Gestern in Mannheim…

Ich hab ja schon die Unansehnlichkeit von Mannheim erwähnt. Bei der Meinung bleibe ich, das erklärt dann wohl auch Xavier Naidoo.

Das hat mich dann aber nicht abgehalten die knapp 90km zwischen Wiesbaden und Mannheim mit zwei Kollegen in einem Mietwagen zurückzulegen um dann im Mozartsaal des Kongresszentrums Rosengarten Jan Delay zuzuhören und ‑zujubeln.

Denn der Mann (und seine Combo Disco No. 1) ist wirklich phänomenal. Muss wohl an der Herkunft liegen.

Funk, Reggae & Hip Hop sind zwar nicht meine musikalischen Wurzeln, aber dennoch besuche ich sie gerne mal. Anfangs fühlte ich mich etwas deplaziert, da der Alterdurchschnitt schon sehr jung war, und mir viele Gesten und Riten der Szene etwas fremd waren (der Drang zu Pogo war da, aber ich fürchte dann hätte man mich rausgeworfen.)

Dennoch: Herr Eißfeldt rockte das Haus, wir hatten alle einen Riesenspaß! (Dank auch an die nette Hostess des Kongresszentrums die uns unbürokratisch aus dem Hinterausgang raus liess, und natürlich an Jörg und Ole für die Tickets)

Foo Fighters — Echoes, Silence, Patience & Grace

Whoa, es ist wirklich lange her, dass ich Musik so gut fand, dass ich über sie reden wollte.

Die Foo Fighters kannte ich bislang nur aus einzelnen „wir-verbreiten-gute-Laune“ Videoclips im Fernsehen. Dass sie ihre Wurzeln zB bei Nirvana hatten war mir vollkommen entgangen.

Bis ich vor einigen Wochen bei Werbewunderland auf den Videoclip von „Pretender“ gestossen bin. Ein sehr geradliniges Grunge / Hard Rock Video das fiese Autoritäten, glatte Flächen, viel rote Farbe und Punkrock bietet.

Und einen harten Sound den ich lange vermisst hab. Gerade jetzt höre ich mich durch das ganze Album, und kann nur sagen: Verdammt gute Mucke!

Pretender“ ist sicherlich der Headliner, aber auch die folgenden Stücke enttäuschen nicht.

Let it Die„ist eine ruhige Nummer, fast spielerisch nachdenkliche Nummer. Denkt man zumindest in der ersten Hälfte. Glücklicherweise kümmern sich die Foo Fighters hier nicht sonderlich um die Konvention von Refrain/Strophe, sondern bieten in der zweiten Hälfte des Stückes mehr Druck in der Lautstärke, höheres Tempo und deutlich mehr Zorn in der Stimme — zum Schluss gibts fast schreiende Lead-Vocals.

Genau da holt „Erase/Replace“ einen dann ab. Der Druck wird beibehalten, allerdings schleichen sich hier leise die vertrauteren melodischeren Elemente der Foo Fighters ein, nur um gleich von Gitarrenriffs überdeckt zu werden. Sehr fein, verleitet zum lauter hören und mitsingen. Das Stück wird wirklich nicht langweilig. (Mit Schaudern erinnere ich mich an die späten 80er, wo manche Sachen ja eigentlich nur aus 5 Takten bestanden die permanent wiederholt wurden…)

Ich mag das Album, wirklich.