Eine Lanze für Orks
Danger Zone und dnalorsblog schrieben vor einiger Zeit über das Für und Wider bezüglich der Orks, in Reflektion auf einen der Essays in Roll Inclusive. Und auch der Deutschlandfunk spricht über das Thema. Im Endeffekt gibt es folgendes Spannungsfeld:
- Othering ist Mist, macht Empathie kaputt und sollte eigentlich nie eingeübt werden.
- Monster verkloppen ist ein integraler Bestandteil des Fantasy-Rollenspiels, und sollte ohne echtwelt-moralische Bedenken möglich sein.
Um „moralisch unbedenklich“ Spaß an der Monsterklopperei haben zu dürfen, müssen diese Monster leider eben doch ge-„othered“ sein. Denn wie dnalorsblog schildert, kann man nicht mehr nach Herzenslust Goblins weghauen, wenn diese eine Kultur und Daseinsberechtigung bekommen haben. Wenn eine Welt ihre eigene Monster Ecology hat, dann haben eben auch Orks und Goblins ihre Daseinsberechtigung, und sind keine gesichtslosen Monster mehr.
Jetzt schreibe ich ja gerade selbst an einem Monsterklopper-Rollenspiel, Raiders of Arismyth. Das Thema ist also für mich daher brennend interessant. Die Leute sollen Spaß mit Kämpfen in dem Spiel haben, und daher brauchen Sie Monster mit denen sie kämpfen können. Manchmal sollen sie dabei auch darüber nachdenken, mit wem sie warum kämpfen.
Aber eben auch nicht immer. Manchmal soll einfach der interessante Kampf und das Gekloppe im Vordergrund stehen, und die Moral nicht das zu beackernde Problem sein. Und damit kommen wir zu den Orks.
Die meisten Gegner in meinen Spielrunden haben eigene Motivation die mehr ist als nur „ich bin böse!“ ist. Sie sind hungrig, versuchen Geld zu verdienen, jemanden beschützen, und so weiter. Manchmal kann man so Kämpfe umgehen, und manchmal sind die Dinge, die die Gegner wollen absolut konträr zu denen der Gruppe.
Orks bei mir sind anders. Sie sind wortwörtlich nicht von dieser Welt. Kein Ork, dem man in meiner Spielwelt begegnet ist einfach nur da. Es gibt keine Orkdörfer mit Orkbabies, keine unschuldigen „ich bin nur Farmer“ Orks. Zumindest nicht in der Spielwelt. Wahrscheinlich gibt es all das auf der Herkunftswelt der Orks, aber die ist… woanders.
Orks, denen man auf meiner Spielwelt begegnet sind die selbstgewählte Speerspitze einer Invasion, mit sinistren Zielen. Die Details dazu wollen noch im Spiel herausgefunden werden, aber eines wissen alle am Tisch: Die Orks sind Monster, und sie sind es nicht qua Geburt, sondern weil sie es so wollten.
Alle anderen Gegner sind vielschichtig, die Gruppe ist sich nie wirklich sicher, welcher Gruppe sie nun wirklich feindlich gegenüber stehen sollen. Aber Orks? Orks sind zum wegkloppen da.