Reisen im Rollenspiel

Dies ist ein Beitrag zum Thema dieses Monats im Karneval der Rollenspielblogs: Reisen.

Timberwere wirft im Eingangsbeitrag die Theorie auf, dass Reisen ja meist nur Mittel zum Zweck ist um den nächsten Schauplatz einzuleiten. Ich versuche hier mal, Methoden und Ansätze vorzustellen, die Reisen zum zentralen Ding machen.

Dazu ein paar Annahmen und Behauptungen vorweg:

  1. Das Spannende an einer Reise sind die neuen Eindrücke, die man sammelt. „Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben“.
  2. Gleichzeitig ist es langweilig, wenn diese Eindrücke nur nacheinander beschrieben werden — die Erlebnisse müssen also interaktiv sein.

Erlebnisse während einer Reise lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen:

  1. Begegnungen am Wegesrand — dies sind Dinge und Personen die den eigenen Weg kreuzen oder an denen man vorbei reist. Sie sind so interessant, oder wichtig, dass man sie sich anschaut und mit ihnen interagiert bevor man weiterreist. Das kann ein Überfall, ein Zwischenstopp um Proviant aufzufrischen, oder einfach nur eine Nacht im Gasthaus sein.
  2. Interaktionen innerhalb der Reisegruppe — wenn man z.B. auf einem Schiff unterwegs ist, bildet dieses während der Reise einen geschlossenen Raum voller Personen und Dinge.

Bei beiden Varianten können die Ereignisse im Grunde völlig losgelöst von der Reise stattfinden. Ob zum Beispiel ein Mord in einem Gasthaus, auf einem Schloß oder auf einem Schiff stattfindet ist doch im Grunde egal — es ist und bleibt ein Whodunnit-Murder-Mystery. Das ist auf gleichzeitig frustrierend und praktisch. 

Frustrierend, weil es dadurch so gut wie keine puren „Reise“-Abenteuer gibt, sie sind alle Derivate von anderen Formen. Praktisch insofern, das man sich hemmungslos an anderen Materialien und Ideen bedienen kann. Es gilt nur, den Rahmen so anzupassen, dass das Geschehen in die geplante Reise passt.

Also, plündert das Regal, die nächste Reise wird sicher nicht langweilig!

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