Block B Bespielt

Am Wochenende haben wir mit unserer Stammgruppe mal zur Abwechslung nicht Pathfinder sondern einen Ftaghn One-Shot gespielt: Block B

Der Klappentext verspricht da einiges:

Dieses Szenario führt hinab in die tiefsten Abgründe der eigenen Seele und ist düsterer, als der lichtlose Raum deiner Einzelzelle. Du wirst dir wünschen, dass die Mörder nebenan dein geringstes Problem sind. Und dann wirst du dir wünschen, dass sie endlich aufhören zu schreien.

Die vorgefertigten Charaktere sind allesamt Insassen in genau diesem Block B. Als Straftäter haben sie natürlich alle eine dunkle Vergangenheit, und das Übernatürliche sorgt dafür, dass sie diese nicht einfach abschütteln können.

So zumindest der Plan, den das Abenteuer vorsieht.

Wir hatten alle Spaß damit, aber diese tiefsten Abgründe der Seele haben wir irgendwie nicht erreicht. Im Gegenteil, das Szenario bot sogar einem der Charaktere ungefragt ein Out aus einem moralischen Dilemma.

Zum Teil kann das sicherlich auch an unserer Gruppenkonstellation liegen: Wir kennen uns seit Jahrzehnten, und spielen im Grunde nie antagonistisch miteinander - und so wurde aus den Zellengenossen, die sich gegenseitig grob misstrauten zwar keine Freundegruppe, aber zumindest Schicksalsgenossen, die sich keine auch keine unbequemen Fragen stellten.

Aber generell lockt das Abenteuer zwar mit Anknüpfpunkten für Drama und Horror (ein Countdown zum eigenen Tod, eine unheimliche Gestalt, unerklärliche Ereignisse, Gangs, fiese Wärter), aber die Abläufe, der Abenteuerzeitraum von nur einigen Tagen und der geplante Tagesablauf sorgen dafür, dass man sich da gar nicht so richtig drauf einlässt.

Und ich persönlich finde ja, dass Ftaghn da an den völlig falschen Stellen mechanisch wird - der Horror stellte sich zumindest für mich nicht wirklich ein.

Zuletzt: Das Ende war mir eigentlich sofort klar, als der Nebenplot von dem einen Charakter aufgedeckt wurde - unser SL hat es im Rahmen des Abenteuers finde ich ziemlich gut umgesetzt, aber ich hätte es wohl anders geschrieben :)

Fazit: Ich glaube, da wäre mehr drin, aber trotz der paar Tippfehler im vorgefertigten Charakterbogen und der genretypischen Plotschienen ist es ein interessantes Szenario - und ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass es in Maine spielt, es ist sehr Stephen King :)