Gesehen: Avatar

Ja, der Film ist im Endeffekt ein Remake von „Der mit dem Wolf tanzt“. Ja, die Action-Sequenzen sind großartig. Die CGI-Effekte machen wirklich was her und verlassen in Sachen Gesichtsanimation gerade das Uncanny Valley um tatsächlich real zu wirken.

Oh, und der Schurke des Films? Der ist so sehr Badass, den muss man eigentlich mögen. Ich hab also viel Spaß gehabt.

Mein Beef: Die Fauna von Pandora passt vorne und hinten nicht zusammen. Hier bei uns haben alle nicht-Insekten vier „Beine“ — selbst bei Schlangen ist nachweisbar, dass sie irgendwann mal welche hatten. Auf Pandora? Da ist alles zu haben, ohne dass irgendwelche Arten-„Familien“ zu erkennen sind. Ok, vom ersten Anschauen vielleicht, aber dann passen wieder Gliedmaßen- oder Augenanzahl nicht mehr. Die „Pferde“ scheinen auch einfach nur zwei seltsame Extra-Beine bekommen zu haben, nur damit sie fremd ausschauen — lange werden diese übrigens nicht im Detail gezeigt, wahrscheinlich weil die Lauf-Animation mit sechs Beinen wohl doch nicht ganz rund ist.

Die Na’vi sind auch so eine Sache: Der DesignProzess lief wohl in etwa so aus:

Macht mal Indianer!“

hmm.. nee, die müssen ausserirdisch wirken, machen wir sie mal zwei Köpfe größer. Und blaue Haut.“

hmm.. vielleicht nur vier statt fünf Finger?“

ein Schwanz! Genau, die brauchen alle noch einen Schwanz. Wirkt atavistischer.“

wo lassen wir denn das Neural-interface-dingens, damit die sich mit den Tieren verbinden können? Genau, ich weiss: Im Zopf““

(Alle anderen Lebewesen, die über solche Verbindungsdinger verfügen haben stets zwei, am Ende ihrer Kopftentakel… irgendwie passt das nicht. Und soll ich etwa glauben, daß der Zopf so geflochten wächst?)

Gesehen: Fanboys

Den Film hatte ich ja schon länger auf dem Radar, und das nicht erst seitdem er in der WIRED gefeatured wurde. Fanboys ist im Grunde klassisches amerikanisches Road Movie: Ein paar Freunde fahren quer durch die Staaten um irgendein Ziel zu erreichen, lernen dabei etwas über sich selbst und sind am Ende dickere Freunde als vorher.

Nur dass die Freunde hier alle Star Wars Nerds sind, und das Ziel eben ist,  Episode I aus der Skywalker Ranch zu klauen, um so den Film ein paar Monate vorher zu sehen (Da einer der Freunde todkrank ist und den Film sonst nie sehen kann). Es folgt ein Irrsinnstrip durch die Untiefen des Fandoms. Das ist nicht sonderlich tiefschürfend, und eigentlich auch nichts neues (Galaxy Quest beleuchtete ja schon ein ähnliches Thema, hier aber eher Trekkie-zentrisch).

Aber es macht Spaß. Daß diverse Star Wars Stars Gastauftritte haben ist da schon fast Nebensache (und Carrie Fisher hätte ich fast nicht erkannt, Schande über mich) .

Letztens gesehen: Balls of Fury

Was für ein großartiger Müll, unbedingt sehenswert: Mittelmäßiger Variete-Künstler nimmt an geheimen Ping-Pong-Turnier bis zum Tode teil um geheimnisvollen Superschurken-Waffenschmuggler zu fangen. Nein, viel seltsamer geht es eigentlich nicht. Balls of Fury (den Trailer gibts auf YouTube)ist eine grandiose Persiflage auf Filme wie Bloodsport, Dead or Alive oder sonst jeder Kung-Fu Schinken wo Amerikanern das „geheime Wissen des Ostens“ beigebracht wird.