Passwort oder fünf Jahre Gefängnis — Nur Großbritannien?

Auf der anderen Seite des Kanals passieren ganz schlimme Dinge, Heise berichtet:

Seit vergangener Woche gilt in Großbritannien Teil Drei des Regulation of Investigatory Powers Act
(RIPA). Strafverfolgungsbehörden können damit die Herausgabe von
Passwörtern und Krypto-Schlüsseln unter Androhung von bis zu
fünfjährigen Haftstrafen erzwingen.

Wirklich schlimm daran ist, daß dieses Gesetz, konsequent zu Ende gedacht, jeden Menschen für 2 Jahre wegsperren kann. Auch Dich und mich!

Wie Bitte?“ fragt Ihr?

Es reicht, daß eine „Person mit ausreichender Befugnis“ aufgrund „glaubwürdiger Umstände“ glaubt, daß jemand in Besitz eines Passwortes ist, und dieses Password Dinge schützt, deren Kenntnis der nationalen Sicherheit, der Aufklärung oder Verhinderung eines Verbrechens oder den ökonischen Interessen des Vereinigten Königreiches dient.

Schon kann diese befugte Person die Herausgabe des Passwortes verlangen, zumindest solange man nicht mit anderen Mitteln an die Datei kommt. Wenn man nun dieses Passwort gar nicht hat, oder aus anderen Gründen nicht geben möchte oder kann, tja, dann…

…darf man erst einmal beweisen, daß man es nicht mehr hat. Ansonsten kann man für bis zu 2 Jahre eingesperrt werden. Die angesprochenen fünf Jahre gelten übrigens für denjenigen, der bei der Anfrage um Stillschweigen gebeten wurde und dieses nicht einhält. Ich halte das für besonders perfide, da man so nicht einmal hilfesuchend die Presse alarmieren kann..

Wie heisst das Sprichwort so schön? Es geht nicht um die Frage, ob man Paranoid ist, sondern ob man Paranoid genug ist…

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