Regeln für Startups…

Ihr erinnert Euch an Isotopps Remümee im November zum JMStV?

Daher bleibt mir nur die Konsequenz, die Regeln für Internet-Startups auch auf meine eigenen Inhalte anzuwenden: Nicht in Deutschland, nicht in deutscher Sprache und nicht für Deutsche.

Tja, schaut so aus, als ob die Verantwortlichen in der Piratenpartei das so langsam ähnlich sehen, wenn auch noch nicht ganz so konsequent:

Wir planen, im Ausland Redundanzsysteme anzubieten. Da ist noch nichts entschieden, das wird derzeit diskutiert. Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir unsere Webangebote komplett ins Ausland verlagern.

Es ist schon traurig, dass eine demokratische und freiheitliche Partei in einem freiheitlichen und demokratischen Land sich ernsthaft solche Gedanken machen muss.

 

Twittergate

Carta und Spreeblick waren natürlich schneller, aber das ist so bezeichnend für unsere Medienlandschaft, das glaubt man gar nicht. Dass ich einmal einen Mitarbeiter der schwarz-gelben Regierung loben würde, hätte ich echt nicht gedacht, aber Steegmanns rockt! Ich hätte so nach der zweiten, spätestens dritten Nachfrage die Holofernes gemacht: „Ich glaub es hackt, habt Ihr Dumpfbacken keine wirklich wichtigen Fragen als diese absoluten Nebensächlichkeiten?!“

Gesehen: Bis zum Ellenbogen

Ich sag ja immer: Der Deutsche Film ist gar nicht tot. Allerdings sollte man ihn lieber in den kleinen Independant-Produktionen suchen, wie Deichking oder eben der gestern gesehene „Bis zum Ellenbogen“.

Diese schwarze Komödie ist, genau wie Deichking auch, aus 2007, damals aber völlig an mir vorbeigegangen. Im Kern ist es eine Variante von Immer Ärger mit Harry/Bernie, bietet dabei aber eine durchaus eigene Story, mit ganz eigenem Charme und schön gezeichneten Charakteren. Kurz gefasst: Der naive Bankangestellte Sven stirbt auf einer Almhütte, und die beiden Zufallsbekanntschaften Willi (Hartz IV-Empfänger) und Achim (Berufsschwiegersohn und NLP-Trainer) schaffen jetzt seine Leiche nach Sylt um damit einen Bankraub durchzuziehen.

Man merkt schon bei der ersten Einstellung, dass es sich hier nicht um eine Hochglanzproduktion sondern um ein Kind der Liebe handelt, mit verhältnismäßig minimalen Mitteln gedreht. Auch das Timing der Szenen, die häufig eigenwiligen Momente sind sicherlich nicht mainstream-tauglich, aber aus meiner Sicht macht das den Film nur noch liebenswerter. Zu Anfang kann man eigentlich weder Willi noch Achim leiden, beide haben offensichtliche soziale Defizite. Aber man gewinnt sie lieb, während sie sich mit dem (immer stärker stinkenden) toten Sven quer durch Deutschland plagen.

Dazu kommt, dass ganz behutsam immer wieder auch sehr liebenswerte Eigenschaften und Fähigkeiten wie nebenbei präsentiert werden. Das überrascht zwar nicht, und die meisten Verwicklungen sieht man natürlich meilenweit kommen, aber bei Filmen dieser Art ist eh der Weg das Ziel (da der Film während der WM 2006 gedreht wurde sorgt auch das übrigens immer wieder für Seitengags und Ambiente).

Ich war jedenfalls hervorragend unterhalten, und empfehle den Kauf der DVD uneingeschränkt.

(Zum Kauf von DVDs, Kleinproduktionen und Filmpiraterie schreib ich übrigens später nochmal was. Michael Söth hat dazu nämlich was auf das DVD-Cover vom Deichking geschrieben, und das muss ich noch kommentieren…)

Fahrradkauf, schwergemacht

Habe ich gestern nicht noch erwähnt, dass Two Wheels Good wie eine Galerie ausschaut? Verdammt, das ist eine Galerie.

Aber von Anfang an: Heute war ich zwecks weiterer Zweiradbegutachtung im Karoviertel, bei Holybikes, einem Laden der sich auf Cruiser, Townster und Chopper Fahrräder spezialisiert hat. Und beinahe wäre ich mit dem Electra "Super DeLuxe“ nach Hause gefahren. Das Rad schaut aber so edel aus, da hätte ich irgendwie ständig Angst drum. Ansonsten übrigens ein sehr schmuckes Ding. Ganz entschieden hatte ich mich beim Verlassen des Ladens noch nicht (irgendwie hab ich mich leichter mit der Auswahl eines Autos getan), und so fuhr ich nochmal in die Bismarckstraße zu Two Wheels Good. Während der Bahnfahrt hatte ich mich dann fast selbst soweit, das VanMoof sollte es jetzt sein.

Den Laden betrat ich dann mit den Worten „Tach, ich war vorgestern da, ich will jetzt das VanMoof No. 5 kaufen“. Und wunderte mich im gleichen Moment über den, ahem, aufgeräumten Zustand des Ladens. Dass ich gerade aus einem doch eher vollgeparktem Fahrradladen kam verstärkte den Eindruck. Gegenüber zu vorgestern standen nun gerade eine Handvoll Räder dekorativ und recht einsam im Raum herum. Ja, man hätte heute Abend ein Dingsda, mit Häppchen und Vortrag, und daher seien die Räder jetzt größtenteils im Lager.

Das jetzt auch nicht so um die Ecke schien, man vertröstete mich auf Morgen. Mein Samstag ist nun leider schon verplant, also antwortete ich mit „ja gut, dann bis Montag“.

Erm.. Nein. Montag sei man meistens nicht da. Ist das jetzt ein Fahrradladen oder ein Restaurant?

Ich bleib dabei: Die Leute sind nett. Das VanMoof ist weiterhin mein Favorit. Aber ich werde Carstens Vorschlag mit Megabike wohl auch noch mal nachgehen…