Little Brother, auf Deutsch, gelesen von Oliver Rohrbeck

Gerade auf BoingBoing gesehen: Der argon Verlag bietet im Mai eine Hörbuchausgabe von Cory Doctorows "Little Brother" an, gelesen von Oliver Rohrbeck. Das an sich ist schon eine prima Meldung, Little Brother ist ein gutes und lehrreiches (Jugend-)Buch, daß dem Leser auf einfache, unterhaltsame und spannende Art die Gefahren eines Terrorabwehrstaates oder staatlicher Überwachung klar macht.

Die noch viel bessere Meldung ist aber das hier: Sobald über Spenden 9.000,- Euro hereinkommen, werden die für die herkömmliche Hörbuchausgabe gekürzten Kapitel auch noch eingesprochen und dann das ganze per by-nc-nd Lizenz für umme ins Nezt geworfen!

Kommt die notwendige Summe zusammen werden wir also ein professionelles ungekürztes Hörbuch von Little Brother zum freien Download ins Netz stellen, gelesen von einem der beliebtesten deutschen Hörbuch- und Hörspielsprecher!

Sowas ist großartig, und sollte auf jeden Fall unterstützt werden.Kauft also entweder schon jetzt die konventionelle 6‑CD-Ausgabe (die sicherlich an sich schon ihre nicht-ganz 20 Euro wert ist), oder spendet dann ab 26. April kleinere oder größere Summen für das Ziel der freien Version. Wenn das nicht piratig ist, was dann?

Bis dahin, lest doch die Fanübersetzung, oder hört Euch durch das fan-vertonte Hörbuch, legal und für lau.

Gelesen: Anonym im Netz

Jahrelanges hartes Bloggen hat sich ja endlich für mich ausgezahlt: Open Source Press hat mir freundlicherweise ein kostenloses Rezensionsexemplar von Jens Kubieziels Buch “Anonym im Netz” zukommen lassen.

Das Thema ist ja durchaus relevant, selbst wenn die Vorratsdatenspeicherung gekippt bleiben sollte gibt es genügend Gründe Remailer, Anonymizer und ähnliche Werkzeuge zu benutzen.

Jens Kubieziel bietet einen schönen Überblick über die verfügbaren Werkzeuge, ihre Stärken & Schwächen und erklärt auch, wie man sie in Betrieb nimmt und im Alltag anwendet.

Leider hat er sich anscheinend nicht für eine Zielgruppe entscheiden können. So bekommt man auf der einen Seite Schritt-für-Schritt-Anleitungen die fast schon jeden Mausklick erklären, auf der anderen Seite werden aber komplette Linux-Konsolenkommandos ohne Kommentar auf den Leser losgelassen.

Dennoch: “Anonym im Netz” kann gut als Einstieg in das Thema wie auch als Nachschlagewerk für die einzelnen Werkzeuge benutzt werden. Es ist auch lobenswert, dass auch praktische wie rechtliche Risiken beleuchtet werden und es immer wieder Exkurse in die Historie des Themas gibt.