Stormtroopers 365 zu Ende

Nein, des ist noch nicht der Webcomic-Montag, der braucht noch so ca. 8 Stunden. Ich wollte nur kurz auf das gerade vollendete Projekt Stormtroopers 365 hinweisen, wo es jeden Tag ein Foto mit den Abenteuern der beiden (Spielzeug-) Sturmtrupplern TK479 und TK455 gab. Die beiden begegneten Katzen, bewunderten den King of Pop, machten Urlaub, Zeitreisen und 361 andere lustige Sachen. Wirklich erstklassige Arbeit und Humor!

Stoppschilder — auch in der fernen Zukunft!

Ich bin ja bekennender Schundroman-Leser. Jede Woche kaufe ich mir am Kiosk den neuesten Perry Rhodan. Und seit die famosen Jungsvon Alligator Farm die „Perry - Unser Mann im All“ Comics weiterführen, habe ich die sogar im Abo.

Und Perry ist großartiger Schund: Die Comics sind eine liebevolle Hommage an die Heftserie. Anstatt einfach die Story mit Bildchen nachzuerzählen übernehmen die Autoren quasi willkürlich Handlungselemente, Figuren und Bezeichnungen und mischen sie zu etwas sehr eigenständigen Neuen zusammen. Und trotz der bunten Bilder, dem Sex und der Comic-Gewalt bleiben sie der Vision (wenn man denn PR eine solche zusteht) treu.

Und da Alligator Farm eben mehr ist als einfach nur Schund, scheuen sie auch nicht vor politischen Kommentaren zurück. Die Einleitung zum aktuellen Heft #138 enthält einen nicht zu knappen Seitenhieb auf Zensursula und Konsorten. Ursprünglich hatten Kai und Christian natürlich gehofft, dass das Thema bei Drucklegung nur noch Historie sei, aber so kann man sich irren

Hier, mit Dank an die Alligator-Farm Redaktion für Erlaubnis & Original-PDF-Datei, die entscheidenden zwei Seiten!

(Story: Kai Hirdt & Christian Hillmann, Layout: Till Felix, Zeichnungen: Rudi Martens, Vorkolorierung: Maikel Das, Endkolorierung: Nique Oelkers)

Medienkompetenz: Dinge finden im Internet

Kris wirft mit Stöckchen und hofft auf Artikel zum Thema Medienkompetenz zu treffen. Eine sehr gute Idee, und da möchte ich mich doch glatt beteiligen. Dieser Beitrag wird sicherlich nicht so umfassend und genau wie Kris seiner, aber ich hoffe, dass er dennoch ein wenig hilfreich ist.

Mal eben etwas im Internet finden, oder „es zu googlen“ klingt ja erst einmal ganz einfach, fast schon trivial. Andererseits ist es anscheinend doch nicht ganz so trivial, denn warum sollte es sonst Seiten wie lmgtfy.com geben? Tatsächlich findet man im Internet wirklich zu fast jedem Problem eine Lösung, zu fast jeder Frage eine Antwort — selbst zu denen, die eigentlich gar nicht lösbar sind. Und natürlich einen Riesenhaufen Mist. Will man also sinnvolle und hilfreiche Dinge finden, müssen drei Dinge beachtet werden:

  1. Suche nach der Antwort, nicht der Frage
  2. Nutze die passende Suchfunktion
  3. Erkenne die korrekten Treffer

Nur wenn alles zusammenkommt, liefert das Internet wirklich hilfreiche Ergebnisse die sich auch weiterverwenden lassen. Aber der Reihe nach:

Suche nach der Antwort, nicht der Frage

So selbstverständlich das klingt, so schwierig kann es dennoch sein. Man sollte sich stets bewusst machen, dass eine jede Anfrage an eine Suchmaschine immer auf eine Volltextsuche durch das Internet hinausläuft. Das bedeutet, dass man einen Begriff oder eine Wortkette suchen muss, die in der gewünschten Antwort vorkommt. Statt zu fragen „Ich wohne in Hamburg, wie komme ich nach Paris?“ sollte man also eher nach „Routenbeschreibung Hamburg Paris“ suchen.

Das ist zum einen natürlich viel kürzer und daher schneller getippt, andererseits wird man die Frage so nicht auf irgendeiner Webseite ausgeschrieben finden, die Worte Routenbeschreibung, Hamburg & Paris hingegen schon eher.

Glück hat man, wenn es sich um ein rein technisches Problem handelt, dann darf auf die Existenz von gut gepflegten FAQ-Seiten gehofft werden. Diese enthalten dann nämlich meist tatsächlich genau die Frage die man sich gerade stellt. Aber auch hier gilt: Der Seitenbetreuer formuliert die Frage vielleicht anders, die Elemente der gewünschten Antwort sind aber meist alle irgendwie vorhanden.

Nutze die passende Suchfunktion

Nimm Google“ reicht für vieles aus, aber eben nicht immer. Wenn ich zum Beispiel etwas über einen Film wissen will, frage ich lieber direkt die IMDB. Bei Übersetzungsproblemen komme ich mit LEO weiter. Natürlich kennt auch Google all diese Seiten, aber die Verwendung der „passenden“ Suchseite stellt die Suche in einen Kontext: Wenn ich die IMDB nach „Welcome to the Jungle“ frage, ist klar, dass ich nach einem Film suche, Google müsste ich wahrscheinlich erst mehr oder minder mühsam klar machen, dass ich gerade kein Interesse an Guns’n’Roses habe.

Es hilft also, sich einen Katalog an durchsuchbaren Spezialseiten zuzulegen, und zu wissen wann welche am besten passt. Wenn ich nach einem (US-englischen) Slangbegriff fahnde, werde ich eher eine sinnvolle Antwort beim Urban Dictionary bekommen, als wenn ich ihn direkt bei Google suche: Ersteres wird mir stets nur eine Definition liefern, während Google mir haufenweise Seiten präsentiert, die diesen Begriff verwenden. Ein Traum für Sprachforscher, aber nicht hilfreich, wenn ich einfach nur wissen will, was mein Chat-Gegenüber mir gerade sagen will.

Kleiner Tipp: Firefox hat im „Schnellsuche“-Lesezeichenordner viele hilfreiche Quicklinks für solche Fälle vorbereitet.

Erkenne die korrekten Treffer

Suchmaschinenoptimierung ist anscheinend ein dickes Geschäft. Und als Resultat finden viele Suchmaschinen neben den Dingen die einen interessieren, viele-viele Seiten, von denen die Betreiber möchten, dass sie einen interessieren. Oder man zumindest mal draufklickt, damit die Werbebanner Umsatz machen.

Also nicht einfach immer auf den ersten Link klicken :). Zuerst mal die Trefferliste durchsehen. Bei technischen Problemen sollte man schauen, ob nicht ein Treffer auf der Herstellerseite dabei ist. Die meisten Suchmaschinen zeigen zudem kurze Snippets an — wird dort die richtige Frage gestellt, oder scheint es sich um die gesuchte Antwort zu handeln?

Vorsicht ist hingegen geboten, wenn die Snippets oder die URL gar ganz genau die gesuchte Phrase enthalten. Das sind dann häufig Linkfarmen die einem im besten Fall einfach nur viel Werbung präsentieren, im schlimmsten Falle hingegen auch noch mit Viren und anderem Mistzeug belästigen.

Selbst wenn der Link auf den ersten Blick seriös aussieht, und die gefundene Information plausibel erscheint: Nichts was im Internet steht, sollte ungeprüft übernommen werden. Findet sich die gleiche Information auch auf anderen Seiten? sind vielleicht bekannt vertrauenswürdige Seiten dabei? Werden Quellen zur Herkunft der Information genannt, und sind diese überprüfbar?

Es hilft, wenn man sich nicht nur die gefundene Stelle einer Webseite ansieht, sondern auch mal links und rechts davon auf der gleichen Seite umschaut. Passt das Umfeld zur Information? Erscheinen die Autoren auf ihrem Gebiet kompetent? In welchem Kontext wird die Information angeboten?

In der Regel kann man mit diesen Filterfragen recht schnell die „guten“ Treffer herausfiltern und gegenprüfen. Mit nur ein wenig Übung bekommt man so wirklich schnell einen guten Überblick zu jedem Thema.