Das BMI erklärt den Bundestrojaner

Das Bundesinnnenministerium hat ja die eingegangenen Fragenkataloge zur Onlinedurchsuchung beantwortet. Ich bin jetzt mal die ersten paar Antworten durchgegangen, und was soll ich sagen? Da stellen sich einem die Haare auf:

Sollte der Kommunikationsport während eines laufenden Einsatzes geschlossen werden und keine Kommunikation mit dem Steuerungssystem möglich sein, deinstalliert sich die Software selbständig.“

prima. Wenn ich jetzt Terrorist bin, und böse Dinge [tm] plane, nehme ich mein System nur noch für das Nötigste ans Netz. So häufig können die ja gar nicht nachinstallieren…

Vor einem Einsatz wird die Systemumgebung des Zielsystems erkundet, insbe-sondere die darauf installierten Sicherheitsvorkehrungen.“

err… sozusagen eine Onlinedurchsuchung *vor* der Onlinedurchsuchung? Oder fährt ein BKAler hin und schaut sich das System erstmal in Ruhe vor Ort an? Warum macht er dann nicht einfach gleich ein hd-Image?

Die obige Annahme, es bestehe ein Interesse an einem „unsicheren“ Netz ist daher unzutreffend.“

Einer meiner Lieblingssätze. Soso, die BKA-Ermittler hoffen also auf einen absolut sicheren Rechner beim Verdächtigen… Ja nee, is klar. Natürlich haben die ein Interesse daran, einen Rechner mit bekannten Schwachstellen vorzufinden, ansonsten kommen sie ja nicht hinein!

Die entwickelte Software soll grundsätzlich nur einmal zum Einsatz kommen.“

Auch schön. Für jeden „Gefährder“ wird ein eigener Trojan.. errr.. RFS-Agent komplett neu entwickelt. Wow.

Bei der hier in Rede stehenden RFS handelt es sich nicht um eine „Spionage-software“, sondern um ein technisches Mittel zur Datenerhebung.“

Mein absoluter Lieblingssatz. Und das hier sind nämlich keine Raubkopien, sondern ausgelagerte Sicherungsdatensätze. 

Die Beurteilung des Aussagehaltes (der Beweiswert spielt im Rahmen der Gefahrenabwehr zunächst keine Rolle) dürfte sich generell an anderen Maßnahmen der IuK-Forensik orientieren.“

Ich wiederhole nochmal die Sache in der Klammer:

der Beweiswert spielt im Rahmen der Gefahrenabwehr zunächst keine Rolle“

Vulgo: „Solange wir irgendeine vermeintliche Gefahr abwehren wollen, müssen wir gar nix beweisen können. Das muss man einfach machen!

Durch die Hinterlegung des Quellcodes der RFS bei Gericht könnte zudem etwa belegt werden, dass die Software keine Daten frei im Zielsystem platzieren kann.“

Und wie wird belegt, daß die (ja mittlerweile gelöschte) Software auf meinem Rechner mit dem Quellcode im Gerichtsarchiv identisch ist?

Der hier ist etwas länger:

Durch verschiedene Maßnahmen wird sichergestellt, dass eine Rückverfolgbar-keit nahezu unmöglich ist. Die Zielperson könnte nur feststellen, dass sich auf dem System eine für ihn unerwünschte Software installiert hat. Bevor Gegen-maßnahmen durch den Betroffenen getätigt werden könnten, müsste dieser zu-nächst das entdeckte Programm analysieren. Diese Analyse der RFS (Disas-sembling) wird jedoch durch die Verwendung kryptographischer Methoden na-hezu unmöglich gemacht.“

Von Traffic-Analyse haben die noch nichts gehört, oder? Ich meine, irgendwie müssen die Daten ja vom Zielrechner zur Polizei kommen. Dabei entsteht (nachverfolgbarer) Netzwerkverkehr. Ein interessierter Gefährder muss da dann nur einen zweiten PC mit Netzwerksniffer anhängen, und schon weiß er zumindest die IP des empfangenden Systems…

Die gewonnenen Ergebnisse werden so lange verschlüsselt auf dem Zielrechner zwischengelagert, bis eine Internetverbindung durch den Betroffenen hergestellt wird.“

Moment! Ich dachte „Sollte der Kommunikationsport während eines laufenden Einsatzes geschlossen werden und keine Kommunikation mit dem Steuerungssystem möglich sein, deinstalliert sich die Software selbständig“? Was denn nun? Deutlicher kann die Inkompetenz bzw. die Verarsche ja gar nicht sein!

Und das sind die Sachen die ich nur bei grober Durchsicht mit mäßigen Security-Sachverstand gesehen habe.…

Massive Polizeieinsätze eine Lösung?

uh oh…

Andrew von German Joys und das Mawalog sind über die Vorgänge in Mügeln entsetzt (wie ich übrigens auch) und fordern massivere Polizeieinsätze. Von durchbrochenen Scheunenmauern, Panzern, Tränengas und Schlagstöcken ist die Rede.

Beide fordern eine ständig verfügbare Riot-Squad, die bei Bedarf dem rechten Mob so ordentlich eines auf den Deckel gibt.

Spontan würde ich ja sagen: Recht so.

Und dann frage ich mich, was passiert, wenn diese Riot-Squads gerade gelangweilt sind. Oder ein Politiker meint, daß linke Demonstranten auch ein paar Schläge gebrauchen könnten.

Ausweitung von Staatsgewalt ist mir immer per se suspekt, egal wie hehr das Ziel ist. Lieber wäre es mir, wenn die Politiker endlich mal die Ursachen für dieses Verhalten analysieren und tatsächlich verstehen würden — und dann danach handeln: Wer keine Bildung und keine Perspektive hat, wer sich von „denen da oben“ nicht verstanden fühlt, greift zum nächstbesten Feindbild und hängt dem die Schuld an. Da sollten wir lieber ansetzen. Dennoch gilt weiterhin: Wenn ein Politiker sagt „nur weil jemand ‚Ausländer raus‘ ruft, brauchen wir noch lange kein ausländerfeindliches Motiv annehmen“, dann läuft da was ganz schief.

Is the use of Adblock theft?

Andrew is quite firm on this: The widespread use of Adblock will bring down the „free“ internet, as big sites will find themselves unable to pay for necessary expenses like bandwith or the wages of their authors.

If you want a chuckle, take the time to browse through the comments of the post, people are rabid there.

JackLewis​.net even states that Adblock is outright theft! And since Adblock is only out for Firefox, he blocks all Firefox users completely. Wow…

But there is a point: If everybody suddenly uses Adblock Plus, a lot of sites may suddenly find themselves without much-needed revenue.

That may be bad (for a short time, until people come up with better schemes to make money), but is it theft?

I doubt it, especially since I never contractually agreed to download, look let alone click on advertisements. They just suddenly appear everywhere when I’m not wanting them. And face it: Even if they aren’t popups, blinking stuff or whatever, I find them obnoxious nonetheless. So they go out. And if a site thinks itself important enough to block out everyone who might be using Adblock, good on them.

Maybe they really are important or worth enough that people will bother to go through the ads to get to them. 

Personally, I think that advertisement is simply the wrong way to generate revenue on the web. Should someone really someday sit down to crunch the numbers, he’ll probably find out that, on the whole, advertising on the web costs companies more than the revenue all these ads generate.