschlossen und den cibolanischen Heeresführer besiegt hat.

Vielleicht verändert man sich auch, wenn man Jurgrim Drachentöters untoten Resten gegenüber stand und wenn man neben der Leiche des verschwundenen Zwergenkönigs gerastet hat.

Vielleicht verändert man sich auch, wenn man vom letzten der Druiden die unbekannten Wege der Magie gelehrt bekommt und als einziger Akademiemagier die druidischen Lehren kennt.

Aber sind wir wirklich an der Stelle angekommen an der wir über das Wohl des Reiches entscheiden können?

Sind wir es, auf denen die Hoffnung der mächtigsten Personen des Landes, wenn nicht der Welt liegt?

Ich frage mich, ob meine Gefährten für diese Bürde bereit sind?

Wigand ist ein Narr.

Er liest ein paar alte Blätter und will schnurstracks in sein verderben rennen.

Das steinerne Herz will er stehlen. So ein dummer Junge.

Was auch immer das Drachenblut mit den Menschen anrichtet. Es macht sie nicht schlauer.

Alles was wir haben, ist der Glaube der bösen Mächte, dass wir tot sind. Und das will er aufs Spiel setzen. Pah!

Hurog ist ein einfältiger Wilder.

Als würden sich die Götter für ihn interessieren, rennt er blindlings von einem Fehltritt zum nächsten. Nicht die Götter haben ihn aus der Sklaverei befreit, sondern wir beide zusammen waren es.

Nicht die Götter haben das taloranische Heer aufgehalten, sondern Richard und mein magisches Wissen. Nicht die Götter haben die Cibolaner aufgehalten, sondern Magie und Stahl.

Und es werden auch nicht die Götter sein, die ihn vor dem unheiligen Bann des "Königs" bewahren, sondern die Macht der Drachen.

Dennoch gefährdet es nicht nur uns, sondern alles wofür wir je gekämpft haben durch sein einfältiges Verhalten. So ein starker Arm und so ein schwacher Kopf.

Thuran ist ein egoistischer Zwerg.

"Sollten die Drachen sterben und ich hätte ihnen Treue geschworen, stünde ich ja ganz ohne heiligen Beistand da."

Wieso fällt es ausgerechnet einem Drago auf, dass der Zwerg das Wort "ich" viel zu oft benutzt.

Sein heiliger Beistand wird genau dann aufhören, wenn er Darin unter die Augen tritt. Dieser Gedanke scheint ihm aber nicht zu kommen.

"Falls ich in den Genuß Eregors Schutzes kommen möchte, kann ich ja dann noch konvertieren."

Pah! Und den Dragos wird nachgesagt, sie seien Blätter im Wind.

Wenn ich mich hier so umschaue und den Rest des freien Volkes betrachte, sehe ich fast nur Dragos, die den Mut hatten dem richtigen Weg zu folgen.

Thassilo ist ein rassistischer aber dafür feiger Halbling.

"Alles an Dragos ist schlecht. Alles an Drakkhar ist böse."

Ich war es, den seinen Bruder aus der cibolanischen Gefangenschaft retten wollte, während er sich schon längst aus dem Staub gemacht hatte.

Ich war es, der jedesmal mit ihm zusammen Gebete sprach und ihm Kraft spendete, als er vor Angst weinend zusammenbrach.

Und wir sollen also vollbringen, was Lady Alsen, der Druide, der Baron, der Botschafter und Giselle zusammen nicht vollbringen können.

Wenn ich mir meine Begleite so anschaue, dann scheint die Rettung der Welt mal wieder an dem Drago zu hängen.

Gut. dann soll es so sein. Ziehen wir also nach Bronzetor und holen uns den Hammer des Hasses.

Und danach Ammanas, holen wir deinen Kopf.

Drakkhars Rede

Am Abend vor der Abreise ruft Drakkhar alle Leute ein, um einen Gottesdienst an den Drachen und an Eregor abzuhalten.

Es sind zwar nur 40 Dragos, zwei Drachenkinder, zwei Menschen, ein Halbling ein Zwerg und ein Ork zugegen, aber dennoch hält Drakkhar am Ende der Predigt folgende Rede:

Auf die Alten Verträge wurde gespuckt. Unsere junge Kirche wurde mit Füßen getreten. Unser König wurde von einer finsteren Macht beseelt und die Kinder der Drachen werden gejagt. Der freie Wille, welches das höchste Gut eines jeden Drago und wahrscheinlich auch jedes anderen Volkes darstellt, wird uns systematisch genommen.

Einst schwor ich dem König Loyalität. Einst war ich ein Ritter des Hofes.

Diesen Title lege ich hier und jetzt vor den Drachen, den Göttern dem Kult und auch vor euch ab.

Ich bin kein Ritter eines Königs, der den freien Willen eines jeden einzelnen bricht... eines Königs, der unter dem Bann eines Hexers steht... eines Königs der uns alle versklaven will...

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Mittel...

In diesen schweren Zeiten ist das ungewöhnliche Mittel, dass ich hiermit und ab sofort die Kirche der Drachen auflöse.

An ihre Stelle tritt ab sofort die Bruderschaft der Drachen.

Und ihr alle, die ihr einen Schwur auf die alten Verträge, auf die Drachen und auf Eregor geschworen habt, sollt ab sofort meine Brüder bzw. Schwestern sein.

Die Bruderschaft der Drachen ist keine Kirche, sie ist keine Glaubensgemeinschaft. Nein! Sie ist die letzte Bastion gegen das Böse.

Wir sind ein Ritterorden im ständigen Kampf gegen Unterdrückung und Sklaverei.

Zukünftig werden Könige ihre Entscheidungen daran messen, ob sie damit unseren Zorn heraufbeschwören.

Wir werden überall und nirgends sein. Wir werden das schlechte Gefühl sein, dass das Böse beim Schmieden seiner Pläne hat. Wir werden die Unwägbarkeit sein, der unbekannte Faktor.

Ihr haltet dies für große Worte? Nun meine Brüder, das sind sie. Aber sie beschreiben lediglich unsere zukünftigen Taten.

Schaut euch an, was eine Hand voll Leute bewirken konnten.

Wir haben Dalheim zurück gebracht und damit den letzten der Druiden befreit. Dank seiner, wird das Wissen der Druiden in die Welt zurück kehren.

Wir haben das talorische Heer von seinem Weg abgebracht und es in eine Falle laufen lassen. Der Sieg Cataras über Talora wurde zwar mit Schwertern erfochten, aber die Gewissheit über den Ausgang der Schlacht wurde von uns gezeichnet.

Wir waren es, die mitten in die versiegelten Kammern der alten Zwergenhauptstadt gegangen sind, um dort zwischen Grauen und Verderben nach einem Teil der Waffe gegen Cibola zu suchen.

Wir waren es, die die Waffe gegen Cibola mitten in das innerste Heiligtum der Cibolaner getragen und dort damit die Altäre geschlossen haben.

Dieser Zwerg hier streckte Kelernved, den Heerführer der Cibolaner nieder.

Dies klingt alles nach Heldentaten, aber es waren lediglich Schritte auf dem richtigen Weg!

Es sind nicht nur große Ereignisse gewesen, die wir vollbracht haben. Ebenso haben wir Bettlern einen Silberling zugesteckt.

Haben Bauern geholfen sich gegen eine handvoll Goblins zu erwehren, haben Flüchtigen aus Talore eine helfende Hand ausgestreckt.

Jeder, der dem richtigen Weg folgt, kann etwas bewirken. Egal wie klein die Handlung zu sein scheint.

Wir werden uns durch keine falschen Loyalitäten vom richtigen Weg abbringen lassen. Eregor setzt sein Vertrauen in uns. Er kämpft für uns einen Kampf, den wir uns nicht einmal vorstellen können. Jetzt gerade ist er dabei, einem jeden von euch das Geschenk des freien Willens zu erhalten.

Ebenso, wie er für die Freiheit und das Gute kämpft, werden auch wir dafür kämpfen.

Die Geschichte gibt uns Recht. Wir werden von den Zwergen lernen, die ihren Peiniger Ankalan den Schwarzen besiegt haben. Wir werden von der Kirche und dem Propheten lernen, die damals die Cibolaner besiegten.

Wir werden von uns selbst lernen, die wir erneut die Cibolaner zurück schlugen.

Wir werden lernen und trainieren.

Diejenigen von uns, die die Winde der Magie spüren, werden das Wissen der Drachen und das Wissen der Druiden miteinander vermischen, so wie ich es bereits getan habe.

Wir werden uns das besorgen, was wir für unseren Kreuzzug benötigen.

Wir werden hohle Schwüre schwören, an die wir uns nicht halten werden, um an das Wissen und die Fähigkeiten der Hexenjäger zu gelangen. Wir werden Lippenbekenntnisse ablegen, um an der Akademie Zauberei zu erlernen. Wir werden Lügen erzählen, um das Wissen des Kultes zu erlangen. Wir werden lernen mit den Feuerwaffen der Cibolaner umzugehen.

Der Weg dahin ist schwer und steinig. Aber ein jeder von euch ist angehalten sein Wissen und seine Fähigkeiten zu verbessern. Wenn unsere Lehre und unser Training abgeschlossen sein wird, werden wir alle zu Drachenrittern aufsteigen. Kämpfer für das Gute und für die Freiheit!

Es geht nicht nur um einen guten Zweck. Es geht um uns selbst.

Niemand wird in unsere Köpfe gucken. Niemand wird unseren Willen verbiegen.

Wenn unsere erste Schlacht geschlagen ist und die finsteren Mächte, die unseren König in dieses Monster verwandelt haben, besiegt sind, werden Völker in guten Zeiten wieder ihren Göttern und Kult huldigen.

Wenn sie aber in Not geraten, werden sie nach uns rufen.

Wir werden keine offenen Schlachten schlagen. Aber dort wo wir zuschlagen, wird man wissen, dass wir es waren die den Zorn der Drachen verbreitet haben.

Was wir hier tun, werden andere als Hochverrat bezeichnen.

Doch was verraten wir schon? Könige, die dem Bösen verfallen sind? Hexer? Dunkle Mächte? Das sind Dinge, die ich gern hinter mir lasse und die ich gern verrate.

Denn das was wir nicht verraten, ist das Gute und die Freiheit.

Mein Weg und der Weg meiner Gefährten führt uns erneut in das Reich der Zwerge, wo wir einem Untoten eine Waffe entreißen werden. Wir werden dieses Werkzeug der Hoffnung zurückbringen.

Derweil werdet ihr eure Fähigkeiten verbessern. Ihr werdet Ausrüstung und Geld besorgen, ihr werdet magisches Wissen erlangen, werdet Schwertmeister werden. Ihr werdet euch ansonsten unauffällig verhalten und in die Gesellschaft einfügen.

Für keinen von uns gibt es einen anderen Weg, den anderenfalls erwartet uns nur der Tod oder schlimmeres.

Ihr seid die ersten Brüder der Drachen.

Ich werde als das Ohr Eregors, als sein Hohepriester eure Schwüre auf die Bruderschaft entgegen nehmen.

Ich freue mich schon darauf den ersten von euch bei unserer Rückkehr eine Prüfung abnehmen und euch in den Stand des Drachenritters erheben zu können. Aber auch ich werde natürlich eine Prüfung ablegen, bevor ich es wage, diesen Titel zu tragen.

Dragos, Halblinge, Menschen, Drachenkinder, Zwerge, Elben und Orks!

Wappnet euch meine Brüder!

Hurogs Reisetagebuch

Also brachen wir auf.

Die Reise verging recht ereignislos. Von Zeit zu Zeit waren jedoch Orte zu erblicken, die sich in der Zeit seit unserer Reise nach Myrandia verändert hatten. Das schwächerwerden der Barriere zwischen den Dimensionen war nicht weniger geworden seit der Zeit da die Cibolaner zurückgeschlagen wurden. Doch sieht es nicht so aus als würde unsere Welt zu einer oder der anderen Seite driften. Auch der Kapitän unseres Schiffes hat es so bestätigt. Sicherlich passieren schon schlimme Dinge, wenn sich in einem Bereich ein Tor öffnet, in eine böse oder chaotische Region, aber ebenso ist es auch ein Segen, wenn sich ein Tor zu einer Engelssphäre oder einer Dimension der Natur öffnet.

Angekommen in Radesholm stellten wir fest, dass der Bereich des Hafens der früher für die Flösse aus Bronzetor benutzt wurde, heute von Militär kontrolliert wird. Unauffälliges Nachfragen in der Stadt lieferte uns die Informationen, dass sich eine Hundertschaft catarischer Soldaten zwischen uns und Bronzetor befindet. Selbst wenn wir die Stadt einfach verlassen und uns selbst in die Berge schlagen werden, werden wir womöglich irgendwo in eine Patrouille hinein laufen.

Ich war etwas skeptisch als Wigand uns Thassilo sich auf den Weg machten, um eine Führer zu den Zwergen anzuheuern und machte mich schon bereit für eine überstürzten Aufbruch, weil plötzlich die Wachen der Stadt uns suchen. Doch tatsächlich gelang es Ihnen einen Ortskundigen zu finden.

Wir hatten uns darauf geeinigt einander nur mit Decknamen anzusprechen. Meiner ist der meines Vaters Gork, die anderen habe ich leider alle wieder vergessen. Ich halte mich deshalb lieber im Hintergrund und rede nicht mit offen den anderen.

Als wir uns am nächsten Tag mit Wigands und Thassilos Kontakt trafen, stellten wir fest, dass es sich wohl um einen Schmuggler handeln musste. Wir sollten zu Fuß gehen und auch noch für ihn und seinen Begleiter irgendwelche ominösen Kisten schleppen. Ich hätte gedacht, dass irgendjemand sich über das zusätzliche Gepäck oder die Führer beschwert, doch es blieb erstaunlich ruhig und selbst Dhrakhar nahm die Situation kommentarlos hin.

Es erwies sich als gute Wahl. Die Route war uns zwar bekannt. Die zwei Menschen führten uns in eine Tal, dass wir bereits bei der Verfolgung eines Zwergen vor einigen Jahren durchwandert hatten, aber unsere Führer schafften es uns ungesehen von einer Patrouille bis ans Tor des Greifenturms zu führen.

Die Patrouille sorgte jedoch auf den letzten Kilometern bis zu den Zwergen noch für einiges an Gesprächsstoff. Bei einer Rast setzten wir uns etwas abseits von unsere Führern und achteten darauf, dass sie uns nicht zuhören konnten.

Thassilo und ich konnten uns aus unseren Verstecken die Patrouille genau ansehen. Mir erschienen sie als ganz normal. Wie Menschen eben. Thassilo jedoch war sich sicher, dass sie alle bis auf den Sergeanten bleich waren wie Tote. Nein, so habe ich sie nicht gesehen. Aber heißt es nicht, dass die Halblinge die Hauptstadt verlassen haben und womöglich Dinge sehen, die sonst niemand sieht?

Hm... und wenn ich so darüber nachdenke ...

Die Rüstungen der Soldaten waren sehr ungepflegt. Selbst für einen Ork. Und der Eine, links hinten. Hatte sein Kettenhemd nicht ein großes Loch in der Brust genau über den Herzen. So als sei ein schwerer Armbrustbolzen dort eingeschlagen. Das hätte niemand überleben können. Und wer würde eine Rüstung tragen, die einen anderen nicht hat retten können, ohne sie nicht wenigstens zu reparieren? Sollte der Halbling vielleicht doch recht haben. Sollte die Patrouille zum großen Teil aus Untoten bestehen und niemand erkennt sie als solche, außer den Halblingen? Ist das ein Teil der neuen Macht, die auch alle in den Bann des Königs zwingt? Stehe ich bereits unter seinem Einfluss? Ist es mir nicht gelungen sich seiner Macht zu entziehen? Aber ich verfolge immer noch das Ziel Ihn zu töten! Womöglich hat Thuran recht wenn er sagt, dass ich nicht mit den anderen zusammen auf den König treffen darf...

Ihr Götter. Ich muss dringend in einen Tempel des Magmos. Ich muss Euch berichten, was in Catara alles geschehen ist, seit wir das Pentagramm betreten haben und ich muss Euch, ehrenwerter Magmos bitten wohlwollend auf unsere zweite Reise in die alte Zwergenhauptstadt zu blicken.

Plötzlich stehen wir vor einer Gruppe Zwerge. Wie werden wir nun empfangen? Werden sie uns in Ihre Mine lassen? Wer wird für uns sprechen? Sollte es mir zu lange dauern, werde ich einfach vortreten und meinen Ring präsentieren, der mich als Mitglied der Klans der Terun ausweist. Sie werden mir vielleicht nicht sofort glauben. Vielleicht werden sie uns erst einmal gefangen nehmen, doch glaube ich nicht, dass sie unsere Namen sagen werden, wenn wir es nicht selber tun.

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch – Unter dem Berg

Was auch immer Thuran seinem Volk erzählt hat. Es hat funktioniert. Die Zwerge haben ihre Tore geschlossen. Sie haben alle Fremden ihres Reiches verwiesen. Sie verbannen alles drachische...

Dennoch ließen sie uns ein.

Nun.. Erfolge sollten nicht hinterfragt werden, und da sie es selbst nach der Kontrolle unseres Gepäcks für eine gute Idee hielten uns in ihr Reich zu lassen, gebe ich mich damit zufrieden.

Die Zwerge erzählten uns beiläufig von den neuen Problemen, die in der Welt vorliegen: Darins Armee der Untoten wird von einem schwarzen Drachen begleitet. Die Anzahl der Untoten aus Richtung der alten Zwergenhauptstadt nimmt zu.

Was für Zeiten in denen wir leben. Und wir dachten tatsächlich, dass der Sieg über die Cibolaner etwas Gutes war.

Tief in meinem Inneren gebe ich den Cibolanern so langsam recht. Was ist, wenn sie die Guten sind? Was ist, wenn sie ausgezogen sind, um zu verhindern, dass sich hier das Böse ausbreitet.

Sind wir Werkzeuge der Hexer, die im naiven Glauben an das Richtige ihres Handelns die einzige Kraft gegen das Böse vertrieben haben?

Sind wir in Wirklichkeit die Bösen? Selbst die Elben haben sich von Catara abgewendet. Als Wigand und ich damals in cibolanischer Gefangenschaft waren, waren sie nicht alle Ehrenmänner? Sie haben uns gut und ehrenvoll behandelt. Das ist etwas, was man den Völkern in Catara nicht unbedingt nachsagen kann.

Meine Drachenbrüder haben das falsche Spiel Cataras nun ja durchschaut. Wir hätten die Cibolaner niemals vertreiben und so den Hexern den Weg ebnen dürfen. Wir haben für die falsche Seite gekämpft. Wahrscheinlich haben die Zwerge gespürt, dass wir unsere Schuld am Schicksal der Welt abzutragen haben und uns deshalb eingelassen.

Wir sind also in die Zwergenmine gekommen, um den Hammer des Hasses zu bergen.

Sie rieten uns jedenfalls, dass wir einen großen Bogen um jeden Zwergen und somit auch um Bronzetor machen sollten. Zwei Wege sollten uns zur Verfügung stehen. Der lange Weg durch die verlorenen Stollen und der kurze Weg durch die Drachenhalle.

Auch wenn es Wahnsinn ist, wir wählten den Weg durch die Drachenhalle.

Einzig gerüstet mit den Gerüchten um diesen Ort zogen wir los.

Was hatte ich von der Drachenhalle gehört? Es war der Ort, an dem die letzte Schlacht der Zwerge gegen Ankalan stattgefunden hat. Während überall in der Hauptstadt die Anhänger des Drachen gegen die freien Zwerge kämpften, fand dort der tatsächliche Angriff auf Ankalan statt.

Ich kann nur vermuten, wie viele Zwerge er mit in den Tod gerissen hat, aber ausgehend von der Macht Eregors, welches ja ein junger Drache ist, muss Ankalan unglaublich mächtig gewesen sein.

Dieser Kampf muss tausenden von Zwergen das Leben gekostet haben und ebenso vielen muss der Weg in die Nachwelt verwehrt worden sein.

Als wir tatsächlich ohne größere Zwischenfälle bei der Halle ankamen, war ich überwältigt.

Dort lagen sie also. Die Überreste eines Drachen. Um ihn herum türmte sich sein Hort auf. Wäre ich auch nur ein kleines Stück näher am Wahnsinn, ich würde mich mit Freuden Ankalans Skelett entgegenstürzen und im Gold seines Hortes baden.

Welch Reichtum, welch Artefakte, welch Wissen und Macht würde einen dort erwarten? Alles nur einen Steinwurf weit entfernt.

Einzig meine dragische Überlegenheit und Weisheit halten mich davon ab, kopflos in mein Verderben zu rennen.

Anders ist es mit Thuran und Hurog: Kaum betraten wir die Halle, sind sie von einer Angst erfasst, die ich mir nur dadurch erklären kann, dass sie nicht bei mir um den Beistand Eregors gebeten haben. Ein paar beruhigende Worte und ein einfaches Gebet an Eregor, bringt ihnen die Sinne zurück. Ich hoffe, sie zeigen sich erkenntlich.

Offensichtlich steht Eregor denen bei, die sich seiner bekennen. Ich verliere langsam meine Geduld mit Hurog und Thuran. Sie sollen endlich ihren Hexer-Göttern abschwören und sich dem Guten zuwenden.

Ich sehe sonst keine Alternative...

Wenn sie dem Anblick eines Skelettes nicht gewachsen sind, dann werden sie dem Blick Darins erst recht nicht standhalten. wir müssen dafür sorgen, dass es niemals dazu kommt, dass sie ihm unter die Augen treten... und sein es, dass sie es nicht zurück schaffen. Zu groß ist die Gefahr, dass sie dem Feind in die Hände fallen und unseren Plan ausplaudern.

DIESE TÖRICHTE!

Unsere Präsenz hier scheint die Seelen der Gefallen zu stören. Kaum habe ich Thuran und Hurog dank Eregors Hilfe der Furcht entrissen, bemerken wir Geister die sich auf uns stüren wollen.

Wigand hat endlich etwas gelernt. Er und ich können mit Feuerbällen die Geister vernichten nur um festzustellen, dass es hier viel größere Gefahren zu geben scheint, als ein paar Geister.

Ich habe kaum Zeit verwundert zu sein, warum die Zwerge diesen Ort nicht schon längst gereinigt haben, da scheint die ganze Halle anzufangen zu leben.

Wie in einem Albtraum, greifen Hände aus dem Boden nach unseren Füßen. Stimmen aus der Vergangenheit reden auf uns ein... Was auch immer für ein Schicksal einen in dieser Halle erwartet... ich will es nicht Wissen, ich muss hier raus.

So vollbrachten wir also eine Tat, die kleine Zwergenkinder ihren Großvätern nicht glauben würden: Wir durchquerten die verfluchte Drachenhalle und dank der Gebete die ich heimlich für sie an Eregor herangetragen habe, schafften es sogar Thuran und Hurog.

Etwas erstaunt bin ich über das, was wir hinter der Halle entdeckten. Nun, ich hätte es wissen müssen. Dennoch war ich erstaunt, dass es hier Ställe, Werkstätten, Schlafräume und ähnliches gab.

Drakkhar!!! Was hätte es sonst hier geben sollen?

Die Reisen in fremde Dimensionen, durch Reisephänomene, durch Portale und ähnliches lassen mich die schaurigsten Dinge erwarten, und dann dies.

Wir durchsuchten diese Räume genau und fanden letzendlich ein Buch, einen Hammer und einen Schlüssel.

Wir können jetzt also weiter in die alte Hauptstadt vordringen.

Wigand: Wieder unter Tage

Gänge, Gänge... nichts als Gänge.

Und im Hintergrund höre ich noch immer meine Geschwister rufen, spüre förmlich die Präsenz des toten Drachens in der großen Halle. Und irgendwas hat sich bei mir verändert. Als ob meine Haut ahnt, dass etwas Schlimmes passieren wird, spüre ich die Schuppen auf ihr immer deutlicher.

Wir hätten nicht wieder hier herunter gehen sollen. Überall gibt es Untote, und es ist ungewiss, ob wir überhaupt eine Chance haben Yurgrimms Hammer zu finden.

Ich habe den anderen die Führung überlassen, laufe wie unter einem Bann nur hinter ihnen her. Hier eine Tür, dort ein leerer Gang, hin und wieder weichen wir den Geisterwachen aus. Der Teil von Kiraz den wir erkunden scheint allerdings in sich abgeschlossen zu sein, entweder bekommen wir die magisch verschlossenen Türen nicht auf, oder wir stehen vor eingestürzten Gängen.

Irgendwann erinnert Hurog uns an den Raum mit den Donnerbalken. Darunter gibt es doch fliessendes Wasser, es muss ja von irgendwo herkommen, und auch wieder irgendwo anders abfliessen. Ungeachtet des früheren Gebrauchs dieser Öffnungen lässt er sich dort hinunter.

Es dauert etwas, aber endlich kommt er wieder zurück. Da unten gehe es schon weiter, allerdings bräuchte er Verstärkung. Erst folgt Drakkhar, danach kommt der Rest von uns mit.

Tatsächlich ist es hier unten überraschend sauber. Naja, zumindest ist alles stinkende seit hundert Jahren oder mehr schon weggespült worden. Irgendwann finden wir einen echten Abluss, der in eine große Kaverne mündet. Dort gibt es anscheinend noch irgendwelche Zwergentechnik, also gehen wir auch dort hinunter. Und noch irgend etwas ist da..

Drakkhar löst einen Mechanismus aus, der das Wasser aus der Kaverne abfliessen lässt, und jetzt sehen wir auch was sich dort noch bewegte: Zwergenzombies, aufgequollen vom Aufenthalt unter Wasser. Da ich keinerlei Bedürfnis verspüre mich mit denen anzulegen, bespritze ich sie kurzerhand ausgiebig mit Lampenöl. Nur einen kleinen Zauberspruch später, und sie brennen lichterloh.

Und erzeugen dabei einen beißenden Rauch der blitzschnell die ganze Kaverne füllt! Verdammte Unterwelt!

Es braucht eine ganze Weile bis der Rauch endlich abgezogen ist, und in der Zwischenzeit bringt er meine eh schon angeschlagene Konstitution völlig ins wanken.

Dennoch, im Endeffekt sind die Zombies endgültig tot, und wir können uns weiter umsehen. Die Gänge sind auch hier vielfältig. Es finden sich gemauerte Teile, wie auch Minenstollen. An einer Stelle treffen wir sogar auf einen noch intakten Golem.

Hurog versucht noch sich gegenüber dem Konstrukt als Befehlshaber zu legitimieren. Ich bin völlig sprachlos über diese Dreistigkeit - und neidisch dass mir diese Idee nicht eingefallen ist.

Leider funktioniert Dreistigkeit nur bei lebenden Geschöpfen, und nicht bei diesem Haufen Zwergenstahl und Zahnräder. Der Golem greift uns also an. Eine Ecke meines Hirns erinnert sich daran, wie wir vor Jahren vor so einer Maschine panisch geflüchtet sind. Während ich mich auf meine Magie konzentriere, setzen Hurog und Thuran dem Ding schon mit kräftigen Hieben zu.

Wieder einmal: Noch bevor ich richtig an dem Vieh dran bin, haben die beiden es in Stücke gehauen.

Die Hallen von Kiraz werden weiter erkundet. Zwischendurch stoßen wir ein paar Mal wieder auf die große Halle, anscheinend ist hier alles verbunden.

An einem Punkt finden wir eine große Gruftanlage. Alle Sarkophage sind geöffnet, nirgends finden wir Leichen oder Skelette, nur eine kleine Gruppe marodierender Untoter, die wir aber erst einmal umgehen.

Und dann endlich, als wir dachten endlich den Weg zu dem uns bekannten Teil der Stadt gefunden zu haben, entdeckten wir all die toten Zwerge die wir vorher vermissten:

Vor uns liegt eine Kaverne, vielleicht einige Dutzend Meter breit und lang. Sie ist komplett mit wankenden Zwergen gefüllt. Einige sind komplett skelettiert, einigen haften noch verweste Fleischreste an. Es sind mehrere hundert Untote zwischen uns und unserem Ziel....

Der Hammer des Hasses

"Vom Feuer geküsste Haare bedeuten Glück Wigand!" Unwillkürlich muss ich wieder an Tanja denken, und an diesen Aberglauben über unsere Haarfarbe. Vielleicht is ja doch etwas dran. Zumindest habe ich heute länger überlebt, als ich es gedacht habe.

Als uns klar wurde, dass wohl kaum ein Weg an der Kaverne voller Untoter vorbei führte, fasste Thassilo den Entschluss diese genauer zu erkunden. Welcher Gott auch immer über die Halblinge wacht, er hat meinem großen Bruder über die letzten Jahre ganz schön Mut eingetrichtert. Ohne lange zu überlegen krabbelte der Kleine über ein großes Rohr an der Decke. Dieses führte ihn quer durch die ganze Kaverne, hoch über den Köpfen der Zombies.

Am anderen Ende angekommen stellte er fest, dass der Gang mindestens einen halben Kilometer weiter geradeaus ins Dunkel führte. Dies war also tatsächlich unser Weg. Drakkhar machte es sich natürlich einfach: In Rabenform flog er quer durch die Halle, unbehelligt von dem Unleben am Boden. Als nächstes machte ich mich auf.

Leider musste ich wieder einmal feststellen, dass ich nicht nur größer als Thassilo war, sondern auch bei weitem nicht so geschickt. An einer engen Stelle, wo das Rohr an der Decke befestigt war, verlor ich den Halt. Hätte ich mich nicht vorsorglich mit einem Seil gesichert, wäre ich wahrscheinlich sehr unsanft zehn Meter weiter unten in der Masse der Untoten gelandet. Und jetzt endlich bemerkte uns einer der geistlosen Zombies, und langsam aber unaufhaltsam schob sich die Masse in Richtung Rampe.

Jetzt blieb auch Thuran und Hurog nichts anderes übrig als ihr Glück mit dem Rohr zu versuchen, wollten sie nicht einen ausweglosen Kampf gegen diese Horde führen.

Es dauerte eine Zeit, aber schlußendlich kamen wir alle wohlbehalten auf der anderen Seite an. Zum Glück gab es hier keine Möglichkeit für die Zombies die Kaverne zu verlassenn - allerdings konnten wir beobachten wie einige tatsächlich versuchten auf das Rohr zu gelangen! (Ein Versuch den wir mangels vorhandener Geschicklichkeit als zum Scheitern verurteilt ansahen)

Vorsichtig tasteten wir uns wieder durch das Zwielicht, bis mir irgendwann ein Stollenabschnitt sehr bekannt vorkam. Und tatsächlich: Wir waren an der untersten Ebene des uns schon bekannten Bereichs von Kiraz angekommen. Im Halbdunkel erkannten wir, dass sich ein knappes Dutzen Untote hier aufhielten, und dass sie auch hier alte Gräber aufgestemmt hatten.

Als wir dann noch näher krochen, um mehr sehen zu können wurden wir entdeckt: Die wandelnde Mumie Yurgrimm Drachentöters zeigte mit verdorrtem Finger auf uns und sprach mit Grabesstimme: "Tötet sie..."

Hurog tat das, was er immer tat: Ungeachtet seiner eigenen Sicherheit, dafür aber mit Kriegsgebrüll rannte er auf das Scheusal zu. Das einzig passende was mir in dieser Sekunde einfiel war ein gezielter Feuerpfeil auf die Mumie, der aber wenig Wirkung zeigte. Auch Drakkhar beteiligte sich mit Feuerbällen, wenig später stand auch Thuran neben Hurog bei dem untoten Held aus den Zwergenlegenden.

Natürlich war Yurgrimms Mumie unser eigentliches Ziel, trug er doch den Hammer des Hasses in seiner Hand. Aber leider sorgten Hurog und Thuran mit ihrem beherzten Vorstürmen dafür, dass mir die zweifelhafte Ehre zuteil kam, Drakkhar und Thassilo vor einer ganzen Horde untoter Kreaturen zu beschützen. Und gleichzeitig mit Hurogs ruf "Der Fallenlassen Zauber Wigand... Schnell" fiel mir auch wieder der alte Plan ein: Mit Glück konnte ich Yurgrimm entwaffnen, und so den Kampf schnell entscheiden!

Ich stand vor einem Gewissenskonflikt: Mich selbst, und damit Drakkhar und Thassilo schützen, oder Hurog magisch beistehen. Schweren Herzens entschied ich mich für die Mission und wirkte den simplen Zauber des Entgleitens auf die Mumie - vergebens! Ich hätte es besser wissen sollen, zumal ich nun fast schutzlos je zwei Unholden, zwei Zombies und einem namenlosen Schrecken mit einer beängstigend großen Sense gegenüber stand!

Doch mein Glück, mein vermaledeites vom Feuer geküsstes Haar, es bewahrte mich vor dem Schlimmsten. Ich steckte zwar ein paar schwere Treffer ein, wankte kurz, blieb aber tatsächlich stehen. Im Folgenden zeichneten sich die Untoten vor mir durch Schwerfälligkeit aus, und wie durch ein Wunder entging ich den meisten Hieben.

So konnte ich schliesslich mit der Feuerklinge und Drakkhars Hilfe die Untoten vor mir besiegen (Zwei der Zombies wurden zu meiner Verblüffung von Thassilo in einer Minenlore schlicht überfahren!).

Als sich der Kampflärm legte, konnte ich sehen, dass Hurog und Thassilo dem nun endgültig toten Yurgrimm den Hammer des Hasses entrissen hatten. Um auf Nummer sicher zu gehen, verbrannte ich (nachdem Drakkhar sich noch einige "Andenken" eingesteckt hat) die Überreste der Mumie - schon eine Ironie des Schicksals, dass der Leichnam des berühmten Drachentöters am Ende von einem Drachensohn verbrannt wird.

Nun bleibt uns nur noch einen weiteren Ausgang zu finden, oder zumindest etwas, was uns hilft noch einmal an der Untotenarmee vorbeizukommen. Vielleicht finden wir etwas in diesen beiden ungeöffneten Grabkammern, in denen der Druide Bashkal und der einstige Hofmagier des Zwergenkönigs liegen...

Auszug aus Drakkhars Reisetagebuch – Wieder in Kiraz

Wir sind immer noch in den Hallen von Kiraz. Jurgrim Drachentöter ist tot. Ein weiteres Mal.

Was hat diesen einstigen Helden und Befreier der Zwerge so korumpieren lassen, dass seine Überreste hier Böses aushecken. Die Anzahl der Zombies hier unten lässt bloß den Schluss zu, dass er mit dieser Armee die Zwerge überrennen wollte. Jeder gefallene Zwerg wäre ein neuer Kämpfer in der Untotenarmee. Ob es das ist, was auch Darin vor hat? Nun, eines ist gewiss. In einer Schlacht haben wir keine Chance gegen ihn.

Während wir die verbleibenden Gräber untersuchen, um eine Hilfe oder ein Werkzeug gegen die Untotenarmee zu finden, hält Hurog Ausschau nach eben diesen. Ich nutze die Chance, um Wigand eine Lektion im Entknoten der magischen Fäden zu erteilen. Nun... zumindest versucht er sein bestes, aber es bedarf schon eines Dragos um diese alten Schutzzauber zu entschlüsseln.

Da ist die magische Versiegelung des Grabes von Bashkal dem Druiden also gebrochen und unser Muskelpaket geht in der Miene spazieren um sonst irgendetwas zu erledigen. Es ist zwar eine Ungeheuerlichkeit, wie er sich manchmal aufspielt, aber in diesem Fall bin ich ausnahmsweise mal dankbar. Denn da kam er nun angerannt, der einfälltige Tor und erzählt uns, dass die Zombies einen Weg gefunden haben aus der Halle in den Gang zu gelagne, der genau zu uns führt.

Gut... des Entschlüsseln der Schutzzauber des zweiten Grabes soll dann eben ein Held in ferner Zukunft übernehmen. Soll er sich an den Reichtümern laben. Sollten wir kein vernünftiges Werkzeug in Bashkals Grab finden, würden wir das Grab ja eh öffnen müssen. Was wir allerdings in dem Grab fanden, übertraf all unsere Erwartungen.

Was wir vorfanden war ein Gang und am Ende dieses Ganges schien Tageslicht zu sein.

Den Druiden sei Dank! Wir hatten einen Ausgang gefunden! Zumindest glaubten wir das. Wir stiegen also in den Sarg und ließen den Deckel zuknallen. Ein weiteres Mal wurde mir bewusst, dass ich in meiner Zeit als Schüler an der Akademie die falschen Zauber gelernt habe.

Dieser einfache Zauber, den ich mit mit verbunden Augen, gefesselten Händen und einem Mühlstein um den Hals gebunden auf dem Grunde des Meeres noch sprechen könnte, wenn ich doch nur die Formel wüsste.

"Magisches Schloss"! So ein Wahnsinn.... "Magisches Schloss"!

Es zeichnet sich so langsam ab. Die wirkungsvollsten Zauber habe ich nicht von der Akademie gelernt. Die Wege der Tiere habe ich durch den Druiden gelernt und die Wege des Feuers habe ich durch die Macht Eregors erlangt.

Es war nun also ausschließlich die Steinplatte die dafür sorgen muss, dass die Zombies uns nicht hierher folgen. Jedenfalls fanden wir hier einen Ort des Friedens. Ein weiteres Mal war ich überwältigt von den Wegen der Druiden. Hier wuchs ein Baum mitten in den Hallen von Kiraz. Meinen Gefährten war die Tragweite dieser entdeckung wahrscheinlich gar nicht bewusst, aber was soll ich sie damit auch belasten.

Sie stellten lediglich fest, dass hier das Leben und die Natur herrschte. Die eigentliche Aussage dieses Ortes war aber, dass die unheilige Macht Ankalans keinerlei Einfluss auf diesen Ort hatte. Tausende gefallener Zwerge und selbst Jurgrim Drachentöter, wurden durch das Böse dieses Ortes korumpiert. Unruhige Seelen einstiger Helden durchwandern die Hallen. Die Zwerge mussten Kiraz verlassen und versiegeln.

Selbst die Götter mieden diesen Ort weitestgehend und von unserem ersten Besuch in Kiraz weiß ich noch, dass Magmos selbst zu sehr weiten Kompromissen bereit war, als wir das Grab des alten Zwergenkönigs fanden und seinen Schlüssel brauchten.

Und hier mitten im Zentrum des Bösen liegen die Überreste Bashkals verwachsen mit einem Baum und verbreiten positive Energie.

So langsam frage ich mich, was vor Urzeiten Teile der Druiden damals dazu bewogen hat, sich mit Dämonen zu verbünden, wenn sie schon die mächtigste Kraft in unserem Gefüge auf ihrer Seite hatten. Als einer der letzten Gelehrten der druidischen Magie, blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste einfach meine Lebensenergie mit dem Baum verschmelzen. Gerade da über kurz oder lang diese Zombies hier eindringen würden, woran wir nicht ganz unschuldig sind.

Wieviel Zeit auch immer mir nun genommen wurde. Ein Teil von mir wird immer in diesem Baum existieren. Zum Dank lehre mich die Natur einen Zauber. Und wieder etwas was wesentlich nützlicher ist, als all das was ich noch aus meinen Tagen an der Akademie weiß.

Die positive Energie dieses Ortes ließ die Wunden meiner Gefährten heilen und zum ersten mal seit langem spürten wir so etwas wie Frieden. Die beste Eigenschaft dieses Ortes war allerdings, dass in weiter Höhe eine Öffnung ans Tageslicht führte.

Wir waren frei!!! Nunja, wenn meine Gefährten es jemals schaffen würden am Baum in die Freiheit zu klettern. Es grenzt an ein Wunder, aber nach einigen schweren Verletzungen waren alle in der Freiheit.

Tja. Wenn man sich nicht zum Guten bekennt, fällt man eben tief mein lieber Hurog.

Wir hatten es geschafft. Ein weiteres Mal zeigt sich, dass das Schicksal den richtigen Drago dazu auserwählt hat, die Welt zu retten. Unsere zweite Reise nach Kiraz ist allein für sich schon eine Legende. Wir haben nicht nur das Unmögliche möglich gemacht. Nein! Wir haben dem Unvermeidlichen eine Absage erteilt:

Wir sind in das für alle freien Völker gesperrte Zwergenreich eingedrungen.

Wir sind durch die Drachenhalle und Ankalans Grab marschiert.

Wir haben uralte zwergische Golems besiegt.

Wir haben eine Halle mit tausend Untoten unversehrt durchquert.

Wir haben die untote Mumie Jurgrim Drachentöters besiegt und damit die Flut der Untoten gebremst.

Wir haben den Hammer des Hasses geborgen.

Wir sind erneut den Hallen Kiraz entkommen.

Und das alles haben wir unbeschadet überstanden!

Von unserer ersten Reise nach Kiraz kannten wir die gegend hier noch recht gut. Und dank der druidischen Magie, mich in einen Vogel verwandelt zu können, fanden wir uns sehr schnell zurecht. Es ist schon erstaunlich, wie schnell das Böse manchmal ist. Am ehemaligen Eingang zu den Hallen, sah ich aus der Luft einen kompletten Hob-Goblinstamm und Trolle, die sich Zugang zu den Hallen verschaffen wollten.

Nun, sollen die Zwerge sich darum kümmern. Wir können ihnen auf dem Weg zurück nach Catara ja bescheid geben. Eigentlich hielt ich es für eine gute Idee durch das Zwergenreich nach Bronzetor zu reisen, aber stattdessen entschieden wir uns für den Weg durch die Barbarenlande.

Nun... nur weil man ein Held und der designierte Retter der bestehenden Welt ist, erkennt daas noch lange nicht jeder. So machte uns Thuran darauf aufmerksam, dass sein einfälltiges Volk und gar nicht erst ins Reich einlassen würde. Im Zweifel würden sie uns sogar den Hammer des Hasses entreißen und in irgendeinen Schaukasten stellen wollen.

So gingen wir also durch die Wildnis Richtung Felland. Was hat das Schicksal an unserer Gruppe gefunden? Warum wir? Dass die Mächte des Kosmos mich auserwählt haben, erklärt sich von selbst. Und bei Wigand hatte zumindest noch ein Drache seine Klauen im Spiel.

Nichts desto weniger, scheinen die Götter unser Tun zu verfolgen. Kaum hatten wir die Grenze zu Catara überschritten, kamen wir wieder an dem alten Gasthof an, in dem wir vor Jahren unter kamen.

Als Mensch verwandelt ging ich vor, um nach dem Weg und der Situation zu fragen. Wir konnten schließlich nicht vorsichtig genug sein. Dort saß er also vor dem Haus auf einer Bank. Zuerst erkannte ich ihn gar nicht. Ich fragte ihn nach der Straße und er sagte mir, dass sie ruhig sei.Ich fragte ihn nach der Situation und dann geschah es:

"Du weißt doch, dass ein Schatten über dem Land liegt Drakkhar. Ja. Ein der Schatten breitet sich aus. Aber in Hellingen wartet ein alter Bekannter auf euch. Ihr müsst euch beeilen. Er soll euch nach Myrandia bringen."

Er kannte meinen Namen!! Ich war doch verwandelt. Was für ein mächtiger Zauberer kann durch diese Verkleidung hindurchsehen? Kein Zauberer der Welt vermag das... man kann erkennen, das es sich um eine Illusion handelt, aber niemand kann durch sie hindurchsehen.

Noch während ich ihn nach seinem Namen fragte, wusste ich schon wer es war: Der alte gütige Mann mit dem Bogen. Janaton, der Gott des Waldes.

Mit einem Augenschlag ist er verschwunden. Ebenso der Gasthof. Was bleibt ist nur eine Ruine.

Es ist erstaunlich, wie sehr mich dieses Erlebnis berührt.

Ich weiß genau, dass Nomarkon keinen Wert auf Huldigung legt. Das Erlangen von Wissen ist bereits Gottesdienst an ihm. Dementsprechend ist meine Abkehr von der Akademie und meine Abkehr vom Priesteramt kein Sakrileg. Viel mehr erlangte ich dadurch noch mehr Wissen, so dass Nomarkon wahrscheinlich sogar gut heißt, dass ich der Gründer des Drachenkultes bin. Wie dem auch sei. Die Götter scheinen mir die Abkehr von ihnen nicht übel genommen zu haben. Vielmehr sind sie auf unserer Seite. Auf ihre plumpe Weise bitten Sie uns sogar um Hilfe.

Ich sagte es einst und ich sage es wieder. Der Drachenkult und die Kirche der Götter bilden gemeinsam eine Einheit gegen das Böse. Die Götter brauchen unsere Hilfe in Myrandia? Ich schwor es von meinen Drachenbrüdern und ich schwöre es auch jetzt: Wir bekämpfen das Böse und helfen den Unterdrückten! Habt keine Angst ihr Götter, der Drachenkult kommt und wird euch helfen!

Ich flog also vor um zu schauen, welcher alte Freund von uns denn in Hellingen auf uns warten würde. Was für ein Glück. Da lag das Boot von Capt. Charrn! Wir hatten eine eine Passage nach Myrandia. Nun sollte uns nichts mehr aufhalten!

Drakkhars Reisetagebuch: Eregors Gefängnis

Wir ziehen in eine ausweglose Schlacht. Es ist etwas anderes gegen ein hundert Hexer und einen untoten Drachen zu ziehen, als die Cibolaner zu stellen. Natürlich war unser Plan damals wagemutig und kaum einer meiner Gefährten hatte Hoffnung das ganze zu überstehen.

Dennoch schritten wir fest entschlossen zur Tat, machten das Unmögliche möglich und besiegten Kelernved, den Heerführer der cibolanischen Invasionsarmee. Damals standen die Armee des Königs und des Gegenkönigs hinter uns. Dies waren Zeiten für Helden. Und unsere Rückkehr in die Hauptstadt zeugte davon: Eine Statue zu unseren Ehren steht auf dem Platz vor dem Palast.

Dieses Mal ist die Situation wahrlich anders. Wir sind auf eigene Faust hier. Mein alter Freund Charrn brachte uns zu dieser Insel, die Wigand in seinen Visionen sah. Ab hier sind wir auf uns allein gestellt. So richtig wissen wir nicht was uns erwartet, aber das Schicksal, die Drachen und die Götter haben uns hier her geführt.

Es ist Zeit, dass ich Wigand auf eine Bewährungsprobe stelle. Die ganze Seereise über habe ich versucht ihm die Wege der Druiden zu lehren. Für den Anfang macht er es nicht schlecht: Die Form des Raben kann er annehmen. Es scheint also noch nicht Hopfen und Malz an ihm verloren zu sein.

Zusammen erkunden wir die Insel, die Wigand in seiner Vision sah. Und prompt sehen wir eine Fregatte der catarischen Marine vor Anker liegen. Wir waren also richtig.

So recht weiß ich nicht, was uns erwartet, besonders als wir bemerken, dass die Fregatte verlassen zu sein scheint. Wollen die Hexer denn nicht zurückkehren, nachdem sie ihre Aufgabe in der Prophezeihung erfüllt haben? Würde die Crew nicht meutern, wenn es keine Aussicht auf einen Weg zurück gäbe?

Während diese Fragen in meinem Kopf herumspuken, entdecken wir einen Weg, der von der Anlegestelle in Richtung Berg führt. Dies ist also das Gefängnis Eregors. Es ist meine feste Absicht Ammanas und Darin zur strecke zu bringen und eregor zu befreien. Es wird sich zeigen, wie Eregor auf seine Freiheit reagieren wird. Er ist gerecht und weise, daher wird er nicht feuerspeiend den Betrug Cataras an ihm rächen, aber die königliche Linie wird in Erklärungsnöte geraten.

Erstaunlicherweise finden wir auf unserem Erkundungsflug viele Tiere wieder, von denen wir vermuten, dass sie die Tierkreiszeichen der Hexer darstellen. Raben und Spinnen sind uns bekannt. Wir stoßen auf Geier, Kröten, Ratten, Skorpione... Auch einen Imp können wir entdecken...

Der Weg führt zu einer Höhle... wir sind also richtig...

Auf dem Rückweg entdecken wir, dass alle Seeleute auf der catarischen Fregatte getötet wurden. Die Hexer sind wahrlich ein Fluch in der Welt. Sollten wir unsere Aufgabe erfüllen und nach Catara zurückkehren, dann werde ich die Drachenbrüder schwören lassen, dass sie aktiv Hexer jagen und vernichten. Diese Plage gehört ein und alle mal von der Welt gefegt.

So beginnt es also. Wir zeigen den anderen den geheimen Anleger und führen sie zur Höhle. Zum Eingang von Eregors Gefängnis. Natürlich kann ich die Zwerge verstehen. Haben sie sich doch durch einen Drachen unterdrücken lassen, bis sie in den Wirren des Krieges zwischen Catara und Cibola Ankalahn den Peiniger der Zwerge endlich niederstreckten. Dennoch steigt in mir eine Empörung auf, wenn ich hier betrachte mit welchem Aufwand Eregors Gefängnis gebaut wurde.

Wunderliche Apparaturen, die sich als "Gaslampen" herausstellen, eine Festung samt Zugbrücke mitten hier in einem Berg. Wie fanatisch muss das Volk durch seinen Befreiungsschlag geworden sein, dass sie so einen Ort bauen? Offensichtlich reicht der Ort aus, um Eregor hier gefangen zu halten.Das werden wir jetzt ändern.

Kaum haben wir diesen unsäglichen Ort betreten, stoßen wir schon wieder auf Leichen. Hier haben catarische Soldaten gegen Dämonen gekämpft. Ich kann mir kaum einen Reim darauf machen. Hatten die Zwerge uns nicht erzählt, dass die Armee Darins mittlerweile ein Untotenheer war? Warum waren diese Soldaten denn nun Menschen? Warum haben sie gegen Dämonen gekämpft, die ja eigentlich mit den Hexern und damit mit Darim im Bunde stehen sollten?

Normalerweise würde ich vermuten, dass die Soldaten hier Wachposten in Eregors Gefängnis waren, die die Hexer aufhalten wollten, aber das erklärt noch nicht die Leichen auf der catarischen Fregatte. Ich wusste gar nicht, dass es Catara war, die Eregor gefangen hielten. Aber es ist ja auch logisch. Wahrscheinlich sind die Alliierten ihm nach der Schlacht gegen Cibola in den Rücken gefallen und haben ihn hier festgesetzt.

Als Handel für seine Freiheit haben sie ihn dann gebeten, die Königslinie fortzuführen, wodurch auch Wigand entstanden ist. Offenbar kann man weder Catarern noch Zwergen trauen, denn Eregor ist ja noch gefangen. Je weiter wir in dieses Gefängnis eindringen, desto mehr verspüre ich die natürliche Macht dieses Ortes.

Feueressenz, Erdessenz... beides ist hier unglaublich stark vertreten und geradezu greifbar.

Wie so oft, haben wir zu viele Dinge zu tun und zu viele Faktoren gegen uns stehen um den Ort zu würdigen. Hier herrschen Essenzen vor, die hervorragend für magische Experimente genutzt werden könnten. Aber was erwarte ich? Es ist ein Ort, an dem ein Drache gefangen gehalten werden kann.

Wir drangen also immer weiter in diese seltsame Höhle ein und trafen kurze Zeit später auf eine Person, die irgendetwas Seltsames zu tun schien. Kaum hatte sie uns bemerkt, zeigte sie auch schon ihr wahres Gesicht.

Es war der Vyrkül...

Ich hatte ihm bereits in der Dimensionsblase gegenübergestanden. Er war es, der König Darin vernichtete und in einen der seinen verwandelte. Seinetwegen war unser König der untote Sklave Ammanas'. In der Dimensionsblase blieb uns nichts als die Flucht. Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Gefährten vor Angst zitternd und dem Wahnsinn nahe vor ihm die Flucht ergriffen.

Doch das war in der Vergangenheit. Meine Gefährten und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team, eine gut geölte Maschine, wie die Zwerge sagen würden. während ich meine Gefährten mit Zaubern unterstützte, schlugen sie auf den Vyrkül ein. Der Hammer des Hasses zeigte seine Wirkung, aber auch Thuran setze ihm ordentlich zu. Der Vyrkül kämpfte und er wehrte sich, doch sein Schicksal war klar. Diese Gestalt des Schreckens würde heute ihr Ende finden.

Seine dämonenverseuchte Magie konnte uns nichts anhaben, aber der Fluch des Chaos ließ all unsere Vorräte auf der Stelle verrotten. Selbst in seinem Todeskampf musste diese Gestalt uns noch schaden. Mit letzter Kraft riss er noch einen Hebel an den kruden Armaturen um, als Wigand ihm letztendlich das Flammenschwert in den Helm stieß und ihn so in ein Häufchen Asche verwandelte. Ein Gefül der Genugtuung erreichte mich... aber das war noch nicht unser Ziel. Ammanas und Darin... wir kommen....

Nachdem der Vyrkül tot war, konnten wir uns endlich in dem Raum umsehen und entdeckten ein Fenster zu einer großen Halle. Einen Augenblick lang blieb Wigands und mein Herz stehen. Dort lag Eregor in Ketten. Sein Körper war leblos. Wir mussten einen Weg finden zu ihm zu kommen. Wir mussten ihm helfen.

Durch einen Hebel öffneten wir die Tür zur Halle, die wirklich beeindruckend war. Sie mündete direkt in den Krater des Vulkans und hatte riesige Ausmaße. Natürlich war es nicht so einfach. Kaum war die Tür geöffnet, stellten sich uns zwei Chaoskrieger in den Weg. Wenn es aber zwei Chaoskrieger wären, die uns aufhalten könnten, dann wären wir die falschen um die Prophezeihung des Wanderes und die Prophezeihung des Erbes der Drachen zu verhindern.

Dementsprechend fielen die beiden Gestalten nach ein paar Sekunden zu Boden.

Wir rannten so schnell wir konnten zu Eregor... und er lebte noch. Man hatte ihm schwer zugesetzt. Eine große Wunde hatte er am Hals und es war kaum Kraft in ihm. Festgehalten wurde er durch die stärksten Ketten, die ich jemals sah. Niemals hatte ein Drago seit dem Vergessen der alten Verträge einen Drachen gesehen. Es war, als würde er uns etwas sagen wollen. Und dann gelang es ihm...

Er sagte: "Vorsicht.....!!!"

Als Drago habe ich Zeit meines Lebens auf diesen Klang gewartet. Es gibt drei Klänge, nach denen sich ein jeder Drago sehnt. Das Sprudeln der Gischt, das Donnern der Brandung und das Schlagen der Flügel eines Drachen.

Ich hatte mir diesen Klang ausgemalt... mächtig, eindruckvoll, befreiend.

Was ich jetzt hörte war etwas anderes. Es klang nach Hass, nach Verdammnis, nach Tod.

Hinter uns landete er... Darin... bzw. die untote Hülle des einstigen Darin. Ein Vyrkül in Drachenform. Er war beängstigend, er war gigantisch...

Aber eines hatten wir ihm voraus... wir waren Drakkhar von Ravenstein, Thassilo und Wigand von den Halblingen, Hurog der Ork und Thuran Schildnase. Wir waren Krieger für das Gute und Darin war nur ein Sklave Ammanas'. Wir hatten im Gegensatz zu Darin dieses Schicksal und diesen Weg gewählt...

Männer wählen, Sklaven gehorchen...

4.    Epilog

Der Palast von Catar war noch nie so aufwändig geschmückt. Die ganze Stadt schien sich fein gemacht zu haben, doch der Thronsaal war mit Sicherheit das Glanzstück. Vom kleinsten Ritter aus Bachfurt über alles was im Reich Rang und Namen hatte bis zu den Fürsten selber hatte sich ganz Catara versammelt. Erestil Ar, der Botschafter der Elben stand einträchtig neben seinen Kollegen Koppler von den Zwergen und Rassk von den Dragos. Graf Verheyen tuschelte ein wenig mit Sir Perraine von Jaletar, als ein Raunen durch die Menge ging.

Prinz Gerrit betritt im rot-blauen Mantel der Königsfamilie den Raum. Seine roten Haare sind ordentlich frisiert, und auch von seinem Bart hat er sich getrennt. Hinter ihm folgt Fürst Ottokar Karsat, sein breites Gesicht scheint durch sein Grinsen noch breiter. Fürst Karsat nimmt die neugeschmiedete Krone von Catara auf, und dreht sich, nachdem er nochmal den magischen Edelstein bewundert hat, zu Gerrit um. Dieser erhebt Einhalt gebietend die Hand.

"Noch nicht! Erst habe ich einiges zu sagen.

Nicht nur ich, sondern wir alle verdanken die Tatsachen, dass wir jetzt hier beisammen sind, ein paar besonderen Leuten. Viele kennen sie als die Helden von Myrandia, manche kennen sie aus der Zeit davor, manche nennen sie Freunde, und ich darf mich besonders geehrt fühlen, einen von ihnen Bruder zu nennen.

Die Geschichte dieser tapferen Leute, die alles für die Heimat gegeben haben, obwohl sie aus so verschiedenen Völkern stammten, sollte für jeden ein Beispiel sein.

Wie so viele Geschichten begann die ihre in der Knechtschaft. Doch sie sollten auf ihrem Weg in die höchsten Sphären aufsteigen. Als Sklaven in Dalora begegneten sie sich, flohen gemeinsam und konnten bei Felsenheim einen Hexer überwältigen. Keine geringe Tat, doch es sollte erst der Beginn ihrer LEGENDE werden."

Ein alter Ritter in polierter Paraderüstung mit dem Wappen alter Türme tritt hervor.

"Ich habe die Helden in jenen Tagen kennen gelernt. Sie kamen zu meinem Gut, Bargsteg, mit nichts als den Hemden auf ihren Rücken, doch ihr Blick war klar, und so entlarvten sie eine Verschwörung und eine niederträchtige Handdame. Ich werde sie nicht vergessen!"

"Schon wenig später", sagt Prinz Gerrit, "lernte ich sie auf Burg Hohefels kennen. Sie führten meinen Mentor, Fürst Karsat, zu einem Sabotagetunnel, doch leider kamen wir zu spät. Dennoch hatte ihre Haltung Eindruck auf den Fürsten gemacht, und er entschied, ihnen einen Chance zu geben. Welch weise Voraussicht, sonst wären sie mit Sicherheit nie so weit gekommen. Er schickte sie nach Immenbeek."

Ein sich sichtlich fehl am Platze fühlender Mann tritt nach vorne. Er streicht sich die einfache Kleidung glatt und räuspert sich verlegen.

"Burkard Klaus, mein Name. Bürgermeister in Immenbeek bin ich, und ich muss sagen, dass ich damals schon sehr erleichtert war, als diese tapferen Recken in unser Dorf kamen. Zwei der ehemaligen Gefangenen ließen ihr Leben im Wald, gegen die Kobolde. Drekon weinte an dem Tag. Aber die Götter brachten und dann ja Wigand und Thassilo, und damit war klar, dass nichts mehr schief gehen konnte. Selbstbewusst drangen sie erneut in den Wald ein und gingen gegen die Kobolde vor. Sie brachten uns bei und zu verteidigen und haben den Grundstein unserer erfolgreichen Bürgerwehr gelegt. Dazu konnten sie wohl einen wichtigen Schrein sichern, ohne den sie später nicht nach Myrandia gekommen wären, sagt man. Wir werden sie nicht vergessen!"

Fürst Ottokar Karsat wirft einen Blick in die Menge, der allen klar macht, dass er nichts von seiner Feldherren-Aura verloren hat. "Nach diesem Erfolg wusste ich, dass ich den Helden trauen konnte. Also gab ich ihnen den brisanten Auftrag, nach Bronzetor zu reisen. Sie haben mich nicht enttäuscht."

Der alte Zwergenbotschafter reckt sich ein wenig und stellt sich an den Rand des Podiums, auf dem der Thron von Catara steht. "Hm, mir wurde damals als Magistrat recht schnell klar, dass es sich bei diesen Leuten um gänzlich ungewöhnliche Vertreter ihrer Spezies handelte. Zum ersten mal seit Cataras bestehen brachten uns nicht-Zwerge Überreste und Relikte vergangenen Zeiten zurück. Uns war sofort klar, dass diese besonders selbstlos und ehrenwert waren, weswegen sie zu Freunden der Zwerge ernannt wurden - Magmos hatte nichts auszusetzen! Sie machten mich mit ihrem Scharfblick gleich auf die Bedrohung der Cibolaner aufmerksam, und traten Spionen entgegen, die ansonsten sicher Leid über Catar gebracht hätten, währen ihnen die Konstruktionspläne der Verteidigungsanlagen in die Hände gefallen. "

"Ich habe nur kurz mit den Dienern des Reiches zu tun gehabt", sagt darauf hin die grazile Erscheinung des Elbenbotschafters. "Sie brachten mich sicher und schnell nach Hohefels, und auch wenn sie mit den folgenden Entwicklungen nichts zu tun hatten, so haben sie doch den Grundstein für die fortwährende Freundschaft unserer Reiche gelegt. Ich werde sie nicht vergessen!"

Fürst Karsat wendet sich erneut an die Menge: "zu diesem Zeitpunkt stand der Krieg mit den Hexerreichen kurz bevor. König Edward II, die Götter seien ihm gnädig, hatte mich mit der Planung des Feldzugs beauftragt. Ich konnte die Gruppe überreden für mich hinter den Feindeslinien aktiv zu werden. Ich möchte hier nicht auf Details eingehen, aber ihr Einsatz in Eichenweiher war sicherlich Kriegsentscheidend."

Mit seiner Augenklappe wirkt der Baron immer etwas verwegen, doch das Alter und die Strapazen haben seinen Zügen etwas Milde verliehen. "Zu diesem Zeitpunkt betraten die Helden von Myrandia zum ersten mal gemeinsam Catar. Sie schafften es auf ihre ganz eigene weise in der Gesellschaft vorstellig zu werden, und der eine oder andere hat sie sicher beim Herbstball in Erinnerung, wo sie in den Stand des Hofknappens erhoben wurden.

Sie erkundeten danach den alten Hexerturm in Seebeck, in dem sie erneut gegen die Kräfte der Dunkelheit obsiegten. Danach zogen sie auf eigene Faust nochmals nach Eichenweiher."

"Ich bin Graf Verheyen, und habe diese ehrenwerten Herrschaften in Grotting kennengelernt. Sie bewachten dort während politischer Verhandlungen mich und andere Adelige und konnten einen Mörder dingfest machen. Ich verdanke ihnen, dass ich heute hier als Graf vor ihnen Stehen kann. Ich werde sie nicht vergessen!"

Der Dragobotschafter macht Anstalten als nächstes zu sprechen. "Drakkahr und seine Begleiter hatten sich schon einen Namen gemacht, als ich durch meine treuen Drago-Händler gerüchte von feindlichen Schiffen bei Myrandia hörte. Ich verstand es, Drakkahr auf die Fährte anzusetzen, hatte jedoch seine Einsatzbereitschaft unterschätzt. Er und Wigand ließen sich von den Cibolanern gefangen nehmen, in der Hoffnung so noch mehr über ihre Pläne in Erfahrung zu bringen. Ihre Warnungen kamen jedoch zu spät, in seinem Eifer hatte Darin schon zum, wie wir wissen, verhängnisvollen Angriff geblasen und die Flotte dem Untergang zugeführt. Natürlich konnte sich Catar auf seine Drago-Freunde verlassen später in der Not zu helfen, aber das ist eine andere Geschichte..."

Botschafter Koppler bedenkt den Drago mit einem Kopfschütteln, und übernimmt. "Da die Zeit jetzt drängte, begaben sich Wigand und seine Gefährten, ohne den ehrenwerten Herrn Birkenau, der den Cibolanern zum Opfer gefallen war, in unser Land, auf der suche nach einer alten Waffe, mit dem wir schon einmal die Herrschaft der Cibolaner abgeworfen hatten. Das letzte Mitglied der Helden traf hier dazu - Thuran Schildnase. Er begleitete die Gefährten in die alten Hallen von Kiraz, der verlorenen Zwergenstadt, welche seit Ewigkeiten kein Sterblicher mehr betreten hatte. Hier zeigte sich erneut, aus welchem Metall diese Helden geschmiedet waren. Nicht nur erlangten sie die Waffe, sie brachten auch seiner Majestät, König Sturmzinne, Kunde von wichtigen Zwergendingen. Auch wurde hierbei dem Ork Hurog eine Ehre zuteil, wie sie bisher keinem nicht-Zwerg gewährt wurde, und er wurde in einen Clan aufgenommen."

Sir Perraine, oberster Hexenjäger, hat jetzt auch etwas zu sagen. "In die Zivilisation zurückgekehrt, bewiesen die Helden ein weiteres mal, wie sehr sie in der Gunst der Götter standen. Ihre Fürsorge brachte sie auf die Spur eines Hexers, welcher unter der Nase der Akademie sein Unwesen trieb, und brachten diesen von Jaletar geführt in seinem Keller unter der Stadt zu Fall. Niemand konnte jetzt noch Zweifel haben, das die rechtschaffenen Streiter im Zweifelsfall bereit waren, alles zu geben. Wir werden sie nicht vergessen!"

Ein erneutes Raunen geht durch die Menge, als ein uralter Mann in weißem Gewand das Podium betritt. "Thuran, Hurog, Thassilo, Wigand und Drakkahr hatten etwas auf sich genommen, das sie weiter führte, als sich bisher jemand gewagt hatte - und zumindest haben sie Grenzen überwunden, die vor ihnen kaum jemand übertrat. Dank ihnen kann Druidische Magie wieder in Einheit mit den anderen Kräften der Welt wirken. Diese 5 Kamen zu mir, in die alte Stadt Dalheim, die meine Vorgänger aus Angst vor den Cibolanern aus dieser Welt entfernt hatten. Dank ihres Mutes und ihrer Kraft ist Dalheim jetzt zurück, und mit ihr die Druiden. Wir werden sie nicht vergessen!"

Als nächstes tritt eine junge, rothaarige Frau, die eine rote Priesterrobe trägt, nach vorn. "Mein Bruder Wigand und seine Freunde, haben mich aus dem Bann von Kellanved, dem Cibolanischen Heeresführer befreit. Wigands Kraft und Glauben an Eregor brachten ihn dazu, mir zu folgen und dabei die letzten Pläne Cibolas aufzudecken. Er brachte mich zurück nach Catar und er und Drakkahr brachten mich zurück zu Eregor. Wir werden sie nicht Vergessen!"

"Die Informationen aus den Händen von Giselle waren stärkere Argumente, als sie sich ein Orator hätte ausdenken können, und damit konnten Wigand und seine Freunde mich und Fürst Karsat von Frieden überzeugen, auf das wir unsere Truppen und das Reich einen würden, um die Bedrohung durch Cibola abzuwehren. Während wir die Heere sammelten, gelang es den Gefährten mit Hilfe des Kultes" hier hält Prinz Gerrit kurz ein und nickt Herrn Gornherz, dem Kultrepräsentanten im Thronrat, zu "die letzten Informationen über die alte Waffe zu sammeln und den finalen Schlag vorzubereiten. Schnell und Geschickt und voller Mut wagten sie es den finsteren Heerführer direkt im Zentrum seiner Macht anzugreifen, und ihn in einem epischen Gefecht zu überwältigen. Diese Tat machte sie zu den Helden von Myrandia!

Aber keiner von uns wusste, welchen Preis sie zu zahlen hatten. In einem Reisephänomen gefangen, sollten sie erst 2 Jahre später wieder Heimaterde betreten. Aber was niedere Geister gebrochen hätte, veredelte ihre Willen und ihre Geister nur. Kaum hatten sie erkannt, in welcher Lage sich das Land befand, machten sie sich auch schon auf den Weg in die Zwergenlande, um ihre Legende noch einmal selber in den Schatten zu stellen."

Und ein drittes mal übernimmt der Zwergenbotschafter, diesmal mit gerecktem Haupt, das Wort. "Von den Zwergen geleitet, wagten die Helden das unwagbare. Sie stellten sich dem personifizierten Unleben - dem gefallenen Drachen Ankalan dem Schwarzen! Untote Unholde konnten sie nicht aufhalten, und sie entrungen den Tiefen der Erde eine weitere Waffe der Zwergischen Vorväter. Der Drachentötende Hammer, der schon Ankalan ein Ende bereitet hatte wurde von ihnen geborgen, und Darin entgegen getragen. Die Zwerge werden diese Helden nie vergessen!"

Prinz Gerrit blickt in die beeindruckten Gesichter Cataras. "Alleine, ohne Unterstützung und ohne ein Heer hinter sich. Nur wahnsinnige würden sich so einem Drachen entgegenstellen. Wahnsinnige - oder wahre Helden! Alleine gegen die Horden des Hexers Ammanas, gegen alles was die Hölle an Dämonengezücht zu bieten hat, und gegen den unwiderstehlichen Drachen - Darin.

Welch unvorstellbaren Kräfte bei diesem titanischen Kampf gewütet haben müssen, kann keiner nachvollziehen. Alles was wir wissen, ist, dass der Wiedergänger gefallen ist, und die Helden triumphierten, das Unmögliche möglich gemacht haben. Danach gingen sie, ihre Aufgabe zu vollenden und den Hexer seiner gerechten Strafe zuzuführen. Dass sie Erfolg hatten, das sagt mir mein Gefühl und die Tatsachen, dass wir alle hier heute stehen. In welche Abgründe sie dafür steigen mussten, wage ich mir kaum vorzustellen, und auch nicht was sie dort erwartet hat. Aber auch sie waren doch nur Halblinge, Orks, Zwerge, Dragos und Menschen. Und so haben sie alles, was sie hatten, und viel darüber hinaus gegeben, damit Catara und alles wofür es steht weiter leben kann. Und deswegen bin ich stolz, mich einen Freund dieser Helden nennen zu dürfen."

Einen solchen Applaus und Jubelsturm hat Catar noch nicht gehört. Die Bürger in den Straßen, die die Rede von Magiern und Sprechern weiter getragen bekamen, stimmen nach kurzer Verzögerung mit ein. Nie wieder würde es solche Helden geben.

Gegen den brausenden Applaus verschafft sich der Prinz erneut Gehör.

"Ein Mann und sei er auch König, kann diese Helden nicht gebührend würdigen, aber ich will es versuchen. Lange habe ich mit dem Rat und den Botschaftern beraten, und folgendes sei beschlossen.

Im Namen von Thuran Schildnase soll die Schildnase-Akademie hier in Catar ihre Pforten öffnen, und Heilkundige aller Völker sollen lernen und sich austauschen.

Thassilo der Halbling wäre sicher Stolz zu wissen, dass es ab sofort eine Armenküche in Catar geben wird, die ihresgleichen nicht kennt. Kein Mann in meiner Stadt soll Hunger leiden, und die besten Köche werden dafür sorgen, dass jeder weiß, was gutes Essen ist.

Für Orks wie Hurog richten wir zusammen mit den Zwergen ein Stipendium ein. Sein Wissensdurst hat alle die ihn kennengelernt haben eines besseren über die Orks belehrt. Jedes Jahr soll ein Ork voll unterstützt werden, hier alles zu lernen, ob Magie, Schmiedekunst oder Technik, ob Malerei oder Handel.

Im Namen von Drakkahr von Ravenstein werde ich persönlich den Grundstein für die erste Kapelle Eregors legen, und hoffe, dass die Hohepriesterin Giselle sie weihen wird. Eregor wie auch das Druidentum sind ab sofort offizielle Religionen Cataras.

Und Wigand? Ich habe meinen Bruder leider nie so gut gekannt, wie ich es gerne gewollt hätte, aber jeder weiß von seiner Liebe für das Schauspiel und das Theater. Also habe ich die besten Schreiber beauftragt, die Legende der Drachentöter zu schreiben. Diese Stück soll jeden Tag in der Stadt aufgeführt werden, damit ein jeder Bürger des Landes die Gelegenheit hat von diesen vorbildlichen Helden zu erfahren.

Und nun lasst uns diese Krönung vollziehen, damit das Volk feiern kann, denn dieser Tag soll für immer als Feiertag dieser Helden in die Geschichte eingehen, damit ihr Opfer nie vergessen wird!"

Ein älterer Herr mit markanten Gesichtszügen sieht sich noch einmal im Saal um. Als sich sein Blick mit dem von Lady Alsen trifft, blinzelt er ihr zu. Er reibt sich die Handgelenke, wie in Erinnerungen verloren. Dann nickt er zu niemand bestimmten, und verlässt den Saal über einen Balkon.

Und so findet die Saat des Unheils ihr Ende...

5.    It’s over!

After nearly exactly two years real time and roughly 5 years game time, the Catara pen and paper campaign had its grande finale yesterday. Meeting more or less once every week we had a real blast. Even if only two of the original five starting characters managed to see the whole thing through, even if only four of a total of eight characters survived the encounter with Darin the black dragon Vyrkyl, the heroes nethertheless saved the whole word from the vile demon Yakrath!

Their reward? Nothing but eternal fame in the kingdom of Catara and probably a horrible death in the midst of a strange hellish dimension, but that is the hallmark of true heroes, isn't it?

Great moments of that last session include:

Great stuff, I hope I'll get the whole report soonish.