Kampagnenlog: Hochzeit im Dschungel
Momentan ist ja der Dschungel von Bataar Handlungsort meiner „See der Tausend Inseln“ Kampagne. Die Spieler sollen Gelegenheit bekommen, sich mit den für ihre Charaktere seltsamen Sitten und Gebräuchen bekannt zu machen, und eben auch endlich eine heiße Spur zu dem Hexer Staubflügel aufnehmen.
An dieser Stelle habe ich dann einfach mal in meinen alten Ideen gewildert, und unter anderem folgende Aufzeichnungen ausgebuddelt:
Alisia von Malizien: Edeldame und Großnichte des Königs. Alisia ist eine resolute Frau, die inzwischen weit über 40 ist. Expeditionen in die Wildnis sind ihre Leidenschaft, und sie nimmt jede Gelegenheit wahr, eine solche mitzumachen. Meistens trägt sie praktische Kleidung, und sie ist sich nicht zu schade, mal den einen oder anderen Ast in das Lagerfeuer zu legen – vorausgesetzt ein Bediensteter hat vorher überprüft, ob dieser auch frei von Kriechtieren ist.
Shollak aus Sharranas: Ein einfacher Bauer, der sich Hals über Kopf in die Edeldame Alisia verliebt hat. Er war begeistert von ihrer beeindruckenden Statur (Die Frau ist fast 1 Meter 90 und wiegt bestimmt100 Kilo, oder mehr!). Leider deutete er ihre ablehnenden Gesten komplett falsch und lud sein ganzes Dorf ein, und inszenierte den traditionellen Brautraub. Inzwischen bereut er die Hochzeit bitterlich, und überlegt, wie er sich elegant aus dieser Misere befreien kann. Das geht aber wohl nur dann, wenn er nicht ihr erster Ehemann ist, und dieser seine Rechte geltend macht.
Alois Daube: Magister Daube wurde als Dolmetscher mit auf die Expedition genommen. Seine Fähigkeiten als [VOM ZENSOR ZURÜCKGEHALTEN]
Manfred von Carstein, Exploratorius Magnus: von Carstein ist ganz der dekadente Adlige. Er haßt das ständige Reisen, und verbringt einen Großteil der Zeit damit, Seekrank zu sein. Dafür erzählt er in der Heimat gerne von seinen großen Taten. Den Titel Exploratorius Magnus hat er von seinem Vater geerbt. Da er aus dem Familienbesitz nur dann Geld bekommt, wenn er eine Reise unternommen hat, ist er gezwungen ständig auf dem ungeliebten Schiff zu sein.
Die Charaktere haben dann zwar Shollak als Häuptling identifiziert, was im Umgang mit den Eingeborenen zum Glück nicht weiter störte. Gerade der Priester hat aber (dramatisch vorbildlich, aber taktisch unklug) regelmäßig die heiligen Sitten und Riten ignoriert oder gestört, und auch die anderen Charaktere interessierten sich nur bedingt für das Bedürfnis der Bataarer nach Balance zwischen Dämonen und Götter. Dabei war die Idee einen erfundenen Ehemann daheim in Catar zu präsentieren gar nicht mal dumm. Besonders Shollak war angetan, gab ihm das doch eine Möglichkeit heil aus der Misere herauszukommen.
Aber wenn die Götter nicht zufriedengestellt werden, kann das böse Folgen haben. Und die Charaktere agierten größtenteils unter der Prämisse, dass die ganze Sache ja nur für den Anschein inszeniert werden müsse, und dann der Dorfälteste dann den Willen der Götter eigentmächtig und passend verkünden würde. Eine Annahme, die von den schon eh leicht erbosten Göttern nicht freundlich aufgenommen wurde.
Ich schob verdeckt einen Counter immer höher um zu sehen, wie lange sich die Götter das Ganze untätig mit ansähen, und siehe da: Noch bevor die Heirat befriedigend aufgelöst wurde erschien Dewa Parvati Uma auf der Bildfläche, der bataarische Gott des Lebens und der Liebe!
Ohne jetzt der Spielerzusammenfassung zu viel vorweg zu nehmen: Dewa Parvati Umas Wunsch nach einer wahren Hochzeit wurde entsprochen, und Kapitän Walter Pelz ist dank Heirat nun wohl auf Platz 17 oder so der Thronfolge. Oh, und die Spieler haben mir wechselweise Fanmail zugeschoben, auf dass ich Jörg D. für nächste Woche noch einmal einlade um dann die Frau Alisia zu spielen, oder um es bitte bitte auf gar keinen Fall zu machen! :)
Auf jeden Fall hat die Gruppe ein schönes kleines neues Problem: Wie kann Kapitän Pelz seine Frau davon überzeugen, dass sie doch besser wieder in die Heimat fährt, und nicht an der Seite ihres „schmucken Ehemannes“ die Welt erkundet?
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