Webcomic Montag — Weltbetrachtungen

Unsere Welt ist seltsam und bizarr. Und manche Webcomics spiegeln das prima wieder.

Zum einen ist da das großartige Least I Could Do. Wir schauen Rayne dabei zu, wie er durch sein Leben wandert — nie das innere Kind oder die nächste schöne Frau aus den Augen lassend. Rayne ist, man verzeihe den Ausdruck, eine unheilige Kreuzung aus Nerd, Chauvinist, Aufreisser & Frauenschwarm und ignoranten Amerikaner — gleichzeitig aber auch auf seine verquere Art weise und nett. Oder zumindest nahe dran. LICD ist sicherlich nicht realistisch, dabei aber auf jeden Fall spaßig.

A Softer World betrachtet die Welt ganz anders. Hier gibt es keine festen Protagonisten, keine Handlung — immer nur ein paar Bilder die mit Untertiteln versehen sind. Diese Untertitel haben es aber in sich, sind häufig bitterböser schwarzer Humor, verbreiten aber manchmal aber auch nur eine tieftraurige Stimmung. Sozusagend er Goth unter den Webcomics, nur ohne das Makeup :).

Gelesen: Anonym im Netz

Jahrelanges hartes Bloggen hat sich ja endlich für mich ausgezahlt: Open Source Press hat mir freundlicherweise ein kostenloses Rezensionsexemplar von Jens Kubieziels Buch “Anonym im Netz” zukommen lassen.

Das Thema ist ja durchaus relevant, selbst wenn die Vorratsdatenspeicherung gekippt bleiben sollte gibt es genügend Gründe Remailer, Anonymizer und ähnliche Werkzeuge zu benutzen.

Jens Kubieziel bietet einen schönen Überblick über die verfügbaren Werkzeuge, ihre Stärken & Schwächen und erklärt auch, wie man sie in Betrieb nimmt und im Alltag anwendet.

Leider hat er sich anscheinend nicht für eine Zielgruppe entscheiden können. So bekommt man auf der einen Seite Schritt-für-Schritt-Anleitungen die fast schon jeden Mausklick erklären, auf der anderen Seite werden aber komplette Linux-Konsolenkommandos ohne Kommentar auf den Leser losgelassen.

Dennoch: “Anonym im Netz” kann gut als Einstieg in das Thema wie auch als Nachschlagewerk für die einzelnen Werkzeuge benutzt werden. Es ist auch lobenswert, dass auch praktische wie rechtliche Risiken beleuchtet werden und es immer wieder Exkurse in die Historie des Themas gibt.

Webcomic Montag — Rollocontent

Schon erschreckend, wie viele Webcomics irgendwas mit Rollenspiel zu tun haben :)

Heuer also wieder zwei Vertreter aus dieser Ecke. Zum einen ist da Geebas on Parade: Geebas ist angeblich amerikanischer LARP-Slang für Goblins, Kobolde, Kanonenfutter… Und Geebas on Parade erzählt eben autobiografisch von LARP-Abenteuern und all dem Irrsinn rund um dieses Hobby. Die Strips sind im klassischen Vier-Bilder-in-einer-Reihe Format und enden eigentlich immer mit eine Punchline. Freunde des Hobbies werden viel Spaß haben, Außenstehende eventuell nur mit dem Kopf schütteln.

Die andere Neuvorstellung kommt von dieser Seite des Teiches: Dice Basterds. Der Titel scheint ein Rip-Off des letzten Tarantino-Films zu sein, der Inhalt ist es aber zum Glück nicht :). Stattdessen ist es sozusagen eine deutsche Interpretation von Knights of the Dinner Table, wenn auch ohne fortlaufende Story. Bislang sind nicht einmal eine Handvoll Strips online, aber ich erkenne da Potential — und in Teilen meine eigene Gruppe wieder! :)