Spaß mit Technik: Neuer Wohnzimmeraltar

Cat staring at goat on TV

Vor 10 Jahren meinte die damalige Freundin, dass Split-Screen Spiele auf einem 23″ Bildschirm doch irgendwie meh seien. Ich kratzte ein wenig Geld zusammen, ging zum örtlichen Tech-Discounter und kaufte einen knapp doppelt so großen Fernseher. Bewusst das Auslaufmodell, das kostete nochmal weniger.

Jetzt in der neuen Wohnung schaute das ein wenig… verloren aus:

Im Grunde alles gut, aber aktuelle Filme und Serien zeigen wichtige Plot-Informationen auf den Bildschirmen der Smartphones der Protagonisten. Und ganz ehrlich, die können wir vom Sofa aus nicht mehr lesen :)

Etwas neues sollte also her, und es war ja auch grad Weihnachten…

Das ist ein Samsung The Frame 65″ QLED. Insgesamt ein schönes Bild, der Art Mode ist hübsch, und generell fügt sich Gerät gut in die Lücke hier ein.

Aber wie immer mit „smarten“ Geräten muss man einiges tun:

  • Hauptzuspieler ist die Chromecast. Das sorgt dafür, dass wir uns so gut wie nie durch die Samsung UI bewegen müssen.
  • Sicherheitshalber, und um unnütze Werbung (WTF?!) zu blocken, hat der TV per Firewall nur eingeschränkten Internetzugriff.
  • Die Box mit allen Anschlüssen ist im Schrank. Das hat den Vorteil, dass man keinen Kabelsalat sieht.
  • Nachteil: Ich kann die Sonos Soundbar nicht einfach so mit der Samsung-Fernbedienung steuern. Denn die Fernbedienung nutzt Funk, und die IR-Signale für die Soundbar kommen aus der Anschlussbox. Ich habe also einen billigen IR Extender gekauft, damit geht das gut, und ich konnte der Soundbar beibringen, auf die Samsung IR Signale zu hören.
  • Wir haben alle Bildverbesserungen abseits der Helligkeitsanpassung abgeschaltet, das sieht für uns irgendwie besser aus.
  • Ebenso haben wir Multiview ausgeschaltet, damit man bei Nutzung der Chromecast-Funktion vom Handy nicht erst jedes mal so einen blöden Bild-im-Bild Modus hat.
  • Ich muss noch einen einfacheren Weg finden um eigene Bilder in den Art Mode zu transferieren — der Standardweg über die Mobile App ist.. umständlich.

Alles in allem, kein schlechtes Gerät, wir sind zufrieden.

Hamburg

So, jetzt alle: 

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https://www.youtube.com/watch?v=PIkm5wqwk5A

Ich wohne ja seit Februar 2015 in Berlin. Ist schon schön hier, aber wann immer wir meine Eltern besuchen, oder zum Nordcon fahren, fragt die Freundin mich „Warum wohnen wir eigentlich nicht in Hamburg?“

Gute Frage. Wahrscheinlich wegen dem Job (der ja lange Zeit erforderte, dass ich wochentags in ein Büro in Berlin ging). Und weil die Miete in Tempelhof halt supergünstig ist. Und weil ich hier mit grünen Haaren gar nicht mal so sehr auffiel. 

Aber das einzig Stete ist der Wandel, und so ziehen wir im Sommer zurück nach Hamburg! Nach Schnelsen, knapp vor der Grenze zu Bönningstedt, eine Gegend die ich eigentlich meiden wollte, aber die Wohnung ist bezahlbar, hat eine begrünte Dachterrasse und einen Balkon für die Kater, und vor allem: Zwei Büroräume, so dass ich nicht mehr das Wohnzimmer als Büro missbrauchen muss.

Denn das ist mein persönliches Fazit aus der Pandemie: Es ist egal von wo ich arbeite, solange ich vernünftiges Internet für Email, Webanwendungen und Videokonferenzen habe. Denn polypoly hat den Sprung zu einer 100% verteilten Firma geschafft, im Endeffekt haben wir alle Neueinstellungen seit Februar letzten Jahres komplett virtuell durchgeführt. 

Insofern freue ich mich jetzt wie Bolle, wieder nach Hamburg zurück zu kommen, näher an meinen Rollenspielspezis zu sein, und auch Freunde zum gepflegten Brettspielabend auf unserer Terrasse einladen zu können…

Bis dahin:

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https://www.youtube.com/watch?v=NJgv5dYfhbE

Fitness and me

I’m your prototypical nerd, sports never came easy to me. Over my childhood and youth, various teachers and trainers tried to change that, but I was content being unsporty and reading books.

Thankfully, my metabolism and various eating and movement habits formed in my youth prevented me from gaining too much weight. As a resuilt, I am still overall slim and have retained some minimum level of physical fitness so I can take the stairs if I need to.

But I am also in my mid-forties and work a desk job. There aren’t enough trained muscles to keep my back healthy. Some parts of me go slightly flabby and I carry more than a bit of superfluous around my mid-section. All of this gets even more noticeable due to the lack of muscles being trained to keep everything straight.

All this, and the drive to LGN (Look Good Naked), kept nagging at me in intervals to adopt a sporty habit. I tried a lot of things: Gym memberships, running, martial arts, biking, pilates, using an ergometer at home. Alas, nothing really stuck for more than a month. Sports is just so damn boring, and often also frustrating. I don’t get any sense of achievement except of being exhausted and sweaty.

I realize that for a lot of people that state of exhaustion is what they perceive as achievement and that they get satisfaction from it, but I never made that connection. I’m just miserable from it.

Then, earlier this year I discovered Virtual Reality as a fitness motivator. First Beat Saber, and then BoxVR, which turned out to be even better for this purpose. The basic game is simple: Blobs fly at you and you have to hit them with your fist at the right time. The blobs come in at various heights and you have to hit them at different angles. Occasionally some obstacles appear, forcing you to duck out of the way.

There’s music and a highscore, all the trappings of a videogame, so the whole thing doesn’t get pegged into the mental space of a „workout“, but, well, a videogame.

But make no mistake: For the average un-fit nerd, this is very much a workout! On average, I burn about 400 calories within a 30 minutes session. That rivals running a treadmill in HIIT or joining a vigorous spin class.

The great news: I have been doing this for nearly every weekday for a few months now. There was a break in the routine when my PSVR headset broke down. Eventually I replaced it with an Oculus Quest, which rids me of all the cables and thus gives me more flexibility in terms of location and time.

Two weeks ago, I added Guided Tai Chi to my routine. I make no assumption that this is anything like real Tai Chi, and the girlfriend says that the end result looks rather amusing instead of elegant. But it is surprisingly relaxing and taxing at the same time: You stand in a simulated landscape that is quite beautiful to look at. Then there are two translucent spheres dancing slowly through the air in front of you, while you try to follow them with your hands. The end result sort of resembles Tai Chi. 

And it is effective: Keeping the arms stretched out in front of you, and moving them in precise and slow movements is surprisingly taxing. After 10 to 15 minutes the arms start to ache a bit, and I feel the muscles holding my spine.

So this is my routine now: When I get up in the morning, I don the VR goggles and first do 15 to 20 minutes of sort-of Tai Chi, then another 30 of sort-of boxing. This has become an actual habit, which is a new thing for me and sports.

I don’t follow it completely on weekends when I occasionally sleep in, but for weekdays, this is set. And I start to notice the effects too. Nothing outrageous, but a bit more tone to the upper body and arms, a bit more stamina.

So, if you’re as nerdy and unsporty as me, you might want to look at getting into VR. It works for me, and the technology has matured enough to be really simple to use and setup.

Spielen mit Szenen

Drüben beim Rollenspiel-Blogs Forum gibt es eine Diskussion über „Szenenbasiertes Rollenspiel“. Das mäandert ziemlich, aber es stecken auch interessante Dinge drin. Insgesamt brachte es mich dazu, darüber nachzudenken wie ich Rollenspiel leite und meine Abenteuer, Szenarien und Kampagnen plane.

Wer mich kennt, weiß dass ich sehr gerne in Konzepten und Bildern fantasiere. Auch wenn der Hofrat darüber schimpft, vieles beginnt bei mir mit „wäre es nicht cool, wenn…?“  Im Ergebnis habe ich für alle meine Abenteuer immer ein Schlüsselbild vor Augen, einen Moment in dem irgendetwas passiert was mich reizt und den ich meinen Spielern präsentieren möchte. Diese Szene nehme ich dann als Anker um den Rest zu gestalten.

Idealerweise ergibt diese Gestaltung dann weitere Szenen, und mögliche Verknüpfungen zwischen ihnen. Während des Spielabends schaue ich dann auf die Aktionen der Spieler und habe dann folgende Möglichkeiten:

  • ich bleibe in der laufenden Spielzeit und lasse die Welt einfach auf die Aktionen der Spieler reagieren. Die Handlung läuft quasi in Echtzeit weiter und auf jede Aktion folgt die passende nächste Aktion. Alles was passiert, passiert vor der laufenden Kamera.
  • Ich beschließe (hochherrschaftlich oder in Absprache mit den Spielern), dass es einen Szenenwechsel gibt und Handlung übersprungen wird. Wir landen an einem neuen Ort und an einer anderen Zeit und nehmen dort das Spiel wieder auf. Wo genau? 
    • Eben da, wo wir folgerichtig nach der letzten Szene hinwollten. Wenn sie mit „wir fahren dann mal nach Rom“ endete, dann beginnen wir eben genau in Rom, und zwar an dem folgerichtigen Punkt.
    • Oder die neue Szene hat (zumindest vordergründig) recht wenig mit vorangegangenen Spielerentscheidungen zu tun, sondern entspringt entweder der „Meisterwillkür“, gerne aber auch dem Spielerwunsch. (Inwieweit Zufallsbegegnungen hier hineingehören muss ich mir beizeiten noch überlegen!)

Und genau dieser letzte Punkt ist, denke ich, Szenenbasiertes Rollenspiel. Handlung findet statt, nicht weil sie sich direkt aus der vorangegangen Aktion ergibt, sondern weil der Wunsch nach einer bestimmten Handlung vorhanden ist.

Die Gefahr ist, dass man sich zu sehr auf die Wunsch-Szenen stürzt und diese dann auf Schienen ansteuert. Oberflächlich betrachtet mag das dann sehr cineastisch und episch wirken, allerdings nimmt man damit den Spielern auch genau das, was Rollenspiel eigentlich liefern soll: Die Entscheidungsfreiheit.

Zusätzlich kann alles sehr oberflächlich werden, da man die Erklärung, warum etwas passiert, mitunter komplett an den Haaren herbeigezieht.

In eine ähnliche Kerbe haut Settembrini wenn er sich so beschwert:

Wenn man nur das anstrebt, das Szenenverketten, dann kommt man wie von selbst auf die Idee, daß alle Reisegeschwindigkeit sich ganz logisch alleine aus dem „Plot“ ergeben sollen und müssen, und alles andere albern sei.

Wie bekomme ich also diese gewünschte Tiefe in meine Aneinanderreihung von Szenen? Einige Grundregeln:

  • Habt immer ein Diagramm parat (idealerweise auf Papier, im Zweifel aber mindestens als Skizze im Kopf), dass folgende Dinge in Abhängigkeit setzt: 
    • Orte, die dort vorhandenen Personen und die Entfernungen und Hindernisse zwischen ihnen
    • Personen und Gruppierungen, ihre Ziele, der Grad der jeweiligen Zielerreichung und die Beziehungen zwischen allen
  • Schaut zwischen zwei Szenen auf dieses Diagramm. 
    • Wieviel Zeit muss mindestens vergehen, damit alle Personen in der nächsten Szene da auch sein können?
    • Verändern sich die Ziele oder Beziehungen irgendwie aufgrund von Dingen die in der letzten Szene oder im Hintergrund passierten?

Das Resultat dieser Überlegungen sollte jetzt, wenn relevant, in die neue Szene einfließen. Damit wisst Ihr z.B. welche NSC überraschend auftauchen könnten, welche eben nicht und wie sie wohl gelaunt sind.

Das darf durchaus vereinfacht werden, nicht jedes Szenario ist so komplex, dass man das alles modellieren will oder gar muss. Und nicht jede Szene ist von diesen Überlegungen betroffen. Zum Beispiel weil sie eine in sich abgeschlossene Nebenhandlung abbildet, oder weil der Gesamtrahmen eh nicht größer als ein Dungeon ist.

Dazu gibt es Dinge, die man frei schieben kann, ohne dass es Auswirkungen auf den Rest der Simulation hat. Solange nicht festgelegt ist, wann in dem kleinen Dorf Hintereberswald Markttag ist, findet der halt genau an dem Tag statt, wo die Helden zum ersten Mal einreisen, schlicht weil es das Dorf so interessanter macht. Es sei denn, es soll ausgestorben sein, dann sind halt alle gerade bei Bauer Eckart zur Hochzeit eingeladen.

Man darf also gerne nur das in der Planung berücksichtigen, was die Spieler beobachten konnten. Wenn der schurkische Fechtmeister in Szene 1 von der Klippe sprang und dann über Wochen, ach, Monate nicht beobachtet wurde, dann kann er quasi jederzeit an jedem Ort auftauchen, wo immer es „dramaturgisch“ interessant ist.

Ich als Spielleiter nutze das gerne, da es meine Vorbereitungsarbeit angenehm verkürzt. Anstatt ständig alle Variablen zwischen den Szenen zu simulieren, gibt es für viele von ihnen einfach nur einen Rahmen innerhalb dessen ihre Handlungen konkret werden können. Schrödingers NSC sozusagen.

Das funktioniert aber nur dann gut, wenn ich zum Zeitpunkt des neuen Auftauchens verbindlich…

  • …prüfe, ob die Figur auch wirklich hier auftauchen kann (Reisezeit, Motivation, Ressourcen),
  • …festlege, wie es zu dem Auftauchen kommt und die damit gesetzte Handlung für die Zukunft berücksichtige.

Wenn ich das berücksichtige, wirkt die Handlung organisch und in sich stimmig. Wenn die Spieler also das erste Mal an einem Montag in Hintereberswald eintrafen, dann ist ab sofort immer Montags Markttag.

Der klare Vorteil Szenenbasierten Spiels ist es, dass man gezielt solche Abschnitte wegschneiden kann, die keinen am Spieltisch wirklich interessieren.

Ebenso gibt es die Möglichkeit, den Spielern Sicherheiten zu geben: Viele Spieler geraten in die Planungsfalle und fangen an alle möglichen und unmöglichen Risiken eines Hinterhalts zu hinterfragen und kommen schlicht nicht mehr zu Potte. Schneidet die Spielleitung hier aggressiv in die nächste Szene, signalisiert sie „Euer Plan ist gut genug, Ihr habt nichts übersehen, was Ihr nicht hättet übersehen dürfen.“ (Daran muss man sich dann aber auch halten!)

Idealerweise legt man sich als Spielleiter einen Fundus an Szenen zurecht, die man dann an passender Stelle (Ort, Zeit, Ressourcen, Motivation!) ansteuern kann. Springt nicht auf Schienen von Szene 1 zu Szene 2, sondern schaut auf Eure Handlungsmaschine und wählt dann aus. Legt kurz fest (alleine oder auf Vorschlag der Spieler), wie es zu dem Szenenübergang kommt und was die Spieler über die vergangene Zeit und den Ortswechsel wissen müssen.

Ich persönlich empfinde diese Form des Spiels als sehr befriedigend, weil ich eben meine innere Rule of Cool ausleben darf, ohne dabei die Weltsimulation zu gefährden.