Mini URL-Sturm in Sachen Urheberrecht

http://opalkatze.wordpress.com/2012/04/17/urheber-recht-aber-richtig/ Vera Bunse erklärt ein paar unterschiedliche Begriffe und ruft zur Ordnung

https://plus.google.com/u/0/102784651730703333089/posts/Jon8AaP7bsS Andreas Eschbach erklärt was Verlage machen, und welche Dinge aus seiner Sicht da in die falsche Richtung laufen.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/gruenen-politikerin-zum-urheberrecht-die-piraten-verstehen-nicht-es-geht-hier-um-menschenrechte-11719715.html Agnes Krumwiede von den Grünen erzählt, warum das Urheberrecht an sich wichtig ist, und legt dann komplett überflüssiges und die FAZ suggeriert über die Überschrift, dass es Piratenbashing sei (was das abgedruckte Interview überhaupt nicht hergibt).

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Was macht eigentlich den Wert von Dingen aus?

Bei materiellen Dingen wie Autos, Häusern und Bananen ist das ja noch einzuschätzen. Da gibt es zwar immer noch Spannbreiten, die durch Marke, Lage oder Knappheit geformt werden, aber man kann nachschauen, was das Zeug in der Herstellung gekostet hat, und wieviel Geld es kostet, eine Banane aus Brasilien in meinen Supermarkt um die Ecke zu liefern.

Aber was ist mit dem Wert eines Buches? Oder eines Kunstwerkes? Klar, es gibt die Arbeitszeit, die der Autor oder der Künstler hineingesteckt hat, aber die hat im seltensten Fall etwas mit dem „Wert“ des Buches zu tun. Bestsellerautoren wie Hemingway steckten in der Regel ähnlich viel Zeit in ihre Bücher wie unbekannte Schundschreiber. Und deren Bücher kosten im Handel spätestens als Taschenbuch auch ähnlich viel. Dennoch wird dem ein Hemingway Roman als „wertvoller“ angesehen. (Und wahrscheinlich zu Recht. Ich oute mich hier mal, dennoch noch nie einen Roman von Hemingway gelesen zu haben. Hätte es „Der alte Mann und das Raumschiff“ gehießen, sähe das wohl anders aus. Aber ich schweife ab..)

Von Michael Moorcock habe ich gelesen, dass er seine Bücher angeblich wiederum häufig innerhalb weniger Tage „runterschrieb“ — und dennoch recht großzügige Schecks dafür erhalten hat. Und wieder: Seine Bücher stehen im Buchhandel mit dem gleichen Preisschild wie die von Hemingway.

Der Wert von künstlerischer Arbeit hängt also nur marginal davon ab, was der Endverbraucher für sie bezahlt.

Und das führt mich zum Punkt den ich machen will: In der Diskussion um Filesharing, Urheberrecht, etcpp. höre ich immer wieder folgenden Satz: „Wenn alles kostenlos gemacht wird, hat das Werk doch gar keinen Wert mehr!“

Ich verstehe diesen Satz nicht. So überhaupt nicht. Der Wert eines Musikstückes oder eines Buches ergibt sich doch nicht aus der Anzahl Geldeinheiten, die darüber erzielt werden. Natürlich sind diese nicht unwichtig, Applaus ist zwar die Nahrung des Künstlers, aber das Dach über den Kopf bezahlt er oder sie immer noch mit harter Währung. Insofern ist es natürlich wichtig und richtig, dass wir bereit sind und bleiben Künstler zu bezahlen.

Aber zu behaupten, dass Kunst nichts wert sei, es sei denn dass für sie von vornherein ein Preis X verlangt wird, dass ich sie ohne diesen Preis nicht zu Gesicht bekomme, das halte ich doch für arg abstrus.

Ich postuliere, dass der Wert eines Werkes sich eher daraus ableitet, wie viele Leute es beeinflusst. Bislang wurde dieser Wert eben indirekt aus den Kopieverkäufen errechnet und monetarisiert. Das funktionierte, weil Kopienerstellung vergleichsweise aufwändig war. Die meisten Leute haben also lieber gekauft als selbst kopiert. Nicht, weil ihnen das Urheberverwertungsrecht wichtig war, oder weil sie ein grundlegendes Bewusstsein für die finanzielle Not des Autoren hatten, sondern weil es die einfachste Möglichkeit war.

Heute ist es aber nicht mehr die einfachste Möglichkeit. Leider haben sich aber die meisten „Schaffenden“ daran gewöhnt, den Wert ihrer Werke anhand der Verkaufszahlen abzulesen, anstatt an Downloads und Bekanntheitsgrad. Zudem fehlen eben noch weitverbreitete und leicht verständliche Mechanismen Downloads und Bekanntheitsgrade verlässlich in Geld umzuwandeln. Sobald sich solche Mechanismen etabliert haben, wird sich hoffentlich die momentane Raubkopierer-vs-Urheberrechtsdebatte erübrigen.

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Revolution!

Also, da schreibt wer auf Facebook was von Revolution und 9 Polizisten durchkämmen die Schule, Lehrer und Schüler müssen in psychologische Behandlung, der Junge kommt in die Psychiatrie und die Staatsanwaltschaft ist auch schon eingeschaltet.

Mein Problem ist, dass die Presse wieder mal über die vollkommen falschen Dinge berichtet, und das auf eine Art, die wirklich wichtige und für das Verständnis der Vorgänge essentielle Dinge komplett außer acht lässt.

Was zum Beispiel hat der Junge denn nun genau geschrieben? „Ich mach jetzt Revolution“? Oder hat er seitenlange Traktate veröffentlicht, auf denen er detailliert erklärt, wie er die Jungs von der Sirius Cybernetics err, seine Mitschüler & Lehrer an die Wand stellen wird?

Und: Wieso wurde das irgendwie ernst genommen und hat erste Plausibilitätsprüfungen überstanden? Was ist mit den Schülern, die jetzt angeblich psychologischen Beistand brauchen — werden die auf geistige Gesundheit überprüft, weil sie so einen Unsinn geglaubt haben, oder hatten die tatsächlichen Grund irgendwas zu fürchten? Wieso?

Ich hingegen befürchte, dass wir, abgesehen von einer kurzen Aufmerksamkeits- und Empörungswelle in den Social Networks, darüber gar nichts mehr erfahren werden. Halt, irgendein Innenminister wird es als Vorwand für die Vorratsdatenspeicherung aus dem Keller holen, das wars dann aber auch.

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Juhuuuuu! Hysterie!

http://www.fr-online.de/wiesbaden/18-jaehriger-kuendigt-revolution-an,1472860,11516356.html

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Drohung auf Facebook: 18-Jähriger kündigt Revolution an

Der Schüler wurde von der Polizei festgenommen. Seine Motive sind noch unklar

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Popcorn!

Da schreibt jemand im eigenem Blog siehe (http://buecherzeit.wordpress.com/2011/11/16/john-asht-twin-pryx-zwillingsbrut/) einen Verriss zu einem Buch, dessen Lektüre nur so bis ca. Seite 90 durchgehalten wurde. Soweit so alltäglich. Und dann meldet sich der Autor in den Kommentaren und.. naja, ärgert sich.

Passiert auch.

Dass der Autor allerdings noch seine Verlegerin (http://www.roder-verlag.de/) hinzuzieht, mit Anzeigen wegen Wirtschaftskriminalität, Verleumdung, Beleidigung oder ähnlichen Dingen droht, auf seinem eigenem Blog (http://john-asht.blogspot.com/2012/01/literatur-kriminalitat-im-internet.html) eine geradezu haarsträubende Verschwörungstheorie aufstellt, dass habe ich so noch nicht erlebt. 

Ach ja, und nur offiziöse Literaturkritiker mit abgeschlossenem Studium sind nach Verlagsmeinung durch die Gesetzeslage ermächtigt, Rezensionen schreiben, und auch nur wenn sie das Buch wirklich von A bis Z durchgelesen haben.

Außerdem habe ich wieder was gelernt: „Fantasy“ und „Fantastische Abenteuerromane“ sind ja nun wirklich zwei vollständig unterschiedliche Genres. Im einen Genre haben Dämonen und in den anderen agieren Fabelwesen mit Menschen. Amateure wie ich erkennen da keinen Unterschied, aber ich bin ja auch kein studierter Literaturkritiker.

Dazu berichten dann noch andere Kommentatoren über Stalkingversuche und ähnlichem Krempel.

Mannomann, dieser „John Ash“ scheint mir ja ein ganz toller Kerl zu sein… (oh, und falls Ihr Euch selbst ein Bild machen wollt — hier gibt es eine Leseprobe: http://www.roder-verlag.de/buchtitel/twinpryx/leseprobe/index.html)

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John Asht – Twin-Pryx. Zwillingsbrut
Ausnahmsweise greife ich an dieser Stelle auf den Klappentext zurück, da ich nicht weit genug gekommen bin, um mehr als die Ansätze der darin geschilderten Handlung zu erleben:
Schicksalhaft ges…

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