Janur da Medican
Auch dieser Charakter ist durch das Spiel ganz anders geworden, als ich dachte… Ursprünglich sollte das ein „Fantasy-Maverick“ werden, nun ist er ein Musketier…
Eine Begegnung
Brian war gerade dabei, das Buch über die Kräuterkunde von Druidar
Grünbaum zu binden, als die Tür aufflog, und ein alter Mann mit langen
Schritten hereinstürmte: „Ich möchte, daß Ihr meine Vita druckt, werter
Herr!“ rief er, noch ehe er bei Brians Tisch angelangt war.
Brian legte vorsichtig den Bindeleim zur Seite und musterte den
Fremden. Er war auf jeden Fall recht groß. Gekleidet war er wie diese
Draufgänger, die Brian hin und wieder in den Schenken traf. Dunkelgrüne
Hosen aus feinsten Stoff, schwere Stiefel, ein blütenweißes
Rü-schenhemd unter dem blauem Wams, und ein dunkler Umhang, der um ihn
herumwallte. Natürlich hatte er auch einen dieser breitkrempigen Hüte
auf, die Leute wie er wohl bevor-zugten. An seiner Seite konnte Brian
ein Langschwert sehen. Unter dem Arm trug der Mann ein Bündel, und in
der Hand ein Stapel Papier.
„Eure Vita soll ich drucken? Ist sie denn von Interesse für die
Allgemeinheit? Wer seid Ihr überhaupt?“ fuhr Brian den Mann an. Was
konnte so ein Kerl schon mit Büchern anfangen?
Der Alte warf den Stapel Papier auf den Tisch, und riß sich den Hut mit
einer schwungvollen Geste vom Kopf. „Mein Name ist Janur da Medican,
Hauptmann der Armee des Katra, Geliebter der Frauen, Husar der Meere
Kultheas und anderer Welten, Abenteurer und Lebenskünstler!“ Nach
einer Verbeugung setzte er sich den Hut wieder bedächtig auf den Kopf.
„Und meine Vita ist von allerhöchsten Allgemeininteresse. Ich habe die
unglaublichsten Dinge gesehen, die ganze bekannte und unbekannte Welt
vereist, tollkühne Abenteuer bestanden, unzählige Frauen verführt,
Dämonen bekämpft und noch viel mehr erlebt. Erlaubt mir zu sagen: Wenn
Ihr meine Vita druckt, werdet Ihr reich an Gold werden. Und wenn ihr
sie auch noch lest,“ fügte er verschmitzt hinzu, „werdet
Ihr noch viel reicher an Erfahrung werden.“
Brian schaute ungläubig auf den Papierstapel vor sich. Die erste Seite
zierte nur ein einzelner Schriftzug:
„Janur da Medican Ein Abenteurer“
Brian nahm
den Stapel in die Hand, und schaute ungläubig die vollgeschriebenen
Seiten an. Die Handschrift war durchaus schwungvoll und sicher.
„Für ein Buch reicht das aber nicht,“ stellte Brian fest, „das sind ja
nur 13 Seiten.“
„Das ist doch nur die Einleitung!“ rief da Medican, „Harifa meinte, ich
sollte einen so jungen Geist nicht sofort mit der ganzen Geschichte
plagen.“
„Aber lest nur erst einmal. Danach werdet ihr genauso wie ich zu der
Einsicht kommen, daß diese Vita sich vorzüglich für euren ‚Buchdruck‘
eignet. Ich wette, ihr werdet es hundertfach verkaufen können.“ Der
Alte verbeugte sich noch einmal, und ging mit genauso schwungvollem
Schritt wieder aus dem Laden heraus, wie er hineingekommen war.
„Seine Vita. Ts ts ts…“ sagte sich Brian, war aber neugierig genug,
um anzufangen die Seiten zu lesen.
„Mein Name ist Janur da Medican, ich bin im Jahre 6024 geboren.
Das Schicksal wollte es, daß ich die unwahrscheinlichsten Dinge erleben
sollte, und
ich will nun, daß Ihr nun von diesen Dingen erfahrt.
Das Haus Medican ist das Haus eines Händlers. Mein Vater und meine
beiden älteren Brüder liebten es, Waren zu kaufen und wieder mit
Gewinn zu verkaufen. Ich liebte zwar stets den Gewinn, aber die Sache
an sich war mir viel zu langweilig. Da das Geschäft stets gut lief,
gab es für mich viel Zeit, um die Straßen meiner Heimatstadt
kennenzulernen. Schnell lernte ich, daß man auf den Straßen nicht nur
Unterhaltung, schöne frische Luft und zauberhafte Damen fand, sondern
auch etwas anderes: Gold!
Ich lernte Straßenkünstler kennen, die sich mit ihren Kunststücken das
eine oder andere Kupferstück verdienten. Ich lernte aber auch Künstler
kennen, die sich mit ihrem Geschick beim Beutelschneiden mehrere
Silberstücke verdienten, wenn auch mit einem gewissen Risiko.
Am meisten verdienten allerdings die Künstler, die mit ihrem Verstand
und ihren schnellen Spielen den Passanten Goldstücke locken konnten.
Ich selber ging bei einem dieser Künstler in die Lehre. Er zeigte mir,
wie gerne die Menschen spielten, und daß manche nur zu gerne ein
Goldstück hingaben, nur um in den Genuß der Spannung zu kommen, ob sie
es denn doppelt zurückbekamen! Leider verfiel auch ich teilweise dieser
Spannung, und gab hin und wieder auch ein Goldstück für diesen Genuß.
Aber laßt Euch versichern lieber Leser: Solche Risikofreudigkeit ist
hin und wieder vonnöten. Es gab da eine Prinzessin, die.. aber wir
wollen ja nicht vorgreifen.
Es kam wie es kommen mußte, und irgendwann verlor ich eine Wette.
Ausgerechnet an den Hauptmann eines Preßkommandos der Armee des Katras!
Es folgten 3 Jahre Soldatenleben. Ich lernte, wie man mit dem Schwert
umzugehen hatte, wie das Militär organisiert ist, und das Leben im hier
und jetzt zu genießen, da es morgen schon vorbei sein könnte!
Ich war bei mehreren Feldzügen dabei, und bekam sogar meine eigene
kleine Einheit. Es waren 5 Männer, die mir bis in den Tod folgen
wollten. Wir waren mit unseren Schwertern stets an der vordersten Front
und brüllten dem Tod unsere Verachtung entgegen.
Einer meiner Männer war Dren Sorba. Dren wurde in einem Kloster
großgezogen, wo man ihm lehrte, daß man seine Feinde auch mit Respekt
zu behandeln hatte. „Man muß einen Feind immer achten. Und wenn er sich
nicht mehr wehren kann, dann muß man ihn schonen!“ pflegte Dren immer
zu sagen. Meistens lachte ich darüber, und verwarf diese Gedanken
sofort wieder.
Aber bei der großen Schlacht vor Tabise wurde ich eines besseren
belehrt. Ich griff mit meinen Männern die linke Flanke des Feinds an.
Wir stürzten uns auf sie, drangen tief in das Kampfgetümmel ein. Der
Feind setzte Magier ein, die das Schlachtfeld vernebelten. Bald war ich
von meinen Männern getrennt, und befand mich in einem erbitterten
Zweikampf mit einem der anderen. Wir waren beide ungefähr gleich stark,
und fochten schon eine Weile, als ich dem ganzen ein Ende machen
wollte. Ich habe nämlich einen Trick. Hin und wieder wechsele ich die
Waffenhand, und greife den Gegner plötzlich von einer ganz anderen
Seite an. Ich wollte gerade wechseln, doch da ritt die gegnerische
Kavallerie heran, und ich bekam einen Huf an den Kopf. Zu Boden
sinkend war mein letzter klarer Gedanke, daß es nun zu Ende mit mir
sei.
Aber ich hatte Glück. Irgendwann wachte ich auf. Jemand hatte mir den
verbeulten Helm abgenommen, und hockte nun neben mir. Ich konnte mich
nicht rühren, irgendwo waren Knochen gebrochen, und um mich herum
konnte ich den Schlachtlärm hören. Was aber das Schlimmste für mich
war: Ich konnte nichts sehen!
„Wach?“ fragte mich eine Stimme. Ich erkannte sofort den Akzent: Es war
der Mann, mit dem ich vorher gefochten habe. Ihr seid böse hingefallen,
aber ihr werdet es wohl überleben.‘
Ich fragte mühsam, warum er mich nicht umgebracht hatte. Warum nur
hatte er mich nicht einfach liegen lassen, und sich um andere Dinge
gekümmert?“
Du mußt noch viel lernen. Die Schlacht läuft gut für Deine Leute, ich
hätte sowieso nichts mehr ausrichten können. Wenn ich aber einfach
weggegangen wäre, hätte Deine eigene Kavallerie dich übersehen, und Du
wärst totgetrampelt worden. Kein sonderlich ruhmreicher Tod muß ich
sagen. So habe ich dafür gesorgt, daß Du den heutigen Tag überlebst,
und vielleicht stehen wir uns irgendwann ja mal wieder gegenüber.‘ Ich
bekam noch mit, daß er davonging, und wenig später wurde ich von meinen
Mannen gefunden. Seit diesem Tag schone ich Gegner, die so hilflos
sind, wie ich es war.
Im Lazarett wurde ich soweit geheilt, daß ich wieder laufen und sehen
konnte. Aber meine Genesung dauerte 2 Monate die ich mit lesen und
Glücksspiel verbrachte. Dabei gewann ich meinen größten Schatz: Das Ei
eines Feendrachens! Noch im Lazarett schlüpfte dieses entzückende
Wesen, und ich taufte es auf den Namen Harifa „Die Niedliche‘. Harifa
entpuppte sich als äußerst intelligent, und manchmal bin ich am
Zweifeln, ob ich sie mitnehme, oder sie mich.
Wenig später nach dieser Schlacht war mein Militärdienst beendet, und
ich sah mich nach neuer Beschäftigung um. Ich nahm das nächstbeste
Schiff nach Jaiman, und kam im Hafen von Lethys an. Gemäß meiner
Gepflogenheiten suchte ich zuerst eine Unterkunft und dann eine schöne
Frau. Und in der Herberge „Flasche und Krug‘ begann mein eigentliches
Leben als Abenteurer. Ich lernte drei Gefährten kennen, die mich in
eines der unglaublichen Abenteurer führten, die ich in meinem Leben
ständig bestand.“
Die letzte Seite beinhaltete nur eine Kapitelüberschrift. Brian
lehnte sich zurück, schüttelte den Kopf, und dachte sich, „Wer will so
etwas schon lesen?
Trotzdem war Brian neugierig, als 2 Tage später ein Bote ein weiteres
Bündel Papier brachte, daß wieder mit der Handschrift dieses Haudegens
beschrieben war. Brian bemerkte diesmal das Siegel auf dem Papier, ein
stilisierte Tatze. Bei genauerem Hinsehen könnte es auch eine Klaue
sein, dachte er sich.
Am Abend dieses Tages machte Brian es sich mit dem Papier in seinem
Lehnstuhl gemütlich, und begann zu lesen…
Kapitel 1: Orbisent
„Ich war schon einige Tage mit meinen Begleitern durch Jamain
unterwegs. Unserem Eingeborenenkrieger zuliebe wollten wir uns auf die
Suche nach seiner Heimat, der Insel Bataar machen. Wir hatten schon die
Bibliothek von Nomikos besucht, und wollten nun auf dem Seeweg nach
der Insel suchen.
Dieses Ziel sollten wir nicht erreichen! Zuerst wurden wir von Piraten
angegriffen, derer wir uns allerdings leicht erwehren konnten. Nicht
wehren konnten wir uns allerdings dem Essenzsturm, der uns kurz darauf
in seinen Bann zog. Die magischen Gewalten dieses Sturmes
transportierten uns weit weg in unbekanntes Land. Unser Schiff fand
sich mitten in einer Wüste wieder!
Die Pferde die wir mit uns führten wurden bei dem Aufprall alle
getötet, so daß wir uns zu Fuß durch diese Gegend des Todes kämpfen
mußten. Es war alles andere als Leicht, und mehr als nur einer der
Mannschaft blieb tot im Sand liegen.
Ein kleines Häuflein erreichte schließlich wieder die Zivilisation.
Nachdem wir fast alles verloren hatten, mußten wir uns irgendwie
durchschlagen. So kam es, daß wir hin und wieder in kleinen schäbigen
Kaschemmen anzutreffen waren, wo wir auf lukrative Aufträge hofften,
um unseren Geldbeutel und anschließend unsere Mägen zu füllen.
So kam es, daß wir uns eines Tages in der Nähe des verfluchten
Königreiches Orbisent aufhielten. Orbisent war vor hunderten von
Jahren von einem mächtigen Zauberer verflucht worden. Dieser Fluch
bewirkte, daß jeder Bewohner Orbisents von stetem Pech verfolgt wurde.
Und nicht nur die Bewohner, sondern jeder, der von einem Orbisenter
etwas annahm. Und jeder, der von diesen Leuten etwas annahm.
Orbisent wurde so sehr schnell zu einem Inbegriff von Unglück, und
jeder vermied es peinlichst Kontakt mit den Verfluchten zu haben. Wir
konnten es leider nicht vermeiden…
Ein einzelner Orbisenter wurde nämlich von seinem König ausgeschickt,
um eine Gruppe Abenteurer anzuheuern, den Fluch zu brechen. Nun, kurz
gesagt: Wir fanden uns unversehens vom Pech verfolgt in Orbisent
wieder, und unsere einzige Chance war, in die alte Festung des Magus
einzudringen, und seinen Fluch aufzuheben, wie es in einer alten
Prophezeihung vorhergesagt war.
Die Orbisenter gaben sich alle Mühe, uns vernünftig auszustatten, aber
alles was sie hatten war von erbärmlicher Qualität. Wir fanden den
Eingang zu dieser unterirdischen Festung, und begannen uns gegen die
zahlreichen Dämonen, Untoten und Fallen darin zur Wehr zu setzen. Nach
langem Ringen erreichten wir endlich das innerste Heiligtum des Magus.
Dort lösten wir das letzte Rätsel, und brachen den Fluch! In diesem
Moment des Triumphes wurden sowohl Oktavian wie auch ich von einer
leuchtenden Blauen Kugel erfasst, und fanden uns in Catar wieder.…
Kapitel II Catar und zurück
Zuerst wußten wir beide nicht, wo
wir waren. Das einzige was sicher war, war eine mondlose Nacht, und der
Wald in dem wir standen. Wir irrten einige Stunden durch diese
Finsternis, bis wir an ein Lagerfeuer stießen.
Man muß sich meine Überraschung vorstellen, als sich die Gestalten am
Feuer als eine wunderschöne Frau und ein riesiges Katzenwesen
entpuppten. Beide stellten sich zum Glück als freundlich heraus, und
erzählten uns wo wir denn nun seien.
Wir erfuhren, daß Catar keinerlei Monde besäße, dafür aber zwei Sonnen.
Die zweite Sonne stamme aus der Zeit des Propheten, der das Volk von
der Knute des sagenhaften Cibolas befreit hätte. Oktavian und ich
reisten mehrere Wochen mit Lady Kina und ihrem Leibwächter, dem
Felidae Majeso.
Im Verlauf dieser Reise stieß dann auch Shannon Linwaf, Kinas Cousin zu
uns. Oktavian und mich plagte die meiste Zeit ziemliches Heimweh. Wir
konnten und beide nicht in dieser Welt zurechtfinden. Besonders
verstört hatte mich eine Begegnung mit einem der dortigen Götter, der
so mirnichtsdirnichts einen Riesen mitten durch ein Dorf verfolgte.
Doch das Schicksal und das Glück waren mir Hold. Ich begegnete einem
geheimnisvollen Alten, der mir versprach, mich in meine Heimat
zurückzubringen. Und tatsächlich, kurze Zeit später befand ich mich
wieder in Orbisent, und konnte der königlichen Familie davon berichten,
daß der Hexer besiegt sei!
Zusammen mit dem Alten durchwanderte ich die Länder Jaimans. Bis zu dem
Tag, als meinem Begleiter plötzlich klar wurde, daß die Magie, mit der
er uns von Catar wegbrachte fehlerhaft war!
Die magischen Energien schleuderten mich wieder zurück nach Catar. Das
heißt, so richtig ist das nicht. Ich wurde in die Vergangenheit von
Catar versetzt, in die Zeit vor dem Propheten.
Nun, gewitzt wie ich war, fand ich den Weg zu einer Gruppe Magier.
Diese Magier, sie nannten sich Bruderschaft des Rings, meinten, sie
könnten mich wieder nach Hause bringen. Nun auf meine Bitte begannen
sie sofort mit den Vorbereitungen, ich selbst sollte mich in der
Zwischenzeit ruhig in ihrer Stadt umsehen. Nun Cibola war recht
angenehm, aber mich plagte doch das Heimweh. Heute weiß ich, daß ich
mich hätte genauer umsehen sollen, aber damals kam mir das nicht so
wichtig vor. So verbrachte ich eine gute Zeit in verschiedenen
„Etablissements“.
Nun, nach zwei Wochen begann das Ritual, das mich nach Kulthea bringen
sollte. Eigentlich hätte ich mir denken sollen, daß da wieder etwas
schiefgehen wird…
Kapitel III Die Halle
Es brach ein magisches Gewitter ohne
gleichen los, und ich wurde ohnmächtig. Als ich wieder erwachte, fand
ich mich in einer scheinbar endlos langen Halle wieder. Ich konnte
weder einen Anfang, noch ein Ende ausmachen. An den Seitenwänden waren
Türen, die ins Nichts führen zu schienen. Nach langen umherirren fand
ich schließlich eine Tür, die anders war. An ihr hing in Schild,
„Taverne“, und ohne groß nachzudenken ging ich hinein.
Nun, das Schild hatte nicht gelogen, ich befand mich wirklich in einer
Taverne. Aber was für eine! Ich erfuhr sehr schnell, daß dies eine
Begegnungsstätte von Abenteurern aus allen Welten war. Jeder konnte
kommen und gehen wie er wollte. Bezahlt wurde mit dem, was man gerade
als Währung dabei hatte. Ich sah Goldmünzen, Papierfetzen und kleine
blinkende Stäbe den Besitzer wechseln. Anscheinend gab es auch keinen
richtigen Besitzer in diesem Lokal.
Zuerst stand ein großer
halbdurchsichtiger Schleimklumpen hinter der Theke, später ein
bepelzter Humanoide (Der Kerl erinnerte mich stark an einen Hund, aber
sicher war ich mir nie). Die Gäste waren nicht minder seltsam, aber
dennoch unterhaltsam. Nun, von allen Dingen zu erzählen, die mir dort
widerfahren sind, würde zu weit führen. Ihr als geneigter Leser würdet
es mir sowieso nicht glauben. Soviel sei verraten: Ich erlebte ein
längeres Abenteuer mit einem jugendlichem Vampir, und wurde später von
ein paar Strauchdieben hereingelegt. Diese Gauner lockten mich aus der
Taverne hinaus, zogen mir einen über den wohlgeformten Schädel und
beraubten mich meines hart verdienten Goldes. Zum Schluß warfen sie
mich durch das nächste Portal, das sie finden konnten.
Cibola
Ich hatte abermals Glück im Unglück! Das Gebäude vor dem
ich stand, war der Glaspalast von Cibola. Der Ort, an dem ich schon
vorher war. Ich begann mich umzuhören, und stellte fest, daß ich
nunmehr in der Zeit angelangt war, die ich als Gegenwart bezeichne.
Mir wurde klar, daß die Magier aus der damaligen Bruderschaft des
Ringes inzwischen alle tot sein müßten. Ihren Nachfolgern mochte ich
noch weniger trauen, und so suchte ich eine Möglichkeit zu Oktavian zu
gelangen. Ich wußte, daß er irgendwo auf der Insel Catar sein würde.
Also begann ich, eine Schiffspassage zu suchen.
Dabei erfuhr ich, daß Catar als ehemalige Kolonie seit hundert Jahren
nicht mehr besucht wurde. Erst jetzt wollte Cibola sich wieder um
seine Kolonien kümmern. Überall am Hafen wurden erfahrene Söldner
gesucht, die eine Expedition dorthin begleiten sollten. Ich sah meine
Chance gekommen. Sofort meldete ich mich beim Rekrutierungsbüro als
Doppelsöldner und führte meine beeindruckenden Fähigkeiten vor.
Natürlich wurde ich sofort angenommen. Ich hätte noch 3 Wochen Zeit,
und dann würde das Schiff ablegen.
Ich verbrachte die Zwischenzeit damit, möglichst viel über die dortige
Kultur zu erfahren. Es hatte schließlich den Anschein, daß ich eine
gute Weile auf dieser Welt der zwei Sonnen verbringen würde.
Die Seefahrt selbst war eher langweilig. Wer selber schon einmal 3
Monate auf einem Schiff verbracht hat, weiß was ich meine. Wir
verbrachten die Zeit mit Waffenübungen, Kartenspielen und faulenzen.
Es war sehr bald klar, daß das Schiff in zwei Lager gespalten war. Zum
einen die regulären Soldaten und wir Söldner. Die Soldaten waren ein
sehr disziplinierter und deswegen auch langweiliger Haufen. Die Söldner
waren zwar recht rauher Burschen, aber im allgemeinen ganz umgänglich.
Die einzige nennenswerte Abwechslung brachte ein elbisches
Handelsschiff. Sie kamen längsseits, und handelten ein wenig mit uns.
Nicht daß wir etwas gehabt hätten, an dem sie interessiert sein
könnten, aber wir konnten feine Stoffe und andere Waren erwerben.
Einer der Händler schaffte es mich für einen Ballen feinster Seide zu
begeistern. Selten sah ich Seide von solcher Qualität.
Ich beschloss diesen Ballen zu erwerben, um mir daraus in Catara ein Hemd nähen zu
lassen. Da ich ja noch mit Sold für diese Fahrt rechnen konnte, erwarb
ich auch noch ein paar Tücher aus diesem herrlichen Stoff. Auf mein
Handeln hin, ließ der Elb dann auch noch meine Initialen einsticken.
Der Rest der Reise blieb leider ereignislos. Erst kurz vor unserem ziel
stießen wir wieder auf ein Schiff. Unser Kapitän besah sich die
Flaggen des Anderen, und befahl dann längsseits zu gehen. Es war von
Größe und Bauart unserem ähnlich, und seine Besatzung schaute genauso
argwöhnisch zu uns herüber wie wir zu ihnen. Unser Kapitän ging mit
einer kleinen Abordnung nach drüben.
Während er an Bord des anderen Schiffes war, wurden wir immer
unruhiger. War das nun ein Schiff des Feindes? Oder gar ein
Spionageschiff? Oder doch ein Verbündeter. Erst nach 2 Stunden wurden
wir endlich erlöst. Unsere Leute kamen wieder zurück, und die Schiffe
trennten sich. Es war zu keinem Kampf gekommen, und man war anscheinend
friedlich übereingekommen. Leider erfuhren wir Söldner nichts über
dieses Treffen. Man sagte uns, daß das noch warten müsse, wir aber in
2 Wochen mehr erzählt bekommen würden. Dazu sollte es nicht mehr
kommen.
Ein paar Tage nach dieser Begegnung machte der Ausguck ein weiteres
Schiff aus. Wieder wurden wir in Alarmzustand versetzt. Diesmal wurde
allerdings nicht längsseits gegangen. Die gesamte Schiffsführung wirkte
extrem nervös, und nachdem per Signalflaggen einige Worte gewechselt
wurden, war es klar: Dieses Schiff war kein Freund. Es wurde
Angriffsbefehl gegeben. Leider war der andere recht weit weg, und
außerdem wendiger. Einige Tage lang lieferten wir uns eine erbitterte
Jagd. Kurz vor einer Insel drohte es zu einer Konfrontation zu kommen,
doch dann versiegte der Wind. Die beiden Schiffe belauerten sich
gegenseitig.
Die Lage unter uns Söldnern wurde immer angespannter. Einige Tage lang
warteten wir auf Wind. Als dieser endlich kam, brachte er aber nur
weiteres Unheil: Drei weitere Schiffe kamen auf uns zu. Schnell war
klar, daß dies keine Hilfe für uns, sondern ein weiterer Gegner war.
Die drei Schiffe riegelten zusammen mit dem ersten die Bucht in der wir
bis dahin festsaßen ab. Wieder wurden Worte mit den Signalflaggen
gewechselt. Wieder wurde uns gehießen zu warten.
Am Abend dieses Tages wurde es mir zu bunt. Ich bat Harifa, die bis zu
diesem Zeitpunkt meistens in der Takelage gelegen hat, doch einmal an
das Fenster der Kapitänskajüte zu fliegen. „Schau doch mal nach, ob
der Kapitän uns überhaupt noch Chancen gibt.“, bat ich sie. Keine
Stunde später kam sie aufgeregt zurückgeflogen, und zerrte mich in
Richtung des kleinen Beibootes. Zu meiner Überraschung fehlte es!
Irgendwo auf dem dunklen Wasser meinte ich zudem Ruderschlag zu hören.
Damit war für mich alles klar. Ich packte meine Sachen zusammen, und
sprang ins Wasser.
Catara
Ich wußte, daß die Küste nicht allzu weit weg war. Harifa
flog irgendwo über mir, und wies mir mit gelegentlichen Rufen den Weg.
Trotzdem war ich von dieser ungewöhnten Ertüchtigung schnell erschöpft,
und das Wasser war auch kälter als ich angenommen hatte. Mit letzter
Kraft erreichte ich den Strand, und schlief dort vor Erschöpfung sofort
ein.
Als ich am nächsten Morgen wieder erwachte, waren die Schiffe in der
Bucht verschwunden. Erschöpft, frierend, hungrig, aber zumindest noch
am Leben machte ich mich auf den Weg. Ich war davon überzeugt, daß es
irgendwo auf dieser Insel Menschen geben müßte. Und tatsächlich, nach
zwei Stunden wanderns sah ich vor mir Getreidefelder, und weiter weg
konnte ich den Rauch eines Kaminfeuers sehen. Meine Kleidung richtend
ging ich auf die Hütte die dort irgendwo sein mußte zu.
Ein einsamer Bauer und seine Frau erwarteten mich dort. Der Mann schien
mitbekommen zu haben, daß irgend etwas vor seiner Insel vor sich ging,
und war recht mißtrauisch. Zitternd hielt er mir seine Mistgabel
entgegen. Ich konnte es ihm nicht verübeln, schmutzig und naß wie ich
war. Doch es gelang mir recht bald das Vertrauen seiner Frau zu
gewinnen, und keine halbe Stunde später aß ich mit der Familie Argen zu
mittag.
Von Bauer Argen erfuhr ich, daß ich auf Myrandia gelandet sei,
eine Inselgruppe kurz vor Catar. Ich gab ihm einen meiner Dolche dafür,
daß er mir ein wenig Proviant gab, und mich auf das Festland ruderte.
Nun, den Restweg zur Hauptstadt muß ich hier wohl nicht schildern.
Wichtig ist , daß ich ankam. Irgendwo in dieser Stadt mußte Oktavian zu
finden sein. Ich war mir ziemlich sicher, daß er bei einer der hiesigen
Magiergilden unterkommen wollte. Zunächst versuchte ich es bei diesem
Kult der Neun Altare. Dort erfuhr ich, nach einiger Aufregung, daß
Oktavian tatsächlich Mitglied geworden war.
Irgendwie wurde er aber zum
Verräter an eben diesem Kult, und gilt seitdem als verschollen.
Leicht verwirrt verließ ich den Tempel des Kultes. Nachdem ich mich in
einem Wirtshaus gestärkt hatte, beschloß ich, mal beim Tempel der
Götter nachzufragen. Dort ließ man mich erst einmal warten. Nach einer
guten halben Stunde erschien endlich ein Akolyt, um mit mir zu
sprechen. Aber nicht irgendein Akolyt! Es war Shannon Linwaf, der hier
eine Ausbildung zum Alchemisten absolvierte. Shannon erzählte mir von
Oktavian, der zusammen mit Lady Kina von einem Reisephänomen erfasst
wurde. Beide sind seitdem verschwunden.
Haggle
Shannon erkannte recht bald, daß ich nicht gerade in
bester finanzieller Verfassung war. Er versprach mir, daß sich das bald
ändern könnte. Einige Tage später brachte er mich mit einem anderem
Menschen einem Elben und einem dieser Katzenwesen zusammen. Der Mensch
stellte sich als Rutger vor. Er war ein rauher Bursche, mit
kahlrasiertem Schädel und breiter Statur. Er trug ständig einen
Langbogen bei sich, und wirkte im allgemeinen sehr verschlossen. Der
Elb schien militärischen Hintergrund zu haben.
Er trug eine gut
gearbeitete Lederrüstung (Ich selber habe es immer gemieden mich in
irgendeinen Panzer zu zwängen.) und sah auch sonst recht kräftig aus.
Das Katzenwesen, Verzeihung, der Felidae, war ganz anders als Majeso.
Majeso sah zwar recht furchterregend aus, war im Grunde seiner Seele
aber doch friedfertig. Jaumanei, so hieß dieser Vertreter seiner
Gattung, war da ganz anders. Er war bis an die Zähne bewaffnet, und
dabei erwähne ich noch nicht einmal seine Klauen und die Fangzähne!
Später erfuhr ich, daß er einer der Jünger Croms ist. Crom ist der
hiesige Kriegsgott, und seine Jünger sind eigentlich ständig auf der
Suche nach Kampf.
Nun, dies wäre nicht die erste Söldnertruppe, der ich mich
angeschlossen hätte, also schweigte ich lieber über ihr Aussehen, und
stimmte zu, mit ihnen zusammen einen Auftrag anzunehmen.
Shannon stellte uns dem Händler Scharrer vor. Dieser Stoffhändler
erzählte uns, daß er aus einem Dorf stamme, daß nun mittem im
Kriegsgebiet läge. Zu diesem Zeitpunkt erfuhr ich, daß Catar gerade
zusammen mit dem Elbenreich in einem Krieg gegen die Länder Talore und
Dalora verstrickt sei. Der gute Scharrer machte sich nun Sorgen um
seine Familie, zumal seine letzten Boten nicht zurückgekommen seien.
Er versprach jedem von uns zwei Goldstücke, wenn wir seiner Familie
eine Botschaft überbringen würden, und nebenbei nach dem Rechten sehen
könnten. Wir alle stimmten zu, und waren keine drei Tage später mitten
in der Wildnis, auf dem Weg zu diesem ominösen Dorf.
Die Reise verlief anfangs größtenteils Ereignislos. Wir stellten fest,
daß der Krieg das Gebiet durch das wir ritten schon wieder verlassen
hatte. Die meisten Bauern die wir auf dem Weg sahen, waren aber in
allem noch recht eingeschüchtert und mißtrauisch. Um Ärger aus dem Weg
zu gehen übernachteten wir meistens im Felde.
So auch eines Abends. Durch die ereignislose Reise eingelullt hielten
wir nur mäßige Wache. Wie gefährlich sowas sein konnte, wurde uns in
dieser Nacht klar. Ich schlief fest, als ich von Rutger geweckt wurde.
Irgendjemand schoß mit Pfeilen auf uns! Fluchend weckte ich den Rest,
und trat dann das Feuer aus, damit wir nicht so ein gutes Ziel abgeben
würden.
Elobar, der Elb und Jaumanei stürmten nach vorne, um die Angreifer in
einen Nahkampf zu verwickeln. Rutger, der als Waldläufer ein wenig von
Magie verstand erschuf auf magische Weise einen leuchtenden Pfeil und
schoß diesen in Richtung der Angreifer, damit wir sehen konnten, mit
wem wir es zu tun hatten. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch ich meine
Schwerter heraus, und lief los. Doch der Kampf war schon zu Ende, als
ich bei den Kämpfenden ankam. Jaumanei und Elobar hatten die
Wegelagerer im Handumdrehen überwältigt, und Rutger hatte mit einem
meisterlichen Schuß einen von ihnen niedergestreckt.
Nun, wo wir mehr Zeit hatten, besahen wir uns die Wegelagerer genauer.
Zu meiner Überraschung stellte ich fest, daß die Hälfte von ihnen
Frauen waren. Insgesamt vier Wegelagerer saßen und lagen nun vor
unseren Füßen. Drei von ihnen waren nur leicht verletzt, aber der
vierte war schwer verwundet. Rutgers Pfeil hatte ihn im Hals
getroffen, doch wie durch ein Wunder war er noch nicht tot.
Jaumanei forderte lautstark, daß wir alle vier umbringen sollten, da
wir nicht die Zeit hätten, uns mit ihnen abzugeben. Doch das unterband
ich sofort. Es stellte sich schnell heraus, daß unsere „Wegelagerer“
die Reste der ersten Botengruppe war, die Scharrer losgeschickt hatte.
Sie erzählten wirre Geschichten, daß Kultritter das Dorf unter
Quarantäne halten würden. Angeblich trieben dort Dämonen
ihr Unwesen. Bei dem Versuch zu fliehen wurden die stärksten Kämpfer
ihrer Gruppe getötet. Die vier waren seit Tagen auf der Flucht,
vollkommen ausgehungert und am Ende. Als sie unser Lagerfeuer mit nur
einer Wache sahen, hielten sie uns für leichte Beute.
Für mich stand fest, daß wir die vier nicht einfach ihrem Schicksal
überlassen konnten. Ich beruhigte die Frauen, und versprach, daß ihnen
nunmehr keine Gefahr mehr drohe, sofern sie nichts unbedachtes tun
würden.
Allerdings hatte ich nicht mit der Hartnäckigkeit Jaumaneis gerechnet.
Dieser blutrünstige Felidae wollte unsere Gefangenen doch tatsächlich
umbringen! Und die Blicke Elobars auf die, zugegebenermaßen durchaus
attraktiven Frauen, waren auch schwer zu ignorieren.
Doch ich bekam Hilfe von unerwarteter Seite. Rutger muß irgendwo in
seinem Inneren auf einen gutherzigen Kern gestoßen sein. Er half mir,
die anderen davon zu überzeugen unsere Gefangenen zumindest unter die
Aufsicht eines Heilers zu stellen. Es war schließlich klar, daß sie nur
aus Verzweiflung gehandelt haben. Also unterbrachen wir an dieser
Stelle unsere Reise, und machten uns nach Ratsholm auf, um dort Hilfe
für den Schwerverwundeten zu bekommen.
Die Landschaft, durch die wir nun reisten war mehr als trostlos. Der
Krieg hatte nur allzu deutliche Spuren hinterlassen. Die wenigen
Dörfer, die wir sahen waren voll mit verängstigten Menschen.
Selbst Ratsholm war Asche. Aber vor seinen Toren lagerte das Heer des
Königs, zusammen mit einer Kompanie Rittern des Kultes. Rutger ging
zielstrebig auf eben diese Kompanie zu. Er fischte ein recht
zerknittert aussehendes Dokument aus seiner Tasche und drückte es dem
Wachmann in die Hand. „Wir benötigen Hilfe für diesen Verletzten.“ ,
war seine einzige Begrüßung.
Dieses Dokument wirkte ware Wunder. Sofort wurden einige Heiler
herbeigerufen, die sich den halbtoten Mann ansahen. Doch ihre Diagnose
war niederschmetternd. Der Pfeil hatte ihn in ein tiefes Koma geworfen,
aus dem sie ihn wohl nicht aufwecken würden können. Wir hatten alle
Mühe seine Schwester zu trösten, und ihr Mut zu machen.
Doch wieder hielt ein guter Geist schützend seine Hand über diesen
Mann. Einer der Heiler trat an uns heran, und bot seine Hilfe an. Er
erzählte uns, daß sehr wohl die Möglichkeiten existieren würden, um den
Mann zu heilen. Allerdings seien diese sehr aufwendig und selten, und
deswegen nur Rittern vorbehalten. Aber für 60 Kronen würde er eine
Ausnahme machen. Ich hätte diese Summe natürlich sofort bezahlt, doch
wie ich bereits erwähnte, war ich pleite.
Rutger erwies sich abermals als Gentleman Er handelte mit dem Heiler
eine Weile, und überließ ihm dann ein Bärenfell, das für sich bestimmt
50 Kronen wert war!
Nachdem wir nun wußten, daß die Leute versorgt und in Sicherheit waren,
machten wir uns wieder auf den Weg nach Haggle.
Dort angekommen, mußten wir feststellen, daß die Frauen nicht gelogen
haben. Haggle war von den Rittern des Kultes unter Quarantäne gestellt.
Sie standen unter der Aufsicht eines Priesters, der einen Fall von
Dämonenbesessenheit überprüfen wollte. Die Wache am Dorfrand bestand
allerdings nicht nur aus Kultisten. Der Priester des Kultes verfügte
offenbar auch über die dunkleren Kräfte, und hatte zwei Tote
wiederbelebt, und als unbestechliche Wachen postiert. Zusätzlich
befanden sich aber auch zwei lebendige Menschen dort.
Von ihnen erfuhren wir, daß wir durchaus das Dorf betreten dürften,
dann es aber nicht mehr verlassen könnten. Jedenfalls nicht solange die
Quarantäne noch bestünde. Nun, wir beschlossen dieses Dorf dennoch zu
betreten. Die Zombies machten uns zwar einige Sorgen, aber uns blieb
nichts anderes übrig. Wenn wir etwas über diese Vorgänge erfahren
wollten, dann konnten wir das nur innerhalb des Dorfes.
In Haggle wurden wir von der Familie Scharrers freudig empfangen. Wir
gaben unsere Briefe ab, und nahmen die Antworten in Empfang.
Eigentlich wäre unser Auftrag an dieser Stelle beendet gewesen, aber
die Quarantäne hielt uns nun auch fest. Wir fragten ein wenig im Dorf
herum und erfuhren, daß eines der Kinder ungewöhnliche magische
Begabung zeigte. Das Mädchen war erst zehn Jahre alt, und konnte schon
Menschen schweben lassen, sie heilen und andere Wunder wirken. Harifa
verstand sich ausgezeichnet mit ihr.
Ich dachte mir, daß man unter
diesen Umständen dämonischen Einfluss ausschließen konnte. Doch Rutger
und die anderen bezweifelten, daß solche Argumente die Quarantäne
aufheben würden. Nun, so ganz unrecht hatten sie ja nicht.
Wir erfuhren von der kleinen Ardala, daß sie ihre Fähigkeiten einem
Buch verdanke, daß sie ein klein wenig außerhalb des Dorfes in einer
Höhle gefunden hatte. [to be continued?]
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