Berlin!?

Ick bün ja ’n Hamborger Jung. So richtig, mit Deng. Und jahrelang habe ich immer gepredigt: Nee, ich zieh hier nicht weg. Wohin denn schon. Ist doch so schön hier.

Tscha, und so zwischen Weihnachten und Sylvester saß ich dann mit Harald und Kris zusammen, den dritten Cocktail oder so intus, und das ist dann ja der Zeitpunkt, wo Männer auch mal anfangen dürfen, etwas weinerlich zu werden. „nee, also, so mit dem Job gerade, also, so richtig Spaß macht das ja nicht. Und dann schaut das bei der Firma ja auch gerade nicht so rosig aus.. ach, ich weiß nicht.“

Freunde sagen dann einem aufmunternde Dinge. „Das wird schon.“ oder „lass Dich nicht unterkriegen!“

Gute Freunde sagen einem dann: „Du, ich kenn Dich ja. So einen wie Dich, den könnten wir doch auch bei uns im Laden brauchen!“

Sehr gute Freunde besichtigen nach dem erfolgreichen Vorstellungsgespräch mehrere Wohnungen in Deinem Namen, damit man nicht ständig für 20-Minuten-Termine nach Berlin fahren muss.

So kommt es also, daß ich nach über 41 Jahren in Hamburg, und 7 Jahren Consulting-Geschäft bei der SMP Management AG nach Berlin ziehe. Wo ich dann PreSales bei SysEleven mache — einen Job auf den ich mich mittlerweile ziemlich freue, weil ich dann endlich der Mensch-Geek-Übersetzer sein kann, der ich schon immer sein wollte!

Homophobie

In meinen Google+-Kreisen und in meinem RSS-Feed tauchen seit einiger Zeit Bekenntnis-Posts auf: Dort wird ehrlich geschildert, wie homophob man früher gewesen sei, wie das kam, und warum man das jetzt nicht mehr sei.

Im Endeffekt ist das wahrscheinlich eine lobenswerte Reaktion auf die seltsamen Zeitungskommentare und Talkshowrunden in letzter Zeit, und eigentlich springe ich ja gerne auf jede Sau auf, die da gerade durchs Dorf getrieben wird.

Aber hier geht das irgendwie nicht ganz. Denn wenn ich so in mein Leben zurückdenke, dann war ich nie homophob. Oh, ich habe sicherlich als Jugendlicher das Wort „schwul“ als Adjektiv für „das ist aber doof“ verwendet. Das tut mir im Nachhinein auch sehr leid, und ich ärgere mich immer, wenn andere das in meiner Gegenwart noch tun. (Überhaupt scheint es mir, dass man als Heranwachsender sich erstaunlich wenig Gedanken über das eigene Vokabular macht.)

Aber ich hatte nie eine wirkliche Verbindung zwischen dem spontanem Ausruf und tatsächlichen männerliebenden Männern gezogen. Mir ging es da weitgehend wie Torsten Kleinz: Homosexuelle Menschen waren einfach kein Teil meiner Lebenswelt. Es mag sein, dass einzelne Mitschüler heimlich oder zu dem Zeitpunkt unbewusst homosexuell waren, aber wenn, dann haben sie sich erst geoutet, nachdem ich komplett den Kontakt zu ihnen verloren habe.

Insofern wusste ich zwar um die theoretische Existenz von schwulen, lesbischen und anderen nicht heteronormativen Beziehungsformen, aber all das war ungefähr gleichbedeutend mit der Existenz von Cowboys, Astronauten oder Rockstars: Es gab diese Menschen, aber eben nur „irgendwo da draußen“. Die waren nicht bedrohlich oder sonstwas, sondern einfach nur irgendwo in der Welt existent. Und das Radio Gaga Video von Queen fand ich einfach nur cool und lustig.

Und als ich dann doch so langsam meinen ersten Cowboys, Schwulen, Transvestiten und eben auch Rockstars begegnete, dann war mir eigentlich ganz schnell klar, dass das auch nur Menschen sind. Und so habe ich die dann auch behandelt.

Alles andere wäre mir lächerlich erschienen.

aha-Effekte

seit Monaten frage ich mich, warum (nicht nur, aber besonders) meine eigene Webseite auf dem Arbeitsplatz hier beim Kunden so richtig Scheiße aussieht. Heute Morgen ist es mir dann endlich eingefallen. Kurz ClearType auf dem alten Windows XP System installiert, und schon ist der Augenkrebs weg. Puh…