Virtuelle Lebensplanung

Sebas braucht eine neue Identität. Da helfe ich doch gerne. Einzige Anforderung ist, daß die Identität zu „sehe aus wie Mitte 20 bis Anfang 30, trage heute einen schwarzen Nadelstreifen-Anzug und ein helblaues Hemd“ passen soll.

Mal schauen, die Identität soll ja flirt-freundlich sein, und damit es Spass macht, auch ein wenig exotischer. Weltgewandt. 

Importeur für Menschenhaar aus Indien! 

Es ist eine bekannte Tatsache, daß in Indien Haare an Shri Venkateswara geopfert werden. Sei es aus Dankbarkeit, oder um einen Wunsch erfüllt zu bekommen; die Leute gehen dort hin, und lassen sich fachgerecht den Kopf scheren. Das so gewonnene Haar wird dann zu Perücken verarbeitet.

Sebas, alias Norbert Sorenburg, ist nun oft in Indien, um dort diese Haare direkt vom Tempel für einen namhaften Hersteller von Ersatzhaupthaar zu kaufen. Er macht dies schon seit 13 Jahren, und ist dort im Laufe eines Praktikums für sein BWL-Studium per Zufall darauf gestossen. Das Studium hat er mittlerweile abgebrochen, da hierfür gar keine Zeit mehr ist.

Pikante Dinge die man ausplaudern kann:

  • man glaubt gar nicht, wer alles Haaropfer macht. Einige Hollywoodstars sind dort schon gesichtet worden. Leider kann man deren Haare nicht seperat erwerben.
  • Indische Tempelpriester sind unglaublich nett.
  • dann war da noch die Geschichte von der verzweifelten (aber namenlosen) Dame die das Opfer für einen Kinderwunsch brachte. Da sie sich aber keine Illusionen über die Fruchtbarkeit ihres Gatten machte war sie mehr als erfreut einen Europäer am Tempel zu finden…
  • Unbedingt einbauen: Geschichten von Rindern, die den Weg blockieren aber nicht wegbewegt werden können/dürfen.
  • Dank Chemie wird das glatte, schwarz-braune indische Haar auch zu rotblonden Locken.

Wahlwahn

Momentan berichtet ja fast jeder irgendwie über die Wahl. Also auch ich. Ich war tatsächlich der 2. Wähler überhaupt bei uns im Wahlkreis. Nicht komplett freiwillig allerdings. Denn sie hat heute ein Quadrillen-Turnier, und deswegen gar keine Zeit für Bürgerpflichten. 

Aber es gibt ja die Briefwahl. Leider gab es auch in der Woche vor der Wahl jede Menge Dinge die der Aufmerksamkeit abträglich waren.. Also wurde der Briefwahlumschlag irgendwie nie in einen dieser gelben Bitte-beförder-mich-Kästen eingeworfen. Da ich spontan als Helfer für besagtes Turnier angedacht war, selber aber auch noch wählen wollte wurde folgender Plan geschmiedet:

Beide stehen früh auf, sie fährt schonmal zum Stall um den Gaul einzuladen, ich flugs zum Wahllokal, ihren Wahlbrief abgeben, schnell selber wählen, um dann auf dem Weg zum eigentlichen Turnierplatz aufgesammelt zu werden.

Grau ist alle Theorie…

Ganz böse CDUler

Feierabend. Auf dem Weg zum U‑Bahnhof schallt mir schon munteres Trillerpfeifen vom Gänsemarkt entgegen. Noch wundere ich mich kurz welche Partei denn diesmal Unmut erregt, da kommt mir ein junger Mann entgegen:

Er hält sich ein Taschentuch an die Oberlippe, ganz so als ob er was gerade auf selbige bekommen hat. Allerdings ist nix geschwollen, und Blut ist auch keins zu sehen. Er bemerkt meinen sensationslüstigenneugierigen Blick und grinst mich an:

Vorsicht, da hinten sind ganz böse CDUler!“

Tatsächlich: Angela Merkel spricht. Worüber kann ich nicht sagen, da die Lautsprecher jegliches gesprochene Wort ca. 5 Mal jeweils mit Millisekunden Verzögerung wiedergeben. Die Stimmlage ist eindeutig Frau Merkel, die Worte verschwimmen aber zu einem sumpfigen Mischmasch dem keinerlei klare Töne zu entnehmen sind.

Ganz böse sowas.