Wir sind Telekom?

Mike bei Screwtape’s erklärt den Zusammenhang zwischen dem Telekom Niedergang und der Geiz-ist-Geil-Mentalität:

Wie bereits erwähnt ist der Fall Telekom ein recht schönes Zerrbild
unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Wir honorieren die Bemühungen
derjenigen, die ihre Interessen am rücksichtslosesten durchsetzen. Weil
wir es nämlich genau so machen würden. Gleichzeitig geißeln wir aber
auch diese Rücksichtlosigkeit die wir mit unseren eigenen Handlungen
fördern. In diesem Sinne ist jeder von uns im Management, jeder ist
Ver.di, jeder ist aber auch Arbeitnehmer die unter dem Druck des
Wettbewerbs stehen. Wir sind Telekom und am Ende kommt alles immer zu
einem zurück.

Dem wäre nichts hinzuzufügen, wenn, ja wenn nicht die Sache auch etwas anders wäre:

Vor Jahren hiess es mal, dass demnächst auch andere Anbieter Telefon- und Internatanschlüsse verkaufen dürften, Anbieter die nicht Post bzw. Telekom hiessen. Damals habe ich jedem der nicht gleich vor mir weglief erzählt, dass ich dann sofort wechseln würde, und wenn das neue Angebot teurer sei.

Das hab ich dann auch gemacht. Ich wahr wohl einer der allerersten Arcor ISDN und dann DSL-Kunden. Nicht weil es billiger war, sondern weil (zumindest damals) der Arcor-Service meilenweit besser war.

Später bin ich dann zu Hansenet gewechselt, aus dem gleichem Grund: Besserer Service. Heute sieht es zwar nicht mehr ganz so rosig aus, aber es bleibt: Ich gehe zu dem Telefonanbieter, der mir am wenigsten Kummer bereitet. Jede meiner Begegnungen mit der Telekom von 1995 bis heute hat mich nur Zeit und Nerven gekostet (vom Geld mal ganz zu schweigen. Das auch, aber das kostet es halt immer).

Wenn mich ein Kunde fragt, rate ich fast nie zu einem Telekomanschluss. Evtl. als Geschäftskunde, aber für Privatleute? Nie. Es macht schlicht zu viel Ärger. Und das kriegt man auch nicht in den Griff, wenn man Kosten spart. Das ist ein prinzipielles Problem…

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