CDU Sachsen will Killerspiele auf Handys verbieten!

Zumindest sagt das Herr Hähle am Ende der entsprechenden Pressemitteilung. Ich wundere mich nur, dass ich offensichtlich den neuesten Trend komplett verschlafen habe: Mir ist nicht ein einziger blutiger Egoshooter im Handyformat bekannt. So gar keiner.

Soll das jetzt präventiv schon einmal verboten werden? Von dem unsäglichen Ruf nach Zensur und technischen Sperren mal ganz abgesehen…

Mir stinkt diese Sache immer mehr. Das einzige, was diese Vorstöße erreichen, ist dass sich die Kids genauso versorgen wie die Kumpels das damals in meiner Jugend gemacht haben: Auf dem Schulhof tauschen, und notfalls die Hardware modifizieren bis es löpt.

Vielleicht ist das aber auch nur eine von langer Hand geplante Bildungsoffensive: So werden Anreize geschaffen, sich endlich näher mit der Technik auseinandersetzen. Nur diejenigen, die erfolgreich komplexe Systeme verstehen und hacken können, können Killerspiele und Pornos gucken. 

Wenn dann der Megachecker in der Pausenhalle stolz Doom XV. auf dem Handy vorführt, wissen die Mädels eben nicht nur, dass er voll der harte Kerl ist, sondern auch geistig was auf dem Kasten hat.…

Drohende Drohnen

Lest mal bei Remington. Da kommt mir persönlich ja das kalte Kotzen.

Sie hatten schwere Geschütze aufgefahren. Bereichsleiter, Personalchef
und noch ein Scheff, den ich nur vom sehen kannte, ein Brocken von Kerl
mit Bürobauch, Wegschubsschultern und Spatenzähnen. Strahlelächeln
natürlich. Augen wie glasierte Keramik. Mir wurde unwohl. Sehr unwohl
sogar.

Im Gesprächsverlauf wurde ihm dann klargemacht, dass er gefälligst sein Menschsein während der Dienstzeit einzustellen hat. Ich kann ihm nur wünschen, daß er ganz schnell was anderes findet. Besser wird es allemal sein.

Mensch Meier

Ich bin hier oben noch ganz dicht,
der Spaß ist zu teuer, von mir kriegste nüscht!“

Rio hat ja in seinen Liedern sehr deutlich gegen Autoritäten, Staat, Bonzen und für soziales Miteinander, ja wenn nicht sogar fröhliche Anarchie Stimmung gemacht. Und in das gleiche Horn stießen und stoßen viele andere. Manchmal zu recht, meist aber mittlerweile aus Prinzip.

Nicht das ich etwas gegen das Prinzip des Datenschutzes, des Rechtsstaates, der Gerechtigkeit und des sozialen Miteinanders hätte. Wer meine Beiträge hier liest, weiss wo mein Herz schlägt. ;-)

Dennoch frage ich mich manchmal, ob das ganze wirklich so sein muss.

Verflucht ihr weiter nur den Wind in euren trägen Segeln
Ihr könnt so weit ich weiß noch nicht einmal den Regen pegeln“

Die Frustration die sich immer wieder in Liedtexten niederspiegelt, und von vielen geteilt wird ist ja sehr verständlich. Fragt mal herum: Es ist unglaublich viel im Argen. Aber: Schuld haben „die da oben“, „die Lobbyisten“, „Heuschrecken-Manager“ oder sonst eine diffuse Gruppierung. Also Hand aufs Herz: Wenn wir die Schuld so einfach zuweisen könnten, dann würde das doch genauso einfach zu regeln sein, oder? Einfach jemand besseren an die richtige Stelle setzen.

Leider geht das nie so einfach, und „das System“, „die Bonzen“, oder sonstwer verhindert das alles. So zieht jeder einen anderen Schuldigen aus dem Hut, und am besten einen den man schlicht nicht direkt belangen kann.

In diesem Licht betrachtet ist dann auch die Frage inwieweit Abgeordnete ihre Nebeneinkünfte offenlegen müssen wieder nur ein Nebenschauplatz: Entweder wir trauen unseren gewählten Vertretern, oder eben nicht. 

Anscheinend haben wir uns aber entschieden, dass es gut ist, den Autoritäten erst einmal komplett zu misstrauen, grundsätzlich jede ihrer Entscheidungen als schlecht hinzustellen. Und bevor jemand schreit: Ja, das hat auch seinen Grund.

Leider ist dieser Grund nicht, dass es grundsätzlich gut ist, alles als schlecht hinzustellen. Der Grund liegt vielmehr darin, dass unsere Autoritäten, gewählte Volksvertreter, grosse Firmenbosse, etc. uns gezeigt haben, dass man ihnen nur sehr schwer trauen kann, und meistens doch hintergangen, getäuscht, oder schlicht übergangen wird. Beispiele hierfür gibt es genug, und sie übertönen all die guten Dinge, die „die da oben“ vielleicht geschaffen haben. […]