Karneval — Unter Druck

Oder auch: Warum ich Rollenspielkram lieber auf Papier habe. 

Es ist ja schon irgendwie seltsam. Im Büro habe ich alles Papier von meinem Schreibtisch verbannt. Zuhause muss ich meist auch immer erst suchen, bevor ich einen Zettel finde, auf dem ich kurz eine Nachricht oder ähnliches notieren kann. (Meistens schicke ich dann doch eine elektronische Mitteilung) Bücher werden auf dem Kindle gelesen.

Nur Rollenspielkram, den kaufe ich mittlerweile fast exklusiv auf Papier. Ja, natürlich habe ich auch eine umfangreiche PDF-Sammlung auf der Festplatte, viel freies Material, aber auch PDF Kopien von Spielen und Quellenbänden die als Goodie mitgeschickt wurden. Und ja, einiges habe ich auch tatsächlich direkt als PDF gekauft — und dann nie bespielt.

Nein, wenn es ums Hobby geht, dann geht bei mir tatsächlich nur Gedrucktes!

Warum das so ist kann ich gar nicht mal so genau erklären, denn es ist eine Melange von Gründen.

Zum einen liegt es daran, dass so ein Kindle für mich zwar ein hervorragendes Lesegefühl bietet, das aber eben auch nur bei Fliesstext. Sobald Bilder, Tabellen oder sonstige Layoutspielereien dabei sind, macht das alles keinen richtigen Spaß mehr. Vollformat-PDFs gehen gar nicht.

Dazu kommt, dass die meisten Rollenspiel-PDFs meist auf Druck im A4  oder Letter Format ausgerichtet sind. Das verträgt sich nicht mit kleinen schwarz-weiß e‑Ink Displays und leider auch nicht mit denen von klassischen Tablets. Hat man kein hochauflösendes Großformat muss man ständig scrollen und vergrößern/verkleinern und verbringt mehr Zeit damit, die Übersicht zu behalten, als den Text zu lesen.

Selbst ausdrucken finde ich ebenso doof — da fehlt mir dann die ordentliche Bindung, mein Drucker zuhause kann kein Duplex, und verflixt, es ist extra Arbeit! Außerdem geben sich immer mehr Verlage sehr viel Mühe damit, wirklich schöne und handwerklich gelungene Totholzausgaben zu erstellen. Sowas nehme ich gerne in die Hand, schmökere darin und lasse mich inspirieren.

Zuletzt ist so ein Rollenspieltext ja ein Gebrauchsprodukt. Man muss viel hin- und herblättern, Dinge nachschlagen, will sich ohne Mühe Notizen an den Text kleben können. Und all das ist zumindest mir mit den elektronischen Methoden einfach noch nicht befriedigend gelöst.

Außerdem gebe ich am Tisch lieber mein Buch als mein Tablet aus der Hand… :)

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