Peter Rath — das Autorenportrait

Ich brauche ja einen neuen Charakter für Karstens Dresden Files Runde. Das High Concept ist „Autor, der von seinen Fans lebt“ — mal schauen, was im Spiel draus wird :)

Peter Rath ist zwar kein Superstar in der Literaturszene, aber innerhalb seiner Nische des “Urban Fantasy”-Genres ist er der meistgelesene deutsche Autor. Seine Buchreihe “Chronicles of Hirt”, in der die übernatürlichen Abenteuer des “Killers mit Herz und Schnauze” Jan Hirt beschrieben werden haben ihm eine treue Fangemeinde beschert.

Grund genug, um dem charismatischen Autor ein ausgiebigeres Portrait zu widmen.

Wir treffen Rath in einem Straßencafé im Herzen Hamburgs. Das Umschlagbild wird dem großen schlanken Mann mit den lachenden Augen nur schwer gerecht — allerdings wird im Klappentext jedes seiner Bücher behauptet, dass er das “Kind einer Hexe und eines Vampirs” sei, das “während seiner Studienzeit als Model, Übersetzer und Synchronsprecher für Pornofilme” gejobbt hätte. Nun, gerade in dem von ihm gewählten Genre sind Biographien selten bodenständig authentisch, und so sind wir auch nicht enttäuscht als uns der “Vampir” allen Klischees zum Trotz einen Tisch auf der Sonnenterrasse des Cafés aussucht.

Neue Kampagne: Dresden Files in Hamburg

nach einiger Vorbereitungszeit haben wir gestern mit Dresden Files angefangen. Wie nicht wenig andere es auch machen, ist unsere Stadt Hamburg. Man kennt die Gegend halt, und es gibt nicht wenig Ansatzmöglichkeiten um die Stadt mystisch und gefährlich zu machen:

So ist die Rote Flora und der Schlachthof das Kerngebiet der Rothof-Vampire, Zuhälter und Weißhof-Vampire streiten sich um die Reeperbahn, ein irrer Werwolf-Architekt klotzt Gebäude in die Gegend um die mystische Balance der Stadt zu zerstören, und die Stadtgärtnerei steht auf beinahe verlorenem Posten gegen die Dinge die da durch die Nacht poltern…

Den Start gestern verlegte ich in das Film Noir Genre:

Georg „Schmendrik“ Ballin, verstoßener Sohn einer Kaufmannsfamilie und heute bekannter Bühnenillusionist brütet an einem grauen Regentag über den Büchern. Die Einnahmezahlen seines kleinen Revuetheaters passen wieder einmal überhaupt nicht mit den Ausgaben überein. Wenigstens geht das Licht noch, und jetzt im Sommer muss er das Theater ja nicht beheizen. Seufzend greift er nach dem (kaltgewordenen) Kaffee, als er ein gleichmäßige Klacken von Pfennigabsätzen hört. Dann betritt sie den Raum. Langbeinig, brünett, Absätze mit denen man jemanden ermorden könnte. „Ich habe gehört, dass sie sich für Puzzles begeistern, stimmt das?“

Die Stimme passt zu ihr. Rauchig, mit dem Versprechen nach mehr. Sie verschmäht den angebotenen Holzstuhl und setzt sich stattdessen auf die Tischkante. „Ich habe da ein Rätsel geerbt, und komme alleine nicht weiter. Helfen Sie mir Herr Schmendrik, ich wüsste sonst nicht weiter!“

An einigen Stellen holperte die Handlung etwas, und an anderen Stellen haben wir uns mehr über die Regeln statt über den Plot unterhalten, aber das war bei einem für die Spieler so unbekanntes System ja zu erwarten. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf nächste Woche! :)