How to fix the (social) web

I just had the most amazing idea (according to my standards, that is. YMMV): This is how we fix the social web

For starters, let’s have a look what makes different components awesome:

  • Social Networks are great at providing us with a stream of activity from those we deem „friends“ or at least those individuals who are interesting enough that we spend time with their output.
  • Blogs are a great thing to publish without a central authority or website. Trackbacks enable notifications across different websites in possibly realtime.
  • RSS is a great way to syndicate content automatically
  • OpenID provides us with a single source of authentication for each user, but still allows for distributed sites.
  • XMPP / Jabber does essentially the same as Blogs and OpenID, except for (text-)chat.

Each of these things have a downside though:

  • Social Networks lock you in to one provider. Currently, this means either Google or Facebook.
  • Blogs usually require a healthy dose of site-jumping around. Also, the comment sections are often messy to maintain or read.
  • RSS is as good as your reader.
  • OpenID is a bit hard to set up for newbies, and may or may  not have security issues.
  • XMPP / Jabber is nice to simply use, but has limited functionality when compared to Hangouts for example.

Now, why don’t we add these things together? Let’s create a functional social-network-layer for the blogosphere. We expand the weblog standard with the following functions:

  • More user-centric approach: Allow creators to logically connect all the blogs they contribute to under one person ID. Ideally tie this in to OpenID with cross-site user authentication (for comments and API use).
  • Create an „add as friend“ trackback notification: When someone adds someone to their blogroll, add in a notification.
  • Standardize the rss-for-comments feed url and create an API to allow comments without visiting the site. Make sure that said API can get spam-proofed.
  • Create a web GUI that basically recreates the bog-standard social media stream out of your subscribed blogs and their comments.
  • This GUI will also allow you to publish content to your own blog(s) and will utilize the API mentioned above so you can comment on other peoples blogs.
  • For good measure, throw in an AJAX Jabber client

The result should be a distributed web application that anyone could either use from a hoster or host themselves. The components are all using open standards and thus allow a plethora of other implementations, so everyone can potentially have the GUI they love most. And we won’t have any central authority that can willy-nilly change things and break everyones use-case.

Granted this is a very rough draft, but so far, I cannot see anything wrong with this idea…

Krautreporter​.de

Ihr erinnert Euch an meine Ante Portas Idee? Das Ding, wo ich was von Journalismus und Crowdfunding faselte? Da ist ja nix draus geworden — zwar gab es viel positives Feedback von Leuten, die da unter Umständen Geld drauf geworfen hätten, aber eher so gar keines von Journalisten.

Umso mehr freue ich mich über Krautreporter.de, Vera Bunse hat mich darauf aufmerksam gemacht. Im Grunde ist es die gleiche Idee, aber mit einem etwas anderem Ansatz: Anstatt einer Redaktion (wie zum Beispiel bei Matter, die übrigens schon drei sehr lesenswerte Artikel veröffentlicht haben), die dann vertrauensvoll Berichte auswählt und finanziert, können die Crowdfunder hier einzelne Journalismusprojekte direkt unterstützen.

Im Endeffekt bin ich mir aber nicht so sicher, wie erfolgreich das hier werden wird: Die Journalisten müssen hier ein fachunkundiges Publikum vorab en masse überzeugen, und im Endeffekt ist Krautreporter auch nur eine weitere Crowdfunding Plattform. Auch gefällt mir von den 6 Startprojekten eigentlich nur ein einziges überhaupt irgendwie. Auch nur bedingt gefallen mir Details wie die Abwicklung von nicht zustande gekommenen Projekten:

Sollte ein Projekt nicht erfolgreich sein, erhält der Reporter kein Geld. Die versprochene Summe geht in Form von Punkten auf das Konto des Investors. Diese Punkte können dann für ein anderes Projekt verwendet werden.

Man kann zwar das Geld irgendwie über Paypal zurückbekommen, aber das scheint mir schon hakelig. Nichtsdestotrotz wünsche ich Krautreporter alles Gute!

AGBs von Netzdiensten…

Es ist wohl weitgehend bekannt, dass kaum jemand AGBs oder deren US-Äquivalent „Terms of Service“ liest. Nicht, weil es einen nicht interessiert, sondern weil die Dinger meistens viel zu lang und viel zu umständlich geschrieben sind. Juristensprache eben, die Regeln sollen ja eindeutig sein.

Im Ergebnis erklären die meisten Anwender zu Dingen ihre Einwilligung, die sie entweder gar nicht richtig verstanden haben oder sogar bei richtiger Aufklärung nie so abgenickt hätten.

ToS;DR will das ändern. Das englischsprachige Projekt entstand im Rahmen des Chaos Communication Camps 2011 in Berlin, und zielt darauf ab, die AGBs in handliche und mittels Ampelsystem verständliche Brocken zu zerlegen. Darauf basierend wird dann der jeweilige Dienst mit einem Label versehen, aus dem man auf einem Blick erkennen kann, ob der Dienst „gefährlich“ oder nutzerfreundlich ist.

Das Projekt ist natürlich noch nicht abgeschlossen, und sucht auch weiterhin Helfer und Sponsoren. Ich hoffe, dass sich so eine Art der AGB-Klassifizierung durchsetzen wird. Mit Glück sehen wir dann auch Erkläricons wie sie bei den CC-Lizenzen verwendet werden.

Mir persönlich fehlt noch eine Erläuterung des Scores: Wenn man zum Beispiel auf die Einzelscores von "Right to leave Service" schaut, dann ist nicht ersichtlich, warum für die jeweils gleiche Einschränkung mal ein Negativscore von 125 und dann woanders von 170 vergeben wird. Ich vermute, es hängt mit den Bildrechten zusammen, aber eine genauere Erklärung wäre hier sehr hilfreich.

Insgesamt halte ich ToS;DR aber für ein exzellentes und unterstützenswertes Projekt. Und bevor Ihr das nächste Mal einem neuen Dienst betretet, schaut da doch einmal vorbei, um Euch über Eure Rechte zu informieren.

Wenn Ihr hingegen selbst einen neuen Dienst aufzieht, dann überlegt doch einmal, ob Ihr Eure AGBs nicht in eine ähnlich leicht lesbare Form pressen könnt.

Über den Umgang mit politischen Gegnern

Mir platzt gerade wieder der Kragen, wie sich bei Google+ die beiden Seiten der Diskussion polemisch beharken, ohne auch nur in die Nähe eines gegenseitigen Verständnisses zu kommen.

Liebe Urheberrechtsgegner,
bitte denkt stets daran, dass es den Autoren, Musikern, Verlagen, etcpp. um die Wurst geht. Wenn Ihr sagt „Urheberrecht muss komplett weg!!11einself“, dann stehen die erstmal gefühlt vor dem Nichts. Jaja, da gibt es zig Möglichkeiten doch Geld zu verdienen, und die sollen sich mal nicht so haben, sagt Ihr jetzt. Aber diese Möglichkeiten haben die noch nicht ausprobiert. Das ist terra incognita für die meisten Leute. Und dementsprechend geht es für sie um nichts weniger als deren Existenz.

Und davor haben sie Angst. Vollkommen berechtigt. Denn wenn Du ein Lied herunterlädst, dass Du sonst nicht gekauft hättest, dann hat der Musiker eigentlich keinen Verlust — aber was, wenn das alle machen? „Machen sie nicht!“ sagst Du jetzt. „Aber was wenn doch?“ fragt sich der Musiker. Und hat Angst. Und wer Angst hat, mit dem kann man kaum noch rational verhandeln. Also, seid nett zu ihnen, nutzt keine Kampfbegriffe wie „Mafia“, „Parasit“ oder ähnlichen Kram. Wir möchten, dass all diese Leute irgendwann auch auf unserer Seite stehen, und das bekommen wir nicht hin, wenn wir sie beschimpfen.

Liebe Urheberrechtsinhaber und ‑verwerter,
wir wollen Euch nichts böses. Wirklich nicht. Ich mag Filme, Bücher und Musik, und ich gebe gerne Geld dafür aus, damit ich mehr davon bekomme.

Um Grunde geht es bei der ganzen Sache nur um eines: Das verlustfreie Kopieren und quasi kostenlose Verbreiten von Informationen wird nicht weggehen. Egal ob legal oder illegal. Da ist (traurigerweise) auch bei der Masse der Leute kaum Unrechtsbewusstsein. Aus deren Sicht verursachen sie nämlich minimalen Schaden, wenn überhaupt. Schließlich hätten sie ja „die CD oder den Film gar nicht gekauft“, sagen sie. Und lügen wahrscheinlich nicht mal.

Aber ich verstehe Eure Angst. Denn in Summe sieht das ganz bedrohlich aus. Aber wenn sich jemand nicht im Unrecht sieht, und man ihn dafür beschimpft und überwacht und mit drakonischen Strafen überzieht oder auch nur bedroht, die für den Bestraften in keinstem Verhältnis zu dem verursachten Schaden stehen, dann werdet Ihr auch keine Sympathien gewinnen.

Nochmal: Das mit dem Kopieren, das geht nicht weg. Der einziger Weg, das wegzubekommen ist über eine vollständige Kontrolle aller Kommunikationswege und aller Computer. Glaubt mir das jetzt einfach mal, das geht nicht, ohne dass wir einen kolossalen Kollateralschaden hätten. Und wenn wir bei der Überwachung nicht so weit gehen, dann sind die Lücken für die Freunde des freien Kopierens mindestens so groß wie Scheunentore, und nichts ist gewonnen.

Also muss eine Lösung her. Eine Lösung, bei der Leute frei kopieren, ohne dass dabei massenweise Gesetze folgenlos gebrochen werden — denn Gesetze, die keiner befolgt und deren Bruch niemand ahndet unterhöhlen das Staatswesen. (Und das konsequente Ahnden dieser Gesetze geht, wie ich eben ausführte, geradewegs dahin, wo wir nicht hinwollen.)

Die Piratenpartei hat, meines Wissens als erste Partei überhaupt, angefangen dazu pragmatische Lösungen zu entwickeln. Klar, diese Lösungen sehen ziemlich erschreckend aus Eurer Sicht aus. Sind sie wohl auch. Aber: Jetzt dafür den Boten der Nachricht zu beschimpfen ist nicht hilfreich. Helft uns doch lieber, eine bessere Lösung zu entwickeln. Oder redet mit irgendeiner anderen Partei Eures Vertrauens, und entwickelt mit der eine bessere Lösung.

Nur behaltet eines dabei im Kopf: Das Kopieren geht nicht weg, es sei denn Ihr errichtet eine lückenlose Überwachungsinfrastruktur. Und wenn das Eure Lösung ist, dann muss ich Euch doch die Freundschaft kündigen.

PS: Es gibt da noch einen Nebenkriegsschauplatz. Die Sache mit dem Remix, Mashup, Coverversion, Zitat, Bearbeitung, wie-auch-immer. Da geht es darum, dass sich weite Teile unserer Kultur eben mit solchen Dingen mehr oder weniger beschäftigt, und wir dafür einen sinnvollen rechtlichen Rahmen finden müssen. Das ist an sich auch ein weites und schwieriges Feld, aber auch ein anderes als die Sache mit dem Kopieren.