Realsatire im Wald

Heute habe ich von der Bürgerinitative „Hände weg vom Niendorfer Gehege“ erfahren. (Für Nicht-Hamburger: Das Niendorfer Gehege ist ein mittelgroßes Waldstück im Norden Hamburgs. Für uns persönlich besonders attraktiv wegen seines Hundefreilaufgebiets.) Diese Initiative wendet sich gegen die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (die sich auf der eigenen Webseite nicht wirklich über das Projekt äussert). Beziehungsweise, konkret gegen deren Pläne mitten in einem solchen ein Bürogebäude mit Restaurant, Tagungszentrum und großem Parkplatz zu errichten.

Das Ganze wird dann wohl einen schon wie ich finde nennenswerten Anteil des betroffenen Waldes opfern. Die Bürgerinitiative fürchtet wohl zu recht einen möglichen Dammbruch in Richtung weiterer Rodung und Bebauung. Daß solch ein Bauprojekt auch noch „Haus des Waldes“ genannt wird ist dann nur noch Ironie pur.

Gestern in Mannheim…

Ich hab ja schon die Unansehnlichkeit von Mannheim erwähnt. Bei der Meinung bleibe ich, das erklärt dann wohl auch Xavier Naidoo.

Das hat mich dann aber nicht abgehalten die knapp 90km zwischen Wiesbaden und Mannheim mit zwei Kollegen in einem Mietwagen zurückzulegen um dann im Mozartsaal des Kongresszentrums Rosengarten Jan Delay zuzuhören und ‑zujubeln.

Denn der Mann (und seine Combo Disco No. 1) ist wirklich phänomenal. Muss wohl an der Herkunft liegen.

Funk, Reggae & Hip Hop sind zwar nicht meine musikalischen Wurzeln, aber dennoch besuche ich sie gerne mal. Anfangs fühlte ich mich etwas deplaziert, da der Alterdurchschnitt schon sehr jung war, und mir viele Gesten und Riten der Szene etwas fremd waren (der Drang zu Pogo war da, aber ich fürchte dann hätte man mich rausgeworfen.)

Dennoch: Herr Eißfeldt rockte das Haus, wir hatten alle einen Riesenspaß! (Dank auch an die nette Hostess des Kongresszentrums die uns unbürokratisch aus dem Hinterausgang raus liess, und natürlich an Jörg und Ole für die Tickets)

Simple Freuden des Geschäftsreisenden

Aus der Kategorie „Dinge, die ich mir sonst kaum gönne“: Salt & Vinegar Chips und Eistee aus der Dose. Früher habe ich mir beides ja sehr regelmäßig gekauft. Von dem Eistee lagen ganze Paletten im Kühlschrank. Die Chips habe ich vor langer Zeit mal zugunsten weiblicher Gesellschaft aufgegeben („Das stinkt eklig“), die Eisteedosen sind seinerzeit dem Dosenpfand zum Opfer gefallen (Sammelt Ihr mal eine ganze Palette Dosen zuhause, und sortiert dann noch die entspr. Kassenbons dazu).

Doch das Hotel in Wiesbaden hat ja so einen schicken Automaten am Empfang. Sozusagen statt Minibar im Zimmer. Und der ist eine veritable Wundertüte ungesunder aber schöner Dinge. Seltene Cola-Sorten, kuriose Chips in kleinen Päckchen, etcpp. 

So habe ich mir dann gestern ein schönen Abendsnack bestehend aus den Lastern meiner Studentenzeit gegönnt. Lecker!

Alleine in Wiesbaden

Seit einigen Wochen hält mich der Job ja in Wiesbaden fest. Nun ist das hier zwar Hessens Landeshauptstadt, und versucht daher etwas weltstädtisch daherzukommen, allerdings will das nicht so recht gelingen.

Zu Wiesbadens Verteidigung: Bisher war ich in einem kleinem (winzigen) Gästehaus mit angeschlossener Kegelbahn in den Randbezirken untergebracht. Da ist natürlich schon von vornherein nicht so viel zu holen. Vom Rentnerpublikum mal ganz abgesehen.

Inzwischen habe ich ein deutlich hübscheres Zimmer in einem wesentlich modernerem Haus, dem Town Hotel. Ungern mache ich Werbung, aber hier fühle ich mich dann doch deutlich wohler — zumal es freies Internet auf den Zimmern gibt, immer ein Bonuspunkt.

Leider gibt es hier wiederum keine direkt angeschlossene Gastronomie für das Abendessen, also fragte ich das entzückende Wesen an der Rezeption um Rat. Flugs empfahl sie mir einige Lokalitäten in der Innenstadt, also in direkter Nähe. Meine Wahl fiel auf ein syrisches Spezialitätenhaus, liebe ich doch die Mazza-Platten besonders. Dank guter Wegbeschreibung fand ich die angepriesenen („wirklich lecker, obwohl das Dekor ein wenig ‚old school‘ ist“) Laden sehr schnell. Den leicht schwefelig riechenden und vor sich hin dampfenden Brunnen auf dem Platz davor nahm ich zur Kenntnis, beschloss ihn aber als lokale Sehenswürdigkeit nicht weiter zu beachten.

Mehr Beachtung fand die aushängende Speisekarte des Syrers. Hmm.. Mazza Grande, Mazza Royal.… leider beide teuer, und, viel schlimmer: Erst ab 2 Personen.

Vielleicht hätte ich das entzückende Wesen einfach fragen sollen, ob sie mitkommt… Aber wer sagt schon „old school“ und darf damit durchkommen? 

Der Döner den ich dann am Ende (alleine) gegessen habe war übrigens auch ganz lecker. Und kostete nur ein Zehntel :)