Kampagnenlog — Bestandsaufnahme

Da meine Spieler ja gerade keine Diaries schreiben, mache ich einfach mal eine Bestandsaufnahme. Wie sieht es aus in der See der Tausend Inseln?

Nun, der wichtigste Punkt ist sicherlich, dass die Wellenschlag endgültig von den Fesseln der Untoten befreit ist. Der Hexerbann der die Schiffsseele gefangen hielt ist gebrochen, der Runenstein, der den infernalischen Kurs bestimmte über Bord geworfen, und die Spieler haben mit ihrer Streitmacht aus Kultsoldaten, ehemaligen Sklaven und Bataarern den Untoten auf dem Schiff den Garaus gemacht.

Der widernatürlich belebe Shandor Kinsbane wurde durch eine magische Explosion in Stücke gerissen, und langsam kehrt das Leben wieder an Bord der Wellenschlag zurück.

Die ehemals verdorrten Bäume zeigen erste Triebe, auf den Feldern des Oberdecks wachsen schon wieder erste Gräser und Kräuter. Neben den ersten Vögeln richten sich jetzt auch eine nicht geringe Anzahl Bataarer häuslich auf der Wellenschlag ein. Schließlich haben die Untoten ihre Dörfer verwüstet, so ist es doch in ihren Augen nur Recht und Billig, wenn sie ein so wunderbares Heim als Ausgleich bekommen.

Aber da ist ja auch noch die geheimnisvolle Mumie, die stets von mehreren Skelettkriegern in einem Steinsarkophag herumgetragen wird. Zusammen mit ein paar Dutzend Untoten hat diese sich vor dem Sturm der Wellenschlag mit unbekanntem Ziel abgesetzt. Wohin? Und zu welchem Zweck? Und welches Gesicht verbirgt sich hinter den muffigen Bandagen?

Wie es ausschaut, wollen die Spieler aber erst einmal triumphal in die Heimat zurückkehren..

Utopische Literatur seit Schockwellenreiter & Co?

Geht es eigentlich nur mir so, oder ist die Gattung der utopischen Literatur seit Jahrzehnten kaum betreten worden? Ich rede von dem Bereich der Science Fiction der sich nicht primär durch „spielt im Weltall und hat Raumschiffe“ auszeichnet, sondern dadurch, dass Gesellschaftsentwürfe und Konsequenzen daraus behandelt werden. Der Schockwellenreiter, 1984, auch gerne die Maxim-Kammerer-Trilogie der Strugatzki-Brüder. Neuromancer gehört fast dazu — allerdings ist es weniger ein Buch über eine Gesellschaftsform denn ein Thriller mit interessanter Kulisse.

Aber „echte“ Uto- oder Dystopien? Da scheint sich die letzten paar Dekaden erschreckend wenig getan zu haben. Allerdings möchte ich hier einmal eine gewagte These aufstellen:

Diese utopischen Geschichten werden zuhauf erzählt, allerdings in anderer Form, und nicht immer als solche erkennbar. Utopische Erzähler bedienen sich des Mediums Film, Computerspiel oder Comic. So finden wir Werke wie Watchmen, Y — the last Man, V wie Vendetta, Dark City, Pleasantville, Die Frauen von Stepford (zählt nicht, Buchvorlage aus den 70ern :) ), und so weiter. Selbst einige Superheldencomics kann man durchaus in diese Kategorien stellen, Kingdom Come zum Beispiel.

Dennoch, ich würde mich über mehr aktuelle Bücher dieses Genres ziemlich freuen.