Bogi sucht ein Fahrrad…

…denn immer nur Autofahren ist auch doof. Mein vorletzter Drahtesel wurde gestohlen. Der letzte ist schlicht bei der Ex-Freundin geblieben, die fuhr den eh mehr als ich.

Doch der Zustand soll so nicht bleiben,  und so tigere ich seit einigen Wochen in unregelmäßigen Abständen bei Fahrradhändlern vorbei und schau mir die Auswahl an. Dabei bin ich was Drahtesel angeht wirklich Amateur. Das Ding soll mich von A nach B bringen, dabei idealerweise nicht klappern und im Falle des Falles schnell stehenbleiben. „Schickes“ Aussehen gibt Bonuspunkte. Getestet habe ich bislang folgende Modelle:

Station eins war Gräber Räder, der Laden direkt um die Ecke. Dort hab ich ein einfaches, robustes und mit allem notwendigen augestattetes City Bike der Eigenmarke ausprobiert. Man bekommt für ca. 500,- erstaunlich viel und gutes Material inkl. 5‑Gang Nabenschaltung, ist eigentlich sofort wunschlos glücklich. Das Rad ist schlicht gehalten, macht dabei aber eine gute Figur und fährt sich sehr angenehm. Die Gangschaltung war leichtgängig, die Bremsen packten gut zu — das gefahrene Modell hatte zusätzlich eine Rücktrittsbremse. Dazu kam eine gefühlt sehr kompetente und freundliche Beratung vom Inhaber persönlich.

Station zwei war Two Wheels Good. Das ist nämlich anscheinend der einzige Laden, wo man die VanMoof Räder bekommt, und auf die hab ich schon seit zwei Jahren ein Auge geworfen.

Während Gräber Räder nun wirklich der Archetyp des Fahrradladens ist, war ich mir bei TWG aber doch erst unsicher, ob ich wirklich das richtige Klientel bin: Der Laden ist stylisch, sparsam eingerichtet, und statt einem Mechaniker im Blaumann begrüßte mich eine freundliche Verkäuferin die ich in ihrem Outfit eher in einer Kunstgalerie erwartet hätte. Genau so wirkt der Laden auch insgesamt, mehr wie eine Galerie. Das macht aber nichts, denn freundliche und kompetente Beratung gabs hier auch.

Das No. 5 wurde also auf mich passend eingestellt, es gab eine kurze Einweisung und ich fuhr los zur Probefahrt. Das Rad hält was es verspricht: Breite große Reifen, bequemer Sitz, funktionale Gangschaltung — ich fühlte mich schnell heimisch auf dem Rad, und die Gimmicks wie das im Rahmen verankerte und versteckbare Schloß, die ebenso im Rahmen versteckte Beleuchtung sowie die Option den Gepäckträger als Verlängerung des Rahmens vorne anzubringen gefällt auch.

Wo ich schonmal da war bin ich dann auch das Ticino 1 Single Speed von Elektra probegefahren. Ein schickes Retro-Rad, aber mit Fixies werde ich wohl derzeit nicht warm, und zu so dünnen Reifen hab ich schlicht kein Vertrauen…

Auf dem Weg nach Hause hab ich dann spontan noch bei der Alsterspeiche reingeschaut. So muss ein Fahrradladen aussehen, und während der freundliche Mechaniker mir was passendes zu „Stadtfahrrad, Weg zur Arbeit, um die 500,-“ raussuchte, sah ich ES an der Wand: Das Strida. Ich hatte schon mal ein Video von diesem Rad gesehen, und freute mich wie ein Schneekönig, es hier mal ausprobieren zu können. Eigentlich sitzt man ganz bequem, allerdings liegt für meinen Geschmack etwas zu viel Gewicht auf den Handgelenken. Und an die Lenkung muss man sich allgemein erst einmal gewöhnen.

Sitzt man aber erstmal, ist das Rad erstaunlich agil, wenn auch hier die fehlende Gangschaltung schon bemerkbar ist. Der Clou ist natürlich der Faltmechanismus. Allerdings bin ich mir noch unsicher, ob das Strida wirklich für den täglichen Einsatz sinnvoll ist.

Jetzt muss ich nur noch mal bei Läden wie Holybikes oder Elbcoast Psycles vorbeischauen, um so ein Chopper bzw. Cruiser Bike probezufahren — dann kann ich mich wenigstens ein wenig wie bei Sons of Anarchy fühlen… :)

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