Zwei auf einen Streich!

Rollenspiele sind ja seit über zwanzig Jahren mein Hobby. Und die meisten Spielrunden in dieser Zeit habe ich mit Leuten verbracht, die das auch schon mehr oder weniger länger machten. Im Nachhinein betrachtet ist es schon erstaunlich, ich glaube, ich habe in all der Zeit weniger als eine Handvoll Leute neu mit dem Hobby in Kontakt gebracht.

Umso mehr freute es mich, dass mich in kurzer Zeit tatsächlich gleich zwei Kollegen ansprachen, ob sie nicht mal mitspielen dürften. Ich trommelte also ein paar Spieler zusammen, und gestern gab es dann eine Einführungsrunde Monster of the Week. (Von meiner neuen Liebe zu den „powered by the Apocalypse“ Spielen erzähle ich ein andernmal.)

Was soll ich sagen, wie Enten im Wasser! Die Playbooks von MotW halfen natürlich immens, nehmen sie doch die Spieler an die Hand und bieten ihnen überschaubare und klare Alternativen. Dass neben den beiden Neulingen auch drei alte Rollenspielhasen als Spieler teilnahmen tat sein Übriges: H. stellte seinen ex Mall Cop Verschwörungstheoretiker vor, K den jungen Werwolf-Fratboy und S ihre Kleinmädchen-Profimonsterjägerin. Daran konnten R und F dann wunderbar anknüpfen, und boten einen mundänen Lokalredakteur sowie einen Meistereinbrecher mit verkaufter Seele.

Die Figuren vernetzten sich dann fast von selbst, es wurden Verwandschafts- und Beziehungsbande geknüpft, gemeinsame Abenteuer festgelegt, und nach einer Pizzapause ging es dann ins Abenteuer. Der Schauplatz wurde untersucht, Zeugen befragt, das gruselige Mädchen verfolgt und gegen Mitternacht brach ich dann den Abend mit einem zünftigen Cliffhanger ab.

Während der Vorbereitungen hatte ich ja kurz befürchtet, dass die norddeutschen Edelrollenspieler den Neulingen Spotlightzeit stehlen würden, aber diese Angst war vollkommen unbegründet. Im Gegenteil, keiner von den alten Hasen machte auch nur den Versuch, meiner Anwendung von „seperate the Hunters“ etwas zu entgegnen. „Das machen die schon.“ war die einhellige Meinung.

Zwischenzeitlich gab es natürlich einige Waldorf&Statler Momente, als sich die Edelrollenspielerriege über den Meistereinbrecher beömmelte, da dieser bei dem „Verhör“ des gruseligen kleinen Feenmädchens in so ziemlich sämtliche Rhetorikfallen tappte. Aber dabei fühlte sich niemand bevormundet oder gar blöd angemacht. Im Gegenteil, alle nutzten die Situation, um die Story voranzubringen und eben nicht einfach nur „ja ich auch“ zu spielen.

Mir hat das alles sehr viel Spaß gemacht, und ich bin sehr gespannt, ob ich von den Spielern noch ein Diary bekomme…

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