Musterflächenplan für Schulen in Hamburg

Der ist mir gerade zugespielt worden. Viel bürokratisches Foo in dem ausgerechnet wird, wie viel Platz so eine Schule eigentlich braucht. Also, in Quadratmetern pro Schüler. Im Grunde ganz ordentliche Arbeit und sicherlich hilfreich um Schulgrößen zu planen.

Was mir allerdings aufstößt ist das hier:

Bei der Ausstattung und Flächenplanung ist zu berücksichtigen, dass die neuen naturwissenschaftlichen Rahmenpläne ausdrücklich einen höheren Anteil experimenteller Schülerarbeit vorsehen. Der damit an sich notwendige größere Flächenanteil für naturwissenschaftliche Räume kann jedoch kompensiert werden:

a) durch das Ersetzen eines Teils dieser Experimente durch moderne interaktive Computersimulationen und

b) durch die Nutzung der Allgemeinen Unterrichtsräume für einen Teil des naturwissenschaftlichen Unterrichts wie die theoretische Vor- und Nachbereitung von Experimenten und deren Simulation am Computer. Somit würde sich die Anzahl flexibel von der Schule einsetzbarer Module erhöhen und zugleich die Einrichtung zusätzlicher teurer und nur begrenzt nutzbarer Fachräume auf das notwendige Minimum beschränken.

c) Entlastung bringt der Ganztagsschulbetrieb. Naturwissenschaftliche Räume können in der Regel zu 80 % eines Schultages tatsächlich belegt werden. Es wird daher von einer durchschnittlichen Belegung von mindestens 30 Wochenstunden ausgegangen.

So wird es trotz vermehrten Einsatzes von Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht keine größeren Flächen in diesem Bereich geben müssen.

Klartext: Die Schüler sollen mehr Computer in der Schule nutzen (yay!), mehr Experimente in den Naturwisschenschaften gezeigt bekommen (yay!!), letztere sollen aber immer mehr als Computersimulation laufen, damit man Geld spart.

Wie meinen?

Ich bin ja vollkommen für Computernutzung. Aber naturwissenschaftliche Experimente sollten meiner Ansicht nach so weit wie irgendwie möglich direkt am Objekt durchgeführt werden. Schon damit man mal Gewichte in die Hand nehmen kann, und ein Gefühl für die Dinge entwickeln kann.

(Basis)Demokratie?

Es gibt da ein recht bekanntes Churchill-Zitat. Es stammt aus einer Rede vor dem House of Commons, er hatte gerade die Wahl vom Juli 1945 verloren und war wohl darüber recht angefressen. Es lautet:

Democracy is the worst form of government, except for all those other forms that have been tried from time to time.

Ich finde dieses Zitat zwar polemisch, aber auch brilliant, denn ich kann Churchill hier sehr gut verstehen. Allerdings frage ich mich manchmal, ob es auch zur Basisdemokratie passen könnte. Ist sie besser als eine parlamentarische Demokratie?

Thema verfehlt?

Bevor ich mich etwas länger über Steinmeiers „Medienpolitik“ auslasse, hier kurz ein Fundstück aus Zeit-Online: Warum ich nicht Ingenieurin geworden bin – obwohl ich fast alle Voraussetzungen erfüllte. Ein Erfahrungsbericht.

Leider geht der Artikel ü‑ber-haupt-nicht auf die Überschrift ein. Heike Solga fängt zwar an, von ihrem ach-so-mathematisch-technischen Elternhaus und ihrer eigenen Begabung für Technik zu erzählen, führt dann aber nur noch Studien, Statistiken und, mit Verlaub, Polemik auf.

Kein Wort darüber, warum sie nun wirklich stattdessen Geschichte studiert hatte, was genau die junge Frau die sie mal war vom Ingenieursstudium abgehalten hatte. Einzig ein diffuses Gefühl von „schlechteren Aufstiegschancen“ hätte sie abgehalten. Und da wundern sich Leute, dass in der (natürlich eher technik-affinen) Piratenpartei kaum Frauen vertreten sind…